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Sporttod auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi
Sporttod auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi
Sporttod auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi
eBook144 Seiten1 Stunde

Sporttod auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi

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Über dieses E-Book

»Das Mordopfer spielte nicht mit offenen Karten, jedenfalls nicht bei den Frauen!« Alles dreht sich in diesen Tagen um den traditionellen Schlagball-Wettkampf zwischen Langeoog und Spiekeroog. Welche der beiden ostfriesischen Nachbarinseln wird in diesem Jahr den Sieg davontragen? Doch noch vor dem prestigeträchtigen Duell bricht der Star-Spieler Malte Haller beim Training plötzlich zuckend zusammen! Vergeblich versucht die anwesende Langeooger Kommissarin Fenja Bruns, das Leben des jungen Mannes zu retten. Fenjas unmittelbarer Verdacht wird dadurch untermauert, dass ausgerechnet die Trinkflasche des Opfers verschwunden ist. Wurde Malte also vergiftet und der Täter oder die Täterin hat das Beweisstück beiseitegeschafft? Zwei junge Frauen, die beide behaupten, die Freundin des Frauenschwarms gewesen zu sein, beschuldigen sich gegenseitig der Tat. Aber offenbar hatte der attraktive Athlet nicht nur gegenüber den Frauen so seine Geheimnisse. Denn unter Maltes Besitztümern finden die Ermittler eine sündhaft teure 18.000-Euro-Uhr, die sich mit seinem Job bei einem Strandkorb-Vermieter so gar nicht in Einklang bringen lässt …

SpracheDeutsch
HerausgeberKlarant
Erscheinungsdatum8. Nov. 2023
ISBN9783965868779
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    Buchvorschau

    Sporttod auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi - Julia Brunjes

    Kapitel 1

    Kommissarin Fenja Bruns und Kommissar Jonte Visser standen am Inselhafen von Langeoog und warteten auf das Eintreffen der Fähre. Die Polizistin mit den hellbraunen Haaren liebte die geschäftige Atmosphäre an diesem Ort. Obwohl sie ganzjährig auf dem schönen Eiland lebte und viele der ständigen Bewohner namentlich kannte, wurde es ihr niemals langweilig. Abgesehen davon, dass ihr Beruf sie forderte – ein ständig wechselnder Zustrom von Menschen sorgte stets für Abwechslung. Die meisten von ihnen suchten auf Langeoog nur Erholung – doch es gab vermutlich auch einige Personen, die keine guten Absichten hatten.

    »Ich hoffe, dass Janina kein Klotz am Bein ist.«

    Die Stimme ihres Kollegen riss sie aus ihren Gedanken. Sie warf dem hochgewachsenen blonden Polizisten einen amüsierten Seitenblick zu: »Warum bist du unserer neuen Praktikantin gegenüber so skeptisch?«

    Jonte beteuerte: »Davon kann keine Rede sein – aber man weiß nicht, ob sich die junge Frau überhaupt für den Polizeiberuf eignet.«

    »Genau deshalb macht Janina ein Praktikum. Sie will es für sich herausfinden.«

    »Das ist mir auch bewusst, Fenja! Aber muss ich dich daran erinnern, dass wir einige der stressigsten Tage des Jahres vor uns haben? Noch wissen wir gar nicht genau, wie viele zusätzliche Besucher der Wettkampf uns bescheren wird. Es kommt mir vor, als müssten wir eine Tüte Mücken hüten.«

    »Im letzten Jahr ist doch alles gutgegangen«, erinnerte die Kommissarin.

    »Aber nur dank jeder Menge Überstunden«, maulte Jonte. Dann lenkte er lächelnd ein: »Vielleicht ist Janina wirklich eine Bereicherung für uns. Ich möchte nur keinen orientierungslosen Teenager, der uns im Weg steht und für den wir außerdem Babysitter spielen müssen.«

    »Wenn sie sich zu ungeschickt anstellt, schleusen wir sie im Harpunier undercover als Küchenhilfe ein«, schlug Fenja augenzwinkernd vor. »Dort kann sie dann deiner Schwägerin beim Kartoffelschälen helfen.«

    »Du hast immer noch die besten Ideen«, behauptete ihr Kollege lachend. Er wusste natürlich, dass ihr Vorschlag nicht ganz ernst gemeint war.

    Allmählich kam das weiße Fährschiff in Sicht. Momentan herrschte Hauptsaison, und nicht nur wegen des bevorstehenden Sportevents wollten zahlreiche Urlauber Langeoog besuchen. Fenja und Jonte wussten nicht, wie die Praktikantin aussah. Da die beiden ihre Polizeiuniformen trugen, gingen sie davon aus, dass Janina den Weg zu ihnen finden würde. Die Ordnungshüter hatten sich unweit der Gangway postiert und waren nicht zu übersehen. Fenja konzentrierte sich auf junge Frauen, während sie die ankommenden Feriengäste beim Verlassen des Schiffs beobachtete. Es dauerte nicht lang, bis ihr eine Dunkelblonde mit einer grünen Reisetasche ins Auge fiel. Die Frau stolperte über ihre eigenen Füße und wäre der Länge nach zu Boden geknallt, wenn sie sich nicht im letzten Moment am metallenen Handlauf festgehalten hätte.

    »Wenn sie das ist, dann gute Nacht«, kommentierte Jonte trocken.

    »Dir ist wohl noch nie eine Ungeschicklichkeit passiert«, zischte Fenja ihm zu. Sie fühlte sich dazu verpflichtet, die Praktikantin zu verteidigen – wobei noch gar nicht feststand, ob es sich bei dieser Person überhaupt um Janina handelte. Andererseits konnte sie natürlich auch ihren Kollegen verstehen. Angesichts der vor ihnen liegenden turbulenten Tage war jede unnötige Belastung absolut überflüssig. Die Dunkelblonde trug Jeans und ein blaues Polohemd. Sie nahm Kurs auf die Kommissare und warf ihnen durch die dicken Gläser ihrer Hornbrille einen neugierigen Blick zu.

    »Hallo, ich bin Janina Fehn. Und ich soll hier heute mein Praktikum beginnen!«

    »Moin, mein Name ist Fenja«, sagte die Polizistin, »und mein Kollege heißt Jonte. Ich schlage vor, dass wir einander duzen. Schließlich werden wir ab sofort zusammenarbeiten.«

    Sie hoffte darauf, dass kein dummer Spruch über Jontes Lippen kommen würde, wobei dies eigentlich nicht seine Art war. Er hatte im Vorfeld seine Bedenken geäußert, und nun würde er Janina eine faire Chance geben. Trotzdem spürte Fenja, dass auch ihre Aufregung zunahm. Jonte griff sich ihre Reisetasche und sagte: »Willkommen auf Langeoog! Am besten zeigen wir dir erst einmal die Wache und machen dich mit den wichtigsten Aufgaben vertraut.«

    »Keine Sorge – Kaffee kochen wirst du bei uns nicht müssen. – Wir bevorzugen Tee«, scherzte Fenja, wobei sie auf die klischeehaft-typische Tätigkeit der meisten Praktikanten anspielte.

    »Mir ist bekannt, dass auf Langeoog genau wie auf den anderen ostfriesischen Inseln sowie dem Festland die Sitte des Teetrinkens traditionell eine große Rolle spielt«, gab Janina altklug zurück. Sie schaute sich neugierig um, während die Polizisten sie in die Mitte nahmen und Richtung Wache gingen, die sich in der Straße An der Kaapdüne befand. Die Praktikantin öffnete den Mund. Es war, als ob sie mit sich selbst sprechen würde: »Man sollte nicht meinen, dass diese Insel eine Fläche von rund zwanzig Quadratkilometern hat. Hier scheint alles sehr übersichtlich zu sein. Zweifellos ist es der vierzehn Kilometer lange Sandstrand, der die Urlauber in seinen Bann schlägt.«

    »Du solltest dich vielleicht nach dem Praktikum bei der Touristeninformation bewerben, wenn du schon so gut über Langeoog Bescheid weißt«, witzelte Jonte. Er fügte hinzu: »Momentan bereiten wir uns auf ein Sportereignis vor, durch das jedes Jahr …«

    Janina fiel ihm ins Wort: »Du sprichst natürlich von dem Schlagballturnier, das traditionell zwischen jeweils einer Mannschaft aus Langeoog und Spiekeroog ausgefochten wird.«

    »Dieser Sport ist dir vertraut?«, fragte Fenja.

    Die Praktikantin nickte ernsthaft: »Es handelt sich um ein Spiel, bei dem es darum geht, das Schlagrecht zu erlangen. Die sogenannte Schlagpartei muss es verteidigen, die Fangpartei will es bekommen. Man benutzt dafür Bälle und hölzerne Schläger. Schlagball ist vergleichbar mit dem amerikanischen Baseball, es wurde früher auch Deutschball genannt.«

    »Da hat sich jemand einiges an Wissen angelesen«, meinte Jonte lächelnd, »aber die Atmosphäre eines solchen Wettkampfs wirst du noch nicht geschnuppert haben.«

    »Selbstverständlich nicht«, gab Janina prompt zurück. »Während selbst die kleinsten Dörfer wenigstens über eine einzige Fußballmannschaft verfügen, gehört Schlagball inzwischen zu den Randsportarten. Es gibt nur noch wenige Orte, die an Turnieren teilnehmen. Das Langeooger Team besteht zum Teil aus Insulanern, aber auch aus Urlaubern, die aktuell hier verweilen.«

    »Du hast dich also schon umfassend informiert«, stellte die Kommissarin fest. Sie fuhr fort: »Für uns als Polizei besteht die Aufgabe darin, das Publikum zu beobachten. Es kann passieren, dass die ausgelassene Stimmung ins Negative kippt – insbesondere, wenn Alkohol getrunken wurde. Der Wettkampf ist eine kleine Attraktion unserer Insel, er sollte nicht durch unschöne Szenen verdorben werden.«

    »Jetzt bin ich ja als Verstärkung da«, sagte Janina, »und selbstverständlich beherrsche ich gängige Techniken des waffenlosen Kampfs.«

    »Hast du dir die auch angelesen?«, wollte Jonte wissen. Die Antwort bestand aus einem Nicken.

    »Jetzt bin ich richtig beruhigt«, murmelte er mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen.

    Falls die Praktikantin die Ironie seiner Worte bemerkte, ließ sie es sich jedenfalls nicht anmerken. Fenja warf ihr einen kurzen Seitenblick zu. Janina schien keinen Humor zu haben. Dieser war zwar für den Polizeidienst auf Langeoog nicht zwingend erforderlich, machte das Alltagsleben aber leichter. Vielleicht musste die junge Frau auch einfach nur erst ein wenig auftauen. Die Kommissarin erklärte: »Wir versuchen, es gar nicht erst zu Konflikten kommen zu lassen. Am besten ist es, wenn Straftaten verhindert werden können. Darum hat genaue Beobachtung der Menschen um uns herum einen hohen Stellenwert.«

    Während des Gesprächs hatten sie die kleine Inselwache erreicht, die in einem schlichten Einfamilienhaus untergebracht war. Im Erdgeschoss befand sich das Wachlokal mit Arrestzelle, das erste Stockwerk diente Fenja als Dienstwohnung. Jonte lebte bei seinem Bruder, der das Lokal Zum Harpunier betrieb, zu dem auch einige Fremdenzimmer gehörten. Die Kommissarin erklärte der Praktikantin einige allgemeine Dinge zum Polizeialltag, dann sagte sie: »Während deiner Zeit auf Langeoog wirst du bei der Familie von Jontes Bruder untergebracht. Er betreibt ein Gasthaus mit mehreren Räumen, die er an Urlauber vermietet. Es wird dir gefallen, bisher waren alle unsere Praktikanten davon sehr angetan.«

    Janina nickte. Ihr Gesichtsausdruck ließ weder auf Zustimmung noch auf Ablehnung schließen.

    »Dann ist es wohl am besten, wenn du gleich mal dein Quartier beziehst«, schlug Jonte vor.

    Janina war einverstanden. Die drei gingen zum Strandjepad hinüber, wo sich das Lokal Zum Harpunier befand.

    »Der Name bezieht sich auf einen unserer Vorfahren, der auf Walfangschiffen gearbeitet hat«, sagte der Polizist.

    »Es ist schön hier«, sagte die Praktikantin. Fenja fand es nachvollziehbar, dass ihr der Ausblick gut gefiel. Für die Polizistin war es Alltag, vom Strandjepad einen weiten Blick auf das breite Sandband und die Dünenlandschaft sowie die dahinter liegende Nordsee zu haben. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, dass dies auf einen Neuankömmling noch viel intensiver wirken musste als auf sie selbst. Doch vor allem freute sie sich darüber, dass Janina zum ersten Mal seit ihrer Ankunft eine gefühlsmäßige Äußerung von sich gegeben hatte. Bisher hatte Fenja die Praktikantin nur als eine mit angelesenem Wissen gefüllte Sprechpuppe angesehen, was vielleicht ein etwas zu hartes Urteil war.

    Vermutlich ist sie nur unsicher und will nichts falsch machen, dachte die Polizistin. Sie betraten die Gaststube und wurden von Jontes älterem Bruder Harm und dessen Ehefrau Lisa freundlich begrüßt. Auch Ubbo Visser, der mit einer Tasse Tee an der Theke saß, blickte von seinem Kreuzworträtselheft auf.

    »Das ist mein Vater«, sagte Jonte, nachdem er Janina auch mit seinem Bruder und seiner Schwägerin bekanntgemacht hatte. »Er war früher bei der Bundesmarine, wir nennen ihn alle ›Käpt’n‹.«

    »Ich habe es aber nur bis zum Hauptbootsmann gebracht«, erklärte der hagere Pensionär mit dem Spitzbart lächelnd, während er der Praktikantin die Hand gab.

    »Also ist ›Käpt’n‹ keine korrekte Dienstbezeichnung, sondern nur ein Spitzname«, stellte Janina fest, ohne eine Miene zu verziehen.

    Ja, ein Scherzkeks ist sie wahrhaftig nicht, dachte Fenja.

    Die füllige blonde Lisa bot dem neuen Gast an, zunächst die

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