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Strandmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi
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eBook160 Seiten1 Stunde

Strandmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi

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Über dieses E-Book

»Ziemlich explosive Mischung, diese Werbeagentur!« Beim morgendlichen Joggen am Strand von Langeoog sieht Kommissar Jonte Visser etwas im Wasser liegen. Als er näher rangeht, wird die böse Ahnung zur Gewissheit: Da treibt ein Toter in den Wellen der Brandung! Das Opfer Roland Greitenbach gehörte zu einer Werbeagentur, die gerade in der Pension Möwensteert ein Seminar abhält, das eigentlich den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe stärken soll. Tatsächlich brodelt es gewaltig unter der Oberfläche dieser Gruppe. Hat der Machtkampf um die Führung der Agentur das Fass zum Überlaufen gebracht? Oder steht eines der klassischsten Mordmotive überhaupt, Liebe und Eifersucht, hinter der Tat? Jedenfalls wird Kommissarin Fenja Bruns gleich zu Beginn der Ermittlungen auf Langeoog von einem Unbekannten von hinten brutal niedergeschlagen. Womöglich ein Vorbote, dass es in diesem Fall keineswegs bei nur einem Mord bleiben muss...

SpracheDeutsch
HerausgeberKlarant
Erscheinungsdatum12. Sept. 2023
ISBN9783965868496
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    Buchvorschau

    Strandmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi - Julia Brunjes

    Kapitel 1

    Es war noch früh am Morgen. Die Wellen brachen sich am Strand von Langeoog. Ihr Rauschen war so laut, dass man kaum etwas anderes hören konnte. Allenfalls die Schreie von ein paar Möwen schafften es, durch diese schier übermächtige Geräuschkulisse hindurchzudringen – und dazu die Geräusche, die der Wind verursachte. Das war der typische Zusammenklang, wie man ihn am Strand der ostfriesischen Inseln erleben konnte. Langeoog war da keine Ausnahme.

    Sich unter diesen Umständen zu unterhalten, konnte etwas anstrengend sein.

    Aber Kriminalhauptkommissar Jonte Visser wollte sich auch gar nicht unterhalten. Er machte einen morgendlichen Jogginglauf vor Dienstbeginn. Gequatscht wurde den ganzen Tag reichlich. Das brachte sein Beruf nun mal so mit sich. Da brauchte man einfach auch ein gewisses Zeitfenster für sich selber. Ohne Sabbelei.

    Einfach nur den eigenen Gedanken nachhängen.

    Und um diese frühe Uhrzeit war man auch so gut wie allein am Strand. Die Sonne ging gerade erst auf und tauchte das Meer, den Strand und die Dünen in ein einzigartiges Licht. Ein Licht, das man nur um diese Zeit sehen konnte und das jeden Tag etwas anders war.

    Jonte Visser war auf der Insel Langeoog aufgewachsen und kannte das von Kind an. Zum Strand hatte er es nicht weit. Das Lokal Zum Harpunier, das seinem Bruder Harm gehörte, lag am Strandjepad. Und dort wohnte Jonte nach wie vor zusammen mit seinem Bruder. Die beiden verstanden sich gut. Dessen Frau Lisa und Ubbo, der Vater der beiden Visser-Brüder, komplettierten diese Wohngemeinschaft.

    Für Jonte lag der Strand also quasi fast vor der Haustür. Er sog die frische, salzhaltige Luft ein, die immer ein bisschen nach Seetang roch.

    Jonte beobachtete das Wasser. Das Hochwasser war gerade vorbei. Die Flut hatte ihr Maximum erreicht und das Wasser zog sich jetzt die nächsten sechs Stunden wieder zurück.

    Da sah Jonte etwas im Wasser liegen.

    Es war ein menschlicher Körper.

    Er bewegte sich nicht aus eigener Kraft. Nur die Wellen der Brandung, die ihn umspülten, sorgten dafür, dass er sich etwas bewegte.

    Spuren führten von dem harten feuchten Strandstück, das immer wieder von starken Wellen überspült wurde, bis zur gegenwärtigen Position des menschlichen Körpers.

    So, als ob er mitgeschleift worden war!, ging es Jonte durch den Kopf.

    Der Kriminalhauptkommissar überlegte nicht lange.

    Vielleicht konnte er noch helfen!

    *

    Jonte beschleunigte seinen Lauf deutlich. Kein Jogging-Getrabe mehr, sondern ein kleiner Spurt führte ihn zu dem im Wasser liegenden Mann. Dass es ein Mann war, nahm Jonte inzwischen an. Genau konnte er das erst sehen, als er ihn erreicht hatte. Er nahm dabei auf das Wasser keine Rücksicht. Immer wieder umspülte das Salzwasser seine Füße, manchmal bis über die Knöchel. Seine Turnschuhe waren bald völlig durchnässt. Seine Jogginghose bis auf Höhe der Waden ebenfalls.

    »Hallo! Geht es Ihnen gut?«

    Noch hatte Jonte die Hoffnung nicht aufgegeben, dass der Mann ihm antwortete. Und dass er noch lebte. Aber als der Kommissar sich dann über ihn beugte und ihn herumdrehte, war ihm klar, dass da jede Hilfe zu spät kam.

    Der Mann war tot.

    Mitte vierzig war er, so schätzte Jonte. Das Haar war voll und schwarz, aber bereits von grauen Strähnen durchwirkt. Der Knebelbart war sehr exakt ausrasiert. Er hatte leichtes Übergewicht wie ein Mann, der einer sitzenden Tätigkeit nachging. Der Tote trug einen Trainingsanzug und auf Höhe des Herzens klaffte eine furchtbare Wunde. Jonte kannte sich natürlich damit aus. Er vermutete eine Stichwunde. Aber es war keine gewöhnliche Stichwunde. Dazu war sie zu groß.

    Dass der Mann viel Blut verloren hatte, war nur zu vermuten, denn das Wasser, das ihn umspülte, spülte es sofort weg.

    Jonte spürte den Sog des sich zurückziehenden Wassers an den Knöcheln. Eine starke Kraft, der im Zweifel niemand etwas entgegensetzen konnte.

    Wer immer das getan hatte, hatte vielleicht genau darauf spekuliert. Darauf, dass das Meer alles mitnahm und für immer verschlang. Die Nordsee kam und ging. Und wenn sie kam, spülte sie alles Mögliche an Land, aber wenn sie ging, ließ sie nichts zurück.

    Auch einen menschlichen Körper unter Umständen nicht.

    Jonte packte den Toten und zog ihn mit sich Richtung Land.

    Er zog ihn in genau die gegenteilige Richtung, die der mutmaßliche Täter offenbar eingeschlagen hatte. Es war ziemlich anstrengend, selbst für einen gut durchtrainierten Mann wie ihn. Aber schließlich lag der Tote auf dem Trockenen. Dort, wo keine Welle mehr hinkam. Und da das Wasser ging, bestand auch nicht die Gefahr, dass es sich hier seine Beute doch noch holte. Die Schleifspuren, die Jonte dabei hinterlassen hatte, waren schon nach wenigen sanften Wellenausläufern verschwunden.

    Genauso wie die Schleifspuren, die der Täter hinterlassen hatte. Auch sie waren schon nicht mehr zu sehen.

    Jonte atmete tief durch.

    Der Tote blickte mit seinen starren Augen geradewegs in den Himmel.

    Dass die Sonnenstrahlen ihm jetzt genau ins Gesicht schienen, machte ihm nichts mehr aus. Die Augen blieben weit geöffnet und starr.

    Was jetzt zu geschehen hatte, lag natürlich auf der Hand. Jonte griff nach seinem Handy. Gut, dass er das überhaupt bei sich hatte. Das war nicht immer der Fall. Manchmal lief er ganz bewusst ohne Handy, weil er sich sagte, dass er wenigstens für diese Zeit, da er trainierte, sich selbst gehören sollte. Und nur sich selbst!

    So hatte er das Handy des Öfteren nicht dabeigehabt, wenn er lief. Aber dann war ihm der Gedanke gekommen, dass genau in dieser Zeit ja auch irgendetwas Furchtbares passieren konnte und ihn jemand zu verständigen versuchte. Und hätte er es wirklich verantworten können, wenn man ihn dann nicht hätte erreichen können?

    Jonte war da immer in einem gewissen Zwiespalt gewesen.

    Und insofern war es für die sich jetzt anschließenden Ermittlungen natürlich ein glücklicher Umstand, dass er sich an diesem Morgen dafür entschieden hatte, sein Handy mitzunehmen.

    Die Nummer, die er wählte, war einprogrammiert.

    Kapitel 2

    Fenja Bruns stand unter der Dusche, als sie ihr Telefon hörte.

    So früh, das konnte eigentlich nur bedeuten, dass irgendetwas passiert war. Jedenfalls konnte sie sich keinen anderen Grund vorstellen, aus dem sie jemand um diese Zeit anzurufen versuchte.

    Kriminalhauptkommissarin Fenja Bruns bewohnte die Dienstwohnung über der Polizeiwache von Langeoog. Das war einerseits natürlich praktisch. So hatte sie keinen weiten Weg zur Arbeit. Andererseits war man aber gewissermaßen immer im Dienst.

    Fenja machte die Dusche aus, nahm das Handtuch und tastete sich dann halbblind aus der Dusche. Das Handy klingelte erneut. Sie überlegte, wo sie es hingelegt hatte. Bevor sie die Augen nicht abgetrocknet hatte, konnte sie nicht richtig sehen.

    Nochmal klingelte es und nochmal.

    Zuerst musste die Hand einigermaßen trocken sein. Einen elektrischen Schlag wollte Fenja schließlich auch nicht riskieren – genauso wenig wie einen Schaden am Diensthandy.

    Dann hatte sie das Gerät schließlich am Ohr und konnte das Gespräch entgegennehmen.

    »Ja?«

    »Bist du es, Fenja?«

    »Ja.«

    »Hier ist Jonte.«

    »Ich versteh dich ganz schlecht, Jonte!«

    »Das macht der Wind und das Getöse der Wellen. Ich verstehe dich auch schlecht. Es gibt einen Toten. Wurde ermordet. Vermutlich erstochen. Verständige den Totengräber und komm her mit voller Ausrüstung.«

    »Gut.«

    »Nur das Dienstfahrrad kannst du zu Hause lassen. Damit kommst du hier nicht hin.«

    »Wo bist du denn, Jonte?«

    »Genaue Position schicke ich dir per Nachricht.«

    »Gut.«

    »Tschüss!«

    Jonte hatte das Gespräch beendet.

    Aber sich noch lange zu unterhalten, hatte unter diesen Umständen ohnehin keinen Sinn, das sah Fenja Bruns durchaus ein. Sie atmete erstmal tief durch. Dieser Arbeitstag hatte nicht nur viel zu früh begonnen, sondern auch noch mit einem Mord.

    *

    Fenja Bruns stapfte mit dem Tatortkoffer durch den Dünensand. Ihr Dienstfahrrad hatte sie ein ganzes Stück entfernt stehen gelassen und abgeschlossen. Weiter wäre sie damit nämlich nicht gekommen. In der Ferne sah sie ihren Kollegen Jonte Visser. Der winkte ihr zu. Eine Gestalt lag auf dem Boden. Das musste wohl das Opfer sein.

    Ansonsten war weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Nicht mal jemand, der morgens mit dem Hund am Strand spazieren ging, oder vielleicht ein Reiter oder Jogger.

    Da waren nur die Nordsee, der Strand, ein Toter und Jonte.

    Der Weg zu Jonte und dem Toten war durchaus noch anstrengend. Das lag vor allem an dem nachgiebigen sandigen Untergrund. Erst in der Nähe der Brandung wurde der hart und fest, sodass man weniger Kraft beim Laufen brauchte.

    »Moin, Jonte!«, rief Fenja.

    »Moin!«, gab Jonte zurück. Er deutete auf den Toten. »Du siehst ja wohl, worum es geht!«

    »Allerdings!«

    »Ich war joggen und habe leider überhaupt keine Ausrüstung dabei. Nur ein Handy. Und das ist auch mehr oder weniger Glückssache gewesen.«

    »Wieso?«

    »Weil ich mir eigentlich vorgenommen hatte, das Handy beim Laufen in Zukunft nicht mehr mitzunehmen. Man ist ja schließlich nicht vierundzwanzig Stunden am Tag im Dienst, sondern, na sagen wir mal, allerhöchstens dreiundzwanzigeinhalb.«

    »Was ist das denn für eine nachlässige Dienstauffassung, Jonte!« Fenja lächelte kurz. »Das lass am besten unsere Vorgesetzten auf dem Festland nicht wissen!«

    »Nee, die denken, dass wir einen Vierundzwanzig-Stunden-Diensttag auch locker mal auf vierundzwanzigeineinhalb Stunden ausdehnen können! Zum Beispiel, wenn die Taschendiebe Saison haben!«

    Fenja deutete auf den Toten. »Weißt du, wer das ist?«

    »Hatte keine Papiere dabei.«

    »Das wäre auch zu schön gewesen.«

    »Kommt der Herr Brand?«

    Herr Brand war der örtliche Bestatter auf Langeoog. Irgendwo musste eine Leiche ja einigermaßen fachgerecht untergebracht werden, bevor sie dann schließlich zur Rechtsmedizin nach Oldenburg gebracht werden konnte. Und da war der hiesige Bestatter einfach die beste Adresse. Langeoog war eben eine Insel. Und das bedeutete, dass auch für Tote der Weg nach Oldenburg länger und komplizierter war, als man vom Festland her kannte.

    »Ich habe dem Herrn Brand auf den Anrufbeantworter gesprochen«, sagte Fenja.

    »Oh«, meinte Jonte nur. »Dann kann das ja ein bisschen dauern.«

    »Er war offenbar noch nicht im Büro – was ich aber absolut nachvollziehen kann, Jonte.«

    »Leider

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