Judith und Jolanthe: Eine Gespenstergeschichte ohne Gespenster
Von Oliver Fehn
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Buchvorschau
Judith und Jolanthe - Oliver Fehn
Oliver Fehn
Judith und Jolanthe
Eine Gespenstergeschichte ohne Gespenster
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VerlagslogoInhaltsverzeichnis
Titel
Judith und Jolanthe
Impressum neobooks
Judith und Jolanthe
Eine Gespenstergeschichte
ohne Gespenster
Diese Geschichte ist wahr;
sie wäre es auch,
wenn sie nie passiert wäre.
ES WAR ein heller Abend in den Dünen. Außer den beiden war niemand hier. Er hielt sie im Arm, und sie tat sich schwer, seine Berührung zu genießen.
„Du wirst den Mond da oben doppelt sehen", sagte er.
Über ihnen kreisten Möwen, gierig nach liegengebliebenen Snacks, und im Grunde, klar, war sie auch nur ein Snack, wenn auch noch nicht tot genug für die Möwen oder um Monde doppelt zu sehen. Sie hatte schon ganz andere Männer gehabt.
„Es ist so seltsam still hier, sagte sie. „Wollen wir nicht woanders hingehen?
Der Druck seiner Hand wurde fordernder. Er spürte, dass sie nur Zeit schinden wollte. Er riss ihren Körper zu sich herum und blitzte sie an.
„Wieso zum Henker sind wir dann erst hierher gelaufen?"
„Es war nicht meine Idee, Bruno." Tatsächlich hatte sie sich den Abend völlig anders vorgestellt: Heute war ihr erster freier Tag im 49th Parallel, seit ihrem Dienstantritt vor drei Wochen. Nachdem Bruno sie angesprochen hatte, war sie nochmal allein in der Bar gewesen, um ihre Puderdose und ihre Schlüssel zu holen und wieder einmal festzustellen, dass es nichts Trostloseres gab als eine Bar an einem Off-Tag. Hinter den Kulissen sah die Welt immer viel nackter und kälter aus. Eine Träne war ihr gekommen. Wegen des Abends, der ihr bevorstand. Und des Lebens, das hinter ihr lag.
Er presste die Daumen fest auf ihr Brustbein, gleich unterhalb der Kehle, ließ aber sofort wieder locker. „Gut, dann eben woanders", sagte er.
Und so spazierten sie zurück ins 49th Parallel; als Angestellte hatte sie einen Schlüssel, aber sie wusste, dass vom Personal noch keiner schlief, es war zu früh. Das Waschhaus würde sich vielleicht eignen. Es war nicht romantisch dort, zwei große Wäschetrommeln, ein ebenso großer Trockner, und ein Gewirr von Leinen. Widerwärtige Kälte, sogar jetzt im Sommer. Aber vielleicht ein sicherer Ort.
Ihm war es egal, er wollte sie einfach nur. Bruno war kein Romantiker; die wenigsten von Judiths Gästen waren es. Sie wollten Drinks, sie wollten Tanz, und sie wollten Sex. Sie hatte sich geschworen, nicht zu vertrauensselig zu sein, als sie sich hier bewarb. Aber Bruno war sie etwas schuldig. Er hatte ihr zweimal das Taxi bezahlt, weil sie nicht genug einstecken hatte. Er hatte sie einmal beschützt, vor einem sternhagelvollen und distanzlosen Gast; vielleicht nur, weil er Konkurrenz in ihm gewittert hatte. Aber wie dem auch war, ohne ihn würde es ihr jetzt vielleicht schlechter gehen.
Und er war nicht der übelste Mann der Welt.
Er sah nicht schlecht aus. Sie nannten ihn Breitnasen-Bruno, aber das lag nur daran, dass es unter den Gästen auch mal einen Spitznasen-Bruno gegeben hatte, dessen Profil wirklich so dreieckig gewesen war wie das eines Windhundes. Um sie zu unterscheiden, hatte man aus Bruno eben Breitnasen-Bruno gemacht, und wegen des albernen Gleichklangs vermutlich. Bruno war Fernfahrer. Manchmal parkte sein Peterbilt 379 draußen vor der Bar, während er hier saß und trank. Und er glaubte, dass sie glaubte, dass sein Leben ein Abenteuer war.
Was er nicht wusste: Dass sie genug von dieser Welt kannte, auch genügend Truckfahrer, um zu wissen, dass das Leben auf den Fernstraßen trist und stumpfsinnig war. Nur die cyanblauen Tuninglichter am Verdeck seines Trucks gefielen ihr: Ein verschnörkelter Schriftzug mit den Buchstaben _UCK YOU. Alle paar Sekunden leuchtete davor ein TR auf – TRUCK YOU. Was heißen sollte: Ich bin ein ehrlicher Bursche, ein echter Trucker eben. Dass es auch andere Worte mit der gleichen Endung gibt, besprechen wir im nächsten Motel, Baby.
Er war breitschultrig und hatte einen Schnauzbart und ein einfältiges Gesicht. Er gehörte zu den Typen, mit denen es keine Probleme gab, solange sie nicht die Nerven verloren. Falls aber doch, dann wurden sie nicht nur aufmüpfig, sondern richtig wehleidig, wie zurückgebliebene Kinder. Wenn Kinder genügend Macht hätten, würde die Welt nur noch ein Blutbad sein, hatte Judiths Vater immer gesagt. Er drückte auf den Lichtschalter, und das Waschhaus erstrahlte in der kühlen Farbe unreifer Zitronen.
„Du bist wunderschön", keuchte er zitternd, seine Hand am Hosenschlitz. Sie knöpfte zaghaft