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Glaskugelmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi
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Glaskugelmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi
eBook167 Seiten2 Stunden

Glaskugelmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi

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Über dieses E-Book

Schock beim großen Inselfest auf Langeoog. Die beliebte Kartenlegerin Esmeralda da Silva liegt schwer verletzt in ihrem Zelt. Jemand hat sie mit ihrer eigenen Glaskugel niedergeschlagen! Wen um alles in der Welt hat Esmeralda mit ihrem Blick in die Karten so verärgert? Oder gibt es einen Zusammenhang mit den seltsamen Drohbriefen, die auf der Insel kursieren? Am späten Abend dann bemerkt Kommissarin Fenja Bruns, dass das Polizeisiegel am Zelt der Kartenlegerin durchtrennt wurde. Einige Tarotkarten, die in einer bestimmten Kombination auf dem Tisch lagen, sind verschwunden. Ist der Täter oder die Täterin an den Tatort zurückgekehrt, um die entscheidenden Hinweise zu beseitigen? Wenig später erreicht die Langeooger Kommissare die Gewissheit: Esmeralda da Silva hat den Angriff nicht überlebt, und nun geht es definitiv um Mord...

In der neuen Serie „Die INSEL Polizei“ ermitteln die sympathischen Polizisten Fenja Bruns und Jonte Visser gemeinsam auf der wunderschönen ostfriesischen Insel Langeoog:

1. Kavaliertod auf Langeoog
2. Goldtod auf Langeoog
3. Harpunenmord auf Langeoog
4. Intrigenmord auf Langeoog
5. Witwenmord auf Langeoog
6. Wutmord auf Langeoog
7. Strandmord auf Langeoog
8. Neu: Glaskugelmord auf Langeoog


Jeden Monat erscheint ein neues ebook in dieser Serie!

SpracheDeutsch
HerausgeberKlarant
Erscheinungsdatum11. Okt. 2023
ISBN9783965868625
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    Buchvorschau

    Glaskugelmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi - Julia Brunjes

    Kapitel 1

    Die steife Brise, die seit ein paar Tagen auf Langeoog herrschte, ließ die Regentropfen hart an Fenjas kleines Küchenfenster prasseln. Sie umklammerte eine heiße Tasse Tee. Ostfriesenmischung. Bevor sie einen Schluck davon trank, pustete sie kurz in die goldbraune Flüssigkeit. Zum Glück wurde ab morgen besseres Wetter angesagt. Da sollte die Sonne scheinen und blauer Himmel die Insel von ihrer schönsten Seite her zeigen.

    Es wäre ärgerlich, wenn sich das Wetter nicht in den Griff bekommen würde, denn ab morgen fand das legendäre Inselfest statt. Für ein paar Tage herrschte hier ein vergnügter Ausnahmezustand. Auf dem Bolzplatz, der direkt gegenüber dem Flugplatz lag, wurden Zelte, Verkaufs- sowie Essstände und ein paar Karussells für die Kinder aufgestellt. Es gab einen Flohmarkt, und jeden Abend wurde Live-Musik gespielt.

    Die heimliche Attraktion auf dem Inselfest war jedoch seit ein paar Jahren die Kartenlegerin Esmeralda da Silva. Fenja war ihr aber noch nie persönlich begegnet und sie bezweifelte, dass Esmeralda ihr richtiger Name war, zu ihrem Beruf passte er allerdings definitiv. Die Kommissarin fand es auf eine Art und Weise faszinierend, dass jedes Jahr unzählige Insulaner und Inselgäste zu Esmeralda da Silva strömten und teilweise vor ihrem Zelt in einer langen Warteschlange anstanden. Glaubten tatsächlich so viele Menschen an das Übersinnliche? An die Gabe, die Zukunft oder Antworten in bunten Tarotkarten sehen zu können? Fenja betrachtete die unzähligen Regentropfen, die an ihrer Fensterscheibe hinunterliefen, und dachte weiter darüber nach. Sie las fast jeden Tag ihr Horoskop im Internet – aber war das nicht eher aus reiner Neugier und einfach nur so zum Spaß? Ihr Kollege Jonte und sie machten sich meistens darüber lustig, was jedem Sternzeichen für den jeweiligen Tag prophezeit wurde.

    Und dennoch: Sie musste sich eingestehen, dass auch sie seit Jahren mit dem Gedanken spielte, sich die Karten legen zu lassen. Aber welche Fragen sollte sie Esmeralda stellen? Wollte sie wirklich etwas über ihre Zukunft erfahren? Was, wenn Esmeralda ihr eine schlechte Nachricht übermitteln würde, die sie gar nicht im Vorfeld wissen wollte? Fenja nahm einen weiteren Schluck Tee. Sie glaubte an den ganzen Humbug doch irgendwie gar nicht. »Wenn es tatsächlich etwas zwischen Himmel und Erde gibt, möchte ich, dass der Regen jetzt aufhört«, sprach sie laut aus und musste über ihre eigenen verrückten Worte lachen.

    Und dann – ganz plötzlich – verebbte das Geräusch des Regens, der gegen ihre Fensterscheibe prasselte, und die Wolkendecke riss auf. Fenja näherte sich dem Fenster und traute ihren Augen nicht, als sie durch ein kleines Loch am Himmel das schöne Blau erkennen konnte. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie schüttelte sich, um die Gänsehaut loszuwerden, die sich auf ihren Armen ausgebreitet hatte. War das etwa ein Zeichen? Oder nur Zufall? Sie beschloss, es definitiv als Zufall abzutun.

    In der nächsten Sekunde entdeckte sie Jonte, der unter einem großen Regenschirm auf die Wache zukam. Ihre Gedanken über die mystische Angelegenheit verschwanden augenblicklich, da sie auf dem Regenschirm Möwenbilder entdeckte und den Spruch mit dem Schietwetter lesen konnte. Sie stellte die leere Teetasse in die Spüle, schloss die Wohnung nach sich ab und ging die paar Stufen hinunter zur Wache. »Moin Jonte!«, begrüßte sie ihren Kollegen, der gerade dabei war, den großen Schirm in einer Ecke zum Trocknen aufzustellen. Die comicgezeichnete Möwe mit Seemannshut lächelte Fenja breit an.

    »Moin Fenja!« Er rieb sich die feuchten Hände an seiner Jeans ab. »Schietwetter!«

    »Schietwetter gibt es nicht – nur Schietkleidung!«, verbesserte sie ihn mit einem Grinsen im Gesicht. Sie deutete auf den Schirm und fügte hinzu: »Steht da groß und breit.«

    Jonte gab einen langen Seufzer von sich. »Kurz bevor ich die Wache erreicht habe, hat es natürlich aufgehört. Den Schirm habe ich übrigens von Lisa geschenkt bekommen«, fügte er entschuldigend hinzu.

    »Typisch Lisa. Und dass der Regen aufhört, habe ich beim lieben Petrus angefordert.« Sie schlenderte zur Küche und begann frischen Kaffee für Jonte aufzusetzen.

    Er stutzte über ihre Aussage und fragte: »Seit wann hast du denn einen guten Draht zu Petrus?«

    Sie zählte das Kaffeepulver in den Filter. »Seit gerade.«

    »Aha.« Jonte verschwand nach hinten und zog sich seine Uniform an. Zur Sicherheit wählte er die lange Hose. Er traute Petrus noch nicht ganz über den Weg. Als er umgezogen nach vorne trat, hielt ihm Fenja eine Tasse frischen Kaffee vor die Nase. »Bitte!«

    »Möchtest du nicht?« Jonte deutete mit dem Kopf auf ihre leeren Hände.

    Fenja schlenderte zu ihrem Schreibtisch und nahm Platz. »Hatte gerade einen Tee.«

    Die rechte Augenbraue ihres Kollegen schoss nach oben. »Tee?«

    Ihre Antwort war ein leichtes Schulterzucken. »Ach, war mir mal nach.« In der nächsten Sekunde klingelte das Diensttelefon und Fenja nahm den Anruf entgegen. »Moin, Inselpolizei Langeoog, Sie sprechen mit Kommissarin Fenja Bruns. – Hallo? Wer ist denn da?« Sie hörte laute aufgebrachte Männerstimmen, es klang wie ein Streit. Hinzu kamen ein Rauschen und ein Knacken in der Verbindung. »Hallo? Wer ist denn da?«, wiederholte Fenja, und im nächsten Moment erklang eine ihr bekannte Stimme: »Ah – moin Käpt’n, was ist denn bei dir los? Wen soll ich für dich verhaften?«, scherzte sie in den Hörer.

    Jonte stutzte. »Der Käpt’n? Warum ruft er nicht mich an?« Die Frage war wohl eher an sich selbst gerichtet. Warum hatte sein Vater die Dienststellennummer gewählt und sich nicht bei ihm persönlich auf dem Telefon gemeldet?

    »Ja … okay … nein, nein. Wir sind in zehn Minuten da. Versuche, die Streithähne unter Kontrolle zu halten. Joo, tschüss!« Sie legte auf und grinste ihren Kollegen amüsiert an.

    Jonte stand die Neugier regelrecht ins Gesicht geschrieben und er fragte: »Was ist passiert?«

    »Es gibt Streit auf dem Bolzplatz. Zwei Budenbesitzer haben wohl denselben Standort erhalten. Jetzt zoffen sich beide, wer den Platz bekommt«, klärte Fenja ihn auf und begab sich zur Garderobe.

    Jonte schien irgendwie gekränkt darüber zu sein, denn er zog ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. »Und wieso hat der Käpt’n sich nicht gleich bei mir gemeldet?«

    »Weil einer der Streithähne die Wache angerufen hat und im nächsten Moment von seinem Kontrahenten angegriffen wurde. Der Käpt’n konnte das Telefon auffangen und war somit an der Strippe«, erklärte sie die Lage, schnappte sich ihre Regenjacke und den Fahrradhelm. »Kommst du dann?«

    Jonte seufzte, nahm einen kräftigen Schluck vom heißen Getränk und holte seine Jacke. »Noch nicht mal in Ruhe Kaffee trinken kann man.« Er griff nach seinem Helm und die beiden verließen die Wache.

    Da es noch relativ früh am Morgen war und es bis gerade geregnet hatte, tummelten sich nur wenige Gäste auf den Straßen. Die meisten huschten schnell zum nächstgelegenen Bäcker, um sich frische Brötchen für ihr Frühstück zu besorgen oder mit ihren Vierbeinern eine Gassirunde zu drehen.

    Fenja versuchte jeder großen Pfütze auszuweichen, während Jonte mit dem größten Vergnügen hindurchsauste. Er freute sich wie ein kleines Kind. Fenja schüttelte lachend den Kopf.

    Die letzten dunklen Wolken hatten sich verzogen und die Sonne schien, als sie den Bolzplatz erreichten. Jonte stellte sein Rad ab und ärgerte sich, dass er nicht doch die kurze Uniformhose gewählt hatte.

    Laut fluchende Männerstimmen drangen dumpf vom Bolzplatz zu den beiden Polizisten herüber. Fenja konnte aber niemanden sehen. »Oh je – der Käpt’n hat wohl alle Hände voll zu tun.«

    »Wo stecken die denn?« Jonte streckte den Hals und hielt Ausschau nach den Streithähnen.

    Fenja ging rechtsherum auf den Bolzplatz. Die meisten kleinen Holzbuden waren bereits aufgebaut, und einige Besitzer oder Verkäufer waren dabei, ihre Waren einzuräumen.

    »Moin! Die Idioten finden Sie im nächsten Gang!«, rief ihnen ein junger Mann zu, der gerade dabei war, seine Auslage mit roten Paradiesäpfeln zu bestücken. Ein feiner süßlicher Duft von Zuckerwatte stieg Fenja in die Nase, die sie darauf rümpfte.

    »Moin! Und danke!«, antwortete Jonte und fügte nur für Fenja zu hören hinzu: »Na? Läuft dir da nicht das Wasser im Mund zusammen?«

    Ihre Antwort war ein strenger Blick von der Seite. Immer wieder musste ihr Kollege sie mit ihrer Süßigkeitensucht ärgern und aufziehen. Aber sie war ihm nie wirklich böse, denn er hatte ja nun mal recht damit. Ihre größte Sünde und Schwäche waren halt Süßigkeiten – egal in welcher Form, Farbe oder Geschmacksrichtung.

    Die beiden Polizisten nahmen den nächsten Gang und konnten in einiger Entfernung den Käpt’n erkennen, der wie ein Ringrichter zwischen zwei Männern stand. Er breitete die Arme zu beiden Seiten hin aus, um die Streithähne in Schach zu halten. »Jetzt beruhigt euch doch!«, schallte es zu ihnen herüber. Um sie herum standen bereits Leute, die das Schauspiel mit großem Interesse verfolgten. Einer von ihnen filmte es sogar mit seinem Smartphone.

    Die beiden Polizisten blieben vor der Gruppe stehen. »Moin zusammen!«, begrüßte Jonte die Meute mit lauter und fester Stimme, worauf für wenige Sekunden eine Totenstille eintrat.

    Fenja und Jonte begrüßten den Käpt’n durch ein Nicken.

    »Moin, die Herrschaften! Was für ein Problem liegt denn hier vor, das nicht in Ruhe geklärt werden kann?«, sprach Fenja und schaute die beiden Männer der Reihe nach an.

    »Warum soll er den besseren Platz bekommen?«, begann der erste zu sprechen.

    »Warum? Weil ich zuerst gebucht habe!«, konterte der andere.

    Und dann redeten die beiden Streithähne wieder wild durcheinander.

    Fenja hob einhaltend die Arme und trat einen Schritt näher an die Kontrahenten. Sie sagte mit lauter und energischer Stimme: » Jetzt reicht es aber, die Herrschaften! Nicht alle durcheinander! Sonst bringen wir Sie auf die Wache, haben Sie verstanden!«

    Es kehrte tatsächlich Ruhe ein. Dafür tauschten die beiden Männer böse Blicke miteinander aus.

    »Und Sie! Machen Sie die Kamera aus! Es wird hier nicht gefilmt!«, rief Jonte einem jungen Bengel zu, der sein Smartphone auf die Gruppe hielt. Dieser zog einen Flunsch, folgte aber der direkten Anweisung des Polizisten und steckte das Telefon in seine Hosentasche.

    »So, nachdem sich alle beruhigt haben, wie ist Ihr Name?« Fenja nickte einem der Herren zu. Sie hatte in der Zwischenzeit ihren kleinen Notizblock aus der Jackentasche hervorgeholt und einen Stift. »Ich bräuchte Ihren Ausweis.«

    Der Mann wirkte auf einmal etwas nervös und rieb sich das Kinn. »Wozu benötigen Sie denn meinen Ausweis?«

    »Vorschrift«, gab die Polizistin knapp Antwort.

    Bevor er ihr seinen Namen nannte, atmete er tief ein und aus, um sich zu beruhigen, dann sagte er: »Klaus Röder.« Er holte sein Portemonnaie hervor und reichte ihr den Ausweis.

    Fenja notierte sich die Angaben. »Sie kommen aus Aurich. Und was verkaufen Sie?«

    »Eigenangefertigte Sachen aus Holz.«

    Fenja fragte weiter: »Wann und wie haben Sie den Platz gebucht?«

    Seine Antwort war ein Zettel, den er aus seiner hinteren Hosentasche hervorholte. »Hier, ich habe den Platz an diesem Datum gebucht. Das ist die Bestätigung.«

    Fenja nahm den Zettel und las sich die Angaben durch. »Gut. Und Sie sind Herr …?« Sie wandte sich dem anderen Mann zu.

    »Peter Lage, aus Papenburg. Ich biete Bubble-Waffeln und Crêpes an.« Er reichte ihr seinen Ausweis, worauf Fenja auch seine Angaben kontrollierte und notierte.

    »Haben Sie auch eine Bestätigung dabei?«

    Herr

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