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Glücksmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi
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Glücksmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi
eBook151 Seiten1 Stunde

Glücksmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi

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Über dieses E-Book

Ein Glücksmord auf Langeoog! Das Insellokal Zum Harpunier platzt aus allen Nähten, denn heute soll hier der 70. Geburtstag des Bestseller-Autors Hein Henning Berzelius gefeiert werden. Nur das Geburtstagskind selbst lässt auf sich warten. Der Autor, der mit Büchern über das Glück zu Ruhm gelangte, liegt nämlich ermordet in seinem Arbeitszimmer! Die Langeooger Inselkommissare Fenja Bruns und Jonte Visser stehen vor dem Dilemma, dass sich die komplette Feiergesellschaft gegenseitig ein Alibi gibt: Alle behaupten, zur mutmaßlichen Tatzeit gemeinsam an einer Strandwanderung teilgenommen zu haben. Verdächtige gibt es indes genug, denn während der Glücksautor sich um das Wohlbefinden seiner Millionen Leser kümmerte, hinterließ er im persönlichen Umgang mit seiner Familie eine Schneise der Verwüstung. Zudem hatte er sich jüngst die Idee in den Kopf gesetzt, den größten Teil seines Vermögens zu verschenken …

SpracheDeutsch
HerausgeberKlarant
Erscheinungsdatum10. März 2024
ISBN9783965869547
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    Buchvorschau

    Glücksmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi - Julia Brunjes

    Kapitel 1

    Kriminalhauptkommissar Jonte Visser streckte sich und gähnte. »Eigentlich ist jetzt Feierabend«, sagte er an seine Kollegin Fenja Bruns gerichtet. »Da müsste das Motto eigentlich lauten: Akte fallen lassen und nach Hause – oder an den Strand!«

    Die beiden waren die einzigen Polizisten, die ständig auf der ostfriesischen Nordseeinsel Langeoog weilten. Sie saßen sich am Schreibtisch in der Polizeiwache der Insel gegenüber.

    »Warum machst du das denn dann nicht?«, meinte Fenja.

    »Was?«

    »Akte fallen lassen und Feierabend machen! Ich meine, wir haben heute eine Menge geschafft. Das Chaos in der Archivierung, das die Polizeiwache von Langeoog seit ihrer Gründung begleitet hat, könnte nun endlich einer zumindest einigermaßen akzeptablen Lösung entgegengehen.«

    »Zu Hause ist es im Moment ein bisschen zu unruhig«, meinte Kommissar Jonte Visser.

    Seine Kollegin runzelte die Stirn. »Zu unruhig? Ich meine, du wohnst ja bei deinem Bruder im Harpunier, aber mal ehrlich: Das ist ein ruhiges Landgasthaus am Strandjepad – aber nicht die Partymeile von Langeoog oder sowas. Wäre mir jedenfalls neu, dass da der Bär oder meinetwegen der Seehund tanzt und so richtig was los ist, sodass man keine Ruhe findet. Der größte Krach entsteht doch, wenn dein Vater seine geliebten Kreuzworträtsel löst und dabei mit dem Bleistift über das Papier kratzt!«

    »Auch das hört man ja nur, wenn nicht gerade der Wind ums Haus heult«, gab Jonte lächelnd zurück. »Nee, aber heute ist schon ein bisschen mehr los. Da soll eine Geburtstagsfeier stattfinden, und zu der kommen fast fünfzig Leute.«

    »Oh«, sagte Fenja. »Dann habt ihr aber die Bude voll, wie man so schön sagt!«

    »Kannst du laut sagen! Mein Bruder hat zwei zusätzliche Hilfskräfte angestellt! Lisa und Harm können ja nicht alles alleine schaffen, wenn sowas anliegt.«

    Das Lokal Harpunier wurde von Jontes Bruder Harm zusammen mit seiner Frau Lisa betrieben. Außerdem wohnte dort noch Ubbo Visser, der von allen respektvoll ›Kapitän‹ genannte Vater der beiden Visser-Brüder, der früher mal bei der Bundesmarine Dienst getan hatte und jetzt seinen Ruhestand auf Langeoog genoss.

    »Vielleicht solltest du einfach mal darüber nachdenken, ob du nicht langsam ausziehen solltest, Jonte«, meinte seine Kollegin dann.

    Er sah sie verwundert an und goss sich eine Tasse ein. »Ausziehen? Aus dem Harpunier

    »Ja, langsam bist du doch groß genug, um alleine zu leben. Oder findest du nicht? Ich meine, ein gestandener Kriminalkommissar wie du kann sich doch eine eigene Wohnung leisten! Selbst bei den Preisen auf Langeoog!«

    Jonte lächelte verhalten. »Diesen Ratschlag bekomme ich von einer Kollegin, die mit der kleinen Dienstwohnung über der Polizeiwache zufrieden ist.«

    »Was hat das denn damit zu tun, Jonte?«

    »Ganz einfach: Wir haben in unserem Job so viel um die Ohren, dass wir beide wohnungstechnisch den Weg des geringsten Aufwandes gehen.«

    »Nun …«

    »Denk mal drüber nach, Fenja! Da ist was dran.«

    Jonte nippte an seinem Tee, der noch heiß war.

    »Naja, so stressig ist der Dienst hier auf Langeoog ja nun auch nicht gerade.«

    »Wenn wir nicht gerade einen Bankräuber mit dem Fahrrad verfolgen müssen – dann nicht.«

    »Also in meiner Zeit ist das glaube ich noch nicht vorgekommen!«

    Jonte lachte. »Zu deiner Zeit nicht.«

    »Was meinst du damit?«

    »Wie du weißt, bin ich ja hier zur Schule gegangen.«

    »Stimmt.«

    »Damals war ein gewisser Herr Brunigsma noch der Inselpolizist. Der stand kurz vor der Pensionierung. Einmal im Jahr kam der in die Schule, um unsere Fahrräder auf Verkehrstauglichkeit zu kontrollieren. Und da hat er dann immer so Dönekes vom Stapel gelassen.«

    »Ich verstehe.«

    »Unter anderem von einem Bankräuber, der in der Mini-Filiale der Sparkasse Leer-Wittmund sein Glück versucht hat und dann mit dem Fahrrad geflüchtet ist. Der Herr Brunigsma hat ihn dann mit seinem Dienstrad – ohne Elektro-Antrieb wohlgemerkt! – eingeholt und stellen können.«

    »Wer raubt denn hier auf Langeoog eine Bank aus?«

    »Bevor man Bankräuber wird, muss man weder einen Intelligenztest bestehen noch eine Prüfung ablegen, Fenja. Das unterscheidet diesen Job unter anderem von vielen anderen.«

    »Du sagst es!«

    »Dieser Bankraub war besonders dumm, denn die Filiale war innerhalb weniger Wochen schon dreimal überfallen worden. Deswegen war ohnehin kaum Bargeld dort. Die einzige Angestellte, eine resolute, etwas ältere Frau, meinte dann zu dem Bankräuber, er würde nichts kriegen. Sie sei es leid, dauernd überfallen zu werden. Egal, was er jetzt tun würde, er bekäme kein Geld.«

    »Heißt das, der Bankräuber ist ohne Geld geflüchtet?«, fragte Fenja.

    »Herr Brunigsma hat es so erzählt.«

    »Wenigstens hat er ihn geschnappt. War dieser Kerl denn auch der Täter in den vorherigen Fällen?«

    »Das weiß ich nicht. Und Herr Brunigsma ist jedes Jahr zur Kontrolle der Fahrräder gekommen und hat die Geschichte dabei von Mal zu Mal auch etwas anders erzählt.«

    »Über den Fall müsste es doch Unterlagen geben!«

    »Das habe ich auch gedacht. Als ich auf Langeoog angefangen habe, habe ich mal nachgesehen.«

    »Und?«

    Jonte Visser zuckte mit den Schultern. »Nichts.«

    »Wie – nichts?«

    »So wie ich sage. Ich konnte keine Unterlagen finden. Das heißt nicht, dass es sie nicht gibt. Das heißt nur, dass es sie hier auf Langeoog nicht gibt.«

    In diesem Moment klingelte das Telefon. Fenja Bruns nahm den Hörer ab. »Guten Tag, hier Kommissarin Fenja Bruns, Polizeiwache Langeoog …« Anschließend hörte sie mit angestrengtem Gesicht zu, bevor sie schließlich sagte: »Gut, wir sind gleich bei Ihnen.« Dann beendete sie das Gespräch.

    »Das klingt so, als gäbe es für uns etwas zu tun«, meinte Jonte.

    »Allerdings! Es gibt einen Mord aufzuklären. Oder genauer gesagt: ein Tötungsdelikt. Ob es Mord, Totschlag oder Unfall war, wird sich ja erst noch herausstellen, aber in diesem Fall scheint es ziemlich eindeutig zu sein.«

    »So?«

    »Das Opfer hat einen Brieföffner in der Brust.«

    »Oh.«

    Fenja seufzte. »Dann mal nichts wie los!«

    Kapitel 2

    Die beiden Langeooger Kommissare fuhren mit dem Dienstfahrrad zur Adresse eines schmucken, reetdachgedeckten Ferienhauses. Vermutlich handelte es sich um eine ehemalige Bauernkate, die stilecht und landestypisch wieder hergerichtet worden war. Man hatte einen fantastischen, unverbaubaren Blick auf die Dünenlandschaft, hörte das Meer rauschen und konnte den Möwen dabei zusehen, wie sie in der Luft kreisten. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit suchte, der wohnte hier richtig. Bis zum Strand waren es fußläufig maximal ein paar Minuten.

    Die Straße, die hierher führte, war allerdings selbst für Langeooger Verhältnisse extrem schmal. Der Autoverkehr war auf Langeoog ja ohnehin stark eingeschränkt, insofern bestand nicht die Gefahr, dass sich hier ein Stau bildete. Aber gesetzt den Fall, dass sich hier doch einmal zwei entgegenkommende Fahrzeuge begegnet wären, so hätten sie nur mit großer Mühe aneinander vorbeifahren können. Und auch das nur, wenn mindestens einer von beiden dazu die Fahrspur zur Hälfte verließ.

    Als Jonte und Fenja ihre Räder vor dem Haus abstellten, bemerkten sie, dass dort bereits ein Fahrrad stand. Es handelte sich um ein sportliches Rennrad.

    Die beiden Kommissare gingen zur Haustür. Fenja klingelte.

    Kurz darauf machte ein hochgewachsener Mann mit kurzen grauen Haaren die Tür auf. Er trug einen Anzug mit Krawatte und darüber einen Parka.

    »Moin«, sagte Jonte. »Ich bin Kriminalhauptkommissar Jonte Visser und dies ist meine Kollegin Fenja Bruns.«

    »Ich bin Gert Ahlemann.«

    »Dann haben wir vorhin miteinander telefoniert?«, ergriff jetzt Fenja Bruns das Wort.

    Gert Ahlemann nickte. »Ja, ganz genau. Es geht um Herrn Hein Henning Berzelius. Der wohnt nämlich hier – beziehungsweise wohnte. Wir müssen da wohl in der Vergangenheit sprechen. Jemand hat ihm einen Brieföffner in die Brust gerammt.«

    Herr Ahlemann schluckte und atmete dann einmal tief durch.

    »Am besten, wir sehen uns das mal an«, sagte Jonte.

    »Kommen Sie beide bitte mit«, forderte Gert Ahlemann die beiden Ermittler auf. »Wenn ich auf Sie vielleicht so wirke, als wäre ich etwas neben der Spur, dann trifft das durchaus zu. Ich stehe selbst noch ziemlich unter Schock, wenn Sie verstehen, was ich meine.«

    »Natürlich verstehen wir das«, sagte Fenja.

    »Ich meine, für Sie ist ein Mord vielleicht etwas Alltägliches, aber für mich …« Herr Ahlemann stockte erneut, bevor er schließlich fortfahren konnte. »Für mich ist es das erste Mal.«

    Jonte und Fenja folgten Herrn Ahlemann durch den Flur. Die Tür zum Wohnzimmer stand offen. Fenja warf einen Blick hinein. Sie bemerkte viele Bücherregale und eine Stereoanlage. Was fehlte, war ein Fernseher. Jonte und Herr Ahlemann waren indessen bis zu einem weiteren Raum vorgedrungen und Fenja folgte ihnen jetzt. Dieser weitere Raum sah aus wie ein Arbeitszimmer. Auf dem Schreibtisch stand ein Computer. Davor befand sich ein hochmoderner, rückenfreundlicher Schreibtischstuhl mit allerlei Sonderfunktionen. In dem Sessel saß ein Mann mit einem weißen Bart und ebenfalls weißem, aber sehr vollem und kräftigem Haar. Fenja schätzte ihn auf Mitte siebzig. Der bärtige Mann war nach hinten gelehnt. Der Bürostuhl ließ sich stufenlos verstellen und war offenbar so eingestellt, dass der regungslose Leichnam nicht nach vorn gekippt war.

    In seiner Brust steckte ein Brieföffner. Der Tote umklammerte dessen Griff und man konnte vermuten, dass er versucht hatte, diesen Gegenstand wieder aus seinem Körper herauszuziehen.

    »Das ist Herr Berzelius?«, vergewisserte sich Jonte.

    »Ja. Sie kennen ihn nicht?«

    »Nein, ehrlich gesagt nicht.«

    »Hein Henning Berzelius ist das, was man einen Bestseller-Autor nennt.«

    »Krimis? Fantasy?«, fragte Jonte.

    »Oder Liebesromane?«, warf Fenja ein.

    Herr Ahlemann schüttelte den Kopf. »Herr Berzelius ist – war – Sachbuchautor. Sein Thema war das Glück. Wie man es findet, wie es einen findet, wie man es erhalten kann. Kurz gesagt: Bücher zur Lebenshilfe. Davon sind Millionen verkauft worden. Und ich bin sein Agent, Verleger und Tourmanager und habe mich auch ansonsten um seine Angelegenheiten gekümmert.«

    »Tourmanager?«, echote

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