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Jagdfreunde: Ein Burgenland - Krimi
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Jagdfreunde: Ein Burgenland - Krimi
eBook130 Seiten1 Stunde

Jagdfreunde: Ein Burgenland - Krimi

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Über dieses E-Book

Eine Frauenleiche ohne Kopf wird in der Region Neusiedl am See am Hackelsberg gefunden. Ein schwieriger Fall für Chefinspektor Frank Unterreiner und Bezirksinspektor Sigmund Kasper. Wird es bei der einen Leiche bleiben oder handelt es sich um eine Mordserie? Frank Unterreiner ist ein erbarmungsloser, beinharter Ermittler mit untrügerischem Instinkt. Gemeinsam mit seinem unerfahrenen, aber gutmütigen und fleißigen Kollegen bildet er ein hervorragendes Ermittlerteam.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum13. Feb. 2020
ISBN9783750282292
Jagdfreunde: Ein Burgenland - Krimi
Autor

Werner Köhler

Werner Köhler, geboren 1964 in Wien, studierte Jus und arbeitet in Wien.

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    Buchvorschau

    Jagdfreunde - Werner Köhler

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    Werner Köhler

    Jagdfreunde

    Jagdfreunde

    Ein Burgenland-Krimi

    von Werner Köhler

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    Alle Personen und Ereignisse in diesem Roman sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen oder mit tatsächlichen Ereignissen wären also rein zufällig.

    Impressum

    Texte:   © Copyright by Werner Köhler

    Umschlag: © Copyright by Werner Köhler

    Verlag:  Werner Köhler

    Floridusgasse 61

    1210 Wien

    kinolaudanum@yahoo.de

    Druck:  epubli - ein Service der neopubli GmbH,

    Berlin

    Kapitel 1

    Er stapfte schwerfällig durch den Schnee und zog einen, mit einem großen, hellen Bündel beladenen Schlitten hinter sich her, die Hände auf dem Rücken. Die Schneeflocken waren so groß und dicht, dass man kaum die eigene Hand vor dem Gesicht erkennen konnte. Es hatte erstmals in diesem Winter Minusgrade und der See würde zufrieren. Er musste sich beeilen und bahnte sich auf dem vertrauten Pfad zum See, neben dem mannshohen Schilf den Weg zur Hütte, deren Umrisse langsam erkennbar wurden.

    Vor der Eingangstür hob er das mit Bettlaken eingewickelte Bündel vom Schlitten und sperrte das Schloss zitternd, mit klammen Fingern auf. Das Knarren der Tür war angesichts des Schneesturms kaum zu hören. Das Innere der Hütte war in der Dunkelheit nicht zu erkennen, ein gähnendes schwarzes Loch.

    Er schob das Bündel mit einem Ruck durch die Tür und schloss diese hinter sich.

    Er betätigte den Lichtschalter und es offenbarte sich eine schlichte Seehütte in Pfahlbauweise, wie sie rund um den Neusiedlersee häufig zu finden waren. In der Mitte der Hütte stand ein Holztisch vollgeräumt mit Essensresten und halbvollen Gläsern, dazu zwei Stühle und eine Holzbank mit blauweiß karierten Auflagen.

    Jetzt im Licht zeigte sich auch die Gestalt des Mannes. Er war überdurchschnittlich groß, kräftig und hatte bereits graue Haare mit starken Geheimratsecken. Sein Gesicht war kantig, mit schmalen Lippen und etwas heruntergezogenen Mundwinkeln. Die Augen waren tiefblau und ohne Ausdruck, kalt wie die eines Grönlandhais.

    Der Mann begann das verschnürte Bündel zu entwirren. Als die darin eingewickelte Leiche einer Frau zum Vorschein kam, verzerrte sich sein Gesicht zu einer hämisch grinsenden Fratze.

    Die Augen der toten Frau waren halb geöffnet, ihr Gesicht war grau, die blonden Haare klebten an ihrer Stirn. Sie war etwa 30 Jahre alt.

    Der Mann zog ein Bowiemesser und begann sein grausiges Handwerk. Er trennte mit mehreren gewaltigen Schnitten den Kopf der Frau vom Rumpf. Danach wickelte er den Kopf der Toten in ein kleineres Laken, das Bündel mit dem Rumpf verschnürte er wieder fest.

    Nachdem er die Tür zum Steg geöffnet hatte, zog er das Bündel mit dem Rumpf hinaus und warf es in den See. Die nur millimeterdicke Eisdecke zerbrach und nach einiger Zeit ging das Bündel unter.

    Er reinigte den Boden in der Hütte mit Essigwasser und trug den in ein Laken eingewickelten Kopf der Frau wieder zum Schlitten hinaus. Die Hütte ließ der Mann unversperrt. Er zog den Schlitten mit dem Kopf einige hundert Meter und warf diesen schließlich mit einer Kreiselbewegung in das Schilf. Den Schlitten stieß er mit dem Fuß ebenfalls in das Schilf und machte sich ohne Eile auf den Weg in die Dunkelheit.

    Das Schneetreiben hatte aufgehört und erst jetzt konnte man erkennen, dass der Mann sein rechtes Bein beim Gehen stark nachzog.

    In den nächsten drei Wochen war es bitterkalt und der Neusiedlersee wurde von einer dicken Eisschicht überzogen. Eisläufer tummelten sich täglich zu Hunderten auf dem See.

    Es würde bis zum Frühjahr dauern, bis die Leiche der Frau gefunden werden würde. Vielleicht wird sie aber auch nie gefunden. Es gibt angeblich dutzende Leichen, verborgen im Schilf des Sees.

    Kapitel 2

    Es war halb fünf Uhr morgens, als Franks Handy minutenlang ununterbrochen auf dem Nachttisch neben dem Doppelbett vibrierte.

    „Geh doch endlich ran!"

    Lisa stieß ihren Mann am Ellenbogen unsanft an, drehte sich wieder auf ihre Seite und zog die Decke über ihren Kopf.

    Chefinspektor Frank Unterreiner setze sich auf und blickte benommen und verständnislos auf sein Diensthandy, als ob er nicht bis drei zählen konnte. Ein Glück, dass ihn so niemand im Dienst zu sehen bekam.

    Als er wieder bei sich war, nahm er den Anruf an und sagte nur mit verlegter Stimme:

    „Unterreiner, was gibt’s?"

    „Morgen Chef. Zwei Geocacher haben eine Leiche ohne Kopf am Hackelsberg gefunden!"

    Bezirksinspektor Sigmund Kasper schrie fast vor Aufregung, sodass Frank Unterreiner sein Handy kurz etwas vom Ohr weghalten musste.

    „Was, mitten in der Nacht, ist heute der 1. April?

    Was heißt überhaupt Geocacher?"

    Frank hatte schon davon gehört, im Freundeskreis gingen durchaus der eine oder andere diesem Hobby nach. Er stellte die Frage trotzdem bewusst, um Zeit zu gewinnen und seinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Es war gestern spät geworden.

    „Geocaching ist so eine Art moderne Schatzsuche mit GPS-Gerät. Wenn man den Schatz, meistens eine kleine Dose, gefunden hat, muss man sich in ein Logbuch eintragen, als Beweis für den Fund quasi. Die beiden Geocacher waren mit UV-Lampen unterwegs und haben einen Nachtcache gesucht, als sie die Leiche entdeckt haben."

    Bezirksinspektor Kasper zeigte sich überaus dienstbeflissen.

    „Aha. Danke Kollege. Und der Kopf?"

    Frank Unterreiner war jetzt hellwach.

    „Haben wir noch nicht gefunden."

    Der Bezirksinspektor antwortete etwas kleinlaut.

    „Ich bin in 15 Minuten da."

    Der Chefinspektor legte auf und sagte fast flüsternd zu seiner Frau:

    „Eine Leiche, ich muss los."

    Er ging raschen Schrittes ins Badezimmer.

    Sein Gang war überhaupt sehr eigentümlich, eine Mischung aus energischem Marschieren und einem wankenden Seemannsgang.

    Sein Körper wog sich beim Gehen nämlich wie ein Schiff am offenen Meer seltsam hin und her. Dennoch ging er so schnell, dass die meisten Menschen kaum Schritt halten konnten.

    Im Büro nannten ihn alle Kollegen aufgrund dieser Eigenart nur „der Marschierer".

    Sein 15-jähriger Sohn schlief noch tief und fest in seinem Zimmer. Man konnte die Atemgeräusche deutlich hören.

    Er war ein toller Bursche, aber Mitten in der Pubertät und das machte doch das Leben unnötig schwer. Sein Gesichtsausdruck bewegte sich zwischen Langeweile, Zorn und Trauer.

    Frank nahm noch einen Schluck Kaffee und fuhr los zum Kirchberg. Er hatte es diesmal nicht weit, da sie in Winden am See wohnten.

    Nach dem Tod seines Vaters vor fünf Jahren waren sie in das Haus mit Seeblick gezogen und er hatte sich zur Landespolizeidirektion Burgenland versetzen lassen.

    Niemand verstand diese Entscheidung damals, war er doch in Wien ein aufsteigender Stern am Inspektoren Himmel, aber er war nun mal ein Freigeist und kein Karrieremensch. Hier im Burgenland fühlte er sich wohl, anerkannt und sicher. Es gab keine Konkurrenten, die ständig danach trachteten, ihm das eine oder andere Hackl ins Kreuz zu werfen.

    Er stellte sein Fahrzeug am Kirchberg ab und ging zu Fuß weiter,

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