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Unerwartet kam das Glück
Unerwartet kam das Glück
Unerwartet kam das Glück
eBook172 Seiten2 Stunden

Unerwartet kam das Glück

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Über dieses E-Book

Als Ärztin der "Mobile Clinic" versorgt Maggie Patienten in entlegenen Orten, diesmal hat es sie selbst erwischt. Eine Grippe zwingt sie zu einem unfreiwilligen Aufenthalt in Primrose. Ein von der Welt fast vergessenes Dorf ohne besondere Attraktionen - außer Rafe Burnside. Der ungemein männliche Farmer pflegt die kranke Maggie liebevoll und beschert ihr damit neue Beschwerden: heftiges Herzklopfen und butterweiche Knie. Symptome, die ihr bisher fremd waren. Trotzdem gibt Maggie sich vorerst cool, denn Rafe scheint immer noch seiner Exfrau nachzutrauern …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum20. Sept. 2009
ISBN9783862952687
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    Buchvorschau

    Unerwartet kam das Glück - Barbara Gale

    Barbara Gale

    Unerwartet kam das Glück

    IMPRESSUM

    BIANCA erscheint im CORA Verlag GmbH & Co. KG,

    20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1

    © 2007 by Barbara Einstein

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V., Amsterdam

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA

    Band 1699 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Übersetzung: Verena Bremer

    Fotos: Masterfile

    Veröffentlicht im ePub Format im 12/2010 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 978-3-86295-268-7

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    1. KAPITEL

    Maggie versuchte, nicht in Panik zu geraten. Ihre Scheibenwischer liefen auf Hochtouren, während sie nach Kräften bemüht war, ihren Lieferwagen auf dem schmalen Bergpass auf Kurs zu halten. Dabei entfuhren ihr Schimpfworte, von denen sie gar nicht gewusst hatte, dass sie zu ihrem Wortschatz gehörten.

    Dies war ihre letzte Tour, schwor sie sich. Sie war einfach schon zu alt für solchen Unsinn. Sollten doch die jüngeren Ärzte mal zeigen, was sie drauf hatten! Eine haarsträubende Fahrt durch die verregnete Berglandschaft New Hampshires entsprach jedenfalls nicht ihrer Vorstellung von Spaß, auch nicht im Hochsommer.

    Als fahrende Ärztin, die für die Mobile Clinic of New England unterwegs war, gehörte es für Maggie beinahe schon zum Handwerk, sich zu verfahren. Normalerweise empfand sie das als Abenteuer, aber diese Abenteuer fanden für gewöhnlich auch in ihrer Heimatregion Massachusetts statt.

    Die Tour durch New Hampshire hatte sie einem kranken Freund zuliebe angenommen, und die letzten drei Wochen waren zunächst auch traumhaft gewesen. Es war ihr leichtgefallen, sich in New Hampshire, seine White Mountains und seine wunderbaren Bewohner zu verlieben. Letztere hatten ihr ohne zu zögern ihre Häuser und Herzen geöffnet.

    Aber in diesem Moment, von Schweißausbrüchen und Hustenanfällen gebeutelt, verspürte sie keine Lust, verlassene Feldwege zu erkunden. Sie befand sich mit einer fiebrigen Grippe allein in den Bergen, um sie herum ging ein schweres Gewitter herunter, ihr Handy hatte keinen Empfang und sowohl ihre Thermoskannen als auch ihr Tank waren fast leer.

    Wäre sie doch vorhin nur ihrer inneren Stimme gefolgt und hätte kehrtgemacht! Andererseits, wenn sie nicht bald eine Tankstelle fände, war das auch gleichgültig. Dann würde sie nämlich bald weder vorwärts noch zurück fahren.

    Sie konnte natürlich anhalten und sich im Laderaum ihres kleinen Lieferwagens schlafen legen. Doch das kam nur im äußersten Notfall infrage. Wer wusste schon, ob auf dieser entlegenen Bergstraße jemals jemand kommen und sie finden würde.

    Maggie wehrte sich gerade gegen die ersten Anzeichen einer beginnenden Migräne, als ihr Glück sich schließlich wendete. Sie war sich sicher, dass ihre fiebrigen Augen etwas am Wegesrand erspäht hatten. Und tatsächlich: Beinahe völlig von Gestrüpp verdeckt und im dichten Regen kaum lesbar lehnte dort an einem Baum ein Straßenschild. Die weiße Farbe blätterte bereits ab, und die Hälfte der Schrift fehlte, aber immerhin, es war ein Straßenschild und somit ein Hinweis auf Zivilisation.

    Bitte, lieber Gott, lass es Bloomville sein! Ihrer Karte zufolge musste es sich um Bloomville handeln.

    Pr m se

    350 Einw.

    3 km

    Promise? Das Schild kündigte jedenfalls nicht Bloomville an.

    350 Einw. Das war ja winzig!

    3 km. Waren das nun drei oder dreißig Kilometer? Der Blick auf die Tankanzeige ließ Maggie inständig hoffen, dass es nur noch drei waren. Entschlossen lenkte sie ihren Wagen in die Richtung, in die das Schild wies.

    Zehn Minuten später erspähte sie durch den dichten Regenschleier die heruntergekommene Zapfsäule einer verlassen aussehenden Tankstelle. Über ihr donnerte es so laut, dass es ihr beinahe egal war, ob die Zapfsäule in Betrieb war, solange sie hier nur irgendeinen Menschen antreffen würde.

    Doch dieser einsame Ort bot keinen vielversprechenden Anblick für jemanden, der sich wie sie nach menschlicher Gesellschaft und einer heißen Tasse Tee sehnte. Auf einem Schild an dem kleinen Tankstellenhäuschen stand zwar „geöffnet", aber die dunklen Fenster wirkten wenig einladend. Alles hier sah verlassen aus, auch wenn das Schild das Gegenteil behauptete.

    Maggie fasste sich ein Herz und verließ das schützende Innere ihres Wagens, um von grollendem Donner begleitet rasch in Richtung Haus zu laufen.

    „Hallo! Ist da jemand?", rief sie. Erleichtert stellte sie fest, dass die Tür unverschlossen war. Allerdings ließ der Geruch abgestandener Luft, der ihr entgegenschlug, nicht auf die Anwesenheit von Menschen hoffen. Zögernd blieb sie im Türrahmen stehen, bis sich ihre Augen einigermaßen an den dunklen Raum gewöhnt hatten.

    Sogar ohne Licht konnte sie die Staubschicht erkennen, die die Waren in den Regalen überzog. Am anderen Ende des Ladens befand sich eine Verkaufstheke, die über und über mit vergilbten Zeitungen bedeckt war. Der Mülleimer in der Ecke quoll über von Pfandflaschen.

    „Hallo?", rief sie erneut. Es musste doch irgendjemand da sein! Gedankenverloren griff sie nach einer Tüte Erdnüsse in dem rostigen Regal neben sich und las das Haltbarkeitsdatum. Das Rascheln der Verpackung war offensichtlich wirkungsvoller als ihre Rufe.

    „Ich hoffe, Sie haben vor, dafür zu zahlen?"

    Erschrocken fuhr Maggie herum und sah eine ältere Dame hinter einem mottenzerfressenen grünen Vorhang hervorkommen. Um den Hinterkopf der Frau wand sich ein dicker grauer Zopf, und ihre tief liegenden Augen wirkten wie zwei braune Kieselsteine in ihrem sonst völlig farblosen Gesicht.

    „Guten Tag, grüßte Maggie möglichst freundlich. „Ich bin zufällig hier vorbeigekommen und habe zum Tanken angehalten. Also ‚zufällig‘ trifft die Sache vielleicht nicht ganz … Ich glaube, ich habe mich verfahren.

    „Sie glauben, Sie haben sich verfahren?", wiederholte die Frau spöttisch mit einem Rasseln in der Stimme.

    Maggie antwortete mit einem kleinen nervösen Lachen. „Okay, also ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich verfahren habe. Ich war auf dem Weg nach Boston und bin falsch abgebogen. Aber bei dem Regen da draußen bin ich froh, dass ich überhaupt hierhergefunden habe. Zuletzt war ich auf der Suche nach Bloomville, um dort die Nacht zu verbringen. Aber das hier ist nicht Bloomville, oder? Maggie sah sich verlegen um. „Ich glaube, auf dem Straßenschild, dem ich gefolgt bin, stand ‚Promise‘, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Ich kenne mich in New Hampshire leider nicht allzu gut aus.

    „Sie sind in Primrose!, fauchte die ältere Dame sie an. „Hier gibt es kein ‚Promise‘.

    Diese Feindseligkeit ist bestimmt nur aufgesetzt, versuchte sich Maggie zu beruhigen. Mitleidig beobachtete sie, wie die Frau mühsam, auf einen Stock gestützt, in Richtung Kasse humpelte und sich mit einem Seufzer in einem Schaukelstuhl niederließ. Als Ärztin war Maggie sofort klar, dass sie unter großen Schmerzen leiden musste, aber die Erfahrung hatte sie gelehrt, ihr Mitgefühl für sich zu behalten.

    „Ich würde gern volltanken. Ich habe gehupt, aber niemand ist gekommen."

    „Da hängt ein Selbstbedienungsschild. Könnte das der Grund sein?, entgegnete die Frau trocken. „Mit diesen Beinen hier kann ich schon lange keine Kundschaft mehr bedienen. Im Übrigen habe ich nur noch Super, Fräuleinchen. Das letzte Normalbenzin habe ich vor einer Woche verkauft. Aber da dies hier weit und breit die einzige Tankstelle ist, müssen Sie wohl nehmen, was Sie bekommen.

    „Und dankbar dafür sein, fügte Maggie ernüchtert hinzu, ohne sich von dem beißenden Ton der Frau einschüchtern zu lassen. „Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie die Besitzerin dieser Tankstelle sind?

    „Welchen anderen Grund gäbe es denn, hier zu sein?", fragte die Frau spitz, während sie mit schmerzverzerrtem Gesicht die Beine hochlegte.

    Aus den Augenwinkeln sah Maggie, dass ihre Knöchel trotz Stützstrümpfen dick angeschwollen waren. Sie musste Höllenqualen leiden. Doch wenn man dem stolzen Ausdruck in ihren Augen Glauben schenken durfte, so wollte sie alles, nur kein Mitleid von einer Fremden.

    „Gut, dann gehe ich mal meinen Tank auffüllen."

    „Machen Sie das. Die Erdnüsse berechne ich Ihnen auch."

    Nichts anderes habe ich erwartet, seufzte Maggie innerlich und verstaute die Tüte mit Nüssen in ihrer Handtasche, bevor sie durch den Regen zum Auto sprintete. Gegen die Wassermassen, die es herabschüttete, half auch ihre Kapuze nichts.

    Als sie am Auto ankam, war sie vollkommen durchnässt und musste ein paar Mal hintereinander heftig niesen. Wenn sie nicht bald in trockene Kleidung wechselte, würde sie am nächsten Morgen mit einer Lungenentzündung aufwachen – natürlich nur, wenn sie überhaupt das Glück hatte, eine Schlafstelle zu finden.

    Maggie befüllte den Tank und kehrte, nachdem sie sich auf der Schwelle wie ein nasser Hund geschüttelt hatte, in den Laden zurück. „Wissen Sie, was ich jetzt mindestens genau so zu schätzen wüsste wie Benzin?, wandte sie sich wieder an die ältere Frau. „Eine warme Mahlzeit. Ich wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie mir den Weg zum nächsten Restaurant beschreiben könnten.

    Diese ging über Maggies Bitte mit einem missbilligenden Gesichtsausdruck hinweg. „Wie ich sehe, fahren Sie einen Wagen der Mobile Clinic of New England."

    „Ja … das ist richtig … Ich wundere mich allerdings, dass Sie den Schriftzug durch diesen Regen hindurch lesen können."

    „Meine Augen funktionieren noch ganz gut, Fräuleinchen."

    Okay. Maggie war bemüht, höflich zu bleiben. „Liegen Sie hier auf der regionalen Route?"

    „Wie man’s nimmt. Wir gehören eigentlich zur Bloomville-Route. Aber nur, wenn die uns nicht vergessen, gab sie zurück und begleitete ihre Antwort mit einem verächtlichen Schnauben. „Wissen Sie, Bloomville liegt auf der anderen Bergseite, und wir sind wohl schwer zu finden, bei all den Bäumen hier draußen, fügte die ältere Frau bissig hinzu.

    Maggie hätte beinahe laut aufgelacht, riss sich jedoch im letzten Moment zusammen. Egal wie schlecht gelaunt diese Frau sein mochte, einen Sinn für Humor hatte sie auf jeden Fall. „Das klingt, als ob sie die mobile Klinik manchmal benutzen."

    „Mache ich auch, wenn sich die denn mal herbequemen."

    Der unüberhörbare Vorwurf, der in diesen Worten mitschwang, ließ Maggie die Stirn runzeln. „Soll das heißen, die Klinik hat einen Termin verpasst?"

    „Genau das soll es heißen. Sie hätte hier eigentlich schon letzten April Station machen sollen, kam aber nie."

    Ach, also darum ging es hier. Und es war ganz klar, wer das Versäumnis nun ausbaden sollte.

    „Dass die Klinik damals nicht gekommen ist, lag wirklich nicht an mir. Ich fahre normalerweise eine Runde in Massachusetts. In New Hampshire bin ich nur diesen Monat als Vertretung für einen Freund unterwegs gewesen. Haben Sie denn mal angerufen und gefragt, was los war?"

    „Natürlich, aber ich wurde nur immer weiterverbunden. Keiner wusste Bescheid, alle sagten nur, sie würden das überprüfen … blablabla."

    Maggie war ehrlich überrascht. „Normalerweise sind die sehr gründlich, was so etwas angeht. Wie wär’s, wenn ich mich mal erkundige … sobald ich wieder auf den Beinen bin. Ich habe mir wohl eine böse Erkältung eingefangen."

    Wie zur Bestätigung musste Maggie mehrmals hintereinander heftig niesen. Doch die ältere Dame schien überhaupt keine Notiz von Maggies schlechtem Gesundheitszustand zu nehmen. Bedachte man den Zustand ihrer eigenen Beine, konnte man ihr daraus wohl nicht mal einen Vorwurf machen.

    „Wie schon gesagt, erklärte Maggie nach einem erneuten lautstarken Niesen, „ich glaube, ich bin irgendwo falsch abgebogen, wahrscheinlich sogar ein paar Mal falsch abgebogen, setzte sie ärgerlich hinzu. „Und ich sehe im Moment keine andere Möglichkeit, als mir irgendwo ein Zimmer zu nehmen. Könnten Sie mir bitte den Weg zur nächstgelegenen Pension erklären?"

    „Benzin … Essen … ein Zimmer …, murmelte die ältere Dame vor sich hin. „Ich weiß gar nicht, wann wir das letzte Mal einen Besucher in Primrose hatten.

    Wie das wohl kommt.

    Maggie zwang sich mit zusammengebissenen Zähnen zu einem Lächeln. „Das bedeutet wohl nichts Gutes für mich."

    „Nein, das tut es nicht", pflichtete ihr die alte Frau ohne eine Spur von Mitgefühl in der Stimme bei.

    In ihrem momentanen Zustand von Unterkühlung und völliger Erschöpfung war die Häme einer anderen Person das Letzte, was Maggie

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