Eine verführerisch sündige Lady
Von Diane Gaston
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Über dieses E-Book
Hugh Westleigh ist Daphnes Held, seit er sie bei einem Brand gerettet hat. Aufopferungsvoll pflegt sie den Erblindeten - und verzehrt sich nach seinen erregenden Küssen. Doch kann Hugh ihr vergeben, wenn er von ihrer dunklen Vergangenheit im Masquerade Club erfährt?
Diane Gaston
Schon immer war Diane Gaston eine große Romantikerin. Als kleines Mädchen lernte sie die Texte der beliebtesten Lovesongs auswendig. Ihr Puppen ließ sie tragische Liebesaffären mit populären TV- und Filmstars spielen. Damals war es für sie keine Frage, dass sich alle Menschen vor dem Schlafengehen Geschichten ausdachten. In ihrer Kindheit musste sie als Tochter eines Armeeoffiziers oft umziehen. Sie lebte in Japan, Alabama und Washington DC, wo sie auch heute noch wohnt. In ihrer Jugend lernte sie Werte wie Pflichtbewusstsein und Disziplin schätzen, aber auch Einsamkeit kennen, wenn sie wieder einmal in einer neuen Stadt Fuß fassen musste. Doch inmitten ihrer Bücher war sie nicht wirklich allein. Mit Lesen vertrieb sie sich die Zeit. Romantik durfte in ihrer Lektüre noch nie fehlen. Romane mit Happy End, etwa „Jane Eyre“, zog sie dramatisch-düsteren Werken wie „Sturmhöhe“ vor. Doch erst als sie anfing zu studieren, entdeckte sie die Faszination romantischer Liebesromane. Und da sie für ihr Leben gern las, beschloss sie, englische Literatur als Hauptfach zu wählen. Später entschied sie sich jedoch für ein Psychologiestudium, um nach ihrem Abschluss Menschen helfen zu können, ihr eigenes Happy End im Leben zu finden. Auch nach ihrer Heirat und der Geburt ihrer beiden Kinder arbeitete sie ganztags als Psychologin. Irgendwann kehrte dann genug Ruhe in ihren Alltag ein, und sie fand wieder Zeit zum Lesen insbesondere romantischer Liebesromane. Nachdem sie einen ziemlich schlecht geschriebenen Bestseller gelesen hatte, dachte sie sich: Das kann ich besser! Der Erfolg kam nicht über Nacht, doch schließlich wurde ihr erster Regency-Roman veröffentlicht, und sie gewann sogar einen Preis. Diane gab ihren Beruf auf, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, und hat damit die Erfüllung ihres Lebenstraums erreicht.
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Buchvorschau
Eine verführerisch sündige Lady - Diane Gaston
IMPRESSUM
Eine verführerisch sündige Lady erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Diane Perkins
Originaltitel: „A Lady Of Notoriety"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe HISTORICAL SAISON
Band 28 - 2015 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Mira Bongard
Umschlagsmotive: lavendertime/GettyImages, angelinast/GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 01/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733729493
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Ramsgate, Kent, April 1821
Lady Faville! Mylady! Wachen Sie auf! Es brennt!"
Daphne wurde unsanft von den Rufen ihrer Zofe aus dem Schlaf gerissen. Beißender Rauch drang ihr in die Nase und brannte ihr in den Augen. Vom Gang des Gasthofs in Ramsgate waren Schreie und heftiges Türklopfen zu hören.
„Feuer! Alles raus hier!", rief ein Mann mit dröhnender Stimme.
Feuer – das, was sie am meisten fürchtete!
Daphne sprang aus dem Bett und schlüpfte in die Hausschuhe. Hastig stopfte die Zofe Kleidung in einen der beiden Handkoffer.
„Lass die Sachen zurück, Monette. Daphne nahm den Geldbeutel und warf sich die Stola über die Schultern. „Wir müssen los!
Daphne ergriff die Türklinke, doch die Zofe zog sie zurück.
„Warten Sie! Vielleicht brennt es schon auf dem Gang. Die junge Frau hielt eine Hand gegen die Tür. „Sie ist nicht heiß. Dann ist es ein sicherer Fluchtweg.
Sie öffnete die Tür.
Es war alles andere als ein sicherer Fluchtweg.
Der Gang war voller Rauch, und die Flammen züngelten schon an mehreren Stellen die Wände hoch. In wenigen Augenblicken würden sich die Tapeten kräuseln und zu brennen beginnen.
Daphne hatte genau vor Augen, was sie schon einmal erlebt hatte. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. War es ihr bestimmt, am Ende doch noch in den Flammen zu sterben?
„Beeilen Sie sich, Monette!" Mit der Zofe an der Hand lief sie wie blind durch die Spießruten aus lodernden Flammen.
Ihre Zimmer lagen weit von der Treppe entfernt.
„Da ist noch jemand auf dem Gang!", rief ein Mann.
Aus dem grauen Rauch tauchte er vor ihnen auf, packte sie beide und zerrte sie zur Treppe, vorbei an anderen Gästen, die in ihren Nachtgewändern hinauseilten.
Sie erreichten den oberen Treppenabsatz, und der Mann schob Monette nach vorn. Das Mädchen hastete die Stufen hinunter. Daphne schrak zurück. Von unten stiegen bereits hohe Flammen auf.
„Ich hole Sie hier raus." Der Mann hob Daphne hoch und trug sie die drei Stockwerke hinunter. Vor lauter Angst vor dem Feuer verbarg sie das Gesicht an seiner Brust.
Plötzlich war kühler Wind zu spüren, und sie bekam wieder Luft. Sie waren draußen. Er setzte sie ab, und sofort lief Monette zu ihr, um sie erleichtert zu umarmen. Sie hatten überlebt! Daphne wollte dem Mann danken, der sie gerettet hatte.
Doch er rannte bereits zurück in das brennende Haus.
Daphnes Diener tauchte neben ihnen auf. „Gut, dass Sie in Sicherheit sind, Mylady. Wir sollten uns besser vom Gebäude entfernen."
Er führte sie zu einer mehr oder weniger bekleideten Menschenmenge.
„Ich muss zurück zum Löschen", entschuldigte sich der Diener.
„Ja natürlich, Carter. Helfen Sie, wo Sie nur können", ermutigte ihn Daphne.
Besorgt starrte Daphne auf die Eingangstür und hoffte, dass ihr Retter wieder dort erschien. Obgleich sie sein Gesicht vor lauter Rauch kaum gesehen hatte, war sie sich sicher, ihn wiederzuerkennen: groß, dunkelhaarig und stark. Er hatte einen braunen Gehrock und die hellen Pantalons eines Gentlemans getragen.
Schließlich kam er mit zwei Kindern unter den Armen zurück, gefolgt von einer Mutter, die vor Angst ganz außer sich war.
Daphne wollte gerade zu ihm gehen, um ihm zu danken. Doch zu ihrem Entsetzen wandte er sich erneut dem brennenden Eingang zu. Einer der Männer stellte sich ihm in den Weg – offenbar um ihn aufzuhalten, doch er riss sich los und eilte zurück in das Haus.
Erschrocken schlug Daphne die Hand vor den Mund. Bitte, lieber Gott, lass ihn heil wieder zurückkehren!
Ein älterer Gentleman näherte sich. „Lady Faville?"
Ihr war nicht nach Konversation zumute. Sie wollte nach ihrem Retter Ausschau halten.
„Erinnern Sie sich nicht an mich?", fragte der Mann.
Sie nahm an, dass sie ihm irgendwann einmal in London begegnet war. „Es tut mir leid. Ich …"
Er sah sie enttäuscht an. „Ich bin Lord Sanvers. Wir sind uns mehrmals im Masquerade Club begegnet."
Der Masquerade Club …
Das war ein Ort, den sie am liebsten für immer aus ihrem Gedächtnis getilgt hätte. Beinahe hatte sie den Club zerstört.
Durch Feuer.
„Ich war das letzte Mal vor zwei Jahren dort, entgegnete sie. „Damals wurden mir dort sehr viele Gentlemen vorgestellt.
Das war eine klägliche Entschuldigung. Gewiss wusste er wie jeder andere, der damals dort gewesen war, dass sie nur für einen Mann Augen gehabt hatte – einen, der sie niemals lieben würde. Sie war auf den Kontinent geflohen und hatte sich schließlich in ein Kloster in der Schweiz zurückgezogen. Dort hatte sie ihre Fehler erkannt und begriffen, worin ihre Rettung bestand.
Doch war sie wirklich dazu in der Lage, sich derartig zu verändern? War es ihr gegeben, so selbstlos und mutig zu handeln wie der Mann, der sie gerettet hatte?
Die Minuten kamen ihr wie Stunden vor, bis sie ihn endlich wiedersah, als er zwei alte Frauen sicher aus dem Haus geleitete. Das Feuer tobte inzwischen laut und zischend wie ein riesiges Ungeheuer. Waren noch immer Menschen im Haus?
Offenkundig wollte er sich erneut in das Flammenmeer wagen. Glühende Balken fielen herab, und das Gebäude schien zu ächzen, als ob es ein Klagelied anstimmte. Als Daphnes Retter den Eingang erreichte, traf ihn ein brennender Sparren vom Dach. Schützend verschränkte er die Arme vor dem Gesicht. Bestürzt musste Daphne mit ansehen, wie er von dem Feuerbalken zu Boden gerissen wurde.
„Nein!" Ohne nachzudenken, hastete sie zu ihm.
Ein paar Männer waren vor ihr bei ihm und hievten ihn in den Hof. Dann brach das Gebäude gänzlich in sich zusammen.
Daphne kniete sich neben ihn und half dabei, die Flammen zu ersticken, die den Stoff seiner Kleidung erfasst hatten.
„Ist er am Leben?", fragte sie verzweifelt.
Sie rollten ihn auf den Rücken, und einer der Männer fühlte seinen Puls. „Vorläufig lebt er."
Daphne rang nach Luft. „Ich kenne ihn!"
Obgleich sein Gesicht rußverschmiert und von Brandwunden übersät war, erkannte sie ihn. Es war Hugh Westleigh, der jüngere Bruder des Earl of Westleigh und der Bruder von Phillipa, der sie vor zwei Jahren solches Leid zugefügt hatte. War er etwa wie sie mit dem Schiff aus Calais angekommen? Wie dem auch sein mochte, gewiss würde er sich nicht freuen, sie zu sehen …
Er war bewusstlos, und sie machte sich große Sorgen um ihn.
„Wir bringen ihn besser zum Wundarzt", schlug einer der Männer vor.
Sie hoben ihn hoch, und Daphne folgte ihnen.
Monette wich nicht von ihrer Seite und sah sie mit großen Augen an. „Mylady?"
„Ich kenne diesen Mann, erläuterte sie. „Ich muss sicherstellen, dass er gut versorgt wird. Suchen Sie den Kutscher.
Die Männer trugen ihn zu einem Haus, in dem bereits viele Leute auf Bänken warteten, während der Wundarzt damit beschäftigt war, die Verletzten zu verarzten.
„Wir haben hier jemanden, den es besonders schlimm erwischt hat, Mr Trask!"
Der Arzt wies die Männer an, Westleigh auf den Behandlungsstuhl zu legen. Nach wie vor schien er nicht bei Sinnen zu sein.
Daphne rang die Hände. „Wird er überleben?"
„Ich weiß es nicht, Madam", antwortete der Arzt.
„Ich habe gesehen, dass ihn ein brennender Balken am Kopf traf", sagte sie.
Der Mann betrachtete Westleighs Verletzung genauer. „Danach sieht es aus."
„Wachen Sie auf, Sir!, rief der Arzt, bevor er sich an Daphne wandte. „Wie heißt er?
„Mr Westleigh", antwortete sie.
„Westleigh! Der Wundarzt hob die Stimme. „Wachen Sie auf!
Hugh Westleigh stöhnte.
„Öffnen Sie die Augen!"
Westleigh bemühte sich, der Aufforderung Folge zu leisten, zuckte zusammen und rieb sich die Augen. „Ich kann nicht …"
Der Arzt schob Westleigh die Hände aus dem Gesicht. „Machen Sie das nicht! Lassen Sie mich nachsehen. Er untersuchte die Augen seines Patienten und drehte sich zu Daphne. „Seine Augäpfel sind trüb. Sie haben im Feuer Schaden genommen.
Er kippte Westleighs Kopf in den Nacken und spülte die Augen mit sauberem Wasser aus einem Krug aus. „Die Augen müssen zwei Wochen verbunden bleiben. Sonst wird er blind. Er zuckte mit den Achseln. „Es kann sein, dass er das Augenlicht so oder so verliert, aber manchmal erholen sich die Augen erstaunlich gut. Sorgen bereitet mir auch sein Kopf. Ganz sicher hat er eine schwere Gehirnerschütterung erlitten.
„Kopfschmerzen", murmelte Westleigh.
Doktor Trask legte Kompressen auf die Augen des Verletzten und wickelte einen Verband um dessen Kopf, damit die Wundauflagen nicht verrutschten. Kaum war er damit fertig, wurde ein weiterer Schwerverletzter in das Zimmer getragen, der umgehend behandelt werden musste. „Sorgen Sie dafür, dass seine Augen verbunden bleiben und er sich lange genug ausruht. Keine Reisen!", wandte der Arzt sich noch einmal an Daphne.
Sie legte einige Münzen auf den Tisch. Trask verdiente eine angemessene Bezahlung.
Einer der Männer, die Westleigh hergebracht hatten, half ihm auf die Beine. „Kommen Sie, Sir."
Als sie das Haus verließen, dämmerte es bereits.
Carter kam auf sie zu. „Mylady, unser Kutscher hat einen Stall für die Pferde gefunden. Er wartet mit Monette bei der Kutsche, nicht weit vom Gasthof entfernt."
Der Mann, der Westleigh stützte, hatte seine Mühe, ihn aufrecht zu halten. „Bitte helfen Sie ihm, bat Daphne den Diener. Carter tat, wie ihm geheißen, doch der Mann lud die Last ganz bei ihm ab. „Ich muss nach meiner eigenen Familie sehen, Madam
, sagte er noch, bevor er davonlief.
Westleigh stöhnte.
„Was soll ich mit ihm machen?" Carter verlagerte das Gewicht, um Westleigh besser halten zu können.
Daphne fiel es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. „Bringen Sie ihn erst einmal zur Kutsche. Wir müssen jemanden finden, der sich um ihn kümmert."
Noch immer waren zahlreiche Männer dabei, die Glut auszutreten und die wenigen Gegenstände zu retten, die den Brand überstanden hatten. Daphnes große Koffer und der Koffer ihrer Zofe waren bei der Kutsche geblieben, daher hatten sie nur das verloren, was sich in den beiden Handkoffern befunden hatte.
Carter und Smith, der Kutscher, halfen Westleigh in die Reisekutsche.
„Kommt er mit uns?", fragte Monette.
„Oh nein, erwiderte Daphne. „Das wäre ihm sicher nicht recht. Wir müssen herausbekommen, in wessen Begleitung er hierher gereist ist.
Sie wandte sich an den Diener. „Könnten Sie bitte entsprechende Erkundigungen anstellen? Sein Name ist Hugh Westleigh."
Westleigh bewegte sich unruhig auf der Sitzbank und zog an dem Verband.
„Nein, Westleigh! Daphne stieg zu ihm in die Kutsche und hielt seine Hände fest. „Sie dürfen den Verband nicht anrühren.
Sie legte ihm Kissen in den Nacken, damit er es bequemer hatte.
„Durst", murmelte Westleigh.
Wie gedankenlos von ihr! Nach den furchtbaren Strapazen musste er schrecklich durstig sein.
„Monette, bitte besorgen Sie Bier und etwas zu essen. Sie reichte der Zofe eine Handvoll Münzen. „Kaufen Sie auch etwas für sich und Carter und natürlich für Smith.
Monette kam in weniger als einer Viertelstunde mit Essen und Trinken aus einem nahen Gasthaus zurück.
„Es gibt dort ein Zimmer, wo wir die Kleidung wechseln können, berichtete sie. „Ich habe es bereits bezahlt und auch für eine Mahlzeit, die wir dort in Ruhe einnehmen können.
Das war auf jeden Fall besser, als auf der Straße zu essen, wo die Luft noch immer von Rauchgeruch erfüllt war.
„Ich kümmere mich um den Gentleman, Mylady, versprach Smith. „Ich muss ohnehin auf die Kutsche aufpassen.
Monette kletterte auf das Kutschendach und holte Kleidung zum Wechseln aus den Koffern. Dann führte sie Daphne in das Gasthaus.
Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, die dem Feuer entkommen waren, hatten hier Zuflucht gesucht. Die Worte der Äbtissin kamen Daphne in den Sinn. Sie müssen Mitleid mit den anderen Menschen haben. Wir sind alle Gottes Kinder.
Die gute alte Äbtissin hatte sich liebevoll ihrer angenommen und ihr viel Zeit gewidmet.
Daphne stiegen Tränen in die Augen. Der Tod der greisen Frau war ein schwerer Schlag für sie gewesen, schlimmer als der Tod der eigenen Mutter und der Tod des Ehemanns. Danach hatte sie es nicht ertragen, länger im Kloster zu bleiben.
Als Daphne mit Monette das private Zimmer erreichte, ließ sie sich erleichtert auf einen Stuhl sinken.
Doch es plagten sie auch Schuldgefühle, und sie kam sich selbstsüchtig vor. Warum hatte sie ein Zimmer für sich, obwohl viele der anderen verletzt waren und dringender Ruhe brauchten?
Sie wechselte rasch das Nachtgewand gegen die Kleidung, die Monette aus dem Koffer geholt hatte. Die Zofe zog sich ebenfalls um. Nach einem kurzen Frühstück steckte Daphne dem Gastwirt zusätzliches Geld zu und bat ihn, das Zimmer den Leuten zu geben, deren Notlage am größten war, und ihnen eine warme Mahlzeit zu bereiten.
Dann verließ sie mit Monette das Gasthaus und kehrte zur Kutsche zurück.
Carter stand neben dem Kutscher.
„Haben Sie Mr Westleighs Reisegefährten ausfindig machen können?"
„Ich habe mit dem Wirt des abgebrannten Gasthofs gesprochen, antwortete Carter. „Er sagte, dass Mr Westleigh allein und ohne Diener angereist sei.
Wer sollte sich jetzt um ihn kümmern?
„Wie geht es ihm?", erkundigte sie sich bei Smith.
„Er schläft, gab der Kutscher Auskunft. „Er murmelt hin und wieder etwas vor sich hin und wirkt unruhig, aber er schläft. Vorher hat er das Bier getrunken.
Daphne sah sich um. „Wir müssen jemanden finden, der sich um ihn kümmert."
Carter schüttelte den Kopf. „Ich glaube, das ist unmöglich. So viele Menschen sind durch das Feuer verletzt worden und haben kein Dach über dem Kopf. Es wird schon schwierig sein, überhaupt ein freies Zimmer zu bekommen."
„Wir sollten