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Tennisfieber: Dr. Norden 78 – Arztroman
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Tennisfieber: Dr. Norden 78 – Arztroman
eBook98 Seiten1 Stunde

Tennisfieber: Dr. Norden 78 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»Seid ihr in Kleidern baden gegangen oder warum seid ihr klatschnass auf diesem Foto?« Felix Norden lümmelte auf der Couch und betrachtete amüsiert das Foto auf dem Fernsehbildschirm. Es zeigte seine Eltern, das Arztehepaar Norden, inmitten einer Menge fremdländischer Menschen. Fees Haar hing in feuchten Strähnen rechts und links von ihrem lachenden Gesicht herunter, während Daniels Hemd an seinem Oberkörper klebte. Vor ein paar Tagen waren Fee, Daniel und Anneka aus ihrem zehntägigen Thailandurlaub zurückgekehrt. Endlich hatte sich ein Abend gefunden, an dem die ganze Familie Zeit für einen ausführlichen Bericht hatte. Zu diesem besonderen Anlass hatte Danny Nordens Freundin Tatjana Bohde ein selbstgekochtes original thailändisches Nudelgericht beigesteuert, das die Familie auf Couch und Boden sitzend ausnahmsweise vor dem Bildschirm verzehrte. »Wir haben doch erzählt, dass in Thailand Wasserfest war. Das ist das traditionelle Neujahrsfest der Thai-Völker«, erläuterte Daniel. Er saß auf der Couch, vor sich den Laptop, mit dem er die Diashow steuerte. Neben ihm stand die Schüssel mit den köstlichen Nudeln, von denen er sich immer wieder eine Gabel voll in den Mund schob. »Aber warum spritzen sich alle Leute mit Wasser nass?«, erkundigte sich Dési neugierig. »Schau mal, auf dem Bild ist sogar eine alte Oma mit einer riesigen Wasserpistole.« Ungläubig deutete sie auf die alte Dame mit dem zahnlosen Lächeln, die tatsächlich eine knallbunte, riesige Spritzpistole in den faltigen Händen hielt. »Die Wasserschlachten sind aus traditionellen Waschungen entstanden, die der Säuberung und Erneuerung dienten«, erklärte Tatjana. Danny schickte seiner klugen Freundin einen anerkennenden Blick. »Offenbar war dein Orientalistik-Studium doch nicht ganz umsonst«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Dez. 2023
ISBN9783989366619
Tennisfieber: Dr. Norden 78 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Tennisfieber - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden

    – 78 –

    Tennisfieber

    Patricia Vandenberg

    »Seid ihr in Kleidern baden gegangen oder warum seid ihr klatschnass auf diesem Foto?« Felix Norden lümmelte auf der Couch und betrachtete amüsiert das Foto auf dem Fernsehbildschirm.

    Es zeigte seine Eltern, das Arztehepaar Norden, inmitten einer Menge fremdländischer Menschen. Fees Haar hing in feuchten Strähnen rechts und links von ihrem lachenden Gesicht herunter, während Daniels Hemd an seinem Oberkörper klebte.

    Vor ein paar Tagen waren Fee, Daniel und Anneka aus ihrem zehntägigen Thailandurlaub zurückgekehrt. Endlich hatte sich ein Abend gefunden, an dem die ganze Familie Zeit für einen ausführlichen Bericht hatte. Zu diesem besonderen Anlass hatte Danny Nordens Freundin Tatjana Bohde ein selbstgekochtes original thailändisches Nudelgericht beigesteuert, das die Familie auf Couch und Boden sitzend ausnahmsweise vor dem Bildschirm verzehrte.

    »Wir haben doch erzählt, dass in Thailand Wasserfest war. Das ist das traditionelle Neujahrsfest der Thai-Völker«, erläuterte Daniel.

    Er saß auf der Couch, vor sich den Laptop, mit dem er die Diashow steuerte. Neben ihm stand die Schüssel mit den köstlichen Nudeln, von denen er sich immer wieder eine Gabel voll in den Mund schob.

    »Aber warum spritzen sich alle Leute mit Wasser nass?«, erkundigte sich Dési neugierig. »Schau mal, auf dem Bild ist sogar eine alte Oma mit einer riesigen Wasserpistole.« Ungläubig deutete sie auf die alte Dame mit dem zahnlosen Lächeln, die tatsächlich eine knallbunte, riesige Spritzpistole in den faltigen Händen hielt.

    »Die Wasserschlachten sind aus traditionellen Waschungen entstanden, die der Säuberung und Erneuerung dienten«, erklärte Tatjana.

    Danny schickte seiner klugen Freundin einen anerkennenden Blick.

    »Offenbar war dein Orientalistik-Studium doch nicht ganz umsonst«, feixte er, um seinen Stolz zu überspielen.

    Tatjana reagierte mit einem belustigten Zwinkern.

    »Diese Waschungen haben sich mit der Zeit zu regelrechten Wasserschlachten entwickelt, die besonders in größeren Städten exzessiv betrieben werden«, fuhr sie unbeeindruckt fort. »Auf den Straßen gibt es richtige Umzüge mit offenen Autos, auf denen gefüllte Wassertonnen transportiert werden, die den Nachschub sichern.«

    »Wir haben aber auch Menschen an den Straßen gesehen, die mit Wasserschläuchen hantiert und öffentliche Busse geflutet haben«, berichtete Anneka lachend in Erinnerung an das aberwitzige Spektakel. Sie rollte ein paar Nudeln auf die Gabel und steckte sie mitsamt der knackigen Gemüsestücke in den Mund.

    »Erinnert ihr euch an unsere erste U-Bahnfahrt?«, fragte Fee, während Daniel das nächste Foto zeigte. »An die Verkäufer, die diese Brustbeutel aus Plastik verkauft haben?«

    »Wir haben uns gefragt, wozu das gut sein soll, sein Handy und all das Geld in durchsichtigen Beuteln öffentlich zur Schau zu stellen«, nickte Daniel.

    »Als wir in der Nähe der Khao San Road ausgestiegen sind, wussten wir es«, bestätigte Anneka lächelnd. Doch nicht nur Wasser wurde verspritzt, wie das nächste Foto beeindruckend bewies. Augenblicklich brach die ganze Familie in belustigtes Gelächter aus.

    »Was habt ihr denn da im Gesicht?«, fragte Danny, als er sich von seinem Lachkrampf erholt hatte.

    »Gipsfarbe«, erläuterte Fee bereitwillig. »Die Thailänder kaufen kleine Gipskegel, die in kleinen Schalen im Wasser aufgelöst werden. Damit bemalen sie sich dann gegenseitig das Gesicht.«

    »Und erwischen arglose Touristen, wenn sie nicht aufpassen«, kommentierte Anneka das nächste Foto, das ihren Freund Leon zeigte, der die Familie ein paar Tage in Thailand besucht hatte. Auch seine Wangen waren mit weißen Streifen verziert.

    Für die Arzttochter war dieser Kurzbesuch magisch schön gewesen und sie hatte jede Minute in vollen Zügen genossen. Trotzdem verschwand das glückliche Strahlen aus ihrem Gesicht, als sie das Foto betrachtete.

    »Wie geht es eigentlich Leon?«, erkundigte sich ihr jüngster Bruder Janni beiläufig. Erst jetzt war ihm aufgefallen, dass er den Tennisprofi seit der Rückkehr aus Thailand nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.

    Eine steile Falte erschien auf Annekas Nasenwurzel.

    »Keine Ahnung«, murrte sie sichtlich unzufrieden. »Seit wir wieder da sind, hat er kaum Zeit für mich. Sogar sein Trainer hat mich schon mal angerufen und gefragt, ob ich wüsste, wo er steckt. Offenbar holt Leon gerade seine verpasste Jugend nach.«

    »Das kann man ihm ja nicht gerade verübeln.« Empathisch wie immer warb Fee um Verständnis für den jungen Mann, der seine gesamte Kindheit und Jugend auf dem Tennisplatz verbracht hatte, bis ihn ein Bandscheibenvorfall schließlich zu einer Pause gezwungen hatte.

    Die war offenbar nicht spurlos an dem jungen gutaussehenden Mann vorbei gegangen. Das Tennisturnier, das er vor seinem Besuch in Thailand in Australien gespielt hatte, war ein glatter Reinfall gewesen. Doch Leon schien sich nicht allzu viel daraus zu machen. Seit seiner Rückkehr genoss er sein Leben in vollen Zügen. Sehr zum Leidwesen seiner jungen Freundin, die sich mehr Zweisamkeit gewünscht hätte.

    »Ja, schon«, räumte Anneka verbittert ein. »Aber den Spaß könnte er doch auch mit mir zusammen haben.«

    Inzwischen hatte Daniel seine Schüssel geleert und schob sie satt und zufrieden zur Seite.

    »Ehrlich gesagt finde ich es ganz gut, dass er Rücksicht auf dich nimmt und dich ein bisschen in Ruhe lässt. Immerhin hast du in der Schule momentan genug zu tun. Oder täuscht mein Eindruck?«, fragte er und schaltete auf das nächste Foto um.

    Eine traumhaft schöne Dschungellandschaft erschien. Sattgrüne riesige Bäume; Luftwurzeln, die wie aus dem Nichts vom Blätterdach hingen; ein Nashornvogel auf einem Ast; ein schnatterndes Pavian-Weibchen auf dem Urwaldboden. Fast hätte man meinen können, die betörenden Geräusche des Dschungels zu hören. Wäre da nicht Annekas unwilliges Schnauben gewesen.

    »Ich kann nicht immer nur lernen«, schimpfte sie. »Ein bisschen Spaß wird ja wohl noch erlaubt sein.« Dieser schnippische Tonfall passte ganz und gar nicht zu der sonst so ausgeglichenen, freundlichen Anneka.

    Felix musterte seine Schwester mit amüsiertem Blick.

    »Die Begegnung mit dem Pavian scheint sehr beeindruckend gewesen sein«, bemerkte er, und aller Augen richteten sich spontan auf den Affen auf dem Foto. Wie er empört Augen und Mund aufriss und dazu wild gestikulierte, hatte er in der Tat erstaunliche Ähnlichkeit mit Annekas Gestik und Mimik in diesem Moment. Unwillkürlich brach die Familie in belustigtes Gelächter aus. Nur Fee legte in einer vagen Vorahnung beschwichtigend den Arm um die Schultern ihrer ältesten Tochter.

    »Nicht böse sein«, raunte sie ihr ins Ohr. »Du kennst deinen Bruder ja. Er meint es nicht so.«

    Im Normalfall hätte sich Anneka nichts aus diesem gutmütigen Scherz gemacht und hätte einfach mitgelacht. Doch an diesem Tag war alles anders. Sie presste die Lippen aufeinander und kämpfte gegen die Tränen, die in ihren Augen brannten.

    Glücklicherweise wechselte das Foto in diesem Augenblick erneut, und die Aufmerksamkeit ihrer Familie wurde von einer atemberaubenden Höhle abgelenkt, sodass die junge Frau Zeit für sich hatte, um sich, zumindest äußerlich, wieder zu sammeln.

    Als der Abend schließlich zu Ende war, lächelte Anneka schon wieder fröhlich. Doch niemand ahnte, wie es wirklich in ihr aussah.

    *

    »Aus! Der Aufschlag war im Aus!«, rief Leon

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