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Was so schön begann...: Dr. Norden 79 – Arztroman
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Was so schön begann...: Dr. Norden 79 – Arztroman
eBook98 Seiten1 Stunde

Was so schön begann...: Dr. Norden 79 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»Ich sehe Luigi förmlich vor mir. Er steht an seinem Pizzaofen. Vor sich jede Menge Schüsseln und Schalen mit Oliven und Sardellen, Knoblauch und Thunfisch, Zwiebeln und Cocktailtomaten. Den Rucola und den frisch gehobelten Parmesan nicht zu vergessen.« Danny Norden lag langgestreckt auf der Couch in seiner Wohnung. Die Tür zum Arbeitszimmer war geöffnet und er konnte seine Freundin, die Studentin Tatjana Bohde, sehen, wie sie über die Tastatur des Computers gebeugt am Schreibtisch saß und eifrig tippte. Hin und wieder machte sie eine Pause, überflog das, was sie geschrieben hatte, schüttelte unwillig den Kopf, löschte ein paar Zeilen und begann wieder zu schreiben. Dass sie von ihm keine Notiz nahm, verwunderte Danny noch nicht so sehr. Aber dass sie überhaupt nicht auf seine Essens-Fantasien reagierte, war in seinen Augen mehr als beunruhigend. »Jetzt nimmt Luigi ein Stück Teig und wirft es vor sich auf die bemehlte Arbeitsfläche«, beschloss er, einen letzten Versuch zu machen, um sie aus ihrer Versunkenheit zu wecken. Höchste Zeit wurde es, denn Tatjana saß schon den ganzen Tag an ihrer Bachelorarbeit, die endlich fertig werden sollte. Doch hin und wieder brauchte auch der fleißigste Mensch einmal eine Pause. »Er bearbeitet den Teig, bis er eine runde Platte ist und verteilt diese köstliche, rote Tomatensauce darauf, die so herrlich nach frischen Kräutern schmeckt …« In diesem Augenblick stieß Tatjana ein genervtes Stöhnen aus und drehte sich zu ihrem Freund um. »Seit wann führst du eigentlich Selbstgespräche?«, fragte sie sichtlich genervt und musterte Danny mit kühlem Blick aus ihren faszinierend dunkelblauen Augen. »Das sind keine Selbstgespräche«, korrigierte Danny sie und setzte sich auf der Couch auf. Die Tatsache, dass Tatjana überhaupt reagiert hatte, machte ihm Mut, sie endlich hinter ihrem Computer hervorlocken zu können.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum5. Dez. 2023
ISBN9783989366626
Was so schön begann...: Dr. Norden 79 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Was so schön begann... - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden

    – 79 –

    Was so schön begann...

    Patricia Vandenberg

    »Ich sehe Luigi förmlich vor mir. Er steht an seinem Pizzaofen. Vor sich jede Menge Schüsseln und Schalen mit Oliven und Sardellen, Knoblauch und Thunfisch, Zwiebeln und Cocktailtomaten. Den Rucola und den frisch gehobelten Parmesan nicht zu vergessen.« Danny Norden lag langgestreckt auf der Couch in seiner Wohnung. Die Tür zum Arbeitszimmer war geöffnet und er konnte seine Freundin, die Studentin Tatjana Bohde, sehen, wie sie über die Tastatur des Computers gebeugt am Schreibtisch saß und eifrig tippte. Hin und wieder machte sie eine Pause, überflog das, was sie geschrieben hatte, schüttelte unwillig den Kopf, löschte ein paar Zeilen und begann wieder zu schreiben. Dass sie von ihm keine Notiz nahm, verwunderte Danny noch nicht so sehr. Aber dass sie überhaupt nicht auf seine Essens-Fantasien reagierte, war in seinen Augen mehr als beunruhigend. »Jetzt nimmt Luigi ein Stück Teig und wirft es vor sich auf die bemehlte Arbeitsfläche«, beschloss er, einen letzten Versuch zu machen, um sie aus ihrer Versunkenheit zu wecken. Höchste Zeit wurde es, denn Tatjana saß schon den ganzen Tag an ihrer Bachelorarbeit, die endlich fertig werden sollte. Doch hin und wieder brauchte auch der fleißigste Mensch einmal eine Pause. »Er bearbeitet den Teig, bis er eine runde Platte ist und verteilt diese köstliche, rote Tomatensauce darauf, die so herrlich nach frischen Kräutern schmeckt …«

    In diesem Augenblick stieß Tatjana ein genervtes Stöhnen aus und drehte sich zu ihrem Freund um.

    »Seit wann führst du eigentlich Selbstgespräche?«, fragte sie sichtlich genervt und musterte Danny mit kühlem Blick aus ihren faszinierend dunkelblauen Augen.

    »Das sind keine Selbstgespräche«, korrigierte Danny sie und setzte sich auf der Couch auf. Die Tatsache, dass Tatjana überhaupt reagiert hatte, machte ihm Mut, sie endlich hinter ihrem Computer hervorlocken zu können. »Sondern der verzweifelte Versuch, dir klar zu machen, dass ich knapp vorm Verhungern bin.«

    »Warum machst du dir dann kein Brot?«, fragte Tatjana jedoch ungerührt und wandte sich wieder dem Computerbildschirm zu.

    Diese Frage war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.

    Alarmiert stand Danny auf und ging hinüber zum Arbeitszimmer. An den Türstock gelehnt, musterte er Tatjana besorgt.

    »Was ist nur los mit dir? Normalerweise springst du sofort vom Stuhl auf, sobald ich das Wort »Pizza« auch nur in den Mund nehme. Aber seit Tagen reagierst du noch nicht einmal auf die verlockendsten Angebote, egal, wie kreativ ich bin.«

    Dieser eine gut gemeinte Satz schien der Tropfen zu sein, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte.

    Wie von der Tarantel gestochen fuhr Tatjana herum und funkelte Danny so wütend an, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte.

    »Sag mal, kannst du eigentlich nicht verstehen, dass ich Ruhe brauche, um meine Arbeit fertig zu schreiben?«, fauchte sie so böse, dass Danny erschrocken die Hände hochnahm.

    »Schon gut, kein Grund, sich so aufzuregen«, versuchte er sie zu beschwichtigen. »Aber wenn ich mich recht erinnere, nehme ich schon seit Wochen Rücksicht auf dich. Und natürlich verstehe ich, dass du deine Ruhe brauchst. Aber deiner Arbeit würde es mit Sicherheit auch gut tun, wenn du dich zwischendurch mal ein bisschen ablenkst. Dir frischen Wind um die Nase wehen lässt. Du bist ja schon ganz blass.« Diese Behauptung war wahrlich nicht an den Haaren herbei gezogen. Seit Tatjana die meiste Zeit des Tages vor dem Computer saß, stattete sie selbst ihrer geliebten Bäckerei Bärwald, in der sie sich nebenbei Geld für ihr Studium verdient hatte, nur noch sporadische Besuche ab und ging ansonsten gar nicht mehr vor die Tür.

    Doch auch für diese Bemerkung hatte die Studentin nur einen bissigen Kommentar übrig. Ein eindeutiges Zeichen dafür, wie blank ihre Nerven lagen. Bis zum endgültigen Abgabetermin waren es nur noch wenige Tage und sie hatte Angst, es nicht zu schaffen.

    »Du machst dir doch etwa nicht Sorgen um meine Gesundheit?«, fragte sie spöttisch.

    Ihr Tonfall schnitt Danny tief ins Herz und verletzte ihn mehr, als er zu erkennen gab.

    »Nein, natürlich nicht«, gab er ebenso sarkastisch zurück und schnitt eine unwillige Grimasse. »Wieso sollte ich mir auch Sorgen um meine Freundin machen?« Mit diesen Worten stieß er sich vom Türstock ab und verließ das Zimmer.

    Auf dem Weg durch’s Wohnzimmer knurrte sein Magen laut und vernehmlich und so beschloss er, seine Fantasie von einer nach Knoblauch und frischen Kräutern duftenden Pizza wahr werden zu lassen. Ob mit oder ohne Tatjana.

    »Soll ich dir eine Pizza mitbringen?«, bot er großzügig an, als er seine Jacke vom Garderobenhaken nahm.

    Doch das verbot schon Tatjanas Stolz.

    »Nein danke, ich sagte doch, dass ich zu tun habe.« Wohlwissend, welchen Fehler sie machte, beugte sie sich wieder demonstrativ über die Tastatur und begann zu tippen.

    Erst als Danny nach einem knappen Gruß ärgerlich die Tür hinter sich ins Schloss warf, lehnte sie sich zurück und seufzte tief. So sehr sie ihre Kämpfernatur auch schätzte, so dick war der Strich, den sie ihr manchmal durch die Rechnung machte.

    »Wenn diese blöde Arbeit fertig ist, bringe ich alles wieder in Ordnung«, tröstete sie sich nach kurzer Zeit und widerstand tapfer dem Impuls, Danny in den eisig kalten Abend hinaus zu folgen.

    »Aber was, wenn es dann zu spät ist und er mich nicht mehr haben will?«, flüsterte ihr der kleine Teufel ein, der auf ihrer rechten Schulter saß. Doch diesen Gedanken verdrängte Tatjana Bohde so schnell wieder, wie er gekommen war und konzentrierte sich lieber wieder auf ihre Arbeit.

    *

    »Ich weiß mir einfach keinen Rat mehr, Herr Dr. Norden!« Die Verzweiflung stand Sandra Stoiber ins Gesicht geschrieben, als sie ihrem Hausarzt in seinem Behandlungszimmer gegenüber saß. Obwohl sie einen hellen Pullover trug, war es nicht zu übersehen, dass ihre Kleidung mit Haaren übersät war. »Seit ein paar Wochen geht das jetzt so«, erklärte sie und deutete auf ihren Kopf. »Mittlerweile hab ich sogar schon eine kahle Stelle auf dem Hinterkopf.«

    Interessiert hatte Daniel Norden dem Bericht seiner Patientin zugehört.

    »Haben Sie schon einen anderen Arzt aufgesucht?«, fragte er.

    Sandra Stoiber nickte eifrig.

    »Ich dachte mir, dass das eine Hautgeschichte ist und bin deshalb zum Dermatologen gegangen. Die Untersuchungsergebnisse hab ich Ihnen mitgebracht.« Sie suchte einen Moment in ihrer Tasche und förderte schließlich einen ansehnlichen, braunen Umschlag zutage, den sie Daniel reichte.

    Er entnahm ihm eine umfangreiche Sammlung Papier.

    »Zu den Grunderkrankungen, die Haarausfall auslösen können, zählen zum Beispiel Mangelernährung, Störungen der Schilddrüse, Vergiftungen oder eine Leberzirrhose«, erklärte er, während er sie aufmerksam durchblätterte.

    Trotz ihrer Sorgen lachte Sandra auf. Sie hatte ein sympathisches, ansteckendes Lachen.

    »Mangelernährung kann wohl kaum der Grund sein«, erwiderte sie mit einem vielsagenden Blick auf ihre rundliche Mitte.

    »Damit ist die mangelhafte Zufuhr von Mineralstoffen

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