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Ein Mann mit Charakter: Dr. Norden Aktuell 52 – Arztroman
Ein Mann mit Charakter: Dr. Norden Aktuell 52 – Arztroman
Ein Mann mit Charakter: Dr. Norden Aktuell 52 – Arztroman
eBook134 Seiten1 Stunde

Ein Mann mit Charakter: Dr. Norden Aktuell 52 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Aktuell

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

Ein Sonntag mit einem Bilderbuchwetter neigte sich dem Ende zu. Obgleich Dr. Daniel Norden Bereitschaftsdienst gehabt hatte, war es auch für ihn ein erholsamer Tag geworden. Nur ein Patient, den er sowieso ständig betreute, hatte seine tägliche Spritze bekommen müssen. Fee Norden und die Kinder Danny, Felix und Anneka waren glücklich und zufrieden, denn selten genug waren ihnen solche Tage ungestörten Familienlebens beschert. Nun schliefen die Kinder. Daniel und Fee wollten noch einen Spaziergang nach dem Essen machen, denn die gute Lenni hatte wieder einmal ein köstliches Rezept ausprobiert und ein Abendessen aufgetischt, dem sie beide nicht hatten widerstehen können. »Schauen wir mal bei den Leitners vorbei«, schlug Fee vor. »Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen.« Doch so gut meinte es das Schicksal mit ihnen nun auch wieder nicht, denn in diesem Augenblick läutete das Telefon. Fee seufzte abgrundtief, aber dann sah sie allein schon an Daniels Mienenspiel, daß etwas Schreckliches passiert sein mußte. »Ich komme sofort«, sagte er hastig, »selbstverständlich.« »Ein Unfall?« fragte Fee erschrocken. »Brand in einem Tanzlokal. Muß schlimm sein. Bringst du mir bitte auch den zweiten Koffer, Fee?« Sie eilte schon hinaus.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Okt. 2023
ISBN9783989363953
Ein Mann mit Charakter: Dr. Norden Aktuell 52 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Ein Mann mit Charakter - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Aktuell

    – 52 –

    Ein Mann mit Charakter

    Patricia Vandenberg

    Ein Sonntag mit einem Bilderbuchwetter neigte sich dem Ende zu. Obgleich Dr. Daniel Norden Bereitschaftsdienst gehabt hatte, war es auch für ihn ein erholsamer Tag geworden. Nur ein Patient, den er sowieso ständig betreute, hatte seine tägliche Spritze bekommen müssen.

    Fee Norden und die Kinder Danny, Felix und Anneka waren glücklich und zufrieden, denn selten genug waren ihnen solche Tage ungestörten Familienlebens beschert.

    Nun schliefen die Kinder. Daniel und Fee wollten noch einen Spaziergang nach dem Essen machen, denn die gute Lenni hatte wieder einmal ein köstliches Rezept ausprobiert und ein Abendessen aufgetischt, dem sie beide nicht hatten widerstehen können.

    »Schauen wir mal bei den Leitners vorbei«, schlug Fee vor. »Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen.«

    Doch so gut meinte es das Schicksal mit ihnen nun auch wieder nicht, denn in diesem Augenblick läutete das Telefon.

    Fee seufzte abgrundtief, aber dann sah sie allein schon an Daniels Mienenspiel, daß etwas Schreckliches passiert sein mußte.

    »Ich komme sofort«, sagte er hastig, »selbstverständlich.«

    »Ein Unfall?« fragte Fee erschrocken.

    »Brand in einem Tanzlokal. Muß schlimm sein. Bringst du mir bitte auch den zweiten Koffer, Fee?«

    Sie eilte schon hinaus. Da gab es kein Zögern, kein langes Überlegen, keine Fragen. Lenni war sprachlos, als Dr. Norden in höchster Eile davonstürzte.

    Fee brachte ihm den zweiten Koffer zum Wagen, und schon brauste er davon. Fee schaltete das Radio ein. Und schon bald kam die Meldung. Das »Kittycat« brannte. Es war ein Lokal, in dem überwiegend junge Leute verkehrten.

    »Wenn unserem Doktor nur nichts passiert«, murmelte Lenni.

    »Er braucht ja nur die Verletzten zu versorgen«, tröstete sich Fee über ihre eigenen Sorgen hinweg.

    Das wurde für Dr. Norden vorerst schwierig, denn Schaulustige versperrten den Weg, und erst eine Funkstreife konnte ihm diesen freimachen.

    »Sensationshungrige Meute!« knurrte er zornig. »Es wird höchste Zeit, daß für solche Behinderungen Strafen eingeführt werden.« Er mußte seinem Herzen Luft machen, denn vielstimmige Schreie verrieten schon, daß sich grauenvolle Szenen abspielten. Die Feuerwehren waren im Einsatz, aber das Haus brannte lichterloh.

    Er war nicht der erste Arzt am Einsatzort, aber er erfaßte mit einem Blick, daß viele Ärzte gebraucht wurden. Einen sah er, den er kannte. Dr. Martin Fechter, ein noch sehr junger Arzt.

    »Gut, daß Sie kommen«, sagte der tonlos. »Es ist schlimm.«

    Die ersten Verletzten wurden schon mit dem Rettungswagen abtransportiert. Dr. Fechter wandte sich wieder einem jungen Mädchen und einem Mann zu. Das Mädchen war still und preßte die rußgeschwärzten Hände vor das Gesicht. Der Mann stöhnte immer nur einen Namen: »Carmen, Carmen, Carmen!«

    Dr. Norden wurde zu einer Frau gewunken, die von Sanitätern gerade auf eine Trage gebettet wurde. Obgleich sie schlimme Verbrennungen aufwies, war sie noch bei Bewußtsein. »Dr. Norden«, flüsterte sie und an der Stimme erkannte sie der Arzt. Es war Ramona Cotta, die als Bardame in diesem Lokal arbeitete. Sie hatte schon ein paarmal seine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen.

    Sie mußte entsetzliche Schmerzen haben, aber über ihre Lippen kam kein Laut, als Dr. Norden ihr nun eine Injektion verabreichte.

    Den ersten Schock hatte Dr. Norden überwunden. Zeit zum Überlegen blieb ohnehin nicht.

    »In die Behnisch-Klinik«, sagte er, als sie in den Sanitätswagen gehoben wurde. Das Mädchen, das von Dr. Fechter versorgt worden war und noch zwei andere Verletzte wurden ebenfalls in diesen Wagen geschoben.

    Dr. Norden leistete auch weiterhin Erste Hilfe, als der Sanitätswagen davonfuhr. Dann sah er Dr. Fechter, der sich über eine weibliche Gestalt beugte. »Cecile!« rief der junge Arzt erschüttert aus.

    Sie hob abwehrend eine Hand. »Nein, nein!« schrie sie gequält.

    Dr. Norden reagierte impulsiv. Er schob den jungen Arzt zur Seite. »Kümmern Sie sich um die beiden Männer, Kollege«, sagte er heiser.

    Dr. Fechter sah ihn verwirrt an. »Es ist Cecile«, stöhnte er.

    »Später«, sagte Dr. Norden, dann beugte er sich zu der Frau hinab, die jetzt das Bewußtsein verloren hatte.

    In allen Kliniken der näheren Umgebung herrschte Alarmbereitschaft, auch in der Behnisch-Klinik, die Dr. Nordens Freund, Dr. Dieter Behnisch gehörte. Platzmangel herrschte dort immer, aber in einem solchen Fall mußten noch Betten bereitgestellt werden, und so wurden Ärzte- und Schwesternzimmer zu Krankenzimmern umfunktioniert. Alles geschah in höchster Eile. Medikamente, sofern sie nicht vorhanden waren, wurden angefordert. Auf eine Katastrophe war man nicht vorbereitet, aber später sollte Dr. Behnisch erfahren, daß auch die großen Kliniken auf eine solche fast noch weniger vorbereitet waren.

    Nach Mitternacht bekam Fee Norden einen Anruf ihres Mannes, daß sie mit ihm nicht mehr zu rechnen brauche, und sie wußte, daß es für ihn bedeutete, daß er ohne eine Stunde Schlaf am nächsten Morgen in seine Praxis gehen mußte. So konnte auch sie keinen Schlaf finden.

    Daniel Norden kam gegen sechs Uhr. Fee bereitete ihm schnell ein Bad, legte frische Kleidung und Wäsche zurecht und stellte keine Fragen.

    »Grauenvoll«, war das einzige Wort, das Daniel über die Lippen gebracht hatte.

    Das Fazit dieses Unglücks sah so aus: Acht Tote, dreißig Schwer- und über zwanzig Leichtverletzte, und in allem Unglück war es noch ein Glück, daß das »Kittycat« wegen des schönen Wetters nicht so gut besucht war, wie sonst an Sonntagen.

    Als es um acht Uhr, wie jeden Abend, geöffnet wurde, hatte Ramona gemeint, daß es wohl ein ganz ruhiger Abend werden würde.

    Und so hatte es begonnen: Ramona erschien wie immer pünktlich. Ihr Äußeres entsprach ihrem Namen. Sie war eine exotische Schönheit. Blauschwarzes Haar, nachtdunkle mandelförmige Augen, bräunliche samtige Haut, ein Körper wie gedrechselt, obgleich sie die Mitte der Dreißig überschritten hatte. Ramona war eine Persönlichkeit, und ihr war es zu verdanken, daß das »Kittycat« florierte und sich auch eines guten Rufes erfreuen konnte. Es war keine billige Disco. Man hatte sein Publikum, und Ramona war stets darauf bedacht, daß der gute Ruf nicht gefährdet wurde.

    Wie jeden Abend inspizierte Ramona zuerst die Gläser. Sie fand nichts auszusetzen. Man fürchtete ihren scharfen Blick. Dann ging sie durch das Lokal. Auch da fand sie nichts auszusetzen. Die Tische, die Aschenbecher, alles war sauber.

    Der Barkeeper Jonny und die Bedienungen Penny, Silvy und Bella, in ihren hübschen bunten Folklorekleidern, ernteten wohlwollende Blicke.

    Ramona war die Geschäftsführerin, wenn sie auch nicht als solche bezeichnet werden wollte.

    »Es wird ein ruhiger Abend werden«, sagte sie mit ihrer rauchigen Stimme. Und es ließ sich auch ganz ruhig an. Erst gegen halb neun Uhr kamen die ersten Gäste. Der Discjockey Franco, der wie ein Italiener aussah, aber ein waschechter Bayer war, kam noch fünf Minuten später und bekam einen strafenden Blick von Ramona zugeworfen.

    »Ist doch nichts los«, sagte er lässig.

    Aber dann strömten die Gäste doch herein, gutgelaunt, von der Sonne gebräunte junge Leute, die einen herrlichen Tag genossen hatten und ihn fröhlich beschließen wollten.

    »Hallo, Ramona«, ertönte es immer wieder heiter, und sie lächelte allen zu. Aber dann erstarb ihr Lächeln, denn eine Blondine im tiefausgeschnittenen, durchsichtigen schwarzen Chiffonkleid setzte sich an die Bar. Ramona hatte sie nicht kommen sehen, da sie gerade einen Drink mixte. Als sie sich umwandte, erstarrte sie.

    »Du sollst nicht hierherkommen, Cilly«, sagte sie rauh.

    »Ich muß mit dir sprechen, Mona«, sagte die andere mit müder Stimme. »Ich muß vor allem Tony sprechen.«

    »Er kommt nicht mehr her. Er ist auf Reisen.«

    »Ich möchte einen Drink«, sagte die mit Cilly Angeredete.

    »Hier machst du kein Geschäft«, sagte Ramona abweisend. »Hier sind nur Pärchen.«

    »Sei doch nicht so gemein«, sagte Cilly.

    »Ich bin nicht gemein. Ich will, daß mein Laden sauber bleibt.«

    »Es ist Tonys Laden«, sagte Cilly.

    »Du täuschst dich, seit dem Ersten ist es mein Laden«, sagte Ramona kühl.

    Cilly kniff die Augen zusammen. »Dann sitzt du auf einer Zeitbombe«, sagte sie.

    »Red’ nicht solchen Unsinn.«

    »Laß du dir auch mal was sagen, Mona. Tony sahnt nur ab, aber er ist rachsüchtig.«

    »Ich brauche ihn nicht zu fürchten«, sagte Ramona. »Ich habe gezahlt.«

    »Alles?« fragte Cilly. Ihre Stimme klang schrill.

    »Geh ins Büro«, sagte Ramona barsch. »Hier können wir nicht reden.«

    Cilly war gute zehn Jahre jünger als Ramona, aber sie sah älter aus, wenn man genau hinschaute. Ramonas Blick verriet sogar ein wenig Mitleid, als sie ihr nachblickte, als Cilly nun in den hinteren Räumen verschwand.

    »Sie war einmal ein sehr hübsches Mädchen«, stellte Jonny fest.

    Ramona aber war abgelenkt.

    Sie hörte nicht zu, denn jetzt betrat wieder ein Paar das Lokal. Ein auffallend apartes Mädchen an der Seite eines älteren Mannes. Jedenfalls insofern als älter zu bezeichnen, als er ganz bestimmt schon die Vierzig überschritten haben mußte. Er war mit erlesener Eleganz gekleidet und das, was man als attraktiv bezeichnete. Doch davon war Ramona nicht zu beeindrucken, und sie richtete ihre Aufmerksamkeit jetzt auf das Mädchen, das sehr kühl und unnahbar wirkte und nicht auf Amüsement aus zu sein schien.

    Während ihr Begleiter sich sehr interessiert umschaute, kam das Mädchen geradewegs auf die Bar zu.

    »Guten Abend«, sagte sie höflich, »ist Herr Marek zu sprechen?«

    Ramona ließ beinahe das Glas fallen, das sie in der Hand hielt.

    »Tony Marek«, sagte das Mädchen.

    »Ihm gehört das Lokal nicht mehr«, erwiderte Ramona. »Ich bin die Besitzerin.«

    Wunderschöne violette Augen, die sie an jemand erinnerten, musterten Ramona. »Können Sie mir

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