Das Geheimnis des Italo-Docs
Von Kate Hardy
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Über dieses E-Book
Ihr letzter Freund hat sie im Stich gelassen, als sie ihn am nötigsten gebraucht hat. Seitdem ist Kinderärztin Jenna lieber allein. Ihr neuer Kollege Dr. Lorenzo Conti lässt ihr Herz schneller schlagen. Doch kann sie ihm vertrauen? Sie merkt: Irgendetwas verbirgt er vor ihr …
Kate Hardy
Kate Hardy wuchs in einem viktorianischen Haus in Norfolk, England, auf und ist bis heute fest davon überzeugt, dass es darin gespukt hat. Vielleicht ist das der Grund, dass sie am liebsten Liebesromane schreibt, in denen es vor Leidenschaft, Dramatik und Gefahr knistert? Bereits vor ihrem ersten Schultag konnte Kate Hardy fließend lesen. Mit blühender Fantasie dachte sie sich Geschichten aus und schrieb sie auf einer Schreibmaschine nieder, die sie zu ihrem sechsten Geburtstag bekommen hatte. Ihren ersten Liebesroman, der niemals veröffentlicht wurde, schrieb sie mit dreizehn Jahren. Kate Hardy studierte englische Literatur des Mittelalters, heiratete und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete freiberuflich als Journalistin im Gesundheitsbereich, doch ihre wahre Berufung fand sie erst, als sie ihr Interesse für Medizin mit Romantik verband und ihren ersten Arztroman schrieb, der auf Anhieb das Lesepublikum begeisterte. Seitdem hat sie weitere 33 Arztromane, einige erotische Liebesromane und mehrere Sachbücher zum Thema Gesundheit geschrieben.
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Das Geheimnis des Italo-Docs - Kate Hardy
IMPRESSUM
Das Geheimnis des Italo-Docs erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2018 by Pamela Brooks
Originaltitel: „Unlocking the Italian Doc’s Heart"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN, Band 121
Übersetzung: Bettina Röhricht
Umschlagsmotive: GettyImages_Kiuikson
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2021
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751507349
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Jenna Harris – Sie habe ich gesucht. Robert Jones, der Leiter der Abteilung für Kinderheilkunde, kam mit einem Mann auf Jenna zu, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. „Jenna, das ist Lorenzo Conti, unser neuer Assistenzarzt. Er steht kurz vor dem Ende seiner Facharztausbildung und ist heute mit Ihnen zusammen für die Erstuntersuchungen eingeteilt. Würden Sie ihm helfen, sich dort hineinzufinden?
„Gerne. Jenna reichte Lorenzo die Hand. „Herzlich willkommen in der Abteilung für Kinderheilkunde des Muswell Hill Memorial Hospital, Dr. Conti.
„Vielen Dank, Dr. Harris. Er lächelte. Sein Händedruck war angenehm fest. „Nennen Sie mich doch bitte Renzo.
Seine Stimme mit dem leichten italienischen Akzent war wie geschmolzene Schokolade. Dazu noch seine ausdrucksvollen dunklen Augen, das Haar, das ihm lässig in die Stirn fiel, und das atemberaubende Lächeln – bestimmt lagen ihm unzählige Frauen zu Füßen. Erschrocken stellte Jenna fest, dass ihre Haut von der Berührung seiner Hand prickelte.
Das war natürlich völlig unangemessen. Schließlich war Lorenzo Conti ihr neuer Kollege, sie hatte ihn gerade erst kennengelernt, und womöglich hatte er eine Partnerin. Außerdem hatte Jenna sich geschworen, sich nach ihrer einjährigen Auszeit wieder voll und ganz auf ihre Karriere zu konzentrieren. Bis sie den Titel als Fachärztin für Kinderheilkunde führen durfte, hatte Jenna noch einen weiten Weg vor sich …
Nein, momentan wollte sie sich wirklich nicht auf eine neue Beziehung einlassen. Seit Danny ihre Entscheidung damals boykottiert hatte, und ihr sogar mit einem Ultimatum gekommen war, konnte sich Jenna ein gemeinsames Leben mit einem Mann kaum noch vorstellen!
Dabei hatte Jenna ihre Entscheidung keine Sekunde lang bereut, auch heute noch würde sie alles genauso machen wie damals. Was ihr aber noch immer zusetzte, war ihr schlechtes Urteilsvermögen, was Männer betraf. Warum war sie bloß auf Dannys Charme hereingefallen?
„Sehr erfreut, Renzo. Sie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie verwirrt sie war. „Ich heiße Jenna.
„Hallo, Jenna." Er neigte leicht den Kopf.
Plötzlich schien es im Zimmer fünf Grad wärmer zu sein …
Jetzt reiß dich mal zusammen, dachte Jenna. Sei professionell und höflich, so wie immer gegenüber neuen Kollegen. Dass sie sich so heftig von Lorenzo Conti angezogen fühlte, würde sie einfach ignorieren müssen.
„In dieser Abteilung behandeln wir Kinder, die vom Hausarzt oder der Notaufnahme an uns verwiesen werden", erklärte sie, während sie ihn zum Raum für die Erstuntersuchungen führte.
„Am London Victoria, wo ich früher gearbeitet habe, gab es ein ähnliches System."
„Dann haben Sie sich vermutlich aus karrieretechnischen Gründen zu uns versetzen lassen?"
„So in etwa."
Das war sicher nicht die ganze Geschichte, denn plötzlich nahm das Gesicht des neuen Arztes einen äußerst verschlossenen Ausdruck an!
Jenna beschloss, ihn auf keinen Fall mit Fragen zu bedrängen. Schließlich hatte sie sich vorgenommen, Abstand zu wahren!
Also beschränkte sie sich auf ein höfliches Nicken und begann mit der ersten Vorstellung. „Das hier ist Schwester Laney, die heute Vormittag für die Ersteinschätzung zuständig ist. Laney, das ist Dr. Conti, unser neuer Senior-Assistenzarzt!"
„Bitte nennen Sie mich doch Renzo." Als er Laney die Hand gab und auch sie ganz durcheinander wirkte, fühlte Jenna sich ein wenig getröstet. Offensichtlich war sie nicht die Einzige, die den neuen Arzt ziemlich attraktiv fand …
Ihre erste Patientin war ein kleines Mädchen, das eine Apfelsine gegessen und sich einen Kern in die Nase gesteckt hatte.
„Ist es Ihnen recht, wenn ich hier übernehme, Renzo?", fragte Jenna höflich.
„Natürlich, gerne."
„Mrs. Peters, bitte kommen Sie mit. Ich werde Callie jetzt untersuchen." Lächelnd führte Jenna die junge Frau und ihre Tochter in eine der Behandlungsnischen.
Während Lorenzo Conti auf seinen ersten Patienten in diesem Krankenhaus wartete, lauschte er interessiert darauf, wie seine neue Kollegin ihr Untersuchungsgespräch führte. Es gefiel Renzo sehr, wie Jenna mit der Mutter des Mädchens redete. Sie erklärte alles auf geduldige, verständliche Weise und nahm so ihr und der kleinen Patientin die Angst. Auch die anderen im Team hatten einen guten Eindruck gemacht. Ja, sein Neubeginn am Muswell Hill Memorial Hospital war ganz sicher eine gute Entscheidung gewesen.
„Wir haben oft mit Kindern zu tun, die sich etwas in die Nase gesteckt haben, erklang Jennas Stimme hinter dem Paravent. „Ich möchte nach Möglichkeit vermeiden, dass Callie unter Narkose operiert wird.
Offenbar leuchtete sie nun mit einer Diagnostiklampe in die Nase des Mädchens. „Ich kann den Kern gut erkennen, aber weil er hart und rund ist, kann ich ihn nicht greifen. Callie ist noch zu klein, um sich kräftig genug die Nase zu putzen, also brauche ich Ihre Hilfe. In Ordnung?"
„Natürlich, versicherte Mrs. Peters. „Was soll ich tun?
„Ich werde Callie auf die Liege legen, mit dem Kopf auf dem Kissen, und dann das freie Nasenloch zuhalten. Wenn Sie ihr dann kräftig in den Mund pusten, sollte der Kern herauskommen. Das funktioniert nicht immer, und ich rate davon ab, so etwas eigenständig zu Hause zu versuchen, warnte Jenna sie. „Aber wenn es funktioniert, ist keine OP nötig.
Es entstand eine kurze Gesprächspause, während der Jenna die beschriebene Prozedur durchzuführen schien. „Super, es hat geklappt!, hörte Renzo sie dann erfreut sagen. „Du warst sehr tapfer, Callie. Und danke für Ihre Unterstützung, Mrs. Peters.
„Igitt, da sind Popel am Kern!", rief das Mädchen.
Den Rest des Gesprächs bekam Renzo nicht mit, weil er nun selbst mit seiner ersten Patientin beschäftigt war. Aber bestimmt bekam Jennas kleine Patientin zur Belohnung für ihre Mitarbeit einen bunten Aufkleber und die Mutter ein aufmunterndes Lächeln. Genauso hätte er es auch gehandhabt.
Jenna gefiel ihm sehr, doch er würde dieser Anziehung nicht nachgeben. Denn er hatte auf schmerzliche Art und Weise gelernt, sein Herz nie wieder aufs Spiel zu setzen. Das letzte Mal hatte es ihn zu viel gekostet: seine Ehe, seine Tochter und seinen Glauben an die Liebe.
„Beim nächsten Patienten brauche ich Sie beide, sagte Laney, als Jenna und Lorenzo fertig waren. „Billy Jackson ist drei Jahre alt. Vor einer Stunde ist er die Treppe runtergefallen und hat sich eine Platzwunde an der Stirn zugezogen.
Dann wird die Wunde vermutlich so tief sein, dass sie genäht werden muss, dachte Lorenzo. Sonst hätte Laney nicht beide Ärzte hinzugebeten.
„Dann wollen wir uns mal um die Wunde kümmern, Billy", sagte er lächelnd zu dem Jungen.
Ängstlich hielt der Kleine die Hand vor die Wunde. „Nein. Es tut weh!"
„Wir werden alles dafür tun, dass es bald nicht mehr wehtut, versprochen! Lorenzo hockte sich hin, um auf Augenhöhe mit ihm zu sein. „Magst du Autos?
Billy umklammerte die Hand seiner Mutter und nickte.
„Ich auch. Guck dir doch mal meine Autobilder an, während ich mir deinen Kopf ansehe, und sag mir, welches du am besten findest. Einverstanden?"
Wieder nickte der Junge.
„Super. Ich heiße übrigens Dr. Renzo, und das hier ist Dr. Jenna. Er zog einen Stapel Karten aus der Hosentasche und reichte sie Billy. „Alles in Ordnung, Mrs. Jackson?
, wandte er sich dann an die Mutter.
Sie rang sich ein Lächeln ab. „So mehr oder weniger. Es hat ziemlich stark geblutet, deswegen bin ich zuerst mit Billy in die Notaufnahme gegangen, und die haben uns dann hergeschickt."
„Ja, Kopfverletzungen bluten immer stark. Oft wirkt es dadurch schlimmer, als es ist", versuchte Lorenzo, sie zu beruhigen.
„Wissen Sie, wie Billy sich den Kopf gestoßen hat?", erkundigte sich Jenna.
„Er ist gestolpert, als er die Treppe hinaufging, und dann mit dem Kopf aufgeschlagen", berichtete Mrs. Jackson.
„Das passiert Kindern sehr oft, tröstete Jenna die Frau. „War er bewusstlos? Wirkte er benommen oder wollte schlafen?
„Nein, er hat sofort angefangen zu weinen."
„Wahrscheinlich vor Schreck und vor Schmerz. Es ist gut, dass er nicht bewusstlos oder benommen war, denn dann hat er vermutlich keine Gehirnerschütterung. Sie haben sich bestimmt sehr erschreckt, aber wie Renzo schon sagte, wahrscheinlich ist es viel harmloser, als es aussieht. Möchten Sie sich zu Billy setzen, wenn wir uns jetzt um die Wunde kümmern und ihn untersuchen?"
Gemeinsam sahen Lorenzo und Jenna sich die Verletzung genauer an. Es war eine lange Schnittwunde, deren Ränder jedoch zum Glück regelmäßig waren. Dann untersuchten sie die Reaktion von Billys Pupillen auf Licht.
„Zum Glück hast du nur eine einfache Wunde und keine Gehirnerschütterung, sagte Lorenzo. „Allerdings ist sie ziemlich groß, deswegen müssen wir sie nähen. Aber keine Sorge, das wird nicht wehtun. Wir benutzen nämlich eine Zaubersalbe, sodass du gar nichts spüren wirst. Und vorher wird Dr. Jenna dir helfen, ein bisschen Gas und Luft einzuatmen. So ein bisschen wie das, womit man bei Geburtstagsfeiern Ballons aufbläst.
„Fliege ich dann weg?", fragte Billy mit großen Augen.
Jenna bemerkte seine Panik. „Nein, du bleibst neben deiner Mummy sitzen, versprochen."
„Und vergiss nicht, dass du dir noch die Karten ansehen und mir erzählen musst, welches Autos dir am besten gefällt", erinnerte Lorenzo den Kleinen.
Jenna verabreichte das Gas, und Lorenzo trug die betäubende Salbe auf. „Spürst du, dass ich deinen Kopf berühre?", fragte er.
„Nein!" Billy war verblüfft.
„Sehr gut. Und jetzt sieh dir mal die Autos an."
Während der Junge sich die Karten ansah, vernähte Lorenzo seine Wunde mit sechs sauberen Stichen.
„Wir verwenden einen selbstauflösenden Faden, sagte Jenna zu Billys Mutter. „Ich erkläre Ihnen jetzt, wie Sie die Wunde versorgen, und gebe Ihnen auch ein Merkblatt dazu mit. Sie müssen den Wundbereich zwei Tage lang trocken halten und können ihn danach kurz mit Wasser und Seife waschen und dann trockentupfen. Sollte sich die Wunde wieder öffnen oder Sie Rötungen, Schwellungen oder Wundsekret bemerken, dann kommen Sie bitte gleich mit Billy wieder.
Mrs. Jackson bedankte sich erleichtert.
„Na, welches Auto findest du am besten, Billy?", fragte Lorenzo, als der Junge sich alle Bilder angesehen hatte.
„Dieses hier." Der Junge hatte einen roten Sportwagen ausgesucht.
„Gute Entscheidung. Das mag ich auch am liebsten!"
„Weil es rot ist?"
„Nein, weil es ein italienischer Wagen ist", entgegnete Lorenzo lächelnd.
Billy machte große Augen. „Hast du etwa so ein Auto?"
Lorenzo lachte leise. „Leider nicht. Vielleicht irgendwann mal!" Er nahm einen Aufkleber mit dem Aufdruck „So tapfer war ich! aus der Tasche und gab ihn dem Jungen. „Hier, damit kannst du allen zeigen, wie tapfer du heute warst.
„Danke." Der Junge gab ihm die Karten zurück.
„Bitte schön. Lächelnd wandte Lorenzo sich an Mrs. Jackson. „Bitte machen Sie sich keine allzu großen Sorgen. Jenna hat Ihnen ja schon erklärt, worauf Sie achten müssen. Aber wenn Sie irgendwelche Bedenken haben, kommen Sie einfach wieder her.
„Ist gut. Danke, dass Sie sich um Billy gekümmert haben."
„Gern geschehen."
„Das war super, sagte Jenna, als die beiden gegangen waren. „Sie lenken also kleine Jungen mit Autobildern ab!
„Nicht nur Jungs, auch Mädchen, erwiderte Lorenzo. „Ich habe aber auch ein Kartenset mit kleinen Hunden und Katzen, falls ein Kind sich nicht für Autos interessiert.
Lächelnd blickte Jenna auf die Uhr. „Es ist fast