eBook151 Seiten2 Stunden
Venedig, die Liebe und der Boss
Von Fiona Harper
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Über dieses E-Book
Nur ein Job als Nanny? Ruby begleitet den attraktiven Max Martin und seine kleine Nichte nach Venedig. Und merkt viel zu spät, dass sie in der Lagunenstadt etwas verloren hat – ihr Herz an den italienischen Boss!
Autor
Fiona Harper
Als Kind wurde Fiona dauernd dafür gehänselt, ihre Nase ständig in Bücher zu stecken und in einer Traumwelt zu leben. Dies hat sich seitdem kaum geändert, aber immerhin hat sie durch das Schreiben ein Ventil für ihre unbändige Vorstellungskraft gefunden. Fiona lebt in London, doch sie ist auch gern im schottischen Hochland oder genießt Sommernachmittage in der grünen englischen Landschaft. Sie tanzt gern und kocht mit Vorliebe Gerichte mit Zimtgeschmack. Natürlich kann sie sich immer noch nicht von einem guten Buch oder Film lösen, vor allem Liebesromanzen lassen sie nicht los. Allerdings muss sichergestellt sein, dass immer ausreichend Taschentücher vorrätig sind, denn sie weiß, sie wird sie brauchen, unabhängig davon, ob das Ende glücklich oder traurig ist.
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Buchvorschau
Venedig, die Liebe und der Boss - Fiona Harper
IMPRESSUM
Venedig, die Liebe und der Boss erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2014 by Fiona Harper
Originaltitel: „Taming Her Italian Boss"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA, Band 400
Übersetzung: SAS
Umschlagsmotive: AS-photo, bluejayphoto / Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 1/2022
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751513517
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Ich soll Ihnen also einen Job vermitteln?"
Die Frau auf der anderen Seite des Schreibtisches sah keineswegs überzeugt aus. Ruby sank in sich zusammen, während sie kritisch gemustert wurde. In ihrer Cordjacke mit Flicken, dem Minirock, den grell bunten Leggings und ihren geliebten, aber längst ausgetretenen Leinenturnschuhen, die fast genau die gleiche Farbe hatten wie die violetten Strähnen in ihrem kurzen Haar, kam sie sich klein und unbedeutend vor.
Trotzdem nickte sie jetzt. „Richtig."
„Aha."
Draußen vor den Fenstern der renommierten Benson Agentur ratterte der Londoner Verkehr vorbei.
Ruby war nur froh, dass die elegante Thalia Benson mit der makellosen Frisur sie erst jetzt sah. Ein paar Tage zuvor hatte sie nämlich ein noch anderes Bild abgegeben.
Bevor du deine Mitbewohnerin mit der Schere an die Arbeit gelassen hast, weil du es leid warst, dass dir die langen Strähnen ständig ins Frühstücksmüsli gefallen sind.
„Und die Anregung, es hier zu versuchen, stammt von Layla Babbington?"
Wieder nickte Ruby. Im Internat war Layla eine ihrer besten Freundinnen gewesen. Als Ruby ihr erzählt hatte, dass sie einen Job suchte, schnellstmöglich und am besten im Ausland, war sie sofort mit der Idee der erstklassigen Nanny-Vermittlung gekommen.
„Lass dich vom ersten Eindruck nicht täuschen, hatte sie gesagt. „Im Grunde ist die gute alte Benson sanft wie ein Kätzchen. Und sie mag Leute mit Courage. Ihr beide solltet also prächtig miteinander zurechtkommen.
Jetzt, wo sie Thalia Benson gegenübersaß, glaubte Ruby allerdings eher, dass Layla sich mit ihrer Einschätzung gewaltig geirrt hatte. Die Agenturchefin sah sie an, als wäre sie eine niedere Lebensform, die gerade aus dem Schlamm gekrochen war.
„Nun, welche Qualifikationen können Sie denn vorweisen?"
„Als Kinderbetreuerin? Ruby musste sich zusammennehmen, um nicht nervös auf dem Stuhl herumzurutschen. Sie holte tief Luft. „Ich konnte schon immer gut mit Kindern umgehen. Zudem bin ich praktisch veranlagt, kreativ und belastbar. Ich scheue mich auch nicht vor harter Arbeit und …
„Das meinte ich nicht, unterbrach die andere Frau sie mit erhobener Hand. „Meine Frage galt Ihrer Ausbildung in Pädagogik. Welchen Abschluss haben Sie gemacht und wo? Mit welchem Schwerpunkt? Montessori, Waldorf oder …?
Ruby atmete leise aus. Sie hatte sich darauf vorbereitet, eine ausführliche Schilderung ihrer Fähigkeiten zu liefern, aber die Agenturchefin hatte wohl andere Vorstellungen.
„Nun, was das angeht … Also, das lässt sich nicht so einfach beantworten."
Thalia Benson bedachte sie mit einem tadelnden Blick. „Entweder man hat eine Ausbildung vorzuweisen oder nicht. So etwas gehört zu den Dingen, bei denen es nur Schwarz und Weiß gibt."
Ruby schluckte. „Eine traditionelle pädagogische Ausbildung habe ich nicht vorzuweisen. Ich hatte darauf gehofft, kurzfristig in Ihrer Sparte Reisebegleitung eingesetzt werden zu können. Mit Unterlagen kann ich also nicht dienen, aber das gleiche ich mit Organisationstalent, Flexibilität und gesundem Menschenverstand aus."
Bei „gesundem Menschenverstand" horchte Miss Benson merklich auf.
Ruby nutzte die Chance und sprach weiter. „Seit meiner Kindheit reise ich um die ganze Welt. Es gibt nicht viele Länder, die ich noch nicht besucht habe. Zudem spreche ich vier Sprachen – Französisch, Spanisch, Italienisch und ein wenig Madagassisch."
Miss Benson sah ungläubig auf. „Sie haben in Madagaskar gelebt?"
Vermutlich glaubt sie, dass ich meinen Lebenslauf übertrieben ausschmücke, dachte Ruby und erklärte: „Meine Eltern haben dort drei Jahre verbracht, als ich noch ein Kind war."
Mit kritisch zusammengekniffenen Augen stellte die Agenturchefin eine Frage in der Sprache – was Ruby zwar überraschte, ihr aber keinerlei Probleme bereitete. Und zum ersten Mal sah Miss Benson interessiert aus.
Sie nahm ein Formular vom Stapel und begann zu schreiben. „Sie heißen Ruby Long?"
„Lange", korrigierte Ruby.
„Wie Patrick Lange?"
Ruby nickte. „Genau der. Normalerweise berief sie sich nie auf ihre Verbindung zu dem berühmten Dokumentarfilmer, dessen Filmreihen über Flora und Fauna zu den Juwelen im britischen Fernsehen gehörten. Aber der Funke von Interesse in Thalia Bensons Augen reichte ihr, und sie wollte doch nicht mehr im Land sein, wenn ihr alter Herr in zwei Tagen von den Cook Islands zurückkehrte. „Er ist mein Vater.
Miss Benson legte den Stift ab. „Sehen Sie, Miss Lange, wir stellen keine Nannys ohne die entsprechenden Qualifikationen ein, aber vielleicht können Sie den Sommer über hier bei uns im Büro arbeiten."
Ruby blinzelte. Schon wieder passierte es: Jemand hörte den Namen „Lange, und prompt öffneten sich alle Türen. Sie selbst wurde völlig unwichtig. Wann würde sie es endlich lernen? „Das ist sehr großzügig, Miss Benson, aber ich war nicht auf der Suche nach einem Sekretariatsjob.
Die andere Frau nickte lächelnd. Wahrscheinlich hatte sie die Absage gar nicht registriert und rechnete sich stattdessen schon aus, welche Werbung es für ihre Agentur einfahren würde, sollte sie Ruby dazu bewegen können, auf der alljährlichen Firmenfeier zu erscheinen. Am besten gleich mit ihrem Vater …
Das war nicht Rubys Stil. Der Tochter von Patrick Lange hatte man genügend Stellen angeboten, einschließlich maximalen Gehalts für minimale Arbeit, und jeden einzelnen Job hatte sie ausgeschlagen. Warum konnte sie nirgendwo ihr Potenzial beweisen, ohne sich auf den Lorbeeren ihres Familiennamens auszuruhen?
Thalia Benson stand auf, kam um den Tisch herum und zog die Tür ihres Büros auf. „Warum warten Sie nicht einen Moment? Dann werde ich sehen, was ich für Sie tun kann."
Ruby nickte. Fünfzehn Minuten würde sie erübrigen. Wenn sich bis dahin nichts Konkretes ergab, verschwand sie ganz einfach wieder. Das Leben war zu kurz, um es mit Warten zu vergeuden. Höher und weiter, das war ihr Lebensmotto.
Der Vorraum, in den sie nun trat, war in den Farben Anthrazit, Aubergine und Himbeer gehalten – sehr elegant, sehr stilvoll, sehr teuer. Den einzigen Hinweis, dass die Benson Agentur etwas mit Kindern zu tun hatte, lieferten ein Behälter mit Wachsmalkreiden und ein Zeichenblock auf dem niedrigen Tisch.
Schulterzuckend setzte Ruby sich und zog Topf und Block heran. Die nächsten Minuten verbrachte sie damit, eine recht gute Karikatur von Thalia Benson zu zeichnen – das dezent geschminkte Gesicht, die perfekt sitzende Frisur … aber gekleidet wie der „Kinderfänger" in dem berühmten Film.
Weitere Minuten verstrichen. In Ruby wuchs die Überzeugung, dass sie hier ihre Zeit vergeudete. Die einzige Entscheidung, die sie jetzt noch zu treffen hatte, bevor sie ging, war die, ob sie die Zeichnung falten oder rollen sollte.
Oder ich hefte sie einfach hier an die Wand, dachte sie seufzend. Dann wissen künftige Klienten wenigstens direkt, was sie erwartet …
Während sie noch unentschieden dastand und abwägte, flog die Tür auf, und ein großer, grimmig dreinschauender Mann marschierte entschlossen auf den Empfangstresen zu. Hinter sich her zog er ein kleines dunkelhaariges Mädchen, das genauso herzzerreißend wie lautstark weinte.
Die Vorzimmerdame versuchte dem Mann hektisch zu erklären, dass er einen Termin brauchte, doch das schien ihn nicht im Geringsten zu beeindrucken. Ruby legte die Karikatur ab und verfolgte die Szene neugierig mit.
„Ich will auf der Stelle den Verantwortlichen sehen", verlangte der Mann entschieden.
Ruby verkniff sich das Grinsen und beschloss, noch ein bisschen zu warten. Das hier könnte interessant werden.
„Wenn Sie sich einen Moment gedulden würden? Die Empfangssekretärin besann sich auf Geschäftsmäßigkeit. „Dann werde ich sehen, ob Miss Benson Sie empfangen kann, Mr …?
„Martin. Genau, tun Sie das."
Der Mann trat näher an den Tresen und starrte auf die Sekretärin nieder, während das Mädchen an seiner Hand in Rubys Richtung sah.
Im Nachhinein hätte Ruby nicht erklären können, wie genau es passierte – vermutlich hatte die Kleine den gleichen Trick drauf wie alle Dreijährigen und konnte ihre Fingerchen problemlos aus der Hand eines Erwachsenen winden … Auf jeden Fall waren Vater und Tochter plötzlich getrennt. Die Sekretärin führte Mr Martin zum Büro ihrer Chefin. Ihr blieb gerade noch genug Zeit, anzuklopfen und den Namen des Mannes zu nennen, bevor Mr Martin auch schon die Tür weiter aufstieß und kurz darauf hinter sich zuschlug.
Sobald der Vater in dem Zimmer verschwunden war, stellte die Kleine das Jammern ein, schnüffelte noch ein-, zweimal und gab dann keinen Ton mehr von sich. Ruby sah sie einen Moment lang an, dann hielt sie ihr lächelnd einen sonnengelben Wachsmalstift hin.
Mit wildem Blick starrte Max die Frau hinter dem Schreibtisch an. „Ich brauche schnellstmöglich eine Ihrer Reisebegleiterinnen."
Thalia Benson schloss den Mund wieder. Aus Erfahrung hatte sie den Maßanzug und die handgefertigten Schuhe sofort erkannt und beschlossen, nett mitzuspielen.
„Natürlich, Mr Martin. Sie lächelte freundlich. „Ich nehme nur ein paar Informationen auf, dann sehe ich mir die Personalliste an und setze die Termine für die Bewerbungsgespräche fest.
Sie blätterte in dem großen Terminkalender auf ihrem Schreibtisch. „Passt Ihnen Donnerstag?"
Max riss die Augen auf. Hatte er sich nicht klar ausgedrückt? Was verstand diese Frau nicht an „schnellstmöglich? Er schüttelte den Kopf. „Ich brauche sofort jemanden. Noch heute!
„Heute?" Ihr Blick ging zur Wanduhr.
Es war halb vier, das wusste Max. Eigentlich hatte der Tag ganz normal angefangen, doch dann war um kurz vor zehn seine Schwester in sein Büro gestürzt, und seither ging alles drunter und drüber – wie üblich, wenn es die Frauen in seiner Familie betraf.
„Ich hatte gehofft, die Sache in etwa einer halben Stunde erledigen zu können, erwiderte er. „Um fünf muss ich am Flughafen sein.
„Aber … ich muss doch wissen, wie alt das Kind ist! Und für wie lange brauchen Sie eine Nanny? Welche Qualifikationen setzen Sie voraus?"
Er ging gar nicht auf die Fragen ein. Stattdessen zog er einen Computerausdruck aus seiner Westentasche und wedelte damit vor ihrer Nase herum. „Auf Ihrer Website werben Sie damit, schnellen und zuverlässigen Service zu
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