Nur eine Nacht der Leidenschaft?
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Sheri ist schockiert: Fotos in der Klatschpresse zeigen sie und ihren sexy Boss Tristan in eindeutiger Pose. Ist sie nur ein weiterer One-Night-Stand für den französischen Medienmogul? Sheri bezweifelt, dass er es ernst mit ihr meint. Doch dann macht Tristan ihr ein pikantes Angebot …
Katherine Garbera
USA-Today-Bestsellerautorin Katherine Garbera hat schon mehr als neunzig Romane geschrieben. Von Büchern bekommt sie einfach nicht genug: ihre zweitliebste Tätigkeit nach dem Schreiben ist das Lesen. Katherine lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und ihrem verwöhnten Dackel in England.
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Buchvorschau
Nur eine Nacht der Leidenschaft? - Katherine Garbera
IMPRESSUM
Nur eine Nacht der Leidenschaft? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Katherine Garbera
Originaltitel: „The Wealthy Frenchman’s Proposittion"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 232009 - 2009 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Gabriele Ramm
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751504768
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Bonjour, Sheri. Ist die Hauspost schon bei euch eingetroffen? Ich habe dir diesmal etwas Besonderes mitgeschickt!"
Sheri Donnelly schmunzelte über Lucille Dumonts Begrüßung, sie liebte ihren Job bei der Sabina Group. Vor einem halben Jahr hatte sie ihrer Zukunft noch besorgt entgegengeblickt, als der kleine Verlag, für den sie gearbeitet hatte, von dem großen französischen Unternehmen aufgekauft worden war. Aber zu Sheris Überraschung hatte der Wechsel vor allem positive Auswirkungen mit sich gebracht.
Lucille war sozusagen Sheris Amtskollegin in der Pariser Firmenzentrale. Obwohl die beiden Frauen sich noch nie begegnet waren, stellte Sheri sich Lucille immer als eine topmodisch gekleidete Pariserin vor. Zum Teil deshalb, weil Lucille am Telefon so klang, und zum anderen, weil nach Aussage ihres Chefs, des Verlegers Tristan Sabina, Lucille ihr überhaupt nicht ähnelte – sie hatte sich einmal neugierig erkundigt, wie seine französische Assistentin denn aussehe.
„Nein, die Post ist noch nicht da. Warum?"
„Ich habe dir die neueste Ausgabe von ‚Paris Match‘ geschickt." Lucille war eine eifrige Leserin der Regenbogenpresse. Häufig sandte sie Sheri die französischen Zeitungen und Zeitschriften und erhielt ihrerseits gern die neuesten Klatschnachrichten aus den Vereinigten Staaten.
„Tristan mag es nicht, wenn du das tust", erwiderte Sheri.
„Er braucht es ja nicht zu wissen. Und auf der Titelseite ist er mit einer fantastischen Frau abgebildet."
„Das könnte mich interessieren!" Tristan war zu einer Art Manie von ihr geworden. Es war nicht so schlimm, dass sie befürchten musste, zum Stalker zu werden, das Ganze glich eher einer unstillbaren Neugier. Sheri wollte einfach alles von ihm und über ihn wissen. Bisher hatte sie erfahren, dass er ausgesprochen anspruchsvoll war, aber auch bereitwillig Lob verteilte. Außerdem war er wahnsinnig attraktiv. Und er war Witwer.
„Dachte ich’s mir doch."
Sheri verzog das Gesicht. War sie sogar am Telefon so leicht zu durchschauen? „Wolltest du sonst noch etwas?"
„Ja. Ich möchte mehr über die Frau erfahren. Sie ist eine blonde, amerikanische Schauspielerin. Kate oder Jennifer oder so. Weißt du, ob er mit ihr liiert ist?"
Auch noch eine Schauspielerin? Sheri war ja schon eifersüchtig auf das Mädchen aus dem Coffeeshop, mit dem Tristan jeden Morgen flirtete. Mit einer wunderhübschen blonden Schauspielerin würde sie überhaupt nicht konkurrieren können. Sheri hielt sich sozusagen für die personifizierte Schlichtheit, der es an Eleganz und Schick fehlte. Sie wusste das, war aber bisher nicht in der Lage gewesen, etwas daran zu ändern.
„Ich kenne keine Einzelheiten", meinte Sheri und lächelte erfreut, als der Botenjunge die Hauspost auf ihren Schreibtisch legte. Jetzt war sie doch neugierig, was sich darin befand.
„Versuch doch mal etwas herauszufinden, wenn er ins Büro kommt. Diesmal sitzt schließlich du an der Quelle."
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass Tristan mich feuert, sobald ich anfange, über sein Privatleben zu tratschen."
„Da haben Sie vollkommen recht." Die tiefe, samtweiche Stimme von Tristan Sabina ließ Sheri schuldbewusst zusammenzucken.
Sie schluckte und blickte in Tristans stahlgraue Augen. „Ich muss Schluss machen, Lucille." Hastig verabschiedete sie sich und legte auf, ohne den Blick von Tristan zu wenden.
Er trug sein dichtes braunes Haar etwas länger als die meisten Männer, und sein Gesicht hatte die gesunde Bräune eines Menschen, der seine Zeit am liebsten im Freien verbrachte, statt auf der Sonnenbank zu liegen. Heute Morgen trug er zu seinem maßgeschneiderten Anzug ein blau-weiß gestreiftes Oberhemd, das am Kragen offen stand. Der Anblick ihres Chefs rief in Sheri stets den Wunsch hervor, ihn verträumt anzustarren, was ihr so gar nicht ähnlich sah.
„Reden Sie schon wieder über mich?"
„Lucille und ich müssen über Sie reden, erwiderte sie und bemühte sich angestrengt um einen kessen Tonfall, den sie normalerweise mühelos beherrschte. „Wir sind schließlich Ihre Assistentinnen.
„Stimmt, aber das hörte sich eben nicht nach Arbeit an."
Sie zuckte die Schultern, während sie nicht umhin konnte zu überlegen, ob er wohl tatsächlich mit einem Hollywood-Star ausging. Und seit wann? Ob es etwas Ernstes war?
„Weshalb hat Lucille Sie angerufen?", fragte er beiläufig, während er nach dem Stapel mit seinen Nachrichten griff und sie durchzublättern begann.
„Oh, Sie wissen doch, wie sie ist. Sie glaubt immer, dass hier in New York etwas Aufregendes passiert", meinte Sheri und blickte auf den Computermonitor. Sie hoffte, dass Tristan einfach in sein Büro ging. Denn sie brachte es nicht über sich, ihn anzuschauen und gleichzeitig anzulügen.
„Miss Donnelly?"
„Hm …?", sagte sie, ohne aufzublicken. Ihr Bildschirm war in diesem Moment so viel faszinierender. Bitte geh, flehte sie im Stillen.
„Schauen Sie mich an. Sie hob gehorsam den Blick. „Was wollte Lucille wissen?
„Das habe ich doch schon gesagt", entgegnete sie und sah auf einen imaginären Staubfleck an seinem offenen Kragen.
„Warum sehen Sie mir dann nicht in die Augen?", fragte Tristan mit diesem ausgeprägten, aber so verführerisch klingenden französischen Akzent.
„Weil ich Sie nicht anlügen möchte."
„Dann lügen Sie mich nicht an."
Sie zuckte erneut mit den Schultern. Das Letzte, worüber sie reden wollte, war sein Privatleben. Lügnerin. „Es ging um etwas, was Lucille in ‚Paris Match‘ gelesen hat."
„Über mich und eine Frau?"
Sie nickte verlegen.
Statt etwas zu sagen, starrte er nur auf sie herab, und Sheri begann sich äußerst unbehaglich zu fühlen. Was war, wenn er ihr ansah, wie unglaublich anziehend sie ihn fand? Was war, wenn er es herausbekam und die Arbeit hier für ihn eine einzige Quälerei wurde? Was war …? Sie verscheuchte diese Gedanken und versuchte wieder professionell zu denken. „Sie haben in fünfzehn Minuten eine Konferenzschaltung mit René, und er hat gerade eine lange E-Mail geschickt, die Sie sich kurz anschauen sollten, bevor Sie mit ihm sprechen", sagte sie und reichte Tristan die ausgedruckte E-Mail.
Einen Augenblick lang fürchtete sie, er würde ihr nicht durchgehen lassen, wie sie das Thema wieder auf die Arbeit lenkte.
„Sie haben recht, natürlich, meinte er dann jedoch und nahm die Papiere. „Ich habe die wichtigen Themen für Sie markiert und Ihnen entsprechende Informationen dazu geschrieben.
„Danke, Miss Donnelly. Ich weiß nicht, was ich ohne Sie täte."
Bei dem Kompliment errötete sie. „Gern geschehen."
Sie sah ihm hinterher, als er in sein Büro ging. Am besten, sie brachte Lucille einfach um. Auch wenn ihre Kollegin natürlich nicht hatte ahnen können, dass Tristan genau in dem Moment ins Büro platzte, wenn sie über ihn sprachen, aber trotzdem …
Sie griff nach der Hauspost und schlitzte den großen Umschlag auf. Sofort fiel ihr die französische Hochglanzzeitschrift in die Hände. Auf dem Titelblatt war Tristan allein abgebildet, doch im Innenteil fand sie ein weiteres Foto – von ihm und einer blonden Schönheit. Die Paparazzi hatten keinen besonders guten Schnappschuss gemacht, trotzdem konnte man kaum übersehen, dass Tristan sehr verliebt aussah – und die Frau, die an seinem Hals hing, nicht minder. Verträumt strich Sheri mit dem Finger über die Seite, ignorierte die Schlagzeile und konzentrierte sich einzig auf Tristan.
Normalerweise bemühte sie sich während der Arbeitszeit, ihn auf keinen Fall anzustarren, das wäre einfach ungehörig gewesen, aber …
„Miss Donnelly?"
„Ja?"
„Legen Sie die Zeitschrift weg."
Sheri erblasste, öffnete hastig die unterste Schreibtischschublade und warf die Zeitschrift hinein. „Hatten Sie einen Wunsch?"
„Ich brauche das Buch für den ‚Global Traveler‘."
„Ja, Sir. Ich glaube, Maurice hat es in seinem Büro", sagte sie, stand schnell auf und eilte aus dem Zimmer, bevor Tristan noch etwas sagen konnte.
Verflixt, das war ja furchtbar. Zweimal in weniger als zehn Minuten war sie dabei erwischt worden, dass sie nicht gearbeitet hatte. Das war in Tristans Augen ein Unding. Zu ihrer Ehrenrettung konnte man sagen, dass sie so etwas Ungehöriges höchst selten tat. Allerdings fürchtete Sheri, dass das keine Rolle spielte. Und wenn sie auf der Karriereleiter weiter nach oben steigen wollte, musste sie eine fristlose Kündigung tunlichst vermeiden.
Sie nahm das Buch – so nannten sie die provisorisch gebundene Ausgabe des ‚Global Traveler‘-Magazins, an der sie gerade arbeiteten – und ging schnell zurück in Tristans Büro. Er hielt gerade den Telefonhörer am Ohr und sprach mit seinem Bruder René. Die Unterhaltung wurde auf Französisch geführt, und Sheri verstand leider nur ungefähr jedes dritte Wort. Als Tristan auf das Buch wies, legte sie es ihm hin und verließ das Zimmer.
An ihren Schreibtisch zurückgekehrt, sah sie auf ihrem Instant-Messenger-Programm eine Nachricht von Lucille.
[L.Dumont] Ist Tristan reingekommen, während wir telefoniert haben?
[S.Donnelly] Ja.
[L.Dumont] Hast du ihm gesagt, worüber wir geredet haben?
Sheri überlegte, ob sie Lucille die Wahrheit sagen sollte, entschied sich dann aber, der Frage einfach auszuweichen.
[S.Donnelly] Ich kann im Moment nicht mehr schreiben.
[L.Dumont] OK. Melde dich, wenn du kannst.
[S.Donnelly] Später.
Später, dachte sie. Vorausgesetzt, sie hatte dann ihren Job noch. Sie bezweifelte zwar, dass Tristan sie entließ, nur weil sie kurz am Telefon geplaudert hatte, zumal es ein Telefonat mit Lucille gewesen war. Allerdings wusste Sheri auch, dass er nicht zögern würde, wenn sie ihm genügend Anlass gab zu glauben, sie wäre mehr an seinem Privatleben als an ihrer Arbeit interessiert.
„Brauchen Sie noch etwas, bevor ich gehe, Mr. Sabina?", fragte Sheri um Punkt siebzehn Uhr. Nicht dass es etwas gab, wofür es sich lohnte, nach Hause zu gehen. Aber sie bemühte sich, möglichst pünktlich Feierabend zu machen, seit Tristan ihr Chef war. Sie hatte nämlich festgestellt, dass es ihr ein wenig zu gut gefiel, wenn sie und Tristan die Einzigen im Büro waren.
Tristan, der gedankenverloren aufs Telefon gestarrt hatte, schaute auf. Auf seiner Miene spiegelte sich … Verwunderung? Diesen völlig entgeisterten Gesichtsausdruck kannte Sheri gar nicht an ihm. Das Haar fiel ihm ins Gesicht, und wieder einmal stellte sie fest, wie unglaublich gut er aussah.
Er musterte sie ausgiebig, was sie noch nervöser machte. „Ja, ich hätte da tatsächlich noch etwas mit Ihnen zu besprechen – etwas, was gerade erst akut geworden ist. Bitte kommen Sie herein, und schließen Sie die Tür."
Sheri versuchte, gelassen zu wirken, als sie ins Zimmer trat, vermutete jedoch, dass es ihr nicht gelungen war, weil Tristan sie erneut mit einem merkwürdigen Blick bedachte. Würde die Sache von heute Morgen – Lucilles Anruf und die Zeitschrift – noch einmal zur Sprache kommen?
Zögernd ging Sheri über den italienischen Marmorfußboden zu dem flauschigen Perserteppich, der vor Tristans Schreibtisch lag. Die Sabina Group war in jeder Hinsicht eine erstklassige Firma. Hier gab es keine billigen Schreibtische aus Echtholzimitat, und die Büros waren geräumig und etwas ganz anderes als die