Verliebt in den Arzt aus Italien
Von Kate Hardy
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Seite an Seite retten sie das Leben von Kindern, aber seit die hübsche Ärztin Lucy sich in ihren Chef Dr. Niccolo Alberici verliebt hat, kann sie sich nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren. Wird sie ihren Job verlieren? Nur Niccolo kann ihr jetzt noch helfen ...
Kate Hardy
Kate Hardy wuchs in einem viktorianischen Haus in Norfolk, England, auf und ist bis heute fest davon überzeugt, dass es darin gespukt hat. Vielleicht ist das der Grund, dass sie am liebsten Liebesromane schreibt, in denen es vor Leidenschaft, Dramatik und Gefahr knistert? Bereits vor ihrem ersten Schultag konnte Kate Hardy fließend lesen. Mit blühender Fantasie dachte sie sich Geschichten aus und schrieb sie auf einer Schreibmaschine nieder, die sie zu ihrem sechsten Geburtstag bekommen hatte. Ihren ersten Liebesroman, der niemals veröffentlicht wurde, schrieb sie mit dreizehn Jahren. Kate Hardy studierte englische Literatur des Mittelalters, heiratete und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete freiberuflich als Journalistin im Gesundheitsbereich, doch ihre wahre Berufung fand sie erst, als sie ihr Interesse für Medizin mit Romantik verband und ihren ersten Arztroman schrieb, der auf Anhieb das Lesepublikum begeisterte. Seitdem hat sie weitere 33 Arztromane, einige erotische Liebesromane und mehrere Sachbücher zum Thema Gesundheit geschrieben.
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Buchvorschau
Verliebt in den Arzt aus Italien - Kate Hardy
IMPRESSUM
Verliebt in den Arzt aus Italien erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2003 by Pamela Brooks
Originaltitel: „The Italian Doctor’s Proposal"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM
Band 9 - 2007 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Susanne Albrecht
Umschlagsmotive: Getty Images_FlamingoImages, Givaga
Veröffentlicht im ePub Format in 01/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733729547
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
„Geld oder Leben?"
Lucy fuhr herum und starrte den Straßenräuber an. Sie erkannte weder seine Stimme noch die untere Hälfte seines Gesichts, die nicht von der Dominomaske verdeckt war. Auch die dunklen Augen, eine seltsame Mischung aus Braun und Grau, die sanft und durchdringend zugleich wirkten, waren ihr unbekannt.
Gefährliche Augen.
Geld oder Leben?
Ohne Lucy Gelegenheit zu einer Antwort zu geben, lächelte der Mann sie an. Ein Lächeln, das noch gefährlicher war als seine Augen. Ein Lächeln, das ein aufregendes Kribbeln in ihrem Magen verursachte.
Der Unbekannte sah einfach umwerfend aus. Dunkles Haar, das sich unter einem breitkrempigen schwarzen Hut lockte, glatte gebräunte Haut, ein weites weißes Seidenhemd, das nur zur Hälfte geschnürt war und somit die dunklen Härchen auf seiner Brust enthüllte, eine enge schwarze Hose, auf Hochglanz polierte schwarze Stiefel und dazu ein seidig glänzender schwarzer Umhang.
Der romantische Straßenräuber in Person.
„Ich würde mich auch mit einem Kuss zufriedengeben", sagte er rau und beugte sich vor, um ihn sich zu holen.
Der Kuss an sich war recht keusch und fand mitten in der Öffentlichkeit statt: nämlich auf dem Wohltätigkeitsmaskenball der Mitarbeiter im Treverro-Krankenhaus. Doch als ihre Lippen sich berührten, gaben Lucys Knie plötzlich nach. Zum Glück hielt der Mann sie an beiden Ellbogen fest, sonst wäre sie womöglich gestolpert.
Doch es kam noch schlimmer.
Als er sich von ihr löste, um ihr ins Gesicht zu schauen, las Lucy es in seinen Augen. Er spürte ganz genau, welche Wirkung er auf sie gehabt hatte. Er wusste, dass ihr gerade so ziemlich alle Sicherungen durchgebrannt waren.
„Bis später, Prinzessin", sagte er, tippte kurz an seinen Hut, zwinkerte ihr mit einem breiten Lächeln zu und machte mit einem eleganten Schwung seines schwarzen Umhangs auf dem Absatz kehrt.
Es war eine absolut theatralisch übertriebene Geste, und eigentlich hätte Lucy lachen sollen. Aber ihr wurde beinahe übel bei dem Gedanken, was eben geschehen war. Wer dieser Straßenräuber auch sein mochte, dieser Kuss war auf jeden Fall eine abgekartete Sache gewesen. Und zwar eine sehr öffentliche. Sie konnte sich schon denken, wer ihn dazu angestiftet hatte, – und mit welchen Worten: „Lucy ist eine Eiskönigin. Es wird Zeit, dass jemand mal den Beweis liefert, dass sie auch auftauen kann."
Sie biss die Zähne zusammen. Wenn sie diesem Straßenräuber jemals wiederbegegnen sollte, würde sie ihm das Fell über die Ohren ziehen.
Und was ihren Assistenzarzt betraf … Malcolm Hobart sollte lieber hoffen, dass sich ihre Laune bis zum Dienstbeginn morgen früh wieder gebessert hatte.
1. KAPITEL
„Das ist wirklich Pech, Lucy", meinte Malcolm. „Eigentlich hättest du den Job kriegen müssen."
„Die da oben sind anscheinend anderer Meinung. Sie zuckte die Achseln. „Wolltest du mich wegen irgendetwas Besonderem sprechen, liebster Malcolm, oder können wir jetzt unsere Visite machen?
„Das ärgert dich wirklich, oder? Von Nic Alberici verdrängt zu werden, obwohl alle dachten, dass der Job dir gehört."
„Es ärgert mich überhaupt nicht", erklärte sie gereizt.
„Lucy Williams, Oberärztin für Geburtsmedizin. Klingt gut." Malcolm warf ihr einen scherzhaften Blick zu. „Wenn du Luke Williams gewesen wärst, hättest du vielleicht bessere Chancen gehabt."
Obwohl Lucy wusste, dass sie sich nicht von Malcolm provozieren lassen sollte, konnte sie sich nicht zurückhalten. „Männerjobs, stimmt’s? Und da ich nicht die Absicht habe, mich einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen, um ein italienischer Playboy zu werden, der den Krankenhausbossen zusagt, muss ich mich wohl damit abfinden, oder?"
Da sah sie, wie Rosemary, die Stationsschwester und leitende Hebamme, den Kopf schüttelte und mit den Händen die Geste für „Hör sofort auf!", machte.
Zu spät, denn hinter sich hörte sie eine anzügliche Stimme sagen: „Eigentlich bin ich nur Halbitaliener. Meine Mutter ist Engländerin."
Am liebsten wäre Lucy im Erdboden versunken. Weil dies jedoch nicht möglich war, holte sie tief Luft und drehte sich um, um sich bei Nic Alberici zu entschuldigen.
Da sah sie seine Augen – dunkle Augen, eine seltsame Mischung aus Braun und Grau. Augen, die sie schon einmal gesehen hatte. Nur dass sie diesmal nicht lächelnd, sexy und wissend wirkten, sondern zornig und kalt.
Schlimmer kann’s nicht mehr kommen, dachte Lucy. Der Mann, der sie beim Maskenball in Verlegenheit gebracht hatte, war ausgerechnet ihr neuer Chef. Sie konnte ihn also nicht so anschnauzen, wie sie es nur allzu gern getan hätte.
Entschlossen hob sie das Kinn. „Tut mir leid. Sie müssen Mr. Alberici sein, sagte sie höflich und streckte die Hand aus. „Lucy Williams, Stationsärztin. Willkommen auf der River-Station.
Er nahm ihre Hand nicht. „Männerjobs … ein italienischer Playboy, hm?"
Achselzuckend erwiderte sie: „Eine Redensart. War nicht persönlich gemeint."
„Ich denke, Dr. Williams, dass zwischen Ihnen und mir eine kleine Unterredung fällig ist. Vielleicht könnten wir dazu in mein Büro gehen?"
Aus dem Augenwinkel bemerkte sie Malcolms schadenfrohes Grinsen und hätte sich am liebsten in den Hintern getreten. Selber schuld, dachte sie. Wahrscheinlich hat Malcolm ihn kommen sehen und mich deshalb provoziert. Aber einen schlechten Start mit Nic Alberici kann ich wirklich nicht gebrauchen.
Kleinlaut folgte sie Nic in sein Büro. Das Büro, das sie in den letzten Monaten als stellvertretende Oberärztin benutzt hatte.
Er bedeutete ihr, ihm gegenüber Platz zu nehmen.
„Es tut mir leid, dass Sie meine Bemerkung mitbekommen haben", sagte Lucy.
„Mir ist durchaus klar, dass sie nicht für mich bestimmt war." Der Ausdruck in seinen Augen wurde noch eine Spur kühler.
„Ich hätte es gar nicht sagen sollen."
„Falls Sie ein Problem damit haben, mit mir zusammenzuarbeiten, Dr. Williams, würde ich das gerne als Erster erfahren, antwortete Nic. „Es ist wichtig, dass die Patienten …
„… Vertrauen zu dem Team haben, das für sie zuständig ist, warf sie ein. „Da stimme ich Ihnen vollkommen zu. Und ich habe kein Problem damit, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, Mr. Alberici. Was Sie da gehört haben …
Sie suchte nach den richtigen Worten. „… ist nicht das, was ich denke, sondern das, was einige Mitarbeiter von mir glauben. Ich gebe zu, ich dachte, ich würde die Oberarztstelle bekommen. Seit Mike uns verlassen hat, habe ich die Vertretung übernommen. Aber Sie sind älter als ich, Sie haben mehr Erfahrung und einen guten Ruf. Also waren Sie der bessere Kandidat, und ich bin sicher, ich kann noch einiges von Ihnen lernen."
Er wirkte nicht recht überzeugt. „Und warum …?"
„Warum ich das zu Malcolm gesagt habe? Lucy zuckte die Achseln. „Sie kennen ihn doch.
Ganz sicher sogar. Schließlich hatte Malcolm ihn dazu überredet, sie auf dem Ball zu küssen, oder etwa nicht?
Es entstand eine längere, höchst unbehagliche Pause.
„Und was jetzt?", fragte Nic dann.
„Ich entschuldige mich noch einmal. Ich versichere Ihnen, dass ich meinen Beruf ernst nehme. Sie akzeptieren das, und wir fangen jetzt mit der Visite an, ehe unsere schwangeren Mütter womöglich mit drei Tage alten Babys nach Hause gehen."
Seine Mundwinkel zuckten belustigt. Wenigstens hat sie Sinn für Humor, dachte er. Das ist ja schon mal etwas.
„Entschuldigung angenommen, Dr. Williams." Allmählich kehrte die Wärme in seine Augen zurück.
Ganz zu schweigen von der Wärme, die sich in ihrer Magengegend ausbreitete. Wieso musste er auch ein so umwerfendes Lächeln haben? Warum hätte er nicht einfach anders sein können – mittleren Alters, langweilig und nicht im Mindesten sexy? Und dann noch diese Stimme mit dem leichten Akzent. Wie die sich wohl in leidenschaftlichen Momenten anhören mochte …
Oh nein, über so was will ich gar nicht nachdenken, ermahnte Lucy sich. Und schon gar nicht bei meinem neuen Chef.
„Allerdings ziehe ich es vor, meine Kollegen beim Vornamen zu nennen, fuhr er fort. „Sagen Sie Nic zu mir.
Die Art, wie er es mit einem etwas lang gezogenen italienischen ‚i‘ aussprach, wirkte unglaublich sinnlich. Lucy musste schleunigst ihre Libido unter Kontrolle bringen. Immerhin hatte sie auf die harte Tour gelernt, was passierte, wenn man sich von seinen Hormonen leiten ließ anstatt von seinem Verstand.
„Lucy. Sie sprach ihren Namen so englisch unterkühlt aus, wie sie nur konnte. Ganz die Eiskönigin, ihrem Ruf entsprechend. Sie streckte die Hand aus. „Und ich habe es ernst gemeint. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.
Sein Händedruck war fest, kühl und professionell. Weshalb schien ihr dann bei dieser Berührung das Blut in den Adern zu pochen? Und wenn das schon bei einem einfachen Händedruck geschah, was wäre dann wohl bei einem intimeren …?
Nein. Entschlossen unterdrückte sie den Gedanken. „Sollen wir?"
Nic nickte, und sie gingen zu Rosemary und Malcolm. Gerade als die Stationsschwester sie über die erste Patientin informieren wollte, ertönte Lucys Pager.
Sie eilte ans Telefon. „Lucy Williams … Sie haben mich angepiept?"
„Danke für Ihren Rückruf, sagte eine Krankenschwester aus der Notaufnahme. „Wir haben hier eine Patientin mit Verdacht auf Plazenta-Ablösung.
Wenn sich ein Teil der Plazenta von der Gebärmutter löste, konnte das für Mutter und Kind gefährlich sein. Falls eine schwere Blutung vorlag, musste eine Notentbindung gemacht werden.
„Haben Sie einen Ultraschall gemacht?", fragte Lucy.
„Das Gerät ist unterwegs. Könnten Sie sich die Patientin mal anschauen?"
„Ich bin gleich unten. Vorher musste sie jedoch ihrem neuen Chef Bescheid sagen. Sie steckte den Kopf durch den Vorhang der Kabine, in der er arbeitete. „Mr. Alberici, verzeihen Sie die Störung. Könnte ich Sie kurz sprechen?
„Natürlich. Bitte entschuldigen Sie mich, sagte er zu seiner Patientin und kam dann heraus. „Was gibt’s?
„Wir haben in der Notaufnahme eine Patientin mit Verdacht auf Plazenta-Ablösung. Sie haben mich gerufen."
„Ich komme mit. Wenn das wirklich der Fall ist, müssen wir sie sofort in den OP bringen. Sie assistieren mir?"
„Sicher", murmelte sie. Er hätte ja auch anbieten können, mir zu assistieren, dachte sie. Aber nein, er muss sofort die Führung übernehmen.
„Ich werde Malcolm schnell einweisen, dann bin ich bei Ihnen", erklärte er.
Effizient, höflich … zumindest zu den Patienten, wenn schon nicht zu ihr … und unglaublich attraktiv. Eine verführerische Mischung. Und sehr gefährlich.
Hör auf, warnte Lucy sich. Du darfst nicht so an