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Der liebste Schatz einer Mutter: Sophienlust Extra 83 – Familienroman
Der liebste Schatz einer Mutter: Sophienlust Extra 83 – Familienroman
Der liebste Schatz einer Mutter: Sophienlust Extra 83 – Familienroman
eBook128 Seiten2 Stunden

Der liebste Schatz einer Mutter: Sophienlust Extra 83 – Familienroman

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Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass.
In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg.

Lutz von Gützow trat auf die große Terrasse hinaus. Die Nachtluft war milde und schwer vom Blütenduft, der aus dem Garten aufstieg. Es war angenehm still und ruhig hier draußen. Obwohl zahlreiche Sessel sowie kleine Tischchen zum Sitzen und Ausruhen einluden, hielt sich doch niemand hier auf. Die Gäste bevorzugten die gemütlichen Gesellschaftsräume, in denen eine kleine Kapelle spielte und eine Bar der große Anziehungspunkt war. Lutz von Gützow war über sich selbst ärgerlich, weil er sich von seinem Freund hatte überreden lassen, die Einladung von Dr. Torius anzunehmen. Es war das erste Mal seit mehr als fünf Jahren, dass er sich wieder unter Menschen begeben hatte. Bis jetzt hatte er sein Gut Gützow eigentlich nur verlassen, um zu seinem Freund zu fahren, der in der Stadt eine gut gehende Anwaltspraxis hatte. Doch schließlich hatte er auf das Drängen und Bitten seines Freundes Dr. Hans Schirmer nachgegeben und war auf dieser großen Party erschienen. Jetzt aber musste er sich sagen, dass er nicht hätte herkommen dürfen. Die Menschen, ihre Fröhlichkeit und ihre scheinbare Unbeschwertheit machten ihn nervös und ließen ihn erkennen, dass er noch lange nicht über die Ereignisse vor fünf Jahren hinweggekommen war. Hätte er seinem Pferdeknecht Mark nicht gesagt, er solle ihn um Mitternacht mit dem Wagen abholen, hätte er dieses Fest auf der Stelle verlassen, obwohl es erst zehn Uhr war. Mit einem tiefen Seufzer setzte sich Lutz von Gützow in einen der kleinen Sessel, die tief im Schatten standen, von denen aus man aber – durch die großen Fenster der Festräume – die Party gut übersehen konnte. Wie immer hatte es Dr. Torius verstanden, an diesem Abend viele interessante Leute zusammenzubringen. Die meisten der Anwesenden kannte Lutz von Gützow von früher. Alles, was in der Umgebung Rang und Namen hatte, war vertreten. An einem runden Tisch, ganz in der Nähe eines der großen Fenster, saß eine kleine lustige Gesellschaft.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Jan. 2023
ISBN9783987572876
Der liebste Schatz einer Mutter: Sophienlust Extra 83 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Der liebste Schatz einer Mutter - Gert Rothberg

    Sophienlust Extra

    – 83 –

    Der liebste Schatz einer Mutter

    Die kleine Lilian findet endlich ein richtiges Zuhause

    Gert Rothberg

    Lutz von Gützow trat auf die große Terrasse hinaus. Die Nachtluft war milde und schwer vom Blütenduft, der aus dem Garten aufstieg. Es war angenehm still und ruhig hier draußen. Obwohl zahlreiche Sessel sowie kleine Tischchen zum Sitzen und Ausruhen einluden, hielt sich doch niemand hier auf. Die Gäste bevorzugten die gemütlichen Gesellschaftsräume, in denen eine kleine Kapelle spielte und eine Bar der große Anziehungspunkt war.

    Lutz von Gützow war über sich selbst ärgerlich, weil er sich von seinem Freund hatte überreden lassen, die Einladung von Dr. Torius anzunehmen. Es war das erste Mal seit mehr als fünf Jahren, dass er sich wieder unter Menschen begeben hatte.

    Bis jetzt hatte er sein Gut Gützow eigentlich nur verlassen, um zu seinem Freund zu fahren, der in der Stadt eine gut gehende Anwaltspraxis hatte. Doch schließlich hatte er auf das Drängen und Bitten seines Freundes Dr. Hans Schirmer nachgegeben und war auf dieser großen Party erschienen. Jetzt aber musste er sich sagen, dass er nicht hätte herkommen dürfen. Die Menschen, ihre Fröhlichkeit und ihre scheinbare Unbeschwertheit machten ihn nervös und ließen ihn erkennen, dass er noch lange nicht über die Ereignisse vor fünf Jahren hinweggekommen war. Hätte er seinem Pferdeknecht Mark nicht gesagt, er solle ihn um Mitternacht mit dem Wagen abholen, hätte er dieses Fest auf der Stelle verlassen, obwohl es erst zehn Uhr war.

    Mit einem tiefen Seufzer setzte sich Lutz von Gützow in einen der kleinen Sessel, die tief im Schatten standen, von denen aus man aber – durch die großen Fenster der Festräume – die Party gut übersehen konnte. Wie immer hatte es Dr. Torius verstanden, an diesem Abend viele interessante Leute zusammenzubringen. Die meisten der Anwesenden kannte Lutz von Gützow von früher. Alles, was in der Umgebung Rang und Namen hatte, war vertreten. An einem runden Tisch, ganz in der Nähe eines der großen Fenster, saß eine kleine lustige Gesellschaft. Es wurde gelacht und gescherzt, geflirtet und kokettiert. Besonders eine junge Dame fiel in dem kleinen Kreis auf. Lutz hatte sie schon bemerkt, als er vor zwei Stunden angekommen war.

    Die Dame war noch sehr jung. Er schätzte sie auf etwa zwanzig. Ganz gewiss gab es an diesem Abend Frauen unter den Gästen, die sehr viel schöner waren. Es mussten die sehr feinen und sprechenden Züge sein und die großen Augen, die von dichten schwarzen Wimpern umrahmt waren. Die Augen konnten blau oder grau sein. War es das Lächeln oder waren es die sehr graziösen Bewegungen, dass ihm dieses Mädchen auffiel und er unwillkürlich immer wieder zu ihm hinsehen musste?

    Es kam Lutz zu Bewusstsein, dass er seit fünf Jahren zum ersten Mal wieder bewusst eine Frau sah. Unwillkürlich lächelte er leicht spöttisch und auch ein wenig bitter über sich selbst.

    In diesem Augenblick betrat ein junger Mann die Terrasse. Er trug recht ungeschickt ein kleines Tablett, auf dem zwei Kelche mit Sekt und ein Teller standen, auf dem allerlei Delikatessen aufgehäuft waren.

    »Ich habe mir schon gedacht, dass ich dich hier draußen finden würde«, sagte Dr. Hans Schirmer und setzte das Tablett vorsichtig auf ein kleines Tischchen. »Warum sitzt du hier draußen allein herum, Lutz? Du kannst es einem aber wirklich schwer machen. Ich habe immer das Gefühl, du willst gar nicht mehr ein normales Leben führen.« Mit einem Seufzer zog sich der junge Rechtsanwalt einen Sessel heran und reichte Lutz ein Glas Sekt. »Zum Wohle, alter Freund!«

    Lutz von Gützow nahm das Glas und trank seinem Freund zu. Als er den Kelch vorsichtig auf den Tisch setzte, sagte er mit einem ironischen Lächeln: »Ich habe dich davor gewarnt, mich mitzunehmen. Ich bin weiß Gott alles andere als ein angenehmer Gesellschafter. Und vielleicht hast du recht, wenn du sagst, dass ich gar kein normales Leben mehr führen will. Ich fühle mich seit damals als Außenseiter der Gesellschaft.«

    Dr. Hans Schirmer verzog verächtlich sein hübsches frisches Gesicht. »Ich meine, es wird langsam Zeit, dass du versuchst, über die Geschehnisse vor fünf Jahren hinwegzukommen. Kannst du dir denn gar nicht vorstellen, dass noch einmal eine Frau eine Rolle in deinem Leben spielen könnte?«

    »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte Lutz von Gützow kalt und abweisend.

    »Schade«, meinte Dr. Hans Schirmer bedauernd. »Wirklich schade. Es sind heute so viele schöne und interessante Frauen hier. Du bist ein sehr gut aussehender Mann, der auf Frauen einen gewissen Reiz auslöst. Ich weiß, dass viele Frauen nicht abgeneigt wären, deine nähere Bekanntschaft zu machen. Wie wäre es zum Beispiel mit dem jungen Mädchen dort am Tisch? Ist sie nicht entzückend? Hast du schon die wunderschönen Augen gesehen, die die junge Dame hat? Sie sind grün und harmonieren wunderbar mit ihrem hellbraunen Haar.«

    Damit wies Dr. Hans Schirmer verstohlen auf das junge Mädchen, das auch Lutz bereits aufgefallen war. Aber das gab der Gutsbesitzer natürlich nicht zu. Im Gegenteil, sehr abweisend sagte er: »Nein, das Mädchen ist mir noch nicht aufgefallen.«

    »Dann bin ich froh, dass ich dich auf Mona Hunt aufmerksam gemacht habe. Die junge Dame ist Deutsch-Amerikanerin und sehr reich. Die Familie besitzt in den Staaten Konservenfabriken. Vielleicht darf ich dich darauf aufmerksam machen, dass eine reiche Heirat dich vor dem Ruin retten könnte. Das Gut Gützow ist vollkommen verschuldet, und wenn du in den letzten Jahren nicht absolut nichts für dich verbraucht hättest, wärst du schon längst am Ende.«

    Lutz von Gützow machte eine abwehrende Handbewegung. »Ich frage mich, warum du gerade heute Abend damit anfangen musst«, erwiderte er ärgerlich.

    »Einmal muss es gesagt werden, Lutz. Du musst endlich aus deiner Lethargie erwachen. Mein Gott, du bist doch erst Anfang der dreißig. Das Leben liegt noch vor dir. Aber du verschließt dich vor dem Leben, läufst davor weg. Es gibt jedoch Dinge im Leben, vor denen kann und darf man nicht davonlaufen. Dazu gehört auch dein Kind. Du weißt doch, dass die Großmutter der kleinen Lilian verstorben ist und dass das Kind jetzt ganz allein dasteht.«

    Für einen Augenblick sah es so aus, als wollte Lutz von Gützow bei den Worten seines Freundes aufspringen. Er machte eine hastige, fast fluchtartige Bewegung, aber dann wurde sein Gesicht hart, und er blieb ruhig sitzen. »Es sieht so aus, als wolltest du mir den Abend restlos verderben. Lilian ist nicht nur mein Kind, sie war auch Marions Kind. Dem Kind wird es finanziell an nichts fehlen. Dafür werde ich sorgen, aber nichts weiter. Ich möchte dich bitten, mich nicht ständig an das Kind zu erinnern. Ich habe dich beauftragt, alles für Lilian zu tun und ihre Interessen wahrzunehmen. Mehr kannst du von mir nicht verlangen.«

    Dr. Hans Schirmer seufzte bekümmert und sah den Freund kopfschüttelnd an. »Es ist mir unbegreiflich, dass du über diese Sache nicht hinwegkommst.«

    »Ach, das ist dir unbegreiflich?«, brauste Lutz von Gützow auf. »So unbegreiflich ist das gar nicht, wenn man bedenkt, was mir diese Frau angetan hat. Sie hat mein Leben zerstört. Ich war jung, als ich sie kennenlernte, und sie war meine erste große Liebe. Es war eine leidenschaftliche Liebe, die mich für eine kurze Zeit zu verbrennen schien. Marion war erfahrener als ich. Sie wusste, dass so eine Leidenschaft leicht verlischt. Obwohl ich ihr gleich zu Beginn unserer Beziehungen gesagt hatte, dass ich sie aus Rücksicht auf meine Familie nie würde heiraten können, war sie geradezu von dem Wunsch besessen, meine Frau zu werden. Vielleicht erschien es ihr als Tänzerin besonders erstrebenswert, in eine angesehene Familie einzuheiraten. Wie du weißt, war sie schön, rassig und temperamentvoll. Sie hatte viele reiche Bewunderer, die sie vielleicht sogar geheiratet hätten. Aber nein, sie hatte es sich in ihren schönen Kopf gesetzt, Frau von Gützow zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, war ihr jedes Mittel recht.« Lutz schwieg. Er griff nach seinem Glas und trank es in einem Zug leer.

    Dr. Hans Schirmer schwieg be drückt. Was sollte er auch darauf erwidern? Er wusste, wie sehr sein Freund auch heute noch unter dem litt, was sich damals abgespielt hatte. Doch noch nie hatte er so offen zu ihm gesprochen. Dr. Hans Schirmer hoffte, dass es dem Freund guttue, einmal mit einem Menschen über diese Ereignisse zu sprechen.

    »Marion dachte, dass ich ihren Wünschen nachgeben würde, wenn wir ein Kind haben würden«, fuhr Lutz von Gützow nach einer kleinen Pause fort. Dabei drehte er geistesabwesend sein Glas zwischen den Fingern und sah vor sich hin, als würden die Bilder der Vergangenheit an seinen Augen vorüberziehen.

    »Du kannst dir nicht vorstellen, wie abstoßend der Augenblick war, als sie mir eröffnete, dass sie ein Kind von mir erwarte. Da war nichts von Freude oder Glück zu spüren. Marion wurde ausschließlich von Triumph und Genugtuung beherrscht. Vielleicht sogar von Habgier und Hohn. Das Kind war ihr nur ein Mittel zum Zweck. Es sollte ihr den Weg ebnen. Aber sie hatte sich in mir getäuscht. Wenn ich bis zu diesem Augenblick noch etwas für sie empfunden hatte, so starben diese Gefühle jetzt restlos. Mir tat das Kind aufrichtig leid, aber ich sagte natürlich, dass ich für das Kind sorgen würde. Wenn ich damals nicht sofort mit Marion Schluss gemacht habe, dann nur des Kindes wegen. Vielleicht war das ein Fehler. Aber geändert hätte es wohl auch nichts. Als Marion dann merkte, dass sie mich nicht halten konnte, änderte sie ihre Taktik. Sie hatte mir schon vorher ein paarmal damit gedroht, sich etwas anzutun, wenn ich sie nicht heiraten würde, aber ich hatte diese Drohungen nicht ernst genommen. Marion war einfach nicht der Typ, so etwas

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