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Eine ist zu viel im Bunde: Familie Dr. Norden 774 – Arztroman
Eine ist zu viel im Bunde: Familie Dr. Norden 774 – Arztroman
Eine ist zu viel im Bunde: Familie Dr. Norden 774 – Arztroman
eBook103 Seiten1 Stunde

Eine ist zu viel im Bunde: Familie Dr. Norden 774 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Das Ehepaar Dr. Daniel Norden und Fee sehen den Beruf nicht als Job, sondern als wirkliche Berufung an. Aber ihr wahres Glück finden sie in der Familie. Fünf Kinder erblicken das Licht der Welt.
Die Familie bleibt für Daniel Norden der wichtige Hintergrund, aus dem er Kraft schöpft für seinen verantwortungsvollen Beruf und der ihm immer Halt gibt. So ist es ihm möglich, Nöte, Sorgen und Ängste der Patienten zu erkennen und darauf einfühlsam einzugehen.
Familie Dr. Norden ist der Schlüssel dieser erfolgreichsten Arztserie Deutschlands und Europas.

»Könntest du mir ausnahmsweise bei der Betreuung von Vicky einspringen?« fragte die Lehrerin Margot Ansbach ihre Schwester Mathilda sorgenvoll. »Ich weiß ja, daß du immer furchtbar viel Streß hast, aber ich habe heute Elternabend wegen des bevorstehenden Ausflugs, und meine sämtlichen Babysitter sind entweder krank oder haben schon andere Verpflichtungen.« Mathilda hatte den Hörer des Telefons zwischen Schulter und Kinn eingeklemmt und unterschrieb einen Untersuchungsbericht, während sie dem Anliegen ihrer Schwester mit halbem Ohr lauschte. »Heute abend? Das ist ganz schlecht. Leopold dirigiert ein Konzert, und danach wollten wir auf eine Premierenfeier«, erklärte sie gedankenlos, und dann zu ihrer Sekretärin gewandt: »Bitte rufen Sie den Kollegen Norden an. Ich muß ihn dringend sprechen wegen der Diagnose von Frau Schill. Er soll den neuen Doktor mitbringen, damit er gleich was lernt. Leppmann heißt er, nicht wahr?« Die Sekretärin Luise Tremmel klappte die Unterschriftenmappe zu und nickte beflissen, während Mathilda ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer verzweifelten Schwester zuwandte. »Entschuldige, Liebes, was hast du gesagt?« »Daß du Vicky ruhig mit in das Konzert nehmen kannst. Sie ist ein wahrer Engel, das weißt du doch«, bat Margot flehentlich. »Warum sind nur alle Mütter so blind, wenn es um ihr eigene Brut geht?« fragte Mathilda verständnislos und zündete sich eine Zigarette an. Sie stieß den Rauch durch die gespitzten Lippen und blickte ihm sinnend nach, wie er in die Höhe stieg und sich schließlich verflüchtigte. »Wann immer deine Tochter bei mir war, hat sie sich wie der reinste Teufel benommen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Nov. 2022
ISBN9783987570940
Eine ist zu viel im Bunde: Familie Dr. Norden 774 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Eine ist zu viel im Bunde - Patricia Vandenberg

    Familie Dr. Norden

    – 774 –

    Eine ist zu viel im Bunde

    Schwestern können herzlos sein

    Patricia Vandenberg

    »Könntest du mir ausnahmsweise bei der Betreuung von Vicky einspringen?« fragte die Lehrerin Margot Ansbach ihre Schwester Mathilda sorgenvoll. »Ich weiß ja, daß du immer furchtbar viel Streß hast, aber ich habe heute Elternabend wegen des bevorstehenden Ausflugs, und meine sämtlichen Babysitter sind entweder krank oder haben schon andere Verpflichtungen.«

    Mathilda hatte den Hörer des Telefons zwischen Schulter und Kinn eingeklemmt und unterschrieb einen Untersuchungsbericht, während sie dem Anliegen ihrer Schwester mit halbem Ohr lauschte.

    »Heute abend? Das ist ganz schlecht. Leopold dirigiert ein Konzert, und danach wollten wir auf eine Premierenfeier«, erklärte sie gedankenlos, und dann zu ihrer Sekretärin gewandt: »Bitte rufen Sie den Kollegen Norden an. Ich muß ihn dringend sprechen wegen der Diagnose von Frau Schill. Er soll den neuen Doktor mitbringen, damit er gleich was lernt. Leppmann heißt er, nicht wahr?«

    Die Sekretärin Luise Tremmel klappte die Unterschriftenmappe zu und nickte beflissen, während Mathilda ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer verzweifelten Schwester zuwandte.

    »Entschuldige, Liebes, was hast du gesagt?«

    »Daß du Vicky ruhig mit in das Konzert nehmen kannst. Sie ist ein wahrer Engel, das weißt du doch«, bat Margot flehentlich.

    »Warum sind nur alle Mütter so blind, wenn es um ihr eigene Brut geht?« fragte Mathilda verständnislos und zündete sich eine Zigarette an. Sie stieß den Rauch durch die gespitzten Lippen und blickte ihm sinnend nach, wie er in die Höhe stieg und sich schließlich verflüchtigte. »Wann immer deine Tochter bei mir war, hat sie sich wie der reinste Teufel benommen. Ich wage gar nicht mehr an den Abend zu denken, als sie Zahnpasta unter meine sämtlichen Türklinken geschmiert hat. Meine Gäste waren empört. Wenn ich Kinder hätte, würde ich alles ganz anders machen.«

    »Das meint man immer, solange es noch nicht soweit ist«, wußte Margot aus eigener Erfahrung zu berichten. »Das mit dem Chaos, das Vicky veranstaltet hat, tut mir unendlich leid. Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Darüber haben wir schon so oft gesprochen. Außerdem war Vicky damals noch viel jünger. Inzwischen ist sie groß und vernünftig«, beteuerte Margot, die den Widerstand ihrer um ein Jahr älteren Schwester, die trotz des geringen Altersunterschiedes ganz anders war als sie, bröckeln spürte.

    Mathilda lachte ein rauhes Lachen.

    »So vernünftig ein achtjähriges Kind eben sein kann.« In diesem Augenblick klopfte es schon wieder an die Bürotür der Oberärztin, und der zweite Apparat auf ihrem Schreibtisch klingelte aufdringlich. »Hier ist die Hölle los, Schwesterherz. Können wir die Entscheidung auf später verschieben?«

    »Unmöglich.«

    »Also schön, dann bring mir dein Gör. Aber nur, wenn du sie nach dem Konzert wieder abholst«, erklärte sich Mathilda seufzend einverstanden. Was Kinder anbetraf, schlugen zwei Herzen in ihrer Brust.

    Das war für Margot in diesem Augenblick jedoch völlig unwichtig.

    »Du bist ein Schatz, Mathilda. Das vergesse ich dir nie«, bedankte sie sich erleichtert. »Wenn du selbst einmal Kinder hast, springe ich auch ein.«

    »Ob ich mich jemals dazu durchringen kann?« fragte Mathilda noch, ehe sie auflegte.

    Auch Margot hängte den Hörer ein und lächelte ihre Tochter an. Vicky saß gegenüber ihrer Mutter am Tisch der kleinen, aber gemütlich eingerichteten Küche und sah sie mit großen Augen an.

    »Und? Was sagt sie?«

    »Stell dir vor! Leo spielt heute abend ein klassisches Konzert, und du darfst mitgehen. Wie findest du das?« versuchte Margot, Begeisterung in ihrem Kind zu wecken.

    Erwartungsgemäß fand Vicky dieses Vorhaben wenig aufregend. Trotzdem fügte sie sich einsich-
tig.

    »Na ja, immer noch besser, als neben ihr auf der Couch zu sitzen und den sterbenslangweiligen Gesprächen zuzuhören«, seufzte sie, weil sie wußte, daß es keine andere Lösung gab, wollte sie den Abend nicht alleine in der Wohnung verbringen. Dieser Gedanke versetzte sie noch mehr in Angst und Schrecken, als mit Mathilda und ihren elitären Freundinnen auszugehen.

    Margot lächelte ihrer kleinen Tochter aufmunternd zu.

    »Ich wußte, daß du ein braver Schatz bist. Dafür bekommst du auch eine Belohnung von mir. Was hältst du davon, wenn wir am Wochenende auf das Frühlingsfest gehen?«

    »Au ja. Dafür bleibe ich sogar über Nacht bei Tante Mathilda«, scherzte Vicky begeistert.

    »Gar nicht nötig«, lachte auch Margot, unendlich erleichtert darüber, wieder einmal ein Problem gelöst zu haben. Als alleinerziehende, berufstätige Mutter war das nicht immer ganz einfach. Aber bisher hatte sie ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert und tat alles, damit das auch so blieb.

    Es dämmerte schon, als Manuel Leppmann mit einem Jungen an der Hand vor einem renovierten Altbau stand und fragend auf die Türschilder blickte. Endlich erhellte sich seine Miene.

    »Hier steckt er also tatsächlich, mein lieber Bruder. Willst du klingeln?«

    »Ich weiß nicht«, stellte der Junge mit einem skeptischen Blick auf das imposante Haus fest. »Wir hätten doch vorher anrufen sollen. Was, wenn er mich nicht gebrauchen kann?«

    »Was redest du da für einen Unsinn? Benedict war schon immer ein Kindernarr. Erinnerst du dich nicht an deine Geburtstage?«

    »Nein, keine Ahnung«, schüttelte Henri den Kopf, und Manuel nickte einsichtig.

    »Hast recht, ist wohl schon zu lange her.«

    »Warum ist Benedict damals eigentlich einfach so verschwunden?«

    »Das weiß nur er selbst. Wer weiß, vielleicht verrät er es uns ja«, stellte Manuel unbeschwert fest und drückte entschlossen auf den Klingelknopf. Nichts geschah.

    »Er ist nicht zu Hause. Wir hätten doch erst mit ihm sprechen sollen«, sah Henri seine Befürchtungen schon bestätigt.

    Doch Manuel ließ sich nicht so leicht entmutigen. Er klingelte noch zweimal, ehe die Gegensprechanlage endlich knackste und rauschte und eine männliche Stimme nach dem Begehr der Besucher fragte. Manuel schenkte seinem Neffen ein triumphierendes Lächeln, ehe er antwortete.

    »Hey, altes Haus, haben wir dich endlich gefunden!« rief er übermütig. »Du hast dich wirklich gut versteckt.«

    »Manuel, bist du das?« fragte Dr. Benedict Leppmann nach einem Moment ungläubigen Schweigens. »Ist das möglich?«

    »Es geschehen noch Zeichen und Wunder, was? Aber bitte laß uns rein. Wir würden dir gerne in die Augen schauen.«

    »Wer ist wir?«

    »Das wirst du schon sehen.«

    In der Tat staunte Benedict Leppmann nicht schlecht, als wenig später sein Bruder Manuel in Begleitung des elfjährigen Henri vor seiner Wohnungstür stand. Er musterte den Jungen mit einem freundlichen Blick, in den deutliche Skepsis gemischt war.

    »Du bist wirklich gewachsen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Und du siehst deiner Mutter unglaublich ähnlich.« Ein Schatten huschte über Benedicts Gesicht. »Aber kommt erst einmal herein. Und zieht bitte die Schuhe aus. Meine gute Fee hat heute erst geputzt«, wies er seine Gäste beinahe streng an und ging durch den hohen Flur voraus ins Wohnzimmer. Nachdem Henri rasch der Aufforderung des Onkels nachgekommen war, folgte er ihm mit staunenden Augen.

    »Das ist aber toll hier«, murmelte er, beeindruckt von den auch für Kinderaugen kostbaren Möbeln und Teppichen.

    »Es freut mich, daß es dir gefällt. Immerhin hat es viel Mühe und Geld gekostet, das alles hier zusammenzutragen.«

    Manuel, der das Zimmer ebenfalls betrat, stieß einen anerkennenden Pfiff durch die Zähne.

    »Nicht schlecht. Du hast dich also nicht verändert und bist deinem Stil treu geblieben«, erklärte er und wandte sich an Henri. »Du mußt wissen, daß

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