Meine Liebe war ein Irrtum: Fürstenkrone 242 – Adelsroman
Von Laura Martens
()
Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Mein Name ist Brown, Silvia Brown«, stellte sich das junge Mädchen in akzentfreiem Deutsch vor. Es war knapp eine halbe Stunde zuvor mit einer Pan Am-Maschine aus New York angekommen. »Könnten Sie mir bitte sagen, ob jemand nach mir gefragt hat?« Die freundliche Bodenstewardess überflog die Liste, die vor ihr lag. »Tut mir leid, Miss Brown, aber bisher hat sich niemand nach Ihnen erkundigt«, erwiderte sie. Silvia unterdrückte einen Seufzer. »Ich sollte abgeholt werden«, erklärte sie. »Mein Verlobter hat seinen Eltern telegrafiert. Er …« Sie unterbrach sich. »Sicher werden sich meine zukünftigen Schwiegereltern verspätet haben«, meinte sie. »Bitte, lassen Sie mich ausrufen, wenn jemand nach mir fragt. Ich bin in der Cafeteria.« »Ja, selbstverständlich, Miss Brown!« Die Stewardess trug Silvias Namen in die Liste ein und wandte sich dann dem nächsten Fluggast zu, der bereits mehrmals ungeduldig versucht hatte, auf sich aufmerksam zu machen. Silvia Brown verließ den Informationsschalter.
Mehr von Laura Martens lesen
Ähnlich wie Meine Liebe war ein Irrtum
Titel in dieser Serie (100)
Das verleugnete Fürstenkind: Fürstenkrone 111 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElisabeth und der verfemte Graf: Fürstenkrone 114 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erbin von Montfort: Fürstenkrone 106 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeis' erklingt die Abschiedsmelodie: Fürstenkrone 102 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch lass dich nicht aus meinen Armen: Fürstenkrone 80 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesgeheimnisse in Schloss Lichtenau: Fürstenkrone 100 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimweh nach Schloss Hohenfels: Fürstenkrone 105 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer letzte Fürst von Stolzenfels: Fürstenkrone 121 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur ein Hauch Glückseligkeit: Fürstenkrone 109 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Moorprinzessin: Fürstenkrone 101 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs gibt eine Zukunft für uns: Fürstenkrone 107 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schloss in Südtirol: Fürstenkrone 110 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der Fürstin Carolin: Fürstenkrone 103 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Liebe, die nie vergeht: Fürstenkrone 131 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch hol dich auf mein Schloss: Fürstenkrone 136 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTina läuft ins Glück: Fürstenkrone 108 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg in die Heimat: Fürstenkrone 122 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch bin nicht käuflich, Prinz: Fürstenkrone 142 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer verschollene Graf: Fürstenkrone 117 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie bürgerliche Komtess: Fürstenkrone 104 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWiener Liebesreigen: Fürstenkrone 112 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir nur will ich glücklich sein: Fürstenkrone 128 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur die Gräfin wusste alles: Fürstenkrone 130 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefangen in Pracht und Herrlichkeit: Fürstenkrone 133 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBleib bei mir, Nora!: Fürstenkrone 134 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGraf, Sie sind kein Ehrenmann: Fürstenkrone 119 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeine Augen können nicht lügen: Fürstenkrone 154 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGraf Michael und die Malerin: Fürstenkrone 120 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBleibt die Vergangenheit lebendig?: Fürstenkrone 127 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöner als alle Träume: Fürstenkrone 115 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Was nun schöne Clara?: Der kleine Fürst 376 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn das Herz spricht: Der kleine Fürst 383 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne Braut allein!: Der kleine Fürst 386 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKannst du denn nicht flirten?: Der kleine Fürst 364 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne Braut allein!: Der kleine Fürst 369 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer sagt dir, dass es Liebe ist?: Der kleine Fürst 396 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer sagt dir, dass es Liebe ist?: Der kleine Fürst 359 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas verräterische Foto: Der kleine Fürst 307 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiese bittersüße Sehnsucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo die Liebe hinfällt …: Der Bergpfarrer 316 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Adriana?: Der kleine Fürst 304 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNovellen: Hausgenossen. — Und Doch! — Der tolle Junker. — Finderlohn. — Glück muß man haben! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie verführt man einen König? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNovellen: Hausgenossen; Und Doch; Der tolle Junker; Finderlohn; Glück muß man haben! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Kind zu viel auf der Welt: Sophienlust Extra 43 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin moderner Froschkönig: Der kleine Fürst 195 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1784 – Familienroman: Julchen, das Wunschkind der Fürstin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHör auf dein Herz, Agata!: Der kleine Fürst 333 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine liebe Mutti: Fürstenkinder 61 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 124 – Adelsroman: Der richtige Mann? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer falsche Mann: Der kleine Fürst 279 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Glück, das ohne Hoffnung ist?: Fürstenkrone 195 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord & Schokolade: Die Paula Anders Reihe, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Köchin und der Graf: Die junge Gräfin 8 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Richtige für die Gräfin!: Der kleine Fürst 382 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulchen, das Wunschkind der Fürstin: Mami Classic 85 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrecher Spatz: Fürstenkinder 70 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 103 – Adelsroman: Liebe, Neid und Eifersucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlinkes Schicksal sucht freches Herz: Sommer in Freedom Falls Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurfürstenklinik 23 – Arztroman: Romanze unter freiem Himmel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Doktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlitzhochzeit mit dem arroganten Griechen? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu hast mich wachgeküsst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Geliebte des griechischen Reeders Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Shot: BDSM Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeiße Nächte: Aus den Memoiren eines Träumers (Ein empfindsamer Roman) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 2 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hilfe: Könige der Linwood-Akademie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntjungfert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Penthouse-Affäre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Peiniger: Mein Peiniger, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Nachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm mit mir nach Caracas Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeliehenes Glück Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Rezensionen für Meine Liebe war ein Irrtum
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Meine Liebe war ein Irrtum - Laura Martens
Fürstenkrone
– 242 –
Meine Liebe war ein Irrtum
Was Silvia auf Schloss Welten erlebte …
Laura Martens
»Mein Name ist Brown, Silvia Brown«, stellte sich das junge Mädchen in akzentfreiem Deutsch vor. Es war knapp eine halbe Stunde zuvor mit einer Pan Am-Maschine aus New York angekommen. »Könnten Sie mir bitte sagen, ob jemand nach mir gefragt hat?«
Die freundliche Bodenstewardess überflog die Liste, die vor ihr lag. »Tut mir leid, Miss Brown, aber bisher hat sich niemand nach Ihnen erkundigt«, erwiderte sie.
Silvia unterdrückte einen Seufzer. »Ich sollte abgeholt werden«, erklärte sie. »Mein Verlobter hat seinen Eltern telegrafiert. Er …« Sie unterbrach sich. »Sicher werden sich meine zukünftigen Schwiegereltern verspätet haben«, meinte sie. »Bitte, lassen Sie mich ausrufen, wenn jemand nach mir fragt. Ich bin in der Cafeteria.«
»Ja, selbstverständlich, Miss Brown!« Die Stewardess trug Silvias Namen in die Liste ein und wandte sich dann dem nächsten Fluggast zu, der bereits mehrmals ungeduldig versucht hatte, auf sich aufmerksam zu machen.
Silvia Brown verließ den Informationsschalter. Sie schob den Gepäckboy, der mit zwei etwas abgeschabten Koffern und einer Reisetasche ihren ganzen Besitz trug, auf die Cafeteria zu. Unauffällig musterte sie im Gehen die Gesichter der Passanten. Sie hoffte, bei jemanden eine Ähnlichkeit mit Sascha Graf von Velten zu entdecken, aber es war vergeblich. Resignierend lenkte sie den Gepäckboy durch den relativ engen Eingang der Cafeteria.
»Wenn diese Expedition nicht so wichtig für mich wäre, würde ich nicht an ihr teilnehmen, sondern dich sofort nach Deutschland begleiten, Darling«, hatte Sascha, kurz bevor sie aus New York abgeflogen war, zu ihr gesagt. »Bitte, versuch mich zu verstehen. Diese Chance, an einer von Professor Sinclair geleiteten Expedition teilzunehmen, darf ich mir einfach nicht entgehen lassen.«
»Ich könnte hierbleiben, bis du aus Kenia zurück bist«, hatte sie vorgeschlagen, weil ihr schon allein der Gedanke Angst machte, ohne ihn seinen Eltern gegenüberzutreten. Aber davon hatte Sascha nichts wissen wollen.
»Du hast doch dein Zimmer bereits aufgegeben, Silvia«, hatte er erwidert. »Jetzt in den Semesterferien hättest du nicht mal die Gesellschaft unserer Studienkollegen. Entweder sie jobben, oder sie sind zu ihren Eltern gefahren. Du würdest dir hier wie verloren vorkommen. Aber zu Hause auf Velten, da sind meine Eltern und Geschwister. Sie freuen sich schon auf dein Kommen, besonders meine Schwester Bianca. Sie ist dreiundzwanzig, also ein Jahr jünger als du. Du weißt ja, dass ich meiner Familie unsere Verlobung mitgeteilt habe. Mutter hat mir gestern geantwortet. Sie ist schon sehr gespannt darauf, ihre zukünftige Schwiegertochter kennenzulernen.« Zärtlich hatte Sascha von Velten ihre langen Haare berührt. »Pass auf, Darling, man wird dich drüben mit offenen Armen empfangen …«
Nach offenen Armen sah es im Augenblick nicht gerade aus! Silvia Brown ließ von ihrem Tisch aus den Blick über die niedrige Balustrade schweifen, die die Cafeteria vom übrigen Flughafen trennte. Entweder hatte der Wagen von Schloss Velten unterwegs eine Panne gehabt, oder man dachte gar nicht daran, sie abzuholen. Sascha hatte seinen Eltern doch ihre genaue Ankunftszeit telegrafiert!
Eine halbe Stunde verging, dann eine Stunde. Silvia holte sich am Tresen eine zweite Tasse Kaffee. Sie war müde und erschöpft vom langen Flug. Sie sehnte sich nach einem Bett, auf das sie sich legen und ausstrecken konnte. Ungeduldig schaute sie auf ihre goldene Armbanduhr, ein Geschenk Saschas. Es war sinnlos, noch länger zu warten. Es würde ihr nichts anderes übrig bleiben, als allein nach Velten zu fahren. Nach Auskunft Saschas lagen das Schloss und die gleichnamige Porzellanfabrik dreißig Autominuten von Frankfurt entfernt.
Silvia verließ die Cafeteria und fragte sich zur Avis-Autovermietung durch. Eine halbe Stunde später verlud ein Angestellter des Avis-Büros ihr Gepäck in einem kleinen roten Wagen. »Gute Fahrt!«, wünschte er und schlug den Wagenschlag hinter ihr zu.
*
»Wie haben Sie meinen Bruder kennengelernt?«, fragte Graf Christian, als er mit Silvia durch den Besitz seiner Familie fuhr.
»Auf einer Studentenparty«, erwiderte das junge Mädchen. In Erinnerung ihrer ersten Begegnung mit Sascha musste Silvia lächeln. Er hatte sich wie ein vollendeter Kavalier benommen, ganz anders, als sie es von ihren Kommilitonen gewöhnt war. »Wir tanzten ein paarmal miteinander. Am nächsten Tag schickte er mir Blumen und eine Einladung zu einem Picknick. Von da an sahen wir uns dann fast täglich.«
»Nehmen Sie immer so rasch Einladungen an?« Christian von Velten wandte sein Gesicht von der Straße ab und blickte Silvia an. Er sah, wie sie errötete.
»Ich habe Saschas Einladung angenommen, weil ich mich schon bei unserer ersten Begegnung in ihn verliebt habe, nicht, weil ich es gewohnt bin, jedem Wink eines Mannes zu folgen«, antwortete Silvia Brown empört. »Und um einer weiteren Frage Ihrerseits vorzubeugen, Graf von Velten, ich wusste damals noch nicht einmal, dass Sascha adlig ist. Er stellte sich mir lediglich mit Sascha Velten vor. Von seiner erlauchten Familie erfuhr ich erst vor rund zwei Monaten.« Sie betonte besonders das Wort ›erlaucht‹.
Sie sieht reizend aus, wenn sie wütend ist, dachte Graf Christian, rief sich aber sofort wieder zur Ordnung. »Ich wollte Ihnen nicht zu nahetreten, Frau Brown«, meinte er.
»Wirklich nicht?«, fragte Silvia ironisch. Sie hatte beschlossen, Saschas Geschwistern die Stirn zu bieten. Sie durfte sich nicht unterkriegen lassen!
Graf Christian steuerte den Wagen an den Straßenrand und hielt an. »Sie müssen doch zugeben, dass die Situation reichlich ungewöhnlich ist, Frau Brown«, sagte er. »Sascha hätte uns zumindest Ihre Ankunft mitteilen müssen.« Er sah, dass sie etwas einwenden wollte, ließ sie aber nicht zu Wort kommen. »An ein verloren gegangenes Telegramm kann ich nicht glauben.«
»Aber Sascha hat mir fest versprochen, seiner Familie zu telegrafieren.« Kurz überlegte Silvia, ob sie auch den Brief erwähnen sollte, entschied sich aber dann dagegen. Sie durfte ihren Verlobten nicht bloßstellen.
»Vorausgesetzt, dass diese ganze Verlobung nicht nur in Ihrer Einbildung existiert, Sascha hat schon viel versprochen«, meinte der junge Graf unbeirrt.
Silvia griff zum Türknopf. Sie dachte nicht daran, die Fahrt mit Christian von Velten fortzusetzen. Sie waren zwar bereits einige Kilometer vom Schloss entfernt, aber lieber lief sie zu Fuß zurück, als noch eine Minute länger mit Saschas Bruder zusammenzubleiben.
»Es gibt keinen Grund, davonzulaufen!« Christian Graf Velten hielt Silvia an der Schulter fest, ließ sie aber gleich wieder los. »Bitte, entschuldigen Sie«, bat er.
Silvia wandte ihm ihr Gesicht zu. »Was soll ich entschuldigen, Graf Velten?«, fragte sie zornig. »Dass Sie nicht an die Verlobung glauben oder dass Sie mich beim Aussteigen gehindert haben? Ihre Schwester sagte mir beim Frühstück, Sie hätten ein Gespräch nach Columbia angemeldet. Hat man Sie zufriedenstellend über mich informiert?«
»Ich habe kein Gespräch angemeldet«, erwiderte Graf Christian. »Wenn Sie Sascha kennen würden, wie ich und Bianca ihn kennen, dann würden Sie unser Misstrauen verstehen. Er ist achtundzwanzig und hat noch immer nicht ausstudiert, allein das müsste Ihnen schon zu denken geben.«
»Warum?«, fragte Silvia. »Sascha hat mir erzählt, dass er erst sehr spät mit dem Studium begonnen hat, weil er sich nicht recht entschließen konnte, welchen Beruf er ergreifen sollte.«
»So kann man es allerdings auch nennen«, meinte Graf Christian sarkastisch. »Sascha begann mit dem Jurastudium, ging dann zur Agrarwirtschaft über und beschloss dann plötzlich, das Studium ganz aufzugeben, da ihm seine Frauengeschichten bedeutend wichtiger waren. Nach einem heftigen Streit mit meinem Vater verließ er Hals über Kopf Deutschland. Er teilte Vater dann nur seine Bankverbindung in Columbia mit. Das war bis gestern das Letzte, was wir von ihm hörten.«
»Ihr Vater bezahlt also das Studium Ihres Bruders?«
»Ja, weil Mutter darauf bestand. Ich und Vater waren der Meinung, dass es besser wäre, wenn Sascha gezwungen