Leitplanken: Strukturen
Von Jörg Becker
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Über dieses E-Book
Jörg Becker
Diplomkaufmann Jörg Becker, Friedrichsdorf, hat Führungspositionen in der amerikanischen IT-Wirtschaft, bei internationalen Consultingfirmen und im Marketingmanagement bekleidet und ist Inhaber eines Denkstudio für strategisches Wissensmanagement zur Analyse mittelstandorientierter Businessoptionen auf Basis von Personal- und Standortbilanzen. Jörg Becker ist Autor zahlreicher Fachpublikationen und Bücher.
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Leitplanken - Jörg Becker
Leitplanken
Titel
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Impressum
Titel
Leitplanken
Strukturen
© 2022 Jörg Becker
Alle Rechte vorbehalten
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1
Das Bild, das sich allgegenwärtige digitale Sammler von Personen machen, bleibt diesen verborgen, dürfen diese nicht sehen: innerhalb der digitalen Welten gibt es ein und dieselbe Person oft zweimal, nicht selten vielleicht sogar mehrmals.
Im Schatten unseres rätselhaften Ichs entsteht ein berechenbarer Widerpart aus Zahlen, Entscheidungen, Bewegungen und Kontakten
.
?
Digitale Datensammler erheben den Anspruch, über Personen Dinge zu wissen, die diese selbst nicht wissen.
Und auch verborgene Motive aufspüren zu können, die noch nicht einmal gedacht wurden?
Wer seinen digitalen Zwilling gerne einmal kennen lernen möchte: Fehlanzeige.
?
Denn sein Zuhause sind undurchdringliche Server in den Weiten des Internet.
Das heißt, Personen als eigentliche Eigentümer ihrer Daten haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie ihre Daten verwendet werden?
Und auch nicht davon, welches Wesen man sich daraus zusammen gereimt hat.
Wer nur weiß, dass sie alles von einem wissen, weiß nichts
.
Ahnungslose Datenlieferanten werden zu willenlosen Werkzeugen in der Hand riesiger Datenkonzerne.
Der Siegeszug anonymer Algorithmen scheint unaufhaltsam.
Dabei begann einst alles meist relativ harmlos: mit der Analyse von Kommunikations- und Verhaltensmustern wurde beispielweise versucht, Kunden besser zu verstehen, um ihnen vielleicht bessere Produkte und Dienstleistungen bieten zu können. Bis man mit der Zeit merkte, dass man mit den gesammelten und abgeschöpften Daten noch vieles mehr anstellen könnte: jedes vermeintlich noch so belanglose Schnipsel gewann mit dem Vordringen ungeahnter technischer Möglichkeiten weiter an Aussagekraft. Daten verrieten nicht nur Vergangenes und vielleicht noch Gegenwärtiges, sondern richteten ihren Blick bereits auf Zukünftiges: das Koordinatensystem der Fragestellungen verschob sich, nicht zuletzt auch auf Privates hin. So mancher stellt sich daher die Frage, ob Algorithmen bereits so mächtig geworden sein können, dass sie Denken zu beeinflussen oder gar zu lenken vermögen. Als sicher mag erscheinen, dass sie weit mehr sind als nur harmlose, den Alltag erleichternde Helfer.
Als scheinbar allwissend verehrt können von Algorithmen in der Black Box zusammen gereimte Ergebnisse erhebliche Konsequenzen im alltäglichen Leben haben, beispielsweise: wenn Unbescholtene plötzlich auf No-Fly-Listen landen, wenn Gutverdiener plötzlich keinen Kredit erhalten und vieles andere mehr. Je länger der Datenzwilling in der Black Box von Algorithmen gefüttert wird, desto stärker und unfreier wird er in dieses Datengerüst eingebunden: über viele Lebensphasen hinweg könnte sich jener angeblich so genau berechenbare Wider part des eigenen Ich zu einem regelrechten Datenmonster auswachsen.
Das Gefährliche am algorithmischen Weltbild ist nicht, dass seine Apologeten so viel über uns wissen.
?
Sondern dass ihnen das, was sie von uns wissen, völlig ausreicht-
?
Um die Regeln für die digitale Welt daraus abzuleiten.
Der Kosten- und Wettbewerbsdruck im Rahmen der Globalisierung, das Einhalten gesetzlicher Vorschriften, die Volatilität des Marktes u.a. stellen einen Startup vor anspruchsvolle Aufgaben. Will er in diesem Umfeld bestehen, braucht er manchmal auch ein schnell anpassungsfähiges Geschäftsmodell. Der Startup ist regelmäßig gezwungen, taktische und strategische Entscheidungen zu treffen. Betriebswirtschaftliche Entscheidungen sollten sich weniger auf Intuition oder Halbwissen stützen. Stattdessen besser auf möglichst vollständige Informationen (Business Intelligence bedeutet Analyse von Geschäftsdaten).
Beispielweise: Der Startup möchte herausfinden, wie rentabel ein bestimmter Kunde ist. Oder: Der Startup muss entscheiden, welche Menge eines Artikels er wann bestellt. Oder: Der Startup will wissen, wie viel er von welchem Produkt verkaufen kann. Oder: Der Startup muss die Merkmale eines neuen Produktes bzw. den Umfang einer Leistung festlegen. Dazu müssen im Vorfeld quantitative Daten und Informationen analysiert werden, beispielsweise: Wie viel Umsatz haben wir erzielt? In welchem Zeitraum haben wird diesen Umsatz erzielt? Wo haben wird den Umsatz erzielt? Wie wird sich der Umsatz in Zukunft entwickeln?
Die Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen kann unter Zuhilfenahme analytischer Systeme wie interaktivem Reporting, Ad-hoc-Analysen, Data-Mining, Simulation oder Prognostik erfolgen. Solche Systeme firmieren unter dem Sammelbegriff Business Intelligence (das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile) und können Daten auf die unterschiedlichste Weise analytisch aufbereiten. Ein großes (oft ungelöstes) Problem hierbei bleicht immer die Warum
-Frage.
Während Hilfestellungen bei der Beantwortung von Fragen zu Quantitäten auf Fragen eigentlich selbstverständlich sein sollten.
Fehlen dem Entscheider aber häufig Antworten auf Fragen nach den Ursachen und Gründen.
?
Denn ein Großteil von geschäftsrelevanten Sachverhalten beruht auf unstrukturierten Daten.
?
In E-Mails, Textdokumenten, Präsentationen. schlummern so manche Informationen.
Die für die Erzielung von Wettbewerbsvorteilen meist noch stärker ausgeschöpft werden können?
Ja, Ziel ist doch letztendlich die auf zusammengehörenden qualitativen und quantitativen Informationen basierende optimierte Entscheidungsfindung.
Hier können auch Wissensmanagement-Prozesse ansetzen, die nicht nur die systematische Erfassung, die Ablage oder die Organisation von Wissen in den Mittelpunkt stellen, sondern die Wissensträger selbst. Dabei geht es auch um unternehmensübergreifende Kollaboration: ausgehend von klassisch vertraglich abgegrenzten Beziehungen geht die Entwicklung über Added-Value-Beziehungen mit einer engen Bindung des Lieferanten an den Kunden hin zu Joint-Value-Beziehungen (gleichwertige Partnerschaften mit einem gemeinsamen Wertbeitrag). Mit Unterstützung von Location Intelligence-Instrumenten können entscheidungsorientiert aufbereitete Geschäfts- und Marktdaten zusätzlich mit Geo-Informationen, d.h. auch einer räumlichen Dimension verbunden werden. Raumbezogene Karten geben Orientierung und helfen, Fakten, Trends und Strukturen auszumachen, die ansonsten schwerer zu erkennen wären oder leicht übersehen werden. Beispielsweise fließen bei komplexen Standort-Entscheidungen im Einzelhandel viele Faktoren wie die Kaufkraft der Einwohner, die bereits vorhandenen Standorte der Wettbewerber oder die Entfernung der Wohngebiete ein (Entscheidungsunterstützung durch Anschaulichkeit).
Breite Kommunikationsplattform
Eine Personalbilanz kann als breite Kommunikationsplattform für Personal-Entwicklungsmaßnahmen eingesetzt werden. Eine Personalbilanz unterstützt die Früherkennung künftiger Chancen und Risiken. Eine Personalbilanz funktioniert als 360-Grad-Radarschirm für verschiedene Beobachtungszwecke und -ebenen, mit dem insbesondere auch weiche
Personalfaktoren umfassend identifiziert, differenziert abgebildet sowie systematisch bewertet werden können.
Aus den Ergebnissen der Personalbilanz (beispielsweise einem Potenzial-Portfolio) können für Kreditgespräche fundierte, abstimmfähige Maßnahmen- und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Da eine reine Status-quo-Betrachtung auf Dauer nicht ausreicht, kann diese hinsichtlich künftiger Perspektiven erweitert werden. Viele Darstellungsmöglichkeiten, wie z.B. Ampel-Diagramme mit rot-gelb-grün-Bereichen für die Bewertung von Personalfaktoren, sind einfach verstehbar und können dadurch die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz von Entscheidungen erhöhen. Die Personalbilanz ist auf einer auch in der Wirtschaft gängigen Systematik aufgebaut und kommt daher der Controlling-Denkweise entgegen. Nichts ist so überzeugend wie eine Anschaulichkeit, wie sie in Form von Portfolio-, Ampeldiagramm- und Wirkungsnetz-Darstellungen geboten wird.
Eine Personenbilanz bündelt Potentiale.
Mit einem gesicherten Gewinn?
Ja, durch Zuwachs an Erkenntniswissen.
?
Eine der Hauptursachen, warum der Rohstoff
Wissen trotz permanenter Bonitätsprüfungen bislang so wenig sicht- und greifbar gemacht wurde, liegt in der komplizierteren Bewertung und Messung immaterieller sogenannter
weicher Faktoren begründet.
Und?
Und trotz zahlreicher Einzelaktivitäten im Zusammenhang mit dem Zukunftsrohstoff
Wissen gibt es oft noch Lücken.
?
Die eine bestmögliche Ausschöpfung der in ihm steckenden Entwicklungspotentiale behindern.
?
Insbesondere fehlt vielfach noch ein in sich schlüssiges Konzept bzw. Instrument, mit dem sich alle Einzelkomponenten des Intellektuellen Kapitals vollständig und mit einheitlicher Systematik abbilden lassen.
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Mit Hilfe einer Personalbilanz kann nicht nur