Mac Life: Herr Ventzke, ein AI-Chatbot zum Einsatz in der kognitiven Verhaltenstherapie ist ein ambitioniertes Projekt – wie kam es zu Mina?
Frederik Ventzke: Die Idee zu Mina entstand in der Zeit des Lockdowns während der Coronapandemie. Wir fragten uns, was eigentlich die ganzen Menschen machen, die bis dahin zu Gesprächstherapeut:innen gingen. Unsere Nachforschungen ergaben, dass es keine gängige Lösung gab – und auch kein Bewusstsein dafür.
Ein weiterer Punkt: Therapiesitzungen sind teuer – nicht alle können sie sich leisten. Wer jedoch den „Luxus“ bereits genießen durfte, regelmäßig eine Therapie in Anspruch zu nehmen, weiß, welche Kraft dies entwickeln kann. Das gilt für das Mitteilen des eigenen Leids, aber auch für das konkrete Coaching – wenn jemand Probleme aufschlüsselt, Stress auflöst und dich konkret voranbringt.
Wir wollten also ein Produkt kreieren, das diese Herausforderungen digital angeht.
Die menschliche Psyche ist ein komplexes Feld. Spüren Sie als Entwickler eine besondere Verantwortung?
Absolut – daher entschlossen wir uns früh, keine wirklich kritischen Bereiche zu behandeln. Mina soll etwa auf gar keinen Fall eine Beratung für suizidgefährdete Menschen darstellen. Es ist vielmehr ein digitaler Coach.
Daher haben wir uns zunächst dem Lernstress und der Prüfungsangst für eine erste Umsetzung zugewandt. Im Gegensatz zu anderen Therapiefeldern sind diese nicht allzu