Standortbilanz Lesebogen 87 Wirtschaftsförderung mit Clusterstrategie Werbewirtschaft: Allgegenwärtige Botschaften und Datensammler
Von Jörg Becker
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Allgegenwärtigkeit von Botschaften und Datensammlern
Die Konzentration auf den Aufbau eines Clusters aus beispielsweise Werbeagenturen und Kreativschaffenden hätte an vielen Standorten eine gute Chance. Eine detaillierte Analyse zur Clusterbildung und -stärkung könnte somit für eine fokussierte Standortentwicklung von erheblichem Nutzen sein. Denn die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein Hort der Beschäftigungschancen für Dienstleister, Selbständige und Freiberufler. In kaum einer anderen Branche werden speziell für Frauen derartige Möglichkeiten geboten. Strategische Überlegungen der Wirtschaftsförderung sollten sich nicht nur auf einen einzigen Zielcluster beschränken. Vielmehr könnten dabei immer mehrere mögliche Cluster ins Auge gefasst und verglichen werden. Zumal ja von Standort zu Standort unterschiedlich bereits einzelne Cluster-Bausteine vorhanden sein sollten und deshalb im konkreten Fall für die Strategieentwicklung zu berücksichtigen sind. Werbung äußert sich in nahezu sämtlichen Erscheinungsformen kreativ-schöpferischen Verhaltens. Hoch entwickelte Volkswirtschaften sind ohne Werbung nicht denkbar. Sie ist ihr Lebenselexier: in freien Märkten ist Werbung das Mittel zur Schaffung und Erhaltung von Wettbewerb und Konkurrenz. Werbung und kommerzielle Kommunikation sind nicht nur ein fester Bestandteil der Kultur- und Kreativwirtschaft, sie zählen auch zu den bedeutenden Wirtschaftszweigen. Denn alle, die etwas verkaufen wollen, wollen und müssen um die Gunst von König Kunde werben. Werbeagenturen bedienen heutzutage ein breites Arbeitsfeld, unter anderem auch Verkaufsförderung, Training. Messen und Ausstellungen, Sponsoring, Events, Telefonmarketing, Öffentlichkeitsarbeit oder Multimedia.
Jörg Becker
Diplomkaufmann Jörg Becker, Friedrichsdorf, hat Führungspositionen in der amerikanischen IT-Wirtschaft, bei internationalen Consultingfirmen und im Marketingmanagement bekleidet und ist Inhaber eines Denkstudio für strategisches Wissensmanagement zur Analyse mittelstandorientierter Businessoptionen auf Basis von Personal- und Standortbilanzen. Jörg Becker ist Autor zahlreicher Fachpublikationen und Bücher.
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Buchvorschau
Standortbilanz Lesebogen 87 Wirtschaftsförderung mit Clusterstrategie Werbewirtschaft - Jörg Becker
Inhaltsverzeichnis
1 Informationslärm der digitalen Meinungswelt
2 Fokussierte Standortentwicklung
3 Unerwünschte Botschaften
4 Digitale Nutzertypen
5 Enteignung eigener Daten
6 Balance der Welten - Gegenwelt zur digitalen
7 Markt- und Vermögenswert gesammelter Daten
8 Mehr Zeit für das Wesentliche in Standortdiskussionen
9 Dynamik immaterieller Ressourcen systematisch erfassen
10 Standortmarketing Erfolgshebel
11 Kommunikationsunterstützung der planenden Verwaltung
12 Warum überhaupt Clustermanagement ?
13 Warum überhaupt Zielbranche Werbewirtschaft ?
14 Ein Standbein der Kreativwirtschaft
15 Charakteristische Vielfaltsproduktion
16 Abwechslungsreich, unterhaltsam, spannend
17 Was Werbung so spezifisch macht
18 Werbung schafft Aufmerksamkeit und sensibilisiert
19 Werbung schafft Werte und ist allgegenwärtig
20 Mit Blick auf clusterorientierte Wirtschaftsförderung: IKT- und Werbewirtschaft haben Gemeinsames
21 Es geht um wissensintensive Dienstleister
22 Diverse Clusterstrategien
23 Standortimmobilien und Werbewirtschaft
24 Verhalten beeinflussen - Datengetriebene Gesellschaft
25 Standort-Möglichkeitsräume
26 Anmerkungen zur Immobilienwirtschaft
27 Kreativität, Professionalität und objektspezifische Vermietungsstrategien
28 Lage und Ausstattung
29 Breites Themenspektrum für unabhängige Standortbeobachter
30 Die Entwicklung des Standortes ist das Ergebnis einer Vielzahl von Faktoren
31 Prinzip 3-fach-Dimension Beobachtungswerkzeuge
32 Prinzip Ampelbeobachtung
Impressum
1 Informationslärm der digitalen Meinungswelt
Selbstkonfigurierte Informationskanäle – Informationsschwemme Verarbeitungskapazität – Angebotsexplosion und Gleichzeitigkeit. Mancher mag sich die Frage stellen, ob eine Informationsgesellschaft an zu vielen Informationen ersticken kann: was einst mit Lust am Experiment mit Digitalem begann hat mit großer Wucht Lebensgewohnheiten ganzer Gesellschaften verändert. Print versus Online ist fast eine Glaubensfrage: Greifbares gegen Flüchtiges, Qualität und Gründlichkeit gegen möglichst schnell Dahingeworfenes. Medial betrachtet ist bereits alles mehr oder weniger digital: noch nie konnten (durften) sich Autoren auf so vielfältige Weise mitteilen, komplexe Zusammenhänge ließen sich noch nie so anschaulich (Grafiken, Bilder, Videos, Animationen) darstellen.
Die Angebotsexplosion dieser Vielfalt geht einher mit Gleichzeitigkeit: der Austausch von Wissen beschleunigt sich auf fast Lichtgeschwindigkeit. Wenn Informationen allein aufgrund ihrer schier unfasslichen Menge zu einer Art von Abfall geworden sind, weiß man kaum noch, was damit zu tun ist. In einer Welt, in der in digitalen Netzwerken alle Aspekte gleichzeitig vorhanden und sofort abrufbar sind, in der jedermann sich seine eigenen Informationskanäle selbst konfiguriert, ist ein Kampf um Aufmerksamkeit entbrannt. Was nützen sorgfältige Recherchen, gut aufbereitete Informationen, durchdachte Auswertungen u.a., wenn sie sich in all dem Informationslärm des Online-Kosmos kein Gehör verschaffen können ?
Informationszyklen werden kürzer und kürzer: wenn hierbei nur noch in Sekundenbruchteilen gedacht wird, dürfte das Ergebnis Print versus Online bereits vorher feststehen. Allerdings auch mit erheblichen (oft sehr schlechten) Nebenwirkungen. Die digitale Revolution lässt sich nicht mehr umkehren: trotzdem laufen viele durch das Leben, als sei die Welt noch immer die alte. Die Schattenseiten dieser über alle hereinbrechenden Informationsschwemme: sie verzehrt Kräfte und lenkt Aufmerksamkeit ungefiltert in zahllose, teilweise auch fragwürdige Kanäle. Es schwinden Fähigkeit und Möglichkeiten des Einzelnen, derartige Informationsmengen zu beherrschen und zu verarbeiten: „das Immunsystem gegen Informationen scheint zusammengebrochen und funktioniert allenfalls noch eingeschränkt.
2 Fokussierte Standortentwicklung
Heutzutage braucht in Zeiten knapper Haushaltskassen auch das Standortmanagement frische Ideen. Die immer wiederkehrenden Rezeptvorschläge, die entweder Ausgaben kürzen, Einnahmen steigern oder beides zusammen wollen, sind alleine nicht unbedingt ausreichend. Zu wenig ist darüber zu hören, ob in manchen Fällen nicht das bereits Vorhandene, was ja nicht gerade wenig ist, neue (Aus-)Wege eröffnen könnte. Wenn man es denn nur effizienter