Ihr Herz schlägt auch für Tiere: Der neue Sonnenwinkel 88 – Familienroman
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Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.
Als Teresa von Roth öffnete und Heinz Rückert vor der Tür sah, dazu noch bewaffnet mit einem unglaublichen Blumenstrauß, konnte sie sich eine Bemerkung nicht verkneifen: »Heinz, was willst du?« Der Besucher war so verdattert, dass er erst einmal überhaupt nichts sagte und danach nur stammeln konnte: »Ich … äh …« Teresa lachte. »Heinz, komm rein. Und entschuldige bitte, ich wollte dich nicht verwirren. Erst einmal guten Tag.« Er folgte ihr ins Haus, dann in den stilvoll eingerichteten Salon, in dem das Ehepaar von Roth meistens seine Besucher empfing, wenn es das nicht in der gut ausgestatteten Bibliothek tat. Bei den von Roth gab es alles, was sich gehörte, wenn auch nur in klein und fein. Natürlich hatte es nichts mit den prachtvollen Herrenhäusern zu tun, aus denen sie beide stammten. Es gehörte der Vergangenheit an, und sie achteten beide darauf, dass ein Blick zurück in das, was gewesen war, ihre Gegenwart nicht belastete, die halt eine andere war. Teresa bot ihrem Besucher einen Platz an und erkundigte sich: »Was darf ich dir anbieten, Heinz? Kaffee oder Tee?« Heinz, der mit allen Wassern gewaschene Notar und Anleger seines Vermögens, fühlte sich ein wenig unbehaglich, weil Teresa ihn sofort durchschaut hatte. »Ah …, mach dir bitte keine Umstände, Teresa.« »Gut, dann trinken wir einen Tee, denn den habe ich gerade gekocht. Und wenn dieser wunderschöne Blumenstrauß für mich bestimmt ist, dann gib ihn mir bitte, damit ich ihn in eine Vase stellen kann.« Es wurde immer peinlicher. Er benahm sich wie ein Pennäler beim ersten Date mit seiner Angebeteten. Er mochte Teresa von Roth sehr gern, verehrte sie geradezu, aber irgendwie hatte er auch Respekt vor ihrer beeindruckenden Persönlichkeit. Er sprang auf, beeilte sich mit der Entschuldigung, reichte ihr die Blumen.
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Buchvorschau
Ihr Herz schlägt auch für Tiere - Michaela Dornberg
Der neue Sonnenwinkel
– 88 –
Ihr Herz schlägt auch für Tiere
Du bist ein Schatz, Rosmarie!
Michaela Dornberg
Als Teresa von Roth öffnete und Heinz Rückert vor der Tür sah, dazu noch bewaffnet mit einem unglaublichen Blumenstrauß, konnte sie sich eine Bemerkung nicht verkneifen: »Heinz, was willst du?«
Der Besucher war so verdattert, dass er erst einmal überhaupt nichts sagte und danach nur stammeln konnte: »Ich … äh …«
Teresa lachte.
»Heinz, komm rein. Und entschuldige bitte, ich wollte dich nicht verwirren. Erst einmal guten Tag.«
Er folgte ihr ins Haus, dann in den stilvoll eingerichteten Salon, in dem das Ehepaar von Roth meistens seine Besucher empfing, wenn es das nicht in der gut ausgestatteten Bibliothek tat.
Bei den von Roth gab es alles, was sich gehörte, wenn auch nur in klein und fein. Natürlich hatte es nichts mit den prachtvollen Herrenhäusern zu tun, aus denen sie beide stammten.
Es gehörte der Vergangenheit an, und sie achteten beide darauf, dass ein Blick zurück in das, was gewesen war, ihre Gegenwart nicht belastete, die halt eine andere war.
Teresa bot ihrem Besucher einen Platz an und erkundigte sich: »Was darf ich dir anbieten, Heinz? Kaffee oder Tee?«
Heinz, der mit allen Wassern gewaschene Notar und Anleger seines Vermögens, fühlte sich ein wenig unbehaglich, weil Teresa ihn sofort durchschaut hatte.
»Ah …, mach dir bitte keine Umstände, Teresa.«
»Gut, dann trinken wir einen Tee, denn den habe ich gerade gekocht. Und wenn dieser wunderschöne Blumenstrauß für mich bestimmt ist, dann gib ihn mir bitte, damit ich ihn in eine Vase stellen kann.«
Es wurde immer peinlicher. Er benahm sich wie ein Pennäler beim ersten Date mit seiner Angebeteten. Er mochte Teresa von Roth sehr gern, verehrte sie geradezu, aber irgendwie hatte er auch Respekt vor ihrer beeindruckenden Persönlichkeit.
Er sprang auf, beeilte sich mit der Entschuldigung, reichte ihr die Blumen. Sie nahm sie lächelnd entgegen, bedankte sich, dann verschwand sie mit den Blumen, um wenig später mit einem Tablett zurückzukommen, auf dem zwei hauchfeine, edle Porzellantassen standen, die für Tee bestimmt waren, dazu der Tee und in wunderschönem Silber ein Milchkännchen und eine Zuckerdose, dazu passende Teelöffel.
Teresa schenkte Tee ein, dann setzte sie sich und schaute den Notar Rückert an, mit dem sie und ihr lieber Ehemann Magnus durch die Heirat von Ricky mit Fabian und Jörg und Stella verbandelt waren. Dass die Ehe von Jörg und Stella gescheitert war, bedauerte Teresa nicht, sie hatte Stella nie gemocht. Wegen Jörg hatte sie immer eine Faust in der Tasche gemacht, doch jetzt war sie froh über die Entwicklung der Dinge. Jörg war mit der klugen, herzlichen Charlotte viel besser bedient. Wegen Stella war Heinz ganz gewiss nicht hier. Sie schaute ihn an. »Weswegen bist du gekommen, Heinz?«, erkundigte sie sich durchaus berechtigt, denn der Notar Rückert gehörte nicht zu den Personen, die hier ständig ein und aus gingen.
Er räusperte sich. »Okay, Teresa, du hast mich durchschaut. Ich habe tatsächlich ein Anliegen, und zwar ein großes. Und ich kenne außer dir wirklich niemanden, der helfen kann.«
Das klang schmeichelhaft. Heinz Rückert gehörte nicht zu den Menschen, die mit Komplimenten um sich schmissen. Das gefiel ihr eigentlich an ihm, weil man davon ausgehen konnte, dass das, was er von sich gab, aufrichtig war.
»Und worum geht es, Heinz?«, wollte Teresa wissen. »Wobei kann ich dir helfen? Du kennst mich, wenn es etwas ist, wohinter ich stehen kann, bin ich dabei.«
»Ich weiß, Teresa. Es geht ums Tierheim. Ich weiß nicht, ob du bereits davon gehört hast, dass bei einem illegalen Tiertransport fünfzig Welpen sichergestellt wurden, die man ins Hohenborner Tierheim brachte, wo sie sich derzeit erst einmal in Quarantäne befinden. Aber natürlich müssen sie danach ebenfalls untergebracht werden. Du kennst dich aus, die Frage ist, wo. Und nun kommst du ins Spiel. Du bist in der Lage, im großen Stil auf diese Missstände aufmerksam zu machen, Geld zu sammeln.« Er schaute sie an, lächelte und fügte hinzu: »Rosmarie ist der Meinung, dass du dir, wenn es sein muss, wenn es für einen guten Zweck ist, sogar Katzenfelle oder so was überstülpen oder dir ein Hundeplakat vor den Bauch binden würdest. Wenn du zustimmst, ist sie auch sofort an deiner Seite, und sie will alles machen, was du für richtig hältst. Sie selbst traut es sich nicht zu, alles zu mobilisieren und zum Erfolg zu bringen. Sie sagt, so was kannst nur du. Und der Meinung bin ich ebenfalls. Schon wenn du auftrittst, hast du eine solche Präsenz, die man nicht wieder vergisst, und wenn du …«
Sie unterbrach ihn.
»Ist gut, Heinz, hör auf mit der Lobhudelei, sonst hebe ich noch ab.« Sie freute sich insgeheim über seine Worte, auch über seine Anfrage. Es schmeichelte ihr, dass man auf sie zukam, es ihr zutraute und nicht ein Supermodel mit einem schönen Busen und einem knackigen Hintern für die Kampagne anheuerte.
Sie trank einen Schluck ihres Darjeelings, stellte die Tasse ab, schaute ihn an.
»Heinz, ich bin dabei. Margret Fischer hat schon mit mir telefoniert, sie hat mir alles darüber erzählt. Wie du weißt, stehen wir in enger Verbindung, weil mir der Erhalt des Tierheims sehr am Herzen liegt. Es muss wirklich etwas geschehen, und ja, wir müssen richtig klotzen, denn mit der Sammeldose bekommen wir ein paar Euro zusammen, die gerade für ein bisschen Futter reichen. Hast du schon eine Idee, wie es vonstatten gehen soll?«
Er zögerte.
»Ich …, äh …, ehrlich gesagt, Teresa, würde ich das gern dir überlassen. Du kennst dich aus, du weißt, wie es geht, womit man die meisten Erfolge hat. Ich selbst, das heißt, Rosmarie und ich greifen privat selbst noch mal tief in die Tasche, um eine weitere Unterkunft zu finanzieren. Alles schön und gut, doch wir sind bald schon am Ende angelangt, das Grundstück reicht nicht mehr, und der Nachbar rechts denkt nicht im Schlaf daran, etwas von seinem abzugeben, das überhaupt nicht genutzt wird und nicht mehr als ein verwilderter Garten ist, in dem alles zuwächst. Dieser Mann ist stur wie ein Panzer. An dem kann man sich die Zähne ausbeißen, Margret hat es mehr als nur einmal versucht, ich bin bei ihm vorstellig geworden, habe mehr Geld geboten. Das hat ihn nicht beeindruckt. Er bleibt bei seinem Nein.«
Teresa hatte schon davon gehört, sich allerdings nicht weiter gekümmert.
Aber …
»Heinz, gib mir mal seine Adresse und Telefonnummer, und sag mir bitte genau, um welches angrenzende Grundstück es sich eigentlich handelt.«
»Du würdest hingehen?«, erkundigte er sich hoffnungsfroh. Er bekam von Teresa sofort einen Dämpfer.
»Nein.«
Als sie sein enttäuschtes Gesicht sah, fügte sie hinzu: »Heinz, denk doch mal nach. Margret hat ihren Charme spielen lassen, du hast viel Geld geboten. Ihr habt nichts bei ihm erreicht. Glaubst du, dass er sich umstimmen lässt, wenn ich bei ihm auf der Matte stehen? Nein, in solchen Fällen darf man nicht mit der Tür ins Haus fallen, da muss man ganz subtil vorgehen. Ich werde mich über diesen Mann erst einmal schlau machen und versuchen, herauszufinden, ob es irgendwelche Berührungspunkte gibt.«
Heinz Rückert, der erfolgreiche Notar, sah sein Gegenüber bewundernd an.
»Großartig, Teresa, ich wusste schon, warum ich unbedingt dich dazu befragen wollte.«
Sie sagte dazu nichts, sondern erkundigte sich als zuvorkommende und höfliche Gastgeberin: »Noch einen Tee, Heinz?«
Das konnte er ihr natürlich nicht abschlagen, und dann gab es erst einmal noch einiges zu besprechen, und er kam aus dem Staunen nicht heraus, wie Teresa so etwas anpackte – sehr klug, sehr umsichtig und sehr weitschauend. Ja, von ihr konnte man sich eine Scheibe abschneiden. Sie war wirklich eine ganz besondere alte Dame.
Noch während sie sich unterhielten, gesellte Magnus von Roth sich zu ihnen, im Trainingsanzug, mit leicht gerötetem Gesicht, verstrubbelten Haaren. Er kam von einer Trainingsstunde, die er eisern einhielt, um für die Verleihung des goldenen Sportabzeichens fit zu sein.
Er sah seine Frau mit dem Notar und erkundigte sich, nachdem er ein ›Hallo‹ gesagt hatte, »waren wir verabredet, Heinz?«
»Nein, mein Lieber, waren wir nicht. Ich wollte zu deiner lieben Frau.«
Magnus lachte, setzte sich auf einen Stuhl, wollte keinen Tee haben. »Warum wundert mich das eigentlich nicht? Ich hoffe, du hast ihr kein Angebot gemacht, für das sie sich verkleiden muss. Du weißt, dass meine Teresa ziemlich schmerzfrei ist, wenn es um eine gute Sache geht, hinter der sie stehen kann. Ich bin froh, dass die Zeit vorbei ist, in der sie wie ein Apfelbaum herumgelaufen ist.«
Teresa strahlte ihren Mann an.
»Wir hatten damit Erfolg, haben Aufmerksamkeit erweckt und verhindert, dass durch ein schützenswertes Gebiet eine Umgehungsstraße gebaut wurde, und die alten Apfelbäume dürfen auch stehen bleiben. Was will man mehr.«
Es war in der Tat erfolgreich gewesen, und vor allem war es etwas, womit niemand gerechnet hätte. Die Sache war völlig festgefahren gewesen, und die Parteien hatten sich unversöhnlich gegenübergestanden, tja, bis zu dem Moment, als Teresa gekommen war. Er konnte schon stolz sein auf seine Teresa.
»Darf ich es erfahren, oder ist es ein Geheimnis nur für Eingeweihte, worum es diesmal geht?«
»Ums Tierheim«, sagte Teresa, und dann