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Ein Baby im Doktorhaus: Der neue Sonnenwinkel 73 – Familienroman
Ein Baby im Doktorhaus: Der neue Sonnenwinkel 73 – Familienroman
Ein Baby im Doktorhaus: Der neue Sonnenwinkel 73 – Familienroman
eBook131 Seiten1 Stunde

Ein Baby im Doktorhaus: Der neue Sonnenwinkel 73 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung.
Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.

Almas Aufschrei konnte einem durch Mark und Bein gehen. Roberta fiel vor Schreck der Autoschlüssel aus der Hand. Sie bückte sich automatisch, hob ihn auf, dann nahm auch sie bewusst wahr, was bei Alma diese Aufregung hervorgerufen hatte. Vor der Haustür, der privaten Haustür des Doktorhauses lag ein größeres, längliches Paket. In dem schummerigen Licht der Straßenlaterne konnte man nicht erkennen, was das sein sollte. Auf jeden Fall war es ungewohnt, und deswegen gingen einem die merkwürdigsten Gedanken durch den Kopf, angefangen von einer Bombe, die jemand abgelegt hatte. Roberta hatte zwar keine Feinde, doch man konnte nicht in den Kopf eines jeden Menschen sehen, und es konnte den einen oder anderen unter ihnen geben, dem ihr Gesicht nicht gefiel. Lange konnte sie über die unterschiedlichsten Möglichkeiten nicht nachdenken, denn Alma hatte sich bei ihr am Arm festgekrallt und wisperte aufgeregt: »Frau Doktor, was ist das? Was hat das zu bedeuten?« Zuerst einmal musste sie sich darum kümmern, dass ihre Alma nicht kollabierte. »Alma, so beruhigen Sie sich erst einmal, wenn wir das Paket erreicht haben, werden wir es sehen. Vielleicht hat sich da jemand einen Scherz erlaubt.« Alma schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht, ich spüre, dass es …« Sie brach ihren Satz ab, und Roberta hätte jetzt nur erraten können, was Alma spürte, doch dazu hatte sie weder Lust, noch war es ihre Art, sich in Richtung Spökenkiekerei zu bewegen. Dafür war eindeutig ihre Freundin Nicki zuständig. Nicki und Alma konnten sich über Schwingungen, Gespür, Voraussagen und ähnliches stundenlang unterhalten. Roberta zog Alma mit sich fort, es dauerte nicht lange, und sie hatten das Paket erreicht. Sie beugten sich gleichzeitig herunter und dann hielten sie den Atem an. In dem Paket lag, dick vermummt, ein Baby!
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Feb. 2020
ISBN9783740958947
Ein Baby im Doktorhaus: Der neue Sonnenwinkel 73 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Ein Baby im Doktorhaus - Michaela Dornberg

    Der neue Sonnenwinkel

    – 73 –

    Ein Baby im Doktorhaus

    Die bezaubernde kleine Adrienne lag vor Robertas Haustür!

    Michaela Dornberg

    Almas Aufschrei konnte einem durch Mark und Bein gehen. Roberta fiel vor Schreck der Autoschlüssel aus der Hand. Sie bückte sich automatisch, hob ihn auf, dann nahm auch sie bewusst wahr, was bei Alma diese Aufregung hervorgerufen hatte.

    Vor der Haustür, der privaten Haustür des Doktorhauses lag ein größeres, längliches Paket. In dem schummerigen Licht der Straßenlaterne konnte man nicht erkennen, was das sein sollte. Auf jeden Fall war es ungewohnt, und deswegen gingen einem die merkwürdigsten Gedanken durch den Kopf, angefangen von einer Bombe, die jemand abgelegt hatte. Roberta hatte zwar keine Feinde, doch man konnte nicht in den Kopf eines jeden Menschen sehen, und es konnte den einen oder anderen unter ihnen geben, dem ihr Gesicht nicht gefiel.

    Lange konnte sie über die unterschiedlichsten Möglichkeiten nicht nachdenken, denn Alma hatte sich bei ihr am Arm festgekrallt und wisperte aufgeregt: »Frau Doktor, was ist das? Was hat das zu bedeuten?«

    Zuerst einmal musste sie sich darum kümmern, dass ihre Alma nicht kollabierte.

    »Alma, so beruhigen Sie sich erst einmal, wenn wir das Paket erreicht haben, werden wir es sehen. Vielleicht hat sich da jemand einen Scherz erlaubt.«

    Alma schüttelte entschieden den Kopf.

    »Nein, das glaube ich nicht, ich spüre, dass es …«

    Sie brach ihren Satz ab, und Roberta hätte jetzt nur erraten können, was Alma spürte, doch dazu hatte sie weder Lust, noch war es ihre Art, sich in Richtung Spökenkiekerei zu bewegen. Dafür war eindeutig ihre Freundin Nicki zuständig. Nicki und Alma konnten sich über Schwingungen, Gespür, Voraussagen und ähnliches stundenlang unterhalten.

    Roberta zog Alma mit sich fort, es dauerte nicht lange, und sie hatten das Paket erreicht. Sie beugten sich gleichzeitig herunter und dann hielten sie den Atem an.

    In dem Paket lag, dick vermummt, ein Baby!

    So etwas konnte einem schon die Schuhe ausziehen, den Boden unter den Füßen verlieren lassen, denn es war nicht alltäglich, dass ein winziges Baby vor dem Doktorhaus abgelegt wurde.

    »Oh Gott, oh Gott«, flüsterte Alma mit zitternder Stimme, »ist es tot?«

    Ein solcher Gedanke war Roberta überhaupt noch nicht gekommen, doch denkbar war es schon. Und da machte auch der Fundort einen Sinn.

    »Alma, schließen Sie bitte die Haustür auf«, bestimmte Roberta, »ich nehme das Baby, und sehen Sie mal, da liegt auch noch eine Tasche, und die nehmen Sie.«

    Alma nickte, tat, wie ihr geheißen, und Roberta schleppte das Paket ins Haus. Es waren merkwürdige Gefühle, die sie durchströmten, denn es war eine Situation, die sie noch nicht kannte. Sie ertappte sich dabei, wie sie sich insgeheim wünschte, das Baby möge am Leben sein.

    Auch wenn sie keine Kinderärztin war, wusste sie doch, was sie zu tun hatte, und sie begann umsichtig zu handeln, während Alma nur aufgeregt neben ihr stand.

    Roberta legte das Baby auf den Tisch, packte es vorsichtig aus. Und sie atmete erleichtert auf, als es anfing zu schreien.

    Auf den ersten Blick sah sie, dass die Nabelschnur nicht ordnungsgemäß durchtrennt worden war. Das Baby war höchstens zwei, drei Tage alt, und wer auch immer es gewesen war, hatte es heimlich auf die Welt gebracht, nicht in einem Krankenhaus, nicht mit Hilfe einer Hebamme.

    »Ein Mädchen«, sagte Alma, die stumm neben ihrer Chefin gestanden hatte und in die allmählich wieder Leben kam.

    »Ja, ein Mädchen«, bestätigte Roberta, und nachdem sie das kleine Wesen untersucht hatte, fügte sie hinzu, »und es ist alles dran und in Ordnung.« Sie deckte das Baby, das sich wieder beruhigt hatte, zu, dann sagte sie: »Wir müssen die Polizei holen und es melden.«

    Alma blickte ihre Chefin entsetzt an.

    »Doch nicht jetzt, es ist nachts, da ist man bei der Polizei auf ein Baby nicht vorbereitet. Es kann bei uns bleiben. Wer immer uns das kleine Mädchen vor die Tür gelegt hat, musste sich etwas dabei gedacht haben. Und hier, ich habe die Tasche ausgepackt, da sind Windeln drin, Babynahrung und ein Babyfläschchen.«

    Roberta zögerte. Sie blickte auf das kleine Gesichtchen, das von feinen blonden Härchen umrahmt wurde, und ihr wurde ganz warm. Wie sehr hatte sie sich immer ein eigenes Baby gewünscht, und nun hatte man ihr eines vor die Tür gelegt. Nicki würde sagen, dass es ein Zeichen war, doch sie wusste, dass da jemand in allerhöchster Not gewesen war und keinen Ausweg wusste.

    Was für eine Situation!

    Was ihren Beruf betraf, da kannte Roberta sich bestens aus, das, was sie gerade erlebt hatten, das war vollkommen neu für sie, und sie musste sich zusammenreißen, um sich von den Gefühlen, die sie gerade hatte, nicht überrollen zu lassen.

    Ein Baby für ihrer Haustür …

    Sie musste sich erst einmal setzen, Alma ging es nicht anders, und so saßen sie schließlich beide da und staunten das Wunder an. Das war aber auch ein Ding. Man legte vielleicht mal einen Blumenstrauß vor eine Haustür, ein bisschen Gemüse aus dem Garten, so etwas kam hin und wieder schon mal vor, aber ein Baby? Das konnte einem nur die Sprache verschlagen und wilde Spekulationen in Gang setzen.

    Das Baby fuhr mit seinen kleinen Händchen im Gesicht herum.

    Es war allerliebst anzusehen.

    Alma war es, die zuerst anfing zu sprechen. »Frau Doktor, und wenn es nun Babette war, die uns das Baby vor die Tür gelegt hat?«

    Irritiert wandte Roberta sich ihrer treuen Mitarbeiterin zu.

    »Wie kommen Sie denn darauf, Alma?«

    »Nun ja, wie Sie wissen, war die schwanger, ihre Eltern wollten nicht, dass sie das Kind bekommt. Doch Babette hat sich dagegen entschieden, sie wollte das Kind um jeden Preis haben, schon vergessen, Alma?«

    »Natürlich habe ich das nicht vergessen, doch es gibt einen gewaltigen Unterschied, ob man sich etwas vorstellt oder ob man die Realität erlebt. Babette kann sich überfordert gefühlt haben, und weil ihr hier im Doktorhaus so viel Gutes widerfahren ist, hat sie …«

    Sie wurde von ihrer Chefin unterbrochen.

    »Alma, ich bitte Sie, benutzen Sie Ihren Verstand, Babettes Kind ist längst auf der Welt, und sie und ihr Freund Jost sind sehr glücklich, außerdem hat sie, anders als gedacht, einen kleinen Jungen bekommen. Nein, in diese Richtung müssen wir nicht denken, nicht, weil es nicht passt, sondern weil bei Babette und Jost zum Glück alles in Ordnung ist, die beiden werden heiraten.«

    »Tut mir leid«, entschuldigte Alma sich sofort. »Natürlich kann das nicht sein, aber wer hat uns das Baby vor die Tür gelegt? Wer hat gewusst, dass wir beide erst sehr spät nach Hause kommen würden? Da muss sich doch jemand ziemlich gut mit unseren Gepflogenheiten auskennen.«

    Roberta zuckte die Achseln.

    »Alma, darüber müssen wir uns keine Gedanken machen, das ist Sache der Polizei. Okay, ich bin damit einverstanden, dass das Kleine bei uns bleibt, und was für ein Glück, dass das ganze Wochenende vor uns liegt. Da können wir uns kümmern, es sei denn, die Polizei bringt direkt morgen jemanden vom Jugendamt mit, keine Ahnung. Ich hatte so etwas noch nicht, auch nicht in meinem Bekanntenkreis oder unter meinen Patientinnen.«

    Insgeheim atmete Alma auf, die das kleine Mädchen am liebsten unter eine Glocke gelegt hätte, bloß, damit nichts dran kam.

    Aber sie begann wieder zu denken, und so packte sie die Windeln aus, die Milch, das Fläschchen.

    »Wer immer uns das Baby vor die Tür gelegt hat, der hat an alles gedacht. Doch daraus kann man eigentlich schließen, dass die Mutter wollte, dass für ihr Baby gesorgt wird. Und wenn das so ist, dann legt man es nicht einfach irgendwo ab. Ich verstehe es nicht.«

    »Alma, ich auch nicht, doch ich denke, darüber müssen wir uns jetzt keine Gedanken machen. Jemand hat uns das kleine Wesen anvertraut, und solange es in unserer Obhut ist, ist es unsere Pflicht, alles für das Mädchen zu tun.«

    Wie auf Kommando begann das Baby zu schreien, bekam sofort ein puterrotes Gesichtchen, fuhrwerkte mit den Händchen herum.

    »Es hat Hunger«, rief Alma verzückt, »und eine neue Windel braucht es bestimmt ebenfalls.«

    Es schien, als rissen sich beide Frauen darum, das Baby zu versorgen, schließlich einigten sie sich darauf, dass Alma die Milch erwärmte, während Roberta den anderen Teil übernahm. Ihre Hände zitterten, als sie das Baby noch einmal auspackte. Und nun entdeckte sie auch etwas, was ihr beim ersten Male entgangen war. An der Decke war mit einer Sicherheitsnadel ein kleiner, zerknitterter Zettel angeheftet, auf dem ein Name stand und ein Datum. Jetzt hatte das Baby einen Namen, es hieß Adrienne, und Roberta hatte richtig geraten, Adrienne war vor zwei Tagen auf die Welt gekommen.

    Wenn der Mutter alles so wichtig war, wenn sie umsichtig für alles gesorgt hatte, warum hatte sie das Baby nicht behalten?

    Weil Adrienne für einen kurzen Augenblick aufgehört hatte zu schreien, nahm Roberta den Zettel in Augenschein. Der Name war in Druckbuchstaben geschrieben worden, etwas ungelenk, was Roberta dazu veranlasste zu glauben, es handele sich um eine junge Schrift. Doch das musste nicht sein, da konnte man sich gewaltig irren, denn so schrieben auch Menschen, die nicht viel Übung damit hatten. Doch darauf kam es jetzt wirklich nicht an, es gab Wichtigeres zu bedenken, als sich deswegen den Kopf zu zerbrechen.

    Adrienne …

    Was für ein hübscher Name, man musste sofort an Frankreich denken, doch dem standen die seidenweichen blonden Härchen entgegen. Frankreich brachte man instinktiv sofort mit einer rassigen dunkelhaarigen Person in Verbindung, auch wenn man wusste, dass das meistens ein Trugschluss war. Man hatte seine vorgefertigten Bilder, die oftmals nicht mit der Realität übereinstimmten, denn auch nicht alle Schwedinnen waren blond und hatten blaue Augen.

    Als Praktikantin hatte sie während ihres Studiums auch

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