Die verruchte Wette des Mauerblümchens: Ein Walzer mit einem Schwerenöter, #5
Von Collette Cameron
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Über dieses E-Book
Er liebte sie mehr als alles andere auf der Welt – und das war auch genau der Grund, warum er sie niemals heiraten durfte.
Liebe – sentimentaler Blödsinn für schwache, nichtsnutzige Dummköpfe.
Seit eine Explosion Kapitän Morgan Le Dracos Gesicht verunstaltet und ihm seine Stellung im 1. Königlichen Dragonerregiment gekostet hat, hat er sich hinter einer Mauer aus Zynismus und Misstrauen verschanzt. Alle Gedanken an eine Heirat hat er beiseite geschoben, bis er sein Leben riskiert, um eine Frau vor dem Ertrinken zu retten. Augenblicklich weiß Morgan, dass Shona das Heilmittel für seine geschundene Seele ist. Aber als vermögende Adlige steht sie weit über seinem bescheidenen Stand und kann niemals die seine werden.
Liebe – ein wertvolles Geschenk, das für die reserviert ist, die schön und schlank sind.
Shona Atterberry war den größten Teil ihres Lebens das Ziel von Spott und Gelächter. So glaubt sie, dass sie vollkommen unanziehend ist und findet sich damit ab, eine alter Jungfer zu werden. Sie versteckt ihr lebhaftes Temperament hinter einem Schutzschild von Schüchternheit. Egal, wie schlecht sie zusammenpassen mögen oder wie viele Stimmen auch immer sagen, dass Kapitän Le Draco ein Mitgiftjäger ist, kann sie sich ihrer wachsenden Anziehung nicht entziehen.
Zwei verletzte Seelen, die nach Liebe suchen.
Shona wird dazu gebracht, eine verruchte Wette einzugehen. Eine, bei der sie einen Weg einschlagen muss, der sie ruinieren könnte und sie dem Mann entfremdet, der sie vielleicht jemals geliebt hatte. Ist wahre Liebe genug, um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, Vertrauen zu lernen und ihre verwundeten Herzen zu heilen?
Collette Cameron
Bestselling,Collette Cameron award-winning, and multi-published historical author Collette Cameron was born and raised in a small town along the northern Oregon coast. To this day, the beach continues to remain one of her favorite retreats. A lifelong resident of small towns, she's also been known to venture to parts of Europe. Her favorite destinations? England, France and Scotland of course! There she can indulge her passion for exploring opulent manors and centuries old castles, in addition to scrutinizing anything even remotely related to the Georgian, Regency or Victorian eras! Plus, she does so enjoy those Highlanders’ kilts. Her Christian faith, husband, three adult children, and five miniature dachshunds complete her life quite nicely! When she's not teaching or writing, Collette enjoys amateur photography, bird watching, gardening, interior decorating, rock-hunting, or salmon fishing on the Columbia River.
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Buchvorschau
Die verruchte Wette des Mauerblümchens - Collette Cameron
DIE VERRUCHTE WETTE DES MAUERBLÜMCHENS
Ein Walzer mit einem Schwerenöter
Von
COLLETTE CAMERON
Sweet-to-Spicy Timeless Romance®
übersetzt von Stefanie Holzhausen
„Ich habe für einen Mann wie dich mein ganzes Leben lang gebetet." ~Miss Shona Atterberry
„Wunderbare Chemie. Sie werden mit diesen Beiden, deren Liebe unter einem schlechten Stern steht, mitfiebern."
Christi Gladwell USA Today Bestselling Author
Widmung
Das wohl größte Geschenk eines Autors ist es – wenn eine Leserin eine enge und liebe Freundin wird. Die verruchte Wette des Mauerblümchens ist für dich, Dee.
Für alles, was du für mich getan hast, für deine unumstößliche Unterstützung, dafür, dass du ein Mädchen wie ich bist, und vor allen Dingen, für deine unschätzbare Freundschaft.
Liebe dich sehr!
Collette
Danksagungen
Zuerst habe ich meiner VIP Reader Group zu danken, Collette's Cheris, weil sie mir dabei geholfen haben, den Titel Die verruchte Wette des Mauerblümchens zu finden. Wie immer, wenn ich euch meine Ideen vorstelle, gebt ihr mir eine ehrliche und hilfreiche Rückmeldung. Ich vergöttere euch!
Beta Babes, wie immer habt ihr euch für mich eingesetzt. Eure Vorschläge machen meine Geschichten stets besser. Ich weiß die Zeit zu schätzen, die ihr dafür verwendet, zu lesen, zu kritisieren, zu bearbeiten und mir eure Meinung zu sagen.
––––––––
xoxo
Picture 6Kapitel Eins
Davenswood Court, Buckinghamshire
August 1819
Ein Schweißtropfen rann trotz ihres hektischen Fächerns und der offnen Türen des Gewächshauses zwischen Shonas Brüsten herunter, eine feuchte, klebrige Spur hinterlassend.
Würden die drückend heißen Temperaturen dieses Sommers niemals aufhören?
Wie sollte sie Haltung bewahren und frisch aussehen, wenn Feuchtigkeit jeden Teil ihres Körpers bedeckte, angefangen von ihren Brauen bis zu ihren Zehen, die in reizenden neuen, türkisfarbenen Slippern steckten?
Sie hatte sich nach Erleichterung gesehnt, und trotz der Unschicklichkeit, ihre Haube und ihre Handschuhe ausgezogen - wer sollte schon davon erfahren? Nun lagen sie, zusammen mit ihrem Sonnenschirm und dem Buch, das sie eigentlich vorgehabt hatte, zu lesen, auf der kunstvoll geschmiedeten Eisenbank, die neben der Tür stand.
Unangenehm klebten einige Haarsträhnen an ihren Schläfen und sie fürchtete, dass ihr geblümtes Kleid aus Musselin - das speziell wegen der Leichtigkeit des Stoffs ausgewählt worden war - an den peinlichsten Stellen feuchte Flecken aufwies.
Sie spreizte ihre Finger und hielt eine Hand unter den Wasserfall in Miniaturform, der aus dem oberen Teil des plätschernden Brunnens, der in der Mitte des Gewächshauses stand, herabstürzte. Sogar das Wasser fühlte sich warm an, als sie es berührte, und sie hätte für einen Monat ihrem geliebten Shortbread entsagt, wenn sie in diesem Moment unter dem sich ergießenden Strom des Wasserfalls Falls of Bruar stehen könnte.
Sie klopfte ihre Stirn und anschließend ihre Wange mit ihren feuchten Fingern ab.
Das üppige Buschwerk und die farbenfrohen Blumen, die kunstvoll im ganzen Gewächshaus von Davenswood Court zu sehen waren, inklusive eines Zitronen- und Orangenbaums, gediehen gut in dem tropischen Klima.
Das Gleiche ließ sich von Shona nicht sagen. Sie verwelkte wie ein Stiefmütterchen, das in frisch eingegossenen Oolongtee geworfen worden war.
Das wohl feuchteste Gebäude auf dem Anwesen zu wählen, um für einige Augenblicke allein zu sein, war keine ihrer weisesten Entscheidungen gewesen. Aber selbst inmitten der glühenden Hitze genoss sie den Frieden und die Abgeschiedenheit, die sie sich gemopst hatte.
Um die Wahrheit zu sagen, war sie auch vor Miss Rossington und ihren zwei Begleiterinnen, den Dundercroft-Schwestern, geflohen. Dieses Trio an niederträchtigen jungen Dingern war nichts als gemein zu ihr gewesen, seitdem Shona gestern angekommen war.
Den Spitzenfächer ausgebreitet in ihrer linken Hand haltend, und mit ihrer Rechten ihre Röcke auf eine äußerst unschickliche Höhe anhebend, ging Shona zu den Türen des Gewächshauses. Sobald sie dort war, musterte sie heimlich den weitläufigen, so-akkurat-wie-der-Saum-eines-Schneiders geschnittenen Rasen. Sie erblickte niemanden, der hohlköpfig genug war, um einen Spaziergang unter den strafenden Strahlen der späten Nachmittagssonne zu unternehmen.
Ausgezeichnet.
Ein bittersüßes Lächeln zeichnete sich auf ihrem Mund ab. Sie war noch nicht dazu bereit, sich der stetig wachsenden Menge an Gästen zu stellen.
Das würde sie niemals sein, um die Wahrheit zu sagen.
Sie war, um es milde auszudrücken, vollständig, hoffnungslos und chronisch gesellschaftlich untauglich.
Oh, wenn man sie in einen Raum mit Familienmitgliedern oder engen Freunden steckte, dann brachte sie die geistreichsten Dialoge zustande, führte die intelligentesten, zum Nachdenken anregenden Unterhaltungen. Sogar zu humorvollen Erwiderungen war sie dann fähig. Aber unter weitläufigen Bekannten oder, sogar noch schlimmer, Fremden?
Vollkommen hoffnungslos.
Ein Stuhlkissen oder eine Teetasse legten mehr Raffinesse und Gewandtheit an den Tag als sie.
Ein wehmütiger Seufzer entfuhr ihr, als sie den glitzernden, indigoblauen See inmitten der sehr gepflegten Grünflächen betrachtete.
Eingesäumt von einem Wäldchen von hoch aufragenden, mit dicken Blättern übersäten, knorrigen Eichen, lockte sie das erfrischende Wasser. Was würde sie nicht alles dafür geben, wenn sie ihre Strümpfe und Schuhe von ihren schwitzenden Beinen und Füßen streifen und ihre Zehen in die kühlen Tiefen tauchen könnte.
Das war natürlich völlig ausgeschlossen.
Leider.
Trotz der Hitze kroch ein eisiger Schauer ihren Rücken hoch.
Oh. Man möge sich nur die hochgezogenen Augenbrauen, die zusammengekniffenen Münder und die abschätzigen, hochmütigen Blicke von der hochnäsigen Oberschicht vorstellen, die sich gerade im Herrenhaus traf. Die oberen Zehntausend waren natürlich nicht alle überheblich und voreingenommen. Bedauerlicherweise schien sie aber genau die anzuziehen, die es wirklich waren.
Aus diesem Grund hatte Shona beschlossen, so unauffällig und harmlos wie möglich zu sein, in den nächsten, endlos langen sieben Tagen, elf Stunden und - sie blinzelte in die untergehende Sonne - wie viele quälende Minuten auch immer übrig waren, bis zu ihrer sehnsüchtig erwartenden Abreise.
Es war zu Schade, dass dies nicht Wedderford Abbey war, ihr schottisches Anwesen - ihre Heimat, zum Glück mit mäßigen Temperaturen und einem milden Klima. Dort könnte sie barfuß herumspringen, das Kleid bis zu ihren Oberschenkeln hochgezogen, oder splitterfasernackt schwimmen, wenn ihr der Sinn danach stand.
Was sie natürlich nicht tat, da sie eine zurückhaltende und anständige Kreatur von zwanzig - morgen einundzwanzig Jahren - war und sie selber einen Titel besaß.
Sehr viel. Sehr oft.
Gestern Abend waren einige männliche Gäste - die sie vorher als eine altbackene, irgendwie plumpe, unter ihrer Würde stehende Schottin abgelehnt hatten - merkwürdig aufmerksam gewesen und hatten sie sehnsüchtig angeschaut, als sie von ihrer Stellung und ihrem nicht ganz so bescheidenen Vermögen erfahren hatten. Schlimmer als Jagdhunde, die begeistert einer Fährte folgten, sobald sie den Geruch von Geld und Macht aufgenommen hatten.
Eine weibliche Lord of Parliament.
Shona hatte es schließlich aufgegeben, den hohlköpfigen Gecken ihren komplizierten Titel zu erklären. Sie wünschte sich, dass die Schotten den Adelstitel auch als Baronswürde ansehen würden, wie die Engländer es taten. Das würde es so viel einfacher machen.
Und warum, um Himmels willen, konnte derjenige, welcher auch immer diese Bezeichnung erfunden hatte, nicht wenigstens auch ein weibliches Gegenstück für Frauen kreieren, welche diesen Titel innehatten?
Weil in diesem, wie auch in anderen Punkten, hielten Männer Frauen für unwichtig, unfähig oder unbedeutend.
Eine Bewegung erregte ihre Aufmerksamkeit, und plötzlich angespannt und in Alarmbereitschaft, blickte sie in Richtung der Bewegung.
Ein großer Mann, sein recht langes Haar war von bronzefarbenen Strähnen durchzogen, schritt mit animalischer Anmut über den geschnittenen Rasen.
Wenn er direkt auf den See zugehen würde, wäre sie gefangen.
Der Fremde hielt eine nackte Hand angewinkelt gegen seine Stirn, ohne Zweifel seine Augen vor der unbarmherzigen Sonne schützend. Dennoch zeigte die Silhouette seines Profils die scharfe Kontur seiner patrizischen Nase, den scharfen Bogen seiner hohen Wangenknochen und ein wohlgeformtes Kinn.
Ein ausdrucksstarkes Gesicht. Auf eine robuste Art attraktiv. Fesselnd, auf eine ungezähmte, fast schon raubtierhafte Art.
Als er weiterging, strömte Ärger aus jedem Schritt seiner kräftigen Beine.
Die stickige Luft stockte in ihren Lungen und, wie eine Taube im Visier des Jägers, stand Shona mucksmäuschenstill, aus lauter Angst davor, entdeckt zu werden.
So redete sie es sich jedenfalls selber ein.
Welchen anderen vernünftigen Grund sollte es sonst geben, dass ihr der Atem stockte und ihr Puls anfing zu rasen?
Sie war ein vernünftiges Fräulein.
Kein flatterhafter Einfaltspinsel, der zu theatralischem Getue, Gekicher, Schmollen, Tränen, Ohnmachten oder irgendwelchem anderen dramatischen, weibischen Gehabe neigte. Nein, wirklich nicht. Kein neckisches Drehen von Sonnenschirmen, Flattern von Fächern, kunstvoll hingeworfenen Handschuhen. Es war eine gute Sache, dass sie keine Neigung zum Flirten hatte, da die Kunst so weit außerhalb ihrer Fähigkeiten lag und ihre Taktlosigkeit nur weitere Scham über sie bringen würde.
Dennoch, trotz des kompletten Fehlens an fraulichen Tricks, blieb ihre verflixte Aufmerksamkeit neugierig - aufwühlend - auf den Gentleman gerichtet.
Der Stoff seiner Jacke spannte im Bereich seines Bizeps und seiner Schultern, und mit jedem weiteren langen Schritt, rutschte sein Mantel ein Stück höher, enthüllte eines der feinsten männlichen Hinterteile, das sie jemals in Augenschein nehmen durfte.
Nicht, dass es eine Angewohnheit von ihr war, die Gesäße von Gentleman zu betrachten. Im Allgemeinen, wenn Männer in der Nähe waren, hob sie nur selten ihren Blick von dem Boden oder den Zehen in ihren Schuhen auf.
Sie hätte sich nicht darum sorgen müssen, dass er sie dabei erwischte, wie sie ihn beobachtete, da er nicht einmal in ihre Richtung blickte.
Seine braune Jacke, seine blassbraunen Hosen und ebenholzfarbenen Stiefel mischten sich mit den dunkelgrauen Stämmen der Eichen, und einige Augenblicke später war er verschwunden.
Plötzlich, leicht verärgert, obwohl sie nicht wusste, warum, murmelte sie, „Vergeblich, darauf zu hoffen, dass die Landluft kühler sein würde als die Luft in London." Sie machte damit weiter, fieberhaft mit dem Fächer zu wedeln und so für Luft zu sorgen, um ihrem Gesicht eine erfrischende Abkühlung zu verschaffen.
Eine heiß ersehnte Brise wehte vorbei, den Duft von einigen spätblühenden Blumen und Reben mit sich tragend. Ihre Nasenflügel zitterten und sie nahm einen genüsslichen Atemzug.
Zumindest roch es hier um einiges besser.
Die Stadt stank an den meisten Tagen. Dennoch wurde der Gestank im Sommer unerträglich. Wenn sie nach draußen musste, bedeckte sie ihre Nase meist mit einem Taschentuch, das in Orangenduft getränkt war. Sie zog bei Weitem die frische, erquickende Luft auf dem Land vor - die des Hochlands im Besonderen.
Räder, die auf dem Kies knirschten, zogen widerstrebend ihre Aufmerksamkeit auf die kreisrunde Auffahrt des prunkvollen Herrenhauses. Das unheilverkündende Geräusch konnte nur eine Sache bedeuten.
Mehr Gäste für die Feier von Viscount und Viscountess Wimpleton, die über eine Woche dauern sollte.
Ein fast schon eigensinniger, kindlicher, finsterer Blick ließ ihre Augenbrauen sich zusammenziehen und zog ihre Mundwinkel nach unten.
Warum mussten die Wimpletons so liebenswürdige Gastgeber und überhaupt so nette Menschen sein? Sicherlich Lieblinge in der hohen Gesellschaft.
Drei staubbedeckte Kutschen kamen ruckelnd zum Stehen und