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Der Marquis und die verführerische Frau
Der Marquis und die verführerische Frau
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eBook271 Seiten3 Stunden

Der Marquis und die verführerische Frau

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Über dieses E-Book

Ein gequälter Marquis. Eine lebhafte, verführerische Frau. Ein tödlicher Feind.

Blythe Culpepper, nach London für eine Saison geschleppt, ist bestürzt, als sie erfährt, dass ihr Beschützer der teuflisch attraktive Lord Leventhorpe ist - der Mann, den sie verabscheut - der ihr helfen soll, sie in die höhere Gesellschaft einzuführen.

Seit ihrem ersten Treffen gab es nur feindselige Blicke und bissige Bemerkungen, und das jedes Mal, wenn sie sich begegneten. Allerdings kann sie nicht leugnen, dass ihr Körper auf ihn reagiert, wenn er in der Nähe ist.

Tristan, der ernste und kontrollierte Marquis von Leventhorpe, vermeidet normalerweise gesellschaftliche Anlässe. Also, warum um alles in der Welt hat er sich dazu bereiterklärt, seinem besten Freund dabei zu helfen, die Culpeppers in die Gesellschaft einzuführen?

Könnte es vielleicht daran liegen, dass eine außerordentlich faszinierende Culpepper Miss mehr als sein Interesse weckt? Blythe bringt ihn mit ihrem scharfen Verstand und ihrer noch schärferen Zunge an seine Grenzen. Dennoch kann er es nicht leugnen, dass ihn die Schönheit wie keine andere fesselt.

Als allerdings ein Feind auftaucht, der Blythe dazu benutzt, alte Rechnungen zu begleichen, muss sich Tristan entscheiden, ob es wichtiger ist, die befleckte Ehre der Familie wiederherzustellen - woraufhin er seit Jahren gearbeitet hat - oder das Herz der Frau zu gewinnen, in die er sich verliebt hat.

SpracheDeutsch
HerausgeberBadPress
Erscheinungsdatum23. Juni 2021
ISBN9781667401799
Der Marquis und die verführerische Frau
Autor

Collette Cameron

Bestselling,Collette Cameron award-winning, and multi-published historical author Collette Cameron was born and raised in a small town along the northern Oregon coast. To this day, the beach continues to remain one of her favorite retreats. A lifelong resident of small towns, she's also been known to venture to parts of Europe. Her favorite destinations? England, France and Scotland of course! There she can indulge her passion for exploring opulent manors and centuries old castles, in addition to scrutinizing anything even remotely related to the Georgian, Regency or Victorian eras! Plus, she does so enjoy those Highlanders’ kilts. Her Christian faith, husband, three adult children, and five miniature dachshunds complete her life quite nicely! When she's not teaching or writing, Collette enjoys amateur photography, bird watching, gardening, interior decorating, rock-hunting, or salmon fishing on the Columbia River.

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    Buchvorschau

    Der Marquis und die verführerische Frau - Collette Cameron

    DER MARQUIS UND DIE VERFÜHRERISCHE FRAU

    Die Blue Rose Regency Romances: Die Culpepper Misses

    Buch Zwei

    Von

    COLLETTE CAMERON

    Liebreizender bis pikanter, zeitloser Liebesroman

    Übersetzt von Stefanie Holzhausen

    „Dann bedauere ich es, mein Herr, dass ich euren Antrag ablehnen muss.

    Ich werde nicht innerhalb eines Tages heiraten und zur Witwe werden."

    „Eine sehr amüsante, warmherzige und lustige Geschichte aus der Regency-Zeit."

    ~USA Today Bestselling Author Ella Quinn

    WIDMUNG

    Für Collettes Chéris Collette’s Chéris

    Mein unermüdliche Gruppe an Freiwilligen, besonders JH, AD, LE, JG, DF, NP, DI, JB, und so viele mehr!

    Danke! Danke!

    Xoxo

    Eine Dame von edler Gesinnung denkt zu aller Zeit daran, dass eine gelassene Haltung die Mauscheleien von Menschen vereitelt, die böse Absichten hegen.

    ~Anstand und Etikette— Ein Leitfaden für vornehme Damen über die Lebenspraxis

    KAPITEL EINS

    ––––––––

    London, England, später Mai, 1822

    Blödsinn und völliger Quatsch!

    Blythe Culpepper, sich mit einer Hand ihren Mund bedeckend, starrte mit offenem Mund in das Herrenhaus, als sie ihrer Cousine Brooke und Brookes Ehemann Heath, dem Earl von Ravensdale, folgte.

    Sicherlich war das nicht alles echtes Gold, was die verschnörkelte Mauerbrüstung umrandete? Sie verengte die Augen, um besser sehen zu können, und musterte den großen Eingangsbereich. Ja. Ist es.

    Und nicht nur die geformte Brüstung. Die ganzen Verputzarbeiten und praktisch jede andere Oberfläche rühmte sich des glänzenden Schmucks, ausgenommen der kunstvollen Malereien der Kassettendecke und der rosagefärbten Marmorfläche.

    Alles rosafarben, golden und glitzernd. Und teuer.

    „Was eine schnöde Verschwendung von Geld." Blythe hörte mit ihren Selbstgesprächen auf und warf Heath einen schnellen Blick zu. Es ging ganz und gar nicht, ihn oder ihre Gastgeberin innerhalb der ersten Minute ihrer Ankunft zu beleidigen.

    Die Adlige, getaucht in goldenen Satin und vor Juwelen nur so tropfend - drei Diamanten-Armbänder? An jedem Handgelenk? - stand neben einer gigantischen Vase. Blythe kämpfte gegen den finsteren Blick an, der sich auf ihrem Mund und den Augenbrauen abzeichnen wollte. Abscheulich, dieses schamlose Zurschaustellen von Reichtum.

    Ihren losen Mund geschlossen haltend, gab sie ihr seidenes Tuch widerstrebend an einen wartenden Diener. Ein Schaudern überkam sie und ihre Härchen stellten sich auf, angefangen von ihren Unterarmen bis zu ihren Schultern. Verdammte Nerven. Sie hatte nicht erwartet, dass der Pomp, oder der Andrang, eine Wirkung auf sie haben würde.

    Ein einzelner Beryll in Form einer Träne ruhte zwischen ihren Brüsten, und Blythe presste eine Hand auf die Haut, die über ihrem breiten, viereckigen Halsausschnitt zu sehen war. Konnte sie es wagen, das Mieder etwas höher zu ziehen? Nach dem Ankleiden hatte sie es versucht, aber der Stoff hatte sich als äußerst figurbetont erwiesen und die Wölbung ihrer Brüste wurden nach oben gedrückt, damit die Welt sie beliebig anstarren konnte.

    Sie unterdrückte ein verächtliches Grunzen und hob ihren Mund etwas an. In den letzten 20 Jahren hatten die kleinen Zwillingskissen niemals viel starrende Blicke erhascht. Also musste man sich wahrscheinlich in diesem Punkt keine Sorgen machen.

    Über ihr Kleid zu stolpern war allerdings eine ganz andere Angelegenheit.

    Ihre gebrauchten Kleider waren immer zu klein für ihre Größe gewesen. Seitdem sie aus der Kutsche gestiegen war, hatte sich dieses Ballkleid - das durchsichtige Seidenoberkleid auf dem Gelben schwirrte ständig um ihre Füße - dreimal schon in den Verzierungen auf der Oberseite ihrer Slippers verfangen.

    Diese Ausflüge musste sie nun für den Rest der Saison ertragen, und sie fand es nicht reizvoll, vor den Oberen Zehntausend der Länge nach hinzufallen, mit ihrem Hintern nach oben gereckt. Sie klopfte mit ihrem Fächer gegen ihren Oberschenkel und überschlug, wie viele öffentliche Anlässe die Saison noch bereithalten würde, und versteckte ihr undamenhaftes Stöhnen hinter einem unfeinen Husten.

    Gott erspare ihr das.

    In dem Augenblick, wo der letzte Ton verklungen war, hatte sie die Absicht, in die ruhige Abgeschiedenheit des Landes zurückzukehren - zu dem bescheidenen, vertrauten Leben, das sie bevorzugte. Oder vielleicht würde sie einen kleinen Skandal aushecken. Nichts zu Ruinierendes, gerade beschämend genug, um sie etwas in Ungnade fallen zu lassen.

    Ja, das könnte vielleicht gehen.

    Diese protzige, glitzernde Parade griff ihre sonst so robusten Nerven gehörig an. Ein geplanter, schneller Aufbruch wäre vielleicht genau das Richtige. Immerhin war sie nicht nach London gekommen, um zu heiraten. Sich einen Ehemann zu angeln, stand auf ihrer Liste noch unter Bettpfannen säubern und Ställe ausmisten. Außer natürlich, sie würde einen Mann finden, der sie genauso anbeten würde, wie Heath Brooke liebte.

    Das waren fantasievolle Vorstellungen. Dummes Gewäsch. Märchen. Zumindest für Blythe.

    Laut Mama war Blythe selbst als Kleinkind eine willensstarke - einige würden vielleicht sagen einschüchternde - Persönlichkeit gewesen. Nun, als Erwachsene, ging sie Männern mit ihren unweiblichen Charakterzügen auf die Nerven und strapazierte ihre Geduld. Niemand, der sie kannte, benutzte jemals das Wort fügsam und ihren Namen im gleichen Satz, und sie würde sich keinen Mann mit geheuchelter Fügsamkeit angeln.

    Demütig die Mitgift anzunehmen, die Heath ihr zugestanden hatte, hatte die Aussicht zu heiraten, nicht verlockender werden lassen, und obwohl sie dankbar für seine Großzügigkeit war, konnte sie nicht von ihm erwarten, dass er auf unbestimmte Zeit für sie sorgen würde. In einem Monat würde sie volljährig sein und dazu in der Lage, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, was beinhaltete, dass sie nach Culpepper Park zurückkehren und in das neue Haus ziehen würde, das Brooke in Auftrag gegeben hatte.

    Irgendwie würde sich Blythe dort durchschlagen. Ein leichter Schauer lief die Länge ihres Rückens herunter. Aber sie würde keine Musikstunden mehr geben. Zumindest nicht für so verzogene Fratze, wie die Töchter des Vikars es waren. Für fünf endlose Jahre hatte sie diese Heimsuchung aushalten müssen.

    Mit einem entschlossenen Recken ihres Kopfs atmete sie ein und erwiderte Heaths ermutigendes Lächeln.

    Er und Brooke gingen Blythe und ihrer Cousine Brette in den gigantischen Eingangsbereich voraus. Blythes Zwillingsschwestern Blaire und Blaike gingen langsam vor sich hin, beide mit einem identisch sprachlosen, staunenden Ausdruck auf ihren Mienen.

    Blythe reckte ihren Hals, nahm das protzige Herrenhaus und die auffällige Ansammlung in sich auf und stieß sich ihren Zeh an Brookes Schuh. „Entschuldigung."

    Brooke, wahrscheinlich genauso erschreckt von der haarsträubenden Zurschaustellung von Reichtum, antwortete nicht, sondern drehte ihren Kopf nur langsam in die eine, dann in die andere Richtung.

    In dem grellen Kerzenlicht der meterhohen Kerzenleuchter blinzelte Blythe wieder, so wie ihre Schwestern und Cousinen - fünf blonde, gaffende Landeier, die in die Stadt gebracht worden sind.

    Wer könnte ihnen einen Vorwurf machen?

    Sie waren an Schlichtheit, Not und Armut gewohnt gewesen, und der prachtvolle Eingangsbereich funkelte wie das Grab des Pharaos, das sie einst auf einer Zeichnung gesehen hatte.

    Der Drang, ihre Rücke hochzuheben und in die sicheren und anonymen Grenzen der Kutsche - wie die Märchenfigur Cendrillon - zu fliehen, ließ Blythe ihr bauschiges Kleid mit beiden Händen nehmen, einer ihrer Füße, die in weißen Satinschuhen steckten, halb angehoben.

    Wer hatte eigentlich die hirnrissige Idee gehabt, die Culpeppers in die Gesellschaft einzuführen?

    Heath. Ihre stellvertretende Märchenfee. Er dachte, dass es sich als äußerst amüsant herausstellen würde.

    Für wen?

    Ihren Fächer in einer Hand - zu Schade, dass es kein magischer Zauberstab mit mythischer Kraft war - hob Blythe heimlich ihren Rock leicht an und entwirrte die Spitze ihres perlenbesetzten Schuhs wieder einmal vom Saum. Wenn das so weitergehen würde, würde sie sich zum Affen machen, wenn sie den Tanzboden betreten würde, die einzige Sache, vor der ihr nicht graute. Sie war ihr ganzes Leben lang schon musikalisch gewesen und so machte ihr die Aussicht, tanzen zu müssen, keine Sorgen. Nicht viel.

    Ihr Ensemble hatte bereits erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wobei einige Überlegungen nicht gerade freundlich waren, ging man von den bissigen Blicken und den Schmollmündern aus, und die Einführung heute Abend in die Hohe Gesellschaft war wichtig für den Erfolg von Brooke und dem der Mädchen.

    Keine der Culpeppers hatte großen Gefallen daran gefunden, London einen Besuch abzustatten, aber diese vergangenen Wochen hatte die Meinung von allen geändert, ausgenommen der von Blythe. Die Straßen barsten über vor Abfall und Mist, und die Stadt stank stärker als der Milchhof während der Höchsttemperaturen im Sommer. Bettler und Waisen waren in Fülle vorhanden, so wie Frauen mit losen Moralvorstellungen. Der große Kontrast zwischen der opulenten Zurschaustellung, die sie momentan umgab, und die hohläugigen, in Fetzen gekleidete Straßenkinder, die sie auf der Fahrt hierher gesehen hatte, passte nicht.

    Es war extrem unfair, dieses offenkundige Ungleichgewicht.

    Vielleicht hatte sie die langen Jahre des Hungers und der Not bitter gemacht gegenüber den Wohlhabenden, mehr als sie hatte wahrhaben wollen.

    „Schau dir die Cherubinen und die Nymphen an. Brette stieß Blythe mit ihrem Ellenbogen an, ihre Stimme gesenkt und angefüllt mit amüsierter Verlegenheit. „Sie sind überall und fast nackt.

    Das waren sie tatsächlich.

    Als der Diener ihre Gruppe in einem mühsamen, monotonen Singsang ankündigte, erwiderte Blythe das Lächeln eines eindrucksvollen Manns, der seinen lockigen, sonnengeküssten Kopf in ihre Richtung neigte. Er war so ziemlich der gut aussehendste Mann, den sie jemals gesehen hatte, mit breiten Schultern, einem markanten Gesicht und gekleidet in die neueste Mode.

    Heiterkeit erhellte seine Züge und sein Lächeln verwandelt sich in ein zufriedenes Grinsen. Seine hellbraunen Augen wanderten langsam von ihrem unbedeutenden Busen zu ihren Zehen und dann wieder zurück, verweilte einen Moment auf ihren Brüsten, bevor er ihr wieder kühn ihn die Augen schaute. Seine legten sich in den Augenwinkeln wieder in Falten, ein Beweis für einen Mann, der daran gewohnt war, oft zu lächeln.

    Ihr Magen reagierte auf sehr merkwürdige Weise, war ganz schlabberig und aufgewühlt.

    Und ihre Brüste? Nun, unter diesem anerkennenden Blick schwollen die verdammt unerheblichen Dinger an und richteten sich stolz auf. Ziemlich dreist von ihnen, wenn man ihre Größe betrachtete. Wärme stieg in ihre Wangen hoch und sie wandte ihren Blick ab.

    So ein verdammter Mist.

    Es war das erste Mal, dass sie überhaupt errötet war oder ihr Busen sie verraten hatte. Wahrscheinlich würde das selbstbewusste Paar gleich aus dem Spitzensaum des Mieders herauskrabbeln und fröhlich Hallo winken.

    Ihre Cousine rückte näher und öffnete ihren Fächer, verdeckte so den unteren Teil ihrer Gesichter. Sie neigte ihren blonden Kopf, um in Richtung des Eingangs des Ballsaals zu weisen, wo die Menge sich nach vorne ergoss, die Neuankömmlinge in Augenschein nahm und über sie redete. „Schau mal, Blythe. Die Statuen auf beiden Seiten der Doppeltüren sind es auch."

    „Sind was? Über was jammerte Brette? Oh. Nackt. Die Statuen der griechischen Götter waren splitterfasernackt. „Darum kichern und zeigen diese dämlichen Mädchen auch darauf.

    Blaike schmunzelte und Blaire grinste, ihre blauen Augen funkelten, da sie beide auf einem Bauernhof aufgewachsen waren. Die männliche Anatomie interessierte sie nicht so sehr wie die behütet aufgewachsenen Fräuleins der hohen Gesellschaft. Nichtsdestotrotz überließ die männliche Ausstattung der Statuen nichts der Fantasie.

    Nun einer blieb gut ausgestattet.

    Die guten Stücke des anderen Mannes waren in der Hand einer Debütantin abgebrochen, was eine weitere Runde von wildem Kichern auslöste. Von dem tadelnden Blick her zu urteilen, die ihre Gastgeberin den Frauen zuwarf, würde Blythe ihren Anhänger darauf verwetten, dass der Gott schon vorher seinen Penis aufgrund von neugierigem Betatschen verloren hatte.

    „Wir dachten, du bräuchtest vielleicht Hilfe, Ravensdale." Eine spöttische männliche Stimme sprach Heath über Blythes rechte Schulter hinweg an.

    Guter Gott.

    Blythe versteifte sich und weigerte sich, nach hinten zu schauen.

    Der tiefe Bariton konnte nur einem einzigen Mann gehören. Dem unerträglichen Marquis von Leventhorpe.

    Absolut schrecklich.

    Ihr erster Streifzug in die Hohe Gesellschaft, und er nahm an der gleichen Veranstaltung teil, seine Anwesenheit war so willkommen wie eine verschrobene, alte Tigerkatze. Er hatte sie auf dem falschen Fuß erwischt, und sie hatten sich ein Wortgefecht nach dem anderen geliefert, seit ihrem ersten Treffen auf Esherton Green, dem Zuhause ihrer Kindheit. Ein arroganterer, schwierigerer .... humorloserer .... sturerer Mann als Lord Leventhorpe wandelte nicht auf dieser Erde.

    Sein Duft, frisches Leinen gemischt mit Sandelholz, hüllte sie ein, warnte sie, dass er näher gekommen war. Zu nahe. Sein Atem kitzelte ihr Ohr, als er fast unhörbar murmelte, „Euer Mund stand so weit offen wie der eines Pelikans. Wieder einmal."

    Sie presste ihre Lippen zusammen und ignorierte kategorisch den verwirrenden Stich, den seine Nähe und sein warmer Atem verursachten. Er hatte sie überrascht. Das war alles.

    Was ist ein verdammter Pelikan?

    Etwas mit einem gewaltigen Mund, ohne Zweifel, aber sie würde lieber nackt auf heißen Kohlen tanzen, als den Koloss nach einer Erklärung zu fragen.

    „Was für ein unhöflicher Flegel ihr doch seid, das zu erwähnen, mein Herr." Leise und aus ihren Mundwinkeln heraus mit ihm redend, zwang sie ihre Lippen dazu, sich zu einem Lächeln zu verziehen, während sie ihre Familie musterte und ihn in Gedanken zum Hades wünschte.

    Ausnahmsweise bemerkte niemand ihren verbalen Schlagabtausch.

    Lord Leventhorpes Brust - eine breite Wand von lebensstrotzender Männlichkeit - , die einige Zentimeter über ihr thronte, blockierte ihr die Sicht. Sie war schon versucht, sich davon zu machen, zwang ihre Füße allerdings dazu, stehen zu bleiben. Er war der größte Mann, den sie jemals getroffen hatte, und da er einer von Heaths engsten Freunden war, musste sie lernen, Lord Leventhorpes einschüchternde Gegenwart zu ertragen. Sicherlich warteten eine Heiligsprechung und ein Platz am Tisch des Herren auf sie, wenn sie diese Herkulesaufgabe bewältigen würde.

    Dem Teufel mit dem goldbraunen Haar machte es Spaß, sie zu provozieren, und wie ein Trottel erlag sie regelmäßig seinen Sticheleien. Normalerweise bewahrte sie einen kühlen Kopf, und das er die Person sein sollte, die sie auf die Palme brachte, ärgerte sie.

    Ein frustriertes Knurren formte sich in ihrer Kehle, und sie presste ihre Zähne und Hände zusammen.

    „Ravensdale, du hast alle Hände voll. Leventhorpe ging um sie herum und ein zynisches Lächeln legte sich auf seine schön geformten Lippen, als er vorbeiging. „Ich würde es als höchstes Privileg ansehen, dir mit diesen exquisiten Damen zu helfen.

    Sie nahm ihm das unterwürfige Getue nicht für einen Moment ab. Auf Esherton, als er die Culpeppers beschuldigt hatte, Heath entführt zu haben, hatte sie den wahren Lord Leventhorpe gesehen, und diese unterwürfige Hochachtung verbarg einen hartherzigen, grimmigen Mistkerl.

    Sein durchdringender Blick - so hitzig und blau wie der wolkenlose Mittagshimmel im August - forderte ihren heraus, als ob er es darauf abgesehen hätte, ihre Gedanken und Gefühle zu lesen. Sehr unangenehm, und außerdem ging es ihn verdammt noch mal nichts an. Es war zum Verrücktwerden, wie er ihre Gedanken durcheinanderbrachte und Gefühle heraufbeschwor, die sie nicht entschlüsseln konnte.

    Eine Spur von Belustigung trat in seine Augen und sie verengte ihre.

    Hör auf zu starren, du übergroßer, gut aussehender Pavian.

    Augenblicklich wurde Lord Leventhorpes Ausdruck verschlossen und unleserlich. Er rieb die Seite seiner Nase und warf einen prüfenden Blick in Richtung Eingang, bevor er ein hintergründiges, halbes Lächeln aufsetzte. „Wenn du Hilfe dabei brauchst, diese Damen zu geleiten, würden Hawksworth und ich uns geehrt fühlen, dir beizustehen."

    „Reverend Hawksworth ist auch hier?" Blythe spähte über ihre Schulter.

    Ja, tatsächlich. Grinsend bahnte sich Reverend Hawksworth seinen Weg durch die Menge.

    Charmant, geistreich und der perfekte Gentleman machte er dem schönen Gott Konkurrenz, der ihr vorhin zugelächelt hatte. Sie warf Lord Leventhorpe einen nachdenklichen Blick zu. Wie konnten zwei so unterschiedliche Männer - der eine engelsgleich und der andere dämonisch - Heaths engste Freunde sein?

    Brette lebte auf, ihre Wangen verfärbten sich und ihre Augen leuchteten, als der Geistliche sich ihnen anschloss.

    Auf Esherton Green hatte Blythe vermutete, dass ihre Cousine Interesse an Reverend Hawksworth hatte und Brettes Reaktion heute Abend bestätigte das.

    Schmunzelnd schaute er kurz auf die Gaffer, die aus dem Ballsaal drängten. „Ich glaube wirklich, dass ein Aufstand kurz bevorsteht. Mit fünf unvergleichlichen Schönheiten aufzutauchen ist wirklich nicht fair, Raven. Ich rechne an diesem Abend mit theatralischem Getue, Ohnmachtsanfällen und Hirnschlägen in Rekordhöhe. Vielleicht auch leidenschaftliches und nicht immer geheiligtes Anflehen des Herren."

    Heath grinste und nickte zustimmend zu etwas, das der Butler gesagt hatte. „Ah, ich hatte niemals die Absicht, fair zu spielen. Ich würde aufgrund der Reaktion, die ich sehe, darauf wetten, dass die hohe Gesellschaft nie wieder dieselbe sein wird. Was sagt ihr, Withers?"

    „In der Tat nicht, mein Herr." Etwas an der entgegengesetzten Seite des Raums erregte die Aufmerksamkeit des Dieners und seine Mundwinkel zogen sich noch weiter nach unten, während seine Augenbrauen in Richtung seines zurückgehenden Haaransatzes hochschnellten.

    Eine kichernde junge Dame hielt das Anhängsel der Statue in die Höhe, schwang es vor und zurück. Ihre rotgesichtige Gastgeberin, Lady Kattenby, versuchte, sich von der nichts ahnenden Dame loszumachen, die ihren Arm umklammert hielt.

    Blaire und Blaike kicherten, bis Brooke sie mit einem strengen Blick zum Schweigen brachte. „Mädchen, unschickliches Benehmen ist nicht lustig, und das zu schwenken, ist ganz sicherlich nicht lustig."

    Tatsächlich war es das sogar sehr.

    So wie die Gesichter der Gäste, besonders die der Frauen, von denen die meisten keine Anstalten machten, ihre verzückten Blicke von der Szene abzuwenden.

    „Ich bitte um Entschuldigung, mein Herr. Withers verneigte sich kurz vor Heath. „Ich muss mich unverzüglich um Apollos missbrauchtes ... ähm ... Glied kümmern.

    Blythe verbarg ihr Grinsen hinter ihrem Fächer.

    Lord Leventhorpe, Heath und Reverend Hawksworth brachen in Gelächter aus.

    „Ein Glied ist in meinen Augen eine Übertreibung." Heaths Schulter bebten wieder.

    Brooke tippte mit ihrem Fächer auf seinen Arm. „Sei still, Liebling. Denk an die Mädchen."

    Withers marschierte in Richtung des Eingangs zum Ballsaal und, nachdem er das Marmorstück zurückgeholt hatte, legte er das Glied auf seine Handfläche, statt es diskret in seiner Faust zu verstecken oder es in der Tasche seines Fracks verschwinden zu lassen, und ging zu einem beschämten Diener.

    Der peinlich berührte Diener nahm vorsichtig den Stein zwischen seinen behandschuhten Zeigefinger und Daumen und huschte aus dem Eingang, seine Ohren verfärbten sich scharlachrot, als hinter ihm gekichert wurde.

    Um das Lachen zu unterdrücken, das hinter ihren Zähnen gurgelte, biss sich Blythe

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