Wie stark ist diese Liebe?
Von Jennifer Mikels
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Ein Skandal erschüttert Arizonas High Society: Die Unternehmerin Taylor Elmhurst kümmert sich selbst um ihren kleinen elternlosen Neffen - ein Kindermädchen würde schließlich reichen! Außerdem hat sie eine Affäre mit einem Zimmermann - schockierend! Sucht Taylor nur Sex oder hat sie etwa ihr Herz verloren?
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JULIA SAISON
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Buchvorschau
Wie stark ist diese Liebe? - Jennifer Mikels
IMPRESSUM
Wie stark ist diese Liebe? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 1999 by Suzanne Kuhlin
Originaltitel: „Just The Three Of Us"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 203 - 2003 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: M. R. Heinze
Umschlagsmotive: bernardbodo / GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733757298
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Du machst dir Sorgen um Petey, ja?"
Taylor Elmhurst drehte sich in der offenen Terrassentür um und lächelte ihre beste Freundin Sarah an. Sie kannten einander seit dem neunten Lebensjahr von der Ballettschule. Sarah konnte sie nichts vorgaukeln. „Er ist sehr jung und macht eine schwere Zeit durch. Ich habe Angst, Fehler zu begehen."
Sarah sah sie aus großen braunen Augen verständnisvoll an. „Petey hängt an dir."
Sicher, aber das machte es für Taylor nur noch schwieriger, weil sie nicht wusste, wie sie dem Jungen helfen sollte.
„Außerdem begehen alle Eltern Fehler", fuhr Sarah fort.
„Kann schon sein. Taylor war überhaupt nicht auf Kinder vorbereitet gewesen, doch über Nacht war sie zur Ersatzmutter für ihren fünf Jahre alten Neffen geworden. Manchmal hatte sie das Gefühl, der Verantwortung nicht gewachsen zu sein, aber abgesehen von Peteys Angewohnheit, in aller Herrgottsfrühe aufzuwachen, hatte sie ihn gern bei sich. „Möchtest du auch etwas essen?
, fragte sie, als der Butler Leeland ein Tablett mit Croissants und süßen Brötchen auf ein Tischchen stellte.
„Vielleicht ein Brötchen. Sarah strich sich das lange braune Haar aus der Stirn, das ihr bis auf den Rücken reichte und das sie heute zu einem eleganten Knoten geflochten hatte. „Andere Frauen haben keine solchen Probleme mit Kindern wie du.
„Andere Frauen haben aber auch neun Monate Zeit, um sich darauf vorzubereiten. Taylor ließ sich auf das Sofa sinken und füllte zwei Tassen aus der silbernen Kaffeekanne. „Bei Babys kann man nicht viel falsch machen, höchstens mal ein Fläschchen verwechseln oder die Windeln nicht richtig befestigen. Aber bei Petey habe ich es mit einer kleinen Persönlichkeit zu tun. Ich möchte ihm in keiner Weise schaden.
Bisher hatte sie kaum einen Gedanken an einen anderen Menschen verschwenden müssen, weil sie allein gelebt hatte. Spontaneität hatte ihr Leben bestimmt. Aus einer Laune heraus war sie nach Europa geflogen, und wenn sie den ganzen Tag im Bett bleiben wollte, klingelte sie nach Leeland, der sie mit Essen und allem anderen versorgte, das sie haben wollte. Und wenn sie mit einem Mann bis zum Sonnenaufgang unterwegs war, spielte das auch keine Rolle.
Jetzt trug sie Verantwortung. Petey war ein kleiner Junge, und er hätte Angst gehabt, wenn sie morgens nicht da gewesen wäre. Sie konnte ihn auch nicht einfach von der Schule nehmen und mit ihm verreisen. Plötzlich war alles anders. Sie war Mutter geworden, ohne auf diese Rolle vorbereitet zu sein.
Sarah seufzte, als Krümel auf ihren Hosenanzug aus orangefarbener Seide fielen. „Habe ich dir eigentlich schon das Neueste von Buffy Morrell erzählt?"
„Ist das dieser schwedische Gitarrist, der so aussieht, als wäre er gerade einer Gruft entstiegen?"
„Nein, der war schon letzte Woche. Buffy ist …"
„Tante Taylor!"
Bei Peteys entsetztem Aufschrei sprangen die beiden Frauen auf.
Er stürmte von der Terrasse herein, das blonde Haar zerzaust, das Hemd halb aus der Hose hängend. „Du musst mir helfen! Mein Kätzchen kann nicht mehr weiter! Tränen standen ihm in den blauen Augen. „Es ist auf den großen Baum bei den Blumen geklettert!
Erleichtert ging Taylor zu ihm und legte ihm die Hände auf die Schultern. Nach dem Tod seiner Eltern war er völlig verschlossen gewesen – und das über Wochen. Erst seit sie ihm vor Kurzem die Katze gekauft hatte, zeigte er wieder mehr Lebensfreude. „Ist doch gut, versicherte sie beruhigend und ging vor ihm in die Hocke. „Wir holen Echo herunter.
„Das machen wir schon, sagte auch Sarah und strich Petey über den Kopf. „Du holst ihn herunter
, erklärte sie Taylor, die sie überrascht ansah, und zog sich hastig zurück. „Du weißt, dass ich nie auf Bäume klettere."
Das musste Taylor sich ausgerechnet von ihrer ältesten Freundin anhören, mit der sie im zarten Alter von neun Jahren ewige Treue in jeder Lage geschworen hatte! Aber ihr war schon klar gewesen, dass ihre Freundin sich nicht das sündhaft teure Kostüm eines Pariser Modeschöpfers ruinieren würde, das sie erst vor zwei Wochen beim Meister persönlich gekauft hatte. Als Sarah sich das letzte Mal einen Fingernagel abbrach, hatte sie sogar ein Mittagessen abgesagt und erst den Schaden im Salon reparieren lassen.
„Soll ich die Feuerwehr rufen?", erkundigte sich Leeland, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte.
Noch vor einer Woche hätte Taylor sofort zugestimmt, aber gerade erst am letzten Wochenende hatte sie festgestellt, dass die Feuerwehr in erster Linie dazu da ist, Brände zu bekämpfen. Als sie nach Haus zurückkehrte, sah sie eine Rauchwolke über ihrer Garage. Feuerwehrwagen standen in der Einfahrt ihres Anwesens. Schläuche lagen auf dem makellosen Rasen. Aber sie war für die schnelle Hilfe sehr dankbar gewesen. Dadurch hatte sie nur die Garage und nicht auch noch das Haus verloren.
Nein, die Feuerwehr durfte nicht mit Kleinigkeiten belästigt werden. „Ist der Gärtner noch hier?"
„Nein, Miss, erwiderte Leeland, „aber der Zimmermann.
Petey richtete die blauen Augen flehend auf Taylor, als sie ihn an der Hand in den Garten führte. „Du holst Echo doch herunter, oder?"
„Ich könnte schon die Leiter besorgen, Miss", bot Leeland an, der ihnen gefolgt war.
Und dann? Von der Leiter aus würde Taylor niemals die Katze erreichen, und sie konnte auch nicht ihren treuen Angestellten, der schon siebzig war, bitten, auf einen Baum zu klettern. Schon mit dem Fangen eines Balls hatte sie Leeland an den Rand seiner körperlichen Leistungsfähigkeit getrieben. Nein, das kam auch nicht infrage.
„Taylor, du wirst doch nicht selbst auf den Baum steigen!", rief Sarah so entgeistert, dass Taylor beinahe gelacht hätte.
Sie warf Sarah einen leicht vorwurfsvollen Blick zu. Schließlich war Taylor Elmhurst niemals auf Bäume geklettert. Das hätte ihre Mutter nicht geduldet.
„Mommy oder Daddy hätten das für mich getan", sagte Petey bedrückt.
Taylor schnürte es die Kehle zu. Sie hatte sich bisher die größte Mühe gegeben, ihn den Verlust der Eltern nicht allzu stark spüren zu lassen.
„Du holst sie, ja?", drängte Petey.
Ein Fünfjähriger brachte sie in eine schwierige Lage. Sie, Taylor Elmhurst, die mit ihren neunundzwanzig Jahren eine millionenschwere Firma leitete. Da war sie doch wohl noch selbstbewusst, intelligent und tüchtig genug, um zu entscheiden, wie eine kleine Katze gerettet wurde!
Im Näherkommen entdeckte sie das schwarz-weiße Kätzchen, das sich laut miauend an einen Ast klammerte. Ein Mann in einem durchgeschwitzten knappen T-Shirt und einer hautengen Jeans stand auf einem anderen Ast.
„Wer ist denn das?", fragte Sarah höchst interessiert.
Taylor wusste es nicht, aber er sah umwerfend aus. Sein langes dunkles Haar wurde vom Wind zerzaust. Kräftige Wangenknochen und ein breites Kinn beherrschten das Gesicht. Fasziniert betrachtete Taylor das Muskelspiel seiner Arme und seine gebräunte Haut, als er mit der Katze herunterkletterte.
Es war geradezu unhöflich, wie sie ihn ansah. Keine Frau würde dieses Gesicht so schnell wieder vergessen. Höchstwahrscheinlich kannte sie ihn, oder sie hatte ihn zumindest schon irgendwo gesehen. Aber wo nur? „Wer sind Sie?", fragte sie, sobald seine Turnschuhe die Erde berührten.
Er richtete die grauen Augen auf sie und schenkte ihr ein hinreißendes Lächeln. „Der Zimmermann."
„Mein Zimmermann?"
„Wenn Sie so wollen."
„Und wie heißen Sie?", forschte Taylor.
„Duran. Er wandte sich Petey zu und drückte ihm das Kätzchen in die Arme. „Matt Duran.
Sarah trat dicht neben Taylor. „Wann findet morgen Abend die Dinnerparty statt, Taylor?, fragte sie, doch es ging ihr eindeutig nur darum, aufzufallen. Sie seufzte und starrte dabei die ganze Zeit auf Matt Durans Rückansicht, die in der engen Jeans besonders gut zur Geltung kam. „Der ist ja umwerfend. Einfach umwerfend
, raunte sie. „Schade, dass er arm ist."
Taylor sah sie fragend an.
„Ich meine damit, erwiderte Sarah lachend, „dass wir uns nicht jeden Mann schnappen können, selbst wenn er groß, dunkelhaarig und attraktiv ist. Kannst du dir meine Mutter vorstellen, falls ich den da mit nach Hause bringen würde?
Sarah ahmte den hoheitsvollen Ton ihrer Mutter nach. „Absolut kein Stammbaum, meine Liebe."
„Gehen wir ins Haus, schlug Taylor vor. „Du hast den Mann schon viel zu lange angestarrt.
Und ich auch …
Sie sah genau so aus, wie Matt sie in Erinnerung hatte. Zierlich, feingliederig und sehr schlank. Eine langbeinige Schönheit mit einem wiegenden Gang, der ihm schon vor fünf Jahren aufgefallen war. Er hatte Taylor Elmhurst bei einer Party der High Society gesehen, untergehakt bei einem sichtlich reichen und erfolgreichen Mann. In dem eisblauen, weichen Kleid, das sich um ihren Körper schmiegte, hatte sie wie eine Prinzessin gewirkt. Das blonde kinnlange Haar glänzte und schwang leicht hin und her, wenn sie lachte.
Damals hatte er noch in einem Penthouse gewohnt und war so reich gewesen, dass er sich jederzeit um Taylor Elmhurst hätte bemühen können. Er war ein erfolgreicher Bauunternehmer gewesen und hatte in einer anderen Welt gelebt, zu der Alisha gehörte. Seit damals hatte er nicht nur seine Firma, sondern auch die Frau verloren, die er geliebt hatte. Heute stand er wieder ganz am Anfang.
Genau genommen war er jedoch für eine Taylor Elmhurst nie vornehm genug gewesen. Vor allem war ihm jetzt klar, dass er keine Frau wie sie in seinem Leben haben wollte. Dennoch fühlte er sich zu ihr hingezogen – damals wie heute. Ob er zu den Dummköpfen gehörte, die sich etwas wünschten, obwohl sie wussten, dass es schlecht für sie war?
Matt griff durch das geöffnete Fenster in seinen Geländewagen und schaltete den CD-Spieler ein. Faith Hill beruhigte ihn immer. Ihre Stimme mischte sich mit dem Kreischen der Säge.
In der Nähe der ausgebrannten Garage hatte er unter einigen Eichen sein Werkzeug und Baumaterial gelagert. Hinter dem weitläufigen Wohnhaus im spanischen Stil und dem sorgfältig angelegten und gepflegten Garten erstreckte sich die Wüste von Arizona. Die endlosen gelben Grasflächen wurden ab und zu nur von einem Kaktus oder einem dürren Busch unterbrochen und reichten bis zum Horizont.
In den letzten Tagen hatte Matt oft einen Falken beobachtet, der auf der Suche nach Beute seine Kreise zog, oder ein Kaninchen, das durch die Wüste hoppelte. Die Arbeit im Freien war angenehm, weil es schon warm, aber noch nicht richtig heiß war. Bevor am Ende des Frühlings die Hitze einsetzte und die Wüste zu glühen begann, würde er mit der Arbeit fertig sein.
Pfeifend sägte er einen Balken durch und bemerkte erst hinterher den Jungen, der in seiner Nähe stand und ihn aufmerksam beobachtete.
„Was machst du da?" Der Kleine mochte fünf sein und war mit dem sandblonden Haar und den blauen Augen niedlich. Während er langsam näherkam, schlug er einen Baseball gegen den Fängerhandschuh.
„Ich baue die Garage wieder auf."
„Es hat gebrannt", erklärte der Junge eifrig.
„Ich weiß", sagte Matt lächelnd.
„Da waren