Ausgerechnet Paul!: Digital Edition
Von Merle Faber
()
Über dieses E-Book
Serien-Dreh in Berlin: Heiß flirtet die Hutmacherin Mira mit dem sexy Beleuchter Paul. Bis rätselhafte Diebstähle für Unruhe am Set sorgen. Als Mira verdächtigt wird, ermittelt sie auf eigene Faust - und glaubt plötzlich den Dieb zu kennen: Ausgerechnet ihre neue Liebe Paul!
Mehr von Merle Faber lesen
Sturzflug ins Glück: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe ohne Sicherungsseil: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Ausgerechnet Paul!
Titel in dieser Serie (100)
Nacht des Schicksals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Hollywood-Märchen für Dr. Morgan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeißes Happy End in Griechenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Küsse unter griechischer Sonne ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchicksalsnächte in Spanien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeißer Flirt in Napa Valley Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchicksalssommer für Dr. Thomson Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWüstenbraut wider Willen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSüße Küsse in Athen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRückkehr nach Connemara Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpanische Nächte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErst wenn ich weiß, dass es Liebe ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie süße Rache des stolzen Spaniers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon nun an und für immer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerrscher meines Herzens: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt im Schloss des stolzen Spaniers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Sommer voller Leidenschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum nur ... warum? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTanzen ist die beste Medizin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Playboy von Tobago Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDaddy gefunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpanische Sonne, spanisches Glück: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführung für Anfänger: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHappy End unter griechischer Sonne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsglocken für Schwester Jill Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSüßes, wildes Spiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Rausch einer Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErotische Träumereien: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeurige Küsse zum Fest der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia und Vincenzo - eine Liebe in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Als Maria in Dublin die Liebe fand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn ein Milliardär dich küsst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnima | Teil 3 - Unheilbar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKommissarin Moll und die Tote aus der HafenCity: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Herzog und seine geliebte Feindin Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Traummann mit Vergangenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJuwelen, Mörder, Tote - Sechs Extra Krimis Juni 2018 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie zähmt man eine Prinzessin? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCronos Cube Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur du machst mich glücklich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kuss des falschen Prinzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBei Sonnenaufgang: Der siebte Fall für Gamache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerry Rhodan Neo 76: Berlin 2037: Staffel: Protektorat Erde 4 von 12 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Engel mit kleinen Fehlern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLichtstaub: Ein Beobachtung in Bogenhausen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Inselreich der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur für diese eine Nacht ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLetzter Abflug Calden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAtemnot Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Zauber dieser Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEselsohr auf Seite 19: Geschichten aus der Stadtbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schmiede der schwarzen Seelen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Verzaubern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrag nicht - küss mich! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZur Liebe verführt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiagnose: wahre Liebe! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSupernova Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorical Exklusiv Band 87: Schenkt mir Euer Herz, Mylord! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Krimis - Sonderausgabe Dezember 2016: Alfred Bekker, #5 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Krimis - Sonderausgabe Dezember 2016 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Dem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Finnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie griechische Überraschung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Hot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Nanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 6 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Versprochene Braut des Scheichs: Die Almasi Scheich, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm zu mir nach Italien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin besonderes Praktikum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Ausgerechnet Paul!
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ausgerechnet Paul! - Merle Faber
IMPRESSUM
Ausgerechnet Paul erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
Erste Neuauflage by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg,
in der Reihe: Digital Edition
© 2007 by Cora Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY LIEBEN & LACHEN
Band 35 - 2007 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Umschlagsmotive: kieferpix, amiloslava / Thinkstock
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733788025
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY
Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de
Werden Sie Fan vom CORA Verlag auf Facebook.
1. KAPITEL
Die oberste der fünf rosa Hutschachteln unters Kinn geklemmt, die Arme fest um die vier anderen, blickte Mira auf das Schild über dem alten Backsteintor. FILMGELÄNDE BABELSBERG TOR 7 stand dort in großen Lettern. Heute hatte sie den Parkplatz ohne Umwege gefunden. Beim ersten Mal war sie natürlich vor einer Schranke neben einem leeren Wachhäuschen gelandet und hatte zwanzig Minuten lang versucht, mit dem Handy jemanden herbeizuklingeln, der sie auf das Filmgelände ließ. Fast vermisste Mira das Gefühl von Hektik, das sie sonst empfand, wenn sie ihre neuen Hutkreationen vorstellte.
Sie ließ den Blick über die Firmenschilder an der rechten Torseite gleiten. Dort hing ein Stück Papier, das in einer Plastikfolie steckte. Ein dicker roter Pfeil wies nach links. Dahinter stand in krakeliger Schrift: Sophienbad. Immer links abbiegen, hatte der Wachmann ihr das letzte Mal gesagt.
Doch obwohl sie immer links abgebogen war, wusste sie schon hinter der zweiten Studiohalle nicht mehr weiter. Auf der einen Seite standen Kulissen, die aussahen, als hätte man ein schottisches Schloss mit einer bayerischen Alm gekreuzt. Mira schüttelte unwillkürlich den Kopf, und ihre aufgestapelte Pyramide aus Hutschachteln wackelte bedenklich in ihren Armen. Dabei hatte sie bei Mrs. Cory in London gelernt, wie man selbst mit einer Größe von eins sechsundfünfzig zehn Schachteln gleichzeitig sicher über die Regent Street bugsierte. Your daily workout, darling, hatte Mrs. Cory immer gesagt.
Glück gehabt, in der nächsten Halle schob gerade jemand einen Springbrunnen mit einem Gabelstapler durch ein offenes Tor. Von dieser Seite war sie noch nie hereingekommen. Doch das konnte nur die Ausstattung für die erste Staffel der Serie Sophienbad – die Society-Klinik sein.
Plötzlich packte Mira wieder die Aufregung, die sie immer beschlich, wenn sie sich dem Set näherte. Sie, Mira Zimm, arbeitete für das Fernsehen! Ohne den Auftrag für das Filmstudio hätte sie ihren neuen Laden nie anmieten können. Zwei Tage und zwei Nächte hatte sie praktisch durchgearbeitet und fünf Hüte zur Auswahl geschaffen. Groß, klein, bunt, einfarbig, damit einer auf jeden Fall genommen wurde.
In der Mitte der Halle wurden gerade mehrere Stellwände aufgebaut. Eine Massagebank stand auf einer durch grün-weißen Kachelboden markierten Fläche, daneben befand sich ein Rollwagen aus Alu, auf dem bunte Glasfläschchen und ein Stapel grüner Handtücher lagen. Mira hatte keine Ahnung, was in der nächsten Episode passieren würde. Für die Filmleute war alles, was mit dem Sophienbad zusammenhing, immer top secret. Aber irgendwo musste sie jetzt die Schachteln loswerden, sonst würden ihr auch Mrs. Corys Tricks nicht mehr helfen.
„Vorsicht, Kabel!"
„Oops." Mira hob das linke Bein und balancierte vorsichtig auf dem rechten, dann lugte sie über die Hutschachteln nach vorne. Ein Blick aus grauen Augen traf sie. Strahlende Augen, über die ein paar freche dunkle Strähnen fielen. Der Hutschachtel-Turm wackelte, und Mira schob schnell den rechten Arm höher, damit die oberste Schachtel nicht ins Rutschen geriet. Drei Schritte vor ihr hielt ein wahnsinnig gut aussehender Mann ein schweres Kabel in der Hand, das er offenbar bis eben über den Boden geschleift hatte. Jetzt gerade zog der Mann jedoch nicht mehr, sondern starrte sie an. Mira hatte das ungute Gefühl, dass ihr britischer Minirock durch die Tragerei hochgerutscht war. Sie blinzelte in Richtung des wirklich atemberaubenden Kabelmannes. So halb vorgebeugt, wie er stand, traten starke, braun gebrannte Armmuskeln unter dem T-Shirt hervor. Mira versuchte, das Logo auf dem Shirt zu entziffern, doch der wohlgeformte Oberkörper, der von dem Stoff nur knapp verhüllt wurde, lenkte sie zu sehr ab. Dann traf sie wieder ein Blick aus diesen grauen Augen. Mira hätte geschworen, dass die Haare des Mannes genauso dunkelbraun wie ihre waren. Nur nicht so lang. Sein Nacken war ausrasiert, aber vorn tanzten ihm lange Strähnen über das Gesicht mit der geraden Nase. Ein bunter Lichtfleck spiegelte sich auf seinem Ohr. Mira wollte sich umdrehen und der Ursache der Spiegelung auf den Grund gehen, nur faszinierte sie das Ohr zu sehr. Sie spürte den Impuls, an der perfekten Rundung zu knabbern. Und hatte gleichzeitig die Vision, dass auf diesem Kopf eine Robin-Hood-Mütze mit einer langen grünen Feder sitzen müsste.
Dann deutete der Mann mit einem Nicken auf ihren Fuß. Mira stellte ihn vorsichtig wieder hin. Kein Kabel. „Wo geht es denn hier zu den Garderoben? Ich meine, der Garderobe von Svenja?"
Der Mann sagte kein Wort, sondern musterte sie nur aus diesen grauen Augen.
„Svenja Angerholt. Der Star vom Sophienbad."
Mit einer Bewegung, die Mira nur als hochgradig sexy bezeichnen konnte, ließ der Typ das Kabel zu Boden fallen und bot ihr mit einer stummen Geste an, die Schachteln zu tragen.
„Lieber nicht." Sonst fielen ihr noch die Schachteln in den Sägestaub von den Aufbauarbeiten.
Allerdings drehte der schöne Mann jetzt nur langsam den Kopf. Irgendwie war er ein bisschen begriffsstutzig.
„Wo ist denn nun die Garderobe?"
Er trat einen Schritt auf sie zu. Seine Schultern waren noch breiter, als sie gedacht hatte, jetzt wo er sich richtig aufrichtete. Ein bisschen musste Mira nach Luft schnappen. Wow!
„Da." Er streckte den rechten Arm aus und wies zu einer Tür, die halb hinter einer Blue Screen verborgen war. Ein paar Streifen Staub zeichneten sich auf seinen sehnigen Unterarmen ab. Mira strahlte ihn an und überlegte, ob er wohl einmal mit ihr Kaffee trinken gehen würde. Da fiel ihr Blick auf das Ende des Arms.
Ein rosa-grün-gelb geflochtenes Freundschaftsbändchen schmückte das kräftige Handgelenk. Die Farben waren verblasst, die Fäden leicht fransig, die Haut darunter heller, als ob die Sonne sie nie erreicht hätte. Goodness, diese Dinger gab es tatsächlich noch.
Mira setzte sich in Bewegung, einen halben Blick auf den Boden geheftet, einen halben auf den Mann, der sich immer noch nicht rührte.
Solche Bändchen hatte sie früher auch geflochten, aber da war sie fünfzehn gewesen und hatte in einem langweiligen Vorort von Berlin gehockt. Mira verdrängte Erinnerungen an Lagerfeuerromantik und die blonden Locken von … Der Hutturm geriet ins Wanken. Nein, sie hatte sich geschworen, diesen Namen endgültig aus ihrem Leben zu streichen.
Graue Augen hin oder her, so ein Typ trug so ein Bändchen nur, wenn er es von seiner Freundin aufgedrängt bekommen hatte. Und die Mädchen, die solche Dinger flochten, standen auf Outdoor-Typen, Zelten und Blasen an den Füßen nach stundenlangen Wanderungen im Regen. Mira zuckte mit den Schultern und wandte sich um. Schade um den Körper und diese süße Strähnen, aber ein Naturbursche war nichts für sie.
Es zischte. Vor ihr öffnete sich automatisch eine Tür. Sie blickte in einen Flur mit Aluboden, der von bläulichem Neonlicht erleuchtet war. Das sah schon eher nach Filmproduktion aus. Aber wo war denn nun die Garderobe?
„Warte mal!"
Paul blickte der dunkelhaarigen Erscheinung nach, die mit ihrem Schachtelturm in den Gang zu den Garderoben verschwinden wollte. Langsam drehte sich die Frau um, wobei sie die schlanken Beine unter dem kurzen blauen Karorock wie eine Tänzerin bewegte. Egal, wer sie war, er musste etwas zu ihr sagen.
„Stell dich mal vor die Wand da."
Mein Gott, sie musste ihn für einen Idioten halten. Paul hörte den scharfen Befehlston in seiner Stimme. Dass ihm in solchen Situationen nie etwas Gutes einfiel! Und dabei standen die Scheinwerfer für die Lichtprobe noch nicht einmal alle. Neugierig blickte sie ihn an. Dieses zierliche Gesicht, diese schlanke Figur, oder zumindest das, was man hinter den Schachteln davon erkennen konnte – ihm wurde ganz flau im Magen. Wer war sie? Und was war in diesen seltsamen Schachteln?
„Wo soll ich mich hinstellen?" Mit einer schnellen Bewegung bugsierte sie die Schachteln auf den Boden. Paul blinzelte kurz. Wie hatte sie das nun wieder gemacht? Der pyramidenförmige Turm hatte kaum gewackelt, dabei war er fast genauso hoch wie sie selbst.
„Äh, natürlich nur, wenn Sie … ja, wenn du kurz Zeit …" Doch da war sie schon mit schnellen Schritten vor die Blue Screen gelaufen. Sie trug flache schwarze Schuhe, die mit einem schmalen Riemen geschlossen waren. Er mochte einfache Schuhe an Frauen. Und er hasste Stöckelschuhe, vor allem knallrote.
„So?", fragte sie und grinste ihn an.
„Also, ja, das ist gut. Die Scheinwerfer! Wo hatte Bastian das Augenlicht wieder hingestellt? Drüben bei den Kulissen für das Set „Schlafzimmer Caren
standen die großen Scheinwerfer. Hastig holte Paul sie heran. Heute wurde im „Massageraum" gedreht, da sollte das Licht weich und intim sein. Oben im Gestänge hingen die Scheinwerfer noch auf der falschen Seite. Gut, die zuerst. Er stellte das Kantenlicht hinter das Set und schob die Leiter darunter.
„Welche Szene wird denn heute gedreht?, fragte die Erscheinung im Minirock und stellte sich neben die Massagebank. „Wird Svenja heute massiert?
Sie lächelte zu ihm hoch, und beinah wäre er dabei von der Leiter gefallen.
„Hm, also, nee, ich glaube, der andere … also, der Mann … der Schauspieler …"
„Ja, ja, ich weiß schon, Tobias, der Chefarzt, der sie anbetet."
Den Tobias spielte der Felix Scholl, genau. Fast hätte Paul die Hand von der Leiter genommen, um sich auf die Stirn zu schlagen, und sicher wäre er dann heruntergefallen und genau vor den Füßen dieser schönen Frau gelandet. Ins Sophienbad hätte so etwas wunderbar gepasst, nur dass Felix, dieser aufgeblasene Angeber, so eine Szene nie spielen würde. Paul brummte vor sich hin, während er die Scheinwerfer ausrichtete. Immer wieder blickte er hinunter zu der Dunkelhaarigen, die sich die Requisiten anschaute. Einmal trafen sich ihre Blicke, und sie winkte ihm mit einer schmalen Hand. Für einen Moment hatte Paul das Gefühl, dass es ihr ganz egal wäre, ob er die Leiter hinunterfiel oder ordentlich hinunterkletterte, wenn er nur endlich hinunter zu ihr kommen würde. Er musste sich am Gestänge festhalten und tief Luft holen, bevor er weitermachen konnte.
„Leuchtest du die Szene schon ein?", rief da eine bemüht lässige Jungenstimme vom Eingang der Halle.
Bastian! Sein Kabelträger-Praktikant hatte ihm gerade noch gefehlt. Schnell drehte Paul den letzten Spot zurecht und kletterte hinunter.
„Ich hänge nur das Massage-Set. Sie, äh, also die Frau da kam grad vorbei, und ich dachte, sie ist ein gutes Lichtdouble, da brauchen wir nicht auf die Diva zu warten." Paul wand sich innerlich. Besonders eindrucksvoll klang das ja nun wieder nicht. Aber als er hinter das Lichtpult trat, lächelte ihn die Dunkelhaarige freundlich an. Vielleicht hatte er doch das Richtige gesagt.
„Was soll ich jetzt machen?", fragte sie.
„Beweg dich einfach ganz natürlich. Lauf herum, stell dich vor die Wand mit dem Fenster, und dann leg dich auf die Bank. Svenja wird nachher natürlich viel weniger anhaben", sagte Bastian.
Sie lachte in der Kulisse, setzte sich auf die Bank und schlug betont langsam die Beine übereinander. „Hättest du wohl gern", erwiderte sie mit einem Grinsen.
Paul drehte sich zu dem Jungen um. Da saß er, auf dem breiten Regiestuhl, von wo aus der Regisseur Mogengruber die Anweisungen gab, wenn er sich denn einmal am Set blicken ließ. „Halt die Klappe, Bastian", brummte Paul.
Sie schaute zu ihm herüber und setzte sich aufrecht. Ihre tolle Figur kam unter dem eng anliegenden T-Shirt voll zur Geltung. Paul wurde abwechselnd heiß und kalt. Licht, Licht, er war der Beleuchter. Er zwang sich, die unbeleuchtete Kulisse vollkommen neutral zu mustern.