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Ausgerechnet Paul!: Digital Edition
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eBook174 Seiten2 Stunden

Ausgerechnet Paul!: Digital Edition

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Über dieses E-Book

Serien-Dreh in Berlin: Heiß flirtet die Hutmacherin Mira mit dem sexy Beleuchter Paul. Bis rätselhafte Diebstähle für Unruhe am Set sorgen. Als Mira verdächtigt wird, ermittelt sie auf eigene Faust - und glaubt plötzlich den Dieb zu kennen: Ausgerechnet ihre neue Liebe Paul!

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum22. Juni 2014
ISBN9783733788025
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    Buchvorschau

    Ausgerechnet Paul! - Merle Faber

    IMPRESSUM

    Ausgerechnet Paul erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

    Erste Neuauflage by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg,

    in der Reihe: Digital Edition

    © 2007 by Cora Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY LIEBEN & LACHEN

    Band 35 - 2007 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Umschlagsmotive: kieferpix, amiloslava / Thinkstock

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733788025

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

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    1. KAPITEL

    Die oberste der fünf rosa Hutschachteln unters Kinn geklemmt, die Arme fest um die vier anderen, blickte Mira auf das Schild über dem alten Backsteintor. FILMGELÄNDE BABELSBERG TOR 7 stand dort in großen Lettern. Heute hatte sie den Parkplatz ohne Umwege gefunden. Beim ersten Mal war sie natürlich vor einer Schranke neben einem leeren Wachhäuschen gelandet und hatte zwanzig Minuten lang versucht, mit dem Handy jemanden herbeizuklingeln, der sie auf das Filmgelände ließ. Fast vermisste Mira das Gefühl von Hektik, das sie sonst empfand, wenn sie ihre neuen Hutkreationen vorstellte.

    Sie ließ den Blick über die Firmenschilder an der rechten Torseite gleiten. Dort hing ein Stück Papier, das in einer Plastikfolie steckte. Ein dicker roter Pfeil wies nach links. Dahinter stand in krakeliger Schrift: Sophienbad. Immer links abbiegen, hatte der Wachmann ihr das letzte Mal gesagt.

    Doch obwohl sie immer links abgebogen war, wusste sie schon hinter der zweiten Studiohalle nicht mehr weiter. Auf der einen Seite standen Kulissen, die aussahen, als hätte man ein schottisches Schloss mit einer bayerischen Alm gekreuzt. Mira schüttelte unwillkürlich den Kopf, und ihre aufgestapelte Pyramide aus Hutschachteln wackelte bedenklich in ihren Armen. Dabei hatte sie bei Mrs. Cory in London gelernt, wie man selbst mit einer Größe von eins sechsundfünfzig zehn Schachteln gleichzeitig sicher über die Regent Street bugsierte. Your daily workout, darling, hatte Mrs. Cory immer gesagt.

    Glück gehabt, in der nächsten Halle schob gerade jemand einen Springbrunnen mit einem Gabelstapler durch ein offenes Tor. Von dieser Seite war sie noch nie hereingekommen. Doch das konnte nur die Ausstattung für die erste Staffel der Serie Sophienbad – die Society-Klinik sein.

    Plötzlich packte Mira wieder die Aufregung, die sie immer beschlich, wenn sie sich dem Set näherte. Sie, Mira Zimm, arbeitete für das Fernsehen! Ohne den Auftrag für das Filmstudio hätte sie ihren neuen Laden nie anmieten können. Zwei Tage und zwei Nächte hatte sie praktisch durchgearbeitet und fünf Hüte zur Auswahl geschaffen. Groß, klein, bunt, einfarbig, damit einer auf jeden Fall genommen wurde.

    In der Mitte der Halle wurden gerade mehrere Stellwände aufgebaut. Eine Massagebank stand auf einer durch grün-weißen Kachelboden markierten Fläche, daneben befand sich ein Rollwagen aus Alu, auf dem bunte Glasfläschchen und ein Stapel grüner Handtücher lagen. Mira hatte keine Ahnung, was in der nächsten Episode passieren würde. Für die Filmleute war alles, was mit dem Sophienbad zusammenhing, immer top secret. Aber irgendwo musste sie jetzt die Schachteln loswerden, sonst würden ihr auch Mrs. Corys Tricks nicht mehr helfen.

    „Vorsicht, Kabel!"

    „Oops." Mira hob das linke Bein und balancierte vorsichtig auf dem rechten, dann lugte sie über die Hutschachteln nach vorne. Ein Blick aus grauen Augen traf sie. Strahlende Augen, über die ein paar freche dunkle Strähnen fielen. Der Hutschachtel-Turm wackelte, und Mira schob schnell den rechten Arm höher, damit die oberste Schachtel nicht ins Rutschen geriet. Drei Schritte vor ihr hielt ein wahnsinnig gut aussehender Mann ein schweres Kabel in der Hand, das er offenbar bis eben über den Boden geschleift hatte. Jetzt gerade zog der Mann jedoch nicht mehr, sondern starrte sie an. Mira hatte das ungute Gefühl, dass ihr britischer Minirock durch die Tragerei hochgerutscht war. Sie blinzelte in Richtung des wirklich atemberaubenden Kabelmannes. So halb vorgebeugt, wie er stand, traten starke, braun gebrannte Armmuskeln unter dem T-Shirt hervor. Mira versuchte, das Logo auf dem Shirt zu entziffern, doch der wohlgeformte Oberkörper, der von dem Stoff nur knapp verhüllt wurde, lenkte sie zu sehr ab. Dann traf sie wieder ein Blick aus diesen grauen Augen. Mira hätte geschworen, dass die Haare des Mannes genauso dunkelbraun wie ihre waren. Nur nicht so lang. Sein Nacken war ausrasiert, aber vorn tanzten ihm lange Strähnen über das Gesicht mit der geraden Nase. Ein bunter Lichtfleck spiegelte sich auf seinem Ohr. Mira wollte sich umdrehen und der Ursache der Spiegelung auf den Grund gehen, nur faszinierte sie das Ohr zu sehr. Sie spürte den Impuls, an der perfekten Rundung zu knabbern. Und hatte gleichzeitig die Vision, dass auf diesem Kopf eine Robin-Hood-Mütze mit einer langen grünen Feder sitzen müsste.

    Dann deutete der Mann mit einem Nicken auf ihren Fuß. Mira stellte ihn vorsichtig wieder hin. Kein Kabel. „Wo geht es denn hier zu den Garderoben? Ich meine, der Garderobe von Svenja?"

    Der Mann sagte kein Wort, sondern musterte sie nur aus diesen grauen Augen.

    „Svenja Angerholt. Der Star vom Sophienbad."

    Mit einer Bewegung, die Mira nur als hochgradig sexy bezeichnen konnte, ließ der Typ das Kabel zu Boden fallen und bot ihr mit einer stummen Geste an, die Schachteln zu tragen.

    „Lieber nicht." Sonst fielen ihr noch die Schachteln in den Sägestaub von den Aufbauarbeiten.

    Allerdings drehte der schöne Mann jetzt nur langsam den Kopf. Irgendwie war er ein bisschen begriffsstutzig.

    „Wo ist denn nun die Garderobe?"

    Er trat einen Schritt auf sie zu. Seine Schultern waren noch breiter, als sie gedacht hatte, jetzt wo er sich richtig aufrichtete. Ein bisschen musste Mira nach Luft schnappen. Wow!

    „Da." Er streckte den rechten Arm aus und wies zu einer Tür, die halb hinter einer Blue Screen verborgen war. Ein paar Streifen Staub zeichneten sich auf seinen sehnigen Unterarmen ab. Mira strahlte ihn an und überlegte, ob er wohl einmal mit ihr Kaffee trinken gehen würde. Da fiel ihr Blick auf das Ende des Arms.

    Ein rosa-grün-gelb geflochtenes Freundschaftsbändchen schmückte das kräftige Handgelenk. Die Farben waren verblasst, die Fäden leicht fransig, die Haut darunter heller, als ob die Sonne sie nie erreicht hätte. Goodness, diese Dinger gab es tatsächlich noch.

    Mira setzte sich in Bewegung, einen halben Blick auf den Boden geheftet, einen halben auf den Mann, der sich immer noch nicht rührte.

    Solche Bändchen hatte sie früher auch geflochten, aber da war sie fünfzehn gewesen und hatte in einem langweiligen Vorort von Berlin gehockt. Mira verdrängte Erinnerungen an Lagerfeuerromantik und die blonden Locken von … Der Hutturm geriet ins Wanken. Nein, sie hatte sich geschworen, diesen Namen endgültig aus ihrem Leben zu streichen.

    Graue Augen hin oder her, so ein Typ trug so ein Bändchen nur, wenn er es von seiner Freundin aufgedrängt bekommen hatte. Und die Mädchen, die solche Dinger flochten, standen auf Outdoor-Typen, Zelten und Blasen an den Füßen nach stundenlangen Wanderungen im Regen. Mira zuckte mit den Schultern und wandte sich um. Schade um den Körper und diese süße Strähnen, aber ein Naturbursche war nichts für sie.

    Es zischte. Vor ihr öffnete sich automatisch eine Tür. Sie blickte in einen Flur mit Aluboden, der von bläulichem Neonlicht erleuchtet war. Das sah schon eher nach Filmproduktion aus. Aber wo war denn nun die Garderobe?

    „Warte mal!"

    Paul blickte der dunkelhaarigen Erscheinung nach, die mit ihrem Schachtelturm in den Gang zu den Garderoben verschwinden wollte. Langsam drehte sich die Frau um, wobei sie die schlanken Beine unter dem kurzen blauen Karorock wie eine Tänzerin bewegte. Egal, wer sie war, er musste etwas zu ihr sagen.

    „Stell dich mal vor die Wand da."

    Mein Gott, sie musste ihn für einen Idioten halten. Paul hörte den scharfen Befehlston in seiner Stimme. Dass ihm in solchen Situationen nie etwas Gutes einfiel! Und dabei standen die Scheinwerfer für die Lichtprobe noch nicht einmal alle. Neugierig blickte sie ihn an. Dieses zierliche Gesicht, diese schlanke Figur, oder zumindest das, was man hinter den Schachteln davon erkennen konnte – ihm wurde ganz flau im Magen. Wer war sie? Und was war in diesen seltsamen Schachteln?

    „Wo soll ich mich hinstellen?" Mit einer schnellen Bewegung bugsierte sie die Schachteln auf den Boden. Paul blinzelte kurz. Wie hatte sie das nun wieder gemacht? Der pyramidenförmige Turm hatte kaum gewackelt, dabei war er fast genauso hoch wie sie selbst.

    „Äh, natürlich nur, wenn Sie … ja, wenn du kurz Zeit …" Doch da war sie schon mit schnellen Schritten vor die Blue Screen gelaufen. Sie trug flache schwarze Schuhe, die mit einem schmalen Riemen geschlossen waren. Er mochte einfache Schuhe an Frauen. Und er hasste Stöckelschuhe, vor allem knallrote.

    „So?", fragte sie und grinste ihn an.

    „Also, ja, das ist gut. Die Scheinwerfer! Wo hatte Bastian das Augenlicht wieder hingestellt? Drüben bei den Kulissen für das Set „Schlafzimmer Caren standen die großen Scheinwerfer. Hastig holte Paul sie heran. Heute wurde im „Massageraum" gedreht, da sollte das Licht weich und intim sein. Oben im Gestänge hingen die Scheinwerfer noch auf der falschen Seite. Gut, die zuerst. Er stellte das Kantenlicht hinter das Set und schob die Leiter darunter.

    „Welche Szene wird denn heute gedreht?, fragte die Erscheinung im Minirock und stellte sich neben die Massagebank. „Wird Svenja heute massiert? Sie lächelte zu ihm hoch, und beinah wäre er dabei von der Leiter gefallen.

    „Hm, also, nee, ich glaube, der andere … also, der Mann … der Schauspieler …"

    „Ja, ja, ich weiß schon, Tobias, der Chefarzt, der sie anbetet."

    Den Tobias spielte der Felix Scholl, genau. Fast hätte Paul die Hand von der Leiter genommen, um sich auf die Stirn zu schlagen, und sicher wäre er dann heruntergefallen und genau vor den Füßen dieser schönen Frau gelandet. Ins Sophienbad hätte so etwas wunderbar gepasst, nur dass Felix, dieser aufgeblasene Angeber, so eine Szene nie spielen würde. Paul brummte vor sich hin, während er die Scheinwerfer ausrichtete. Immer wieder blickte er hinunter zu der Dunkelhaarigen, die sich die Requisiten anschaute. Einmal trafen sich ihre Blicke, und sie winkte ihm mit einer schmalen Hand. Für einen Moment hatte Paul das Gefühl, dass es ihr ganz egal wäre, ob er die Leiter hinunterfiel oder ordentlich hinunterkletterte, wenn er nur endlich hinunter zu ihr kommen würde. Er musste sich am Gestänge festhalten und tief Luft holen, bevor er weitermachen konnte.

    „Leuchtest du die Szene schon ein?", rief da eine bemüht lässige Jungenstimme vom Eingang der Halle.

    Bastian! Sein Kabelträger-Praktikant hatte ihm gerade noch gefehlt. Schnell drehte Paul den letzten Spot zurecht und kletterte hinunter.

    „Ich hänge nur das Massage-Set. Sie, äh, also die Frau da kam grad vorbei, und ich dachte, sie ist ein gutes Lichtdouble, da brauchen wir nicht auf die Diva zu warten." Paul wand sich innerlich. Besonders eindrucksvoll klang das ja nun wieder nicht. Aber als er hinter das Lichtpult trat, lächelte ihn die Dunkelhaarige freundlich an. Vielleicht hatte er doch das Richtige gesagt.

    „Was soll ich jetzt machen?", fragte sie.

    „Beweg dich einfach ganz natürlich. Lauf herum, stell dich vor die Wand mit dem Fenster, und dann leg dich auf die Bank. Svenja wird nachher natürlich viel weniger anhaben", sagte Bastian.

    Sie lachte in der Kulisse, setzte sich auf die Bank und schlug betont langsam die Beine übereinander. „Hättest du wohl gern", erwiderte sie mit einem Grinsen.

    Paul drehte sich zu dem Jungen um. Da saß er, auf dem breiten Regiestuhl, von wo aus der Regisseur Mogengruber die Anweisungen gab, wenn er sich denn einmal am Set blicken ließ. „Halt die Klappe, Bastian", brummte Paul.

    Sie schaute zu ihm herüber und setzte sich aufrecht. Ihre tolle Figur kam unter dem eng anliegenden T-Shirt voll zur Geltung. Paul wurde abwechselnd heiß und kalt. Licht, Licht, er war der Beleuchter. Er zwang sich, die unbeleuchtete Kulisse vollkommen neutral zu mustern.

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