Eselsohr auf Seite 19: Geschichten aus der Stadtbibliothek
Von Kai Rohlinger
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Über dieses E-Book
Acht Geschichten erzählen, mal humorvoll, mal spannend, vom alltäglichen Wahnsinn oder von nichtalltäglichen Begebenheiten im Reich der Bücherregale.
Kai Rohlinger
Kai Rohlinger wurde 1977 in Mannheim geboren. Er verfasst Kurzgeschichten und Romane, außerdem tritt er als Rezitator klassischer Balladen auf. www.kai-rohlinger.jimdo.com
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Rezensionen für Eselsohr auf Seite 19
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Buchvorschau
Eselsohr auf Seite 19 - Kai Rohlinger
Der Stadtbibliothek Mannheim
zum 125-jährigen Jubiläum
Inhalt
Anfangszauber
Kaka du
Herr der Finsternis
Der Nussknacker
Fauler Zauber
Die Stimmen-Doppelgängerin
Love in Cornwell
Bis zum Sonnenaufgang
Anfangszauber
Es war ein schöner blauer Morgen im September, doch wenn Gerüche eine Farbe hätten, wäre dieser Morgen eher dunkelbraun gewesen. Denn in den Straßen hing der bittersüße Duft der Schokinag, der den Einheimischen schon so vertraut war, dass sie ihn gar nicht mehr wahrnahmen; Fremde dagegen erkannte man daran, dass sie immer wieder stehen blieben und erstaunt die Nase in den Wind hielten.
Miriam Katzschke gehörte weder zu der einen noch zu der anderen Gruppe. Sie wohnte zwar schon lange genug in der Quadratestadt, um sich dort heimisch zu fühlen; dennoch schenkte sie dem Schokoladenaroma an diesem Morgen ihre volle Aufmerksamkeit: Sie schloss für einen Moment die Augen, legte den Kopf in den Nacken und atmete tief ein. Dann lächelte sie, wandte sich nach links und lief mit großen Schritten in Richtung Haltestelle.
Obwohl sie diesen Weg schon oft gegangen war, kam er ihr heute irgendwie anders vor als sonst. Das lag aber nicht daran, dass der quietschgelbe Opel mit den hundert Beulen und den lustigen Stickern ausnahmsweise einmal ordentlich geparkt war; auch nicht daran, dass der schmierige Imbiss an der Ecke einem hübschen kleinen Bistro mit veganen Gerichten gewichen war. Nein, was den Weg an diesem Morgen für Miriam so anders machte, war einzig die Tatsache, dass es von nun an der Weg zu ihrer neuen Arbeit war. Jedem Anfang wohnt bekanntlich ein Zauber inne, und diesen Anfangszauber wollte Miriam auskosten, so gut es ging.
Im Übrigen handelte es sich nicht um irgendeine neue Stelle, sondern um genau das, worauf sie schon lange gewartet hatte: Endlich, nach einer ganzen Reihe von öden Gelegenheitsjobs konnte sie nun in dem Beruf arbeiten, den sie studiert hatte (auch wenn den meisten Menschen gar nicht bewusst war, dass es dafür eines Studiums bedarf): nämlich als Bibliothekarin. Insofern kam ihr die Stelle bei der Mannheimer Stadtbibliothek nicht nur wie ein Glücksfall vor, sondern geradezu wie der legendäre Sechser im Lotto. Und tatsächlich hing das Ganze auch mit einem Sechser im Lotto zusammen, nur dass es nicht Miriams Spielschein gewesen war, sondern der von einer gewissen Despina Petrovic. Diese hatte neunzehn Jahre lang eine Zweigstelle der Stadtbibliothek geleitet und ebenso lange unverdrossen immer dieselben Zahlen angekreuzt, bis eines Samstagabends endlich diese Zahlen gezogen wurden. Und zwar alle sechs.
Nachdem Despina Petrovic sich vergewissert hatte, dass sie nicht träumte, hatte sie der Arbeit Lebewohl gesagt, ihre Koffer gepackt und war auf Weltreise gegangen. Und zwar für mindestens ein Jahr. Denn so sehr sie die Geschichten von Jules Vernes auch schätzte – in 80 Tagen um Welt, das schien ihr viel zu schnell. Und so kam es, dass die ehemalige Bibliothekarin