Nächte prickelnder Leidenschaft
Von Andie Brock
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Über dieses E-Book
Eigentlich folgt Isobel dem attraktiven Milliardär Orlando Cassano nur auf seine karibische Privatinsel, um dort einen geschäftlichen Deal abzuschließen. Seinem sinnlichen Charme kann allerdings selbst sie nicht widerstehen. Doch als ihre Südsee-Affäre unerwartete Folgen hat, verlangt Orlando Unmögliches von ihr! Sie soll ihn heiraten? Aber einem Mann das Jawort geben, der keine Gefühle kennt? Niemals! Dabei wecken die prickelnden Küsse des smarten Italieners in Isobel nicht nur pures Verlangen, sondern auch eine nie gekannte Sehnsucht nach mehr …
Andie Brock
Schon als kleines Mädchen hatte Andie Brock eine blühende Fantasie. Während sie ihrer Familie erstmals im Alter von vier Jahren ihre unsichtbaren Freundinnen vorstellte, nutzt sie ihre kreative Energie inzwischen für ihre Romane. Die imaginären feenartigen Freundinnen sind längst ausgetauscht worden; im Mittelpunkt von Andies höchst emotionalen, romantischen Geschichten stehen heute temperamentvolle Heldinnen und sexy Helden, die sie in ihren Romanen gekonnt zum Leben erweckt. Mittlerweile hat die Autorin glücklicherweise nicht nur echte Freunde – sondern auch einen Mann, drei Kinder und eine Katze. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie in Bristol, im Südwesten Englands. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten damit, auf Flohmärkten zu stöbern oder am Strand spazieren zu gehen.
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Buchvorschau
Nächte prickelnder Leidenschaft - Andie Brock
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Andie Brock
Originaltitel: „The Shock Cassano Baby"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2280 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Natasha Klug
Abbildungen: Harlequin Books S.A.,alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733708313
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Nervös überflog Isobel ein allerletztes Mal die Zahlen auf ihrem Bildschirm. Die ersten Phasen des gemeinsam ausgearbeiteten Geschäftsplans waren erfolgreich in die Tat umgesetzt worden. Alle Prognosen zeigten, dass sie auf Kurs waren. Der Vorstand von Cassano Holdings würde zufrieden mit der Entwicklung sein, die Spicer Shoes in den vergangenen Monaten durchgemacht hatte.
Sie klappte den Laptopdeckel zu, warf einen Blick auf die Uhr und atmete tief durch. Eine Sache musste sie unbedingt noch erledigen, ehe sie sich auf den Weg zur Vorstandssitzung machen konnte. Zögernd stand sie auf und strich glättend über den Rock ihres dunkelblauen Businesskostüms. Dann ging sie hinüber zum Sofa, wo ihre Handtasche lag. Das Herz hämmerte ihr gegen die Rippen, als sie mit zitternden Fingern das kleine Apothekentütchen daraus hervorholte und ins angrenzende Badezimmer trat. Am liebsten wollte sie es gar nicht wissen, aber was half es schon, die Augen vor der Realität zu verschließen?
Da musste sie jetzt durch.
„Steht für heute noch irgendetwas anderes auf der Tagesordnung?"
Orlando Cassano lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schaute, mit seinem goldenen Füllfederhalter spielend, in die Runde. Nachdem alle Vorstandsmitglieder verneint hatten, wandte er sich an die junge Frau am anderen Ende des gläsernen Tisches. „Isobel? Fragend schaute er sie an. „Möchtest du vielleicht noch etwas hinzufügen?
Hastig schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich denke, wir haben alles besprochen."
Wenn das nur der Wahrheit entspräche …
Dummerweise gab es einen weiteren Punkt, den sie dringend noch mit Orlando klären musste – und zwar persönlich und unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Mit großer Mühe zwang sie ein Lächeln auf ihre Lippen. Auf keinen Fall wollte sie vor den versammelten Direktoren, Buchhaltern und Marketingfachleuten, aus denen die britische Sektion von Cassano Holdings bestand, Schwäche zeigen. Und bisher war es ihr auch recht gut gelungen, den Anschein der kühlen Geschäftsfrau zu wahren. Doch sie wusste, dass Orlando schon ein Blick in ihre Augen genügen würde, um sie zu durchschauen. Deshalb gab sie nun auch vor, gänzlich in das Studium einiger Papiere vertieft zu sein, die sie in Wahrheit nicht einmal wahrnahm.
„Bene", verkündete Orlando. „Dann können wir für heute Schluss machen."
Um Isobel herum wurde zusammengepackt, und die Ersten verließen bereits den Sitzungssaal, während sie absichtlich trödelte, um Zeit zu schinden.
Als ein Schatten über sie fiel, schluckte sie hart. Sie brauchte nicht einmal aufzusehen, um zu wissen, dass er es war.
„Du hast deine Sache gut gemacht, Isobel, sagte Orlando, und der Klang seiner Stimme brachte tief in ihrem Inneren etwas zum Vibrieren. „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine für beide Seiten äußerst einträgliche Partnerschaft führen werden.
Er hielt inne, musterte sie kritisch und runzelte die Stirn. Mist! Offenbar hatte sie ihre Gefühle nicht so gut verborgen wie gehofft.
„Ihre bisherigen Leistungen sind wirklich eindrucksvoll, mischte sich der Direktor der Finanzabteilung ein und verschaffte ihr eine kurze Atempause. „Wenn Sie so weitermachen, müssen wir wohl bald über eine Neuverhandlung Ihres Vertrags nachdenken …
Eisern hielt Isobel an ihrem Lächeln fest. Noch vor sechs Wochen, als sie bei Cassano Holdings unterzeichnet hatte, wäre sie über diese Ankündigung vor Begeisterung ganz aus dem Häuschen gewesen. Jetzt aber … Es fühlte sich an, als hätte man ihr mit einem Ruck den Boden unter den Füßen weggezogen.
Indem sie sechzig Prozent ihres Unternehmens an diese riesige Kapitalgesellschaft überschrieben hatte, war sie ein großes, aber kalkuliertes Risiko eingegangen. Und es war nötig gewesen, denn Spicer Shoes wuchs so rapide, dass sie dringend eine größere Finanzspritze für Investitionen benötigt hatte.
Sie war so stolz auf ihr Verhandlungsgeschick gewesen. Es war ihr sogar gelungen, das Rückkaufsrecht über zwanzig Prozent der Anteile zu vereinbaren. Somit würde sie wieder Hauptanteilseignerin sein, sobald die Gewinnspanne ersichtlich machte, dass sie es aus eigener Kraft schaffen würden. Zu ihrer Überraschung war es gar nicht einmal so furchtbar schwer gewesen. Alles hätte ganz wunderbar sein können – doch dann war sie mit dem atemberaubenden Orlando Cassano ins Bett gegangen. Ein gewaltiger Fehler, wie ihr inzwischen klar war.
„Nun, dann danke ich allen Anwesenden für ihr Kommen", sagte Orlando und verkündete damit offiziell das Ende der Sitzung. Die restlichen Vorstandsmitglieder verließen den Saal – einige blieben noch kurz stehen, um Isobels Hand zu schütteln und ihr zu gratulieren.
Und dann waren sie plötzlich allein.
Isobels Herz klopfte wie verrückt.
Sie musterte Orlando verstohlen. Er stand mit dem Rücken zur Fensterfront des Saals. Hinter ihm zeichnete sich die Londoner Skyline mit ihren weltbekannten Bauwerken ab. Seine Miene war düster und grüblerisch. Der elegante Schnitt seines Anzugs unterstrich seine breiten Schultern, das weiße Hemd betonte seinen olivfarbenen Teint. Isobel konnte nicht leugnen, dass sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen fühlte.
Doch vor ihr stand Orlando Cassano, der berüchtigte Geschäftsmann. Ein härterer, kälterer und sehr viel gefährlicherer Mann als der, den sie auf der Insel Jacamar getroffen hatte.
Sie hatte ihn auf seiner Privatinsel in der Karibik aufgesucht, um ihm ihren Geschäftsvorschlag zu präsentieren. Was war sie für ein Nervenbündel gewesen! Zugleich aber auch voller Enthusiasmus und Ideen. Sie hatte an ihrem Businessplan so lange gefeilt, bis er perfekt gewesen war – ebenso wie an ihrer Rede, die sie im Flugzeug immer wieder und wieder geübt hatte.
Dass Orlando Cassano eine harte Nuss war, wusste jeder. Es wurde sogar gemunkelt, dass sich hinter seinem weltgewandten Auftreten und dem guten Aussehen ein Herz aus Stein verbarg. Umso entschlossener war Isobel gewesen, diese einmalige Chance zu nutzen. Und als sie ihm schließlich gegenüberstand, waren all die Ängste und Zweifel mit einem Schlag verflogen gewesen.
Sie musste zugeben, dass der Mann, den sie auf Jacamar kennenlernen durfte, sich drastisch von dem unterschied, was sie erwartet hatte. Er war zum Niederknien attraktiv, soweit trafen die Gerüchte zu. Aber außerdem auch entspannt, charmant und witzig. Und nicht zu vergessen unglaublich sexy.
Er war ihr schon aus der Entfernung aufgefallen. Mit angehaltenem Atem hatte sie vom Motorboot aus zugesehen, wie seine imposante Gestalt am Landungssteg immer größer und größer wurde. Er hatte verblichene Surf-Shorts und ein ärmelloses T-Shirt getragen; barfuß, die dunklen Locken vom Wind zerzaust. Doch trotz seines legeren Strandoutfits wusste sie sofort, wer er war.
Isobel hatte gewartet, bis alle anderen Passagiere von Bord gegangen waren. Hatte zugehört, wie Orlando die Leute begrüßte und ihnen bei ihrem Gepäck half. Und dann war sie selbst an der Reihe gewesen. Als sie wacklig aufstand, packte er ihre Hand. Sein fester Griff und die Wärme seiner Haut hatten ihr Herz unwillkürlich schneller schlagen lassen.
Und daran hatte sich seitdem nichts geändert …
„Nun, Miss Spicer, sagte Orlando jetzt, die Arme vor der breiten Brust verschränkt. „Es ist überraschend schwierig, mit dir in Kontakt zu treten.
Seine Stimme klang tief und volltönend, und seinen Worten haftete der Hauch eines italienischen Akzents an. Es machte ihn nur noch attraktiver.
„Warum werde ich bloß das Gefühl nicht los, dass du mir aus dem Weg gehst?", fragte er.
„Ich gehe dir nicht aus dem Weg. Sie hob den Blick und biss sich auf die Lippe, als diese leicht zu zittern begann. „Ich … war einfach nur beschäftigt, das ist alles. Außerdem dachte ich, du wolltest das so.
Er trat vom Fenster weg, durchquerte den Raum und schloss die Tür zum Vorzimmer mit einem leisen Klick. „Ich hatte schon angefangen, mir Sorgen zu machen."
Isobel musterte ihn forschend. Besorgt wirkte er nicht unbedingt – aber was sie ihm zu sagen hatte, würde das sicherlich schon bald ändern.
„Die Zahlen dürften dir bewiesen haben, dass alles in bester Ordnung ist", sagte sie ausweichend.
Er neigte den Kopf und hob eine Braue – ein deutliches Zeichen, dass er darauf nicht angespielt hatte.
Worüber sie sich natürlich im Klaren war.
Doch sie ging einfach darüber hinweg. „Die Produktion in der Fabrik in Le Marche wird schon bald beginnen und …"
„Ich spreche nicht von der Fabrik, Isobel, und das weißt du auch." Er trat auf sie zu. „Es geht mir um dich. Um uns. Fangen wir doch damit an, dass du meine Einladung zum Abendessen vollkommen ignoriert hast."
Sie zuckte zusammen. Er war ihr viel zu nah. Sie konnte kaum klar denken, kaum einen zusammenhängenden Satz bilden. Es stimmte, dass sie die E-Mail ignoriert hatte, die letzte Woche bei ihr eingegangen war. Nun, ignoriert traf es vielleicht nicht so ganz. Sie hatte wie gelähmt vor dem Bildschirm ihres Laptops gesessen und versucht, eine Antwort zu formulieren, sich am Ende aber geschlagen gegeben.
„Ich habe nicht geantwortet, weil ich es nicht für sinnvoll hielt."
Orlandos Augen wurden schmal. Er machte noch einen Schritt auf sie zu. „Würdest du das wohl bitte näher für mich ausführen?"
Sie schluckte, doch der Kloß in ihrer Kehle wollte nicht weichen. „Ich dachte, dass das, was auf Jacamar passiert ist … Was wir gemacht haben … Sie atmete tief durch. „Ich dachte, wir sollten unsere Beziehung lieber auf eine rein professionelle Basis beschränken.
„Das findest du also, ja?"
Noch ein Schritt, und nun stand er unmittelbar vor ihr. Ihre Knie wurden weich.
„Ja, allerdings."
„Und warum, Miss Spicer?"
Er legte seine Hände auf ihre Schultern. Nun gab es für sie kein Entkommen mehr vor der unglaublichen sexuellen Ausstrahlung, die von ihm ausging. Und Isobel konnte die Spannung, die die Luft zwischen ihnen zum Knistern brachte, nicht länger leugnen.
Es wäre so leicht, die Arme um seinen Nacken zu schlingen und den Hunger zu stillen, den sie empfand. Doch sie wusste aus Erfahrung, dass es ein Fehler wäre. Sie hatte ihn schon einmal begangen – sie war nicht so dumm, ihn zu wiederholen.
Offensichtlich hatte Orlando aber andere Pläne, denn ehe sie sich versah, berührten seine Finger ihr Haar, und seine Lippen pressten sich auf ihre. Er verschwendete keine Sekunde und eroberte ihren Mund mit seiner Zunge. Es war ein Kuss so voller Feuer und Gier. Ein Kuss, der keine Zweifel daran offenließ, wohin er führen würde.
Isobel kämpfte dagegen an, aber schließlich schloss sie die Augen und kapitulierte vor seiner sinnlichen Übermacht.
Orlando presste seinen Unterleib an ihren Schenkel, und sie konnte seine Erektion spüren, die sich deutlich unter den maßgeschneiderten Designerhosen abzeichnete.
„Ich habe dich vermisst, stieß er heiser hervor und eroberte ihren Mund erneut. „Sag, hast du auch ein klein wenig an mich denken müssen?
„Nein!, keuchte Isobel, als sie endlich wieder zur Vernunft kam. „Wir müssen damit aufhören. Sofort!
Sie legte beide Hände flach auf Orlandos Brust und schob ihn von sich fort. Dann trat sie einen Schritt zurück und versuchte verzweifelt, die Kontrolle über ihren Körper zurückzugewinnen. Leicht fiel es ihr nicht. Das Blut pulsierte ihr noch immer wie flüssiges Feuer durch die Adern, und ihre Brust hob und senkte sich stoßweise. „Ich meine … es ist vorbei." Ihr versagte die Stimme. Doch es gab Dinge, die mussten einfach