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Der Vernichtungskampf: Die großen Western 278
Der Vernichtungskampf: Die großen Western 278
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eBook125 Seiten1 Stunde

Der Vernichtungskampf: Die großen Western 278

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Nr. Der dumpfe Druck in meinem Magen wollte nicht weichen. Ich wußte aus Erfahrung, daß dies nichts Gutes bedeutete. Ich trat vor das Hauptgebäude meiner kleinen Ranch und sog die frische Morgenluft in meine Lungen. Die Sonne ging hinter den Berggipfeln auf und tauchte das Land in goldenes Licht, das mich blendete. Bodennebel hingen zwischen den Schuppen, Stallungen und Scheunen. Ich setzte mich auf die Bank vor dem Haupthaus, drehte mir eine Zigarette und zündete sie an. Ich war nicht mehr der Jüngste, fühlte mich aber mit meinen knapp vierzig Jahren noch wie ein Zwanzig­jähriger. Die Zigarette wollte mir nicht schmecken. Ich warf sie weg und wollte zum Korral hinübergehen, um eins meiner Pferde zu satteln. In diesem Augenblick sah ich einen Reiter, der hinter einer kleinen Waldinsel auftauchte und zielstrebig auf die Ranch zuhielt. Der Reiter näherte sich schnell. Ich erkannte ihn schon von weitem an der Art, wie er im Sattel saß. Es war mein Nachbar Tyron Power. Er zügelte sein Pferd vor der Veranda, nickte mir zu und kletterte umständlich aus dem Sattel. »Hallo, Frank«, sagte er und trat näher. Er zog seinen rechten Fuß hinterher. Die Verletzung hatte er sich bei einem Sturz vom Pferd geholt. Tyron litt sehr darunter.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum11. Juni 2019
ISBN9783740950330
Der Vernichtungskampf: Die großen Western 278

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    Buchvorschau

    Der Vernichtungskampf - Frank Callahan

    Leseprobe:

    Pulverrauch in Abilene

    Leseprobe

    Es war an einem Mittag im April. Der Himmel war basaltfarben und mit düsteren Wolken verhangen. Sonst erstreckte sich in dieser Jahreszeit über Kansas ein strahlendblauer Himmel. Aber in diesem Jahr war es anders. Der Frühling kam nur träge über das Land, über die Sandsteppen, über die Weite der Prärie. Das Büffelgras auf der Weide war noch genauso grau und verwaschen wie die tiefhängenden Wolken. Die Rinder ließen ihre Köpfe hängen. Die Cowboys saßen mit eingezogenen Schultern in den Sätteln. Es waren vier Männer, die an den Korrals vorbei auf die Stadt zuritten. Die Cowboys blickten auf und sahen zu den Reitern hinüber. Cass Hoxter war der erste. Viehagent nannte sich der Bandit neuerdings. Niemand wußte genau, wie er an die kleine Herde gekommen war, die er vor wenigen Tagen drüben in Topeka verkauft hatte. Sie hatten Bucks in den Taschen, die Männer, die zu seiner Crew zählten. Cass Hoxter mochte vierzig Jahre sein. Er war ein grobknochiger, hagerer Mann. Sein Gesicht war durch eine brandrote Narbe seltsam verzerrt. Ein Siouxindianer hatte ihm vor Jahren das Gesicht buchstäblich mit einem Messer in zwei Hälften gespalten. Die Narbe zog sich vom rechten Augenwinkel unter der vorspringenden Nase vorbei bis zur Kinnspitze. Aber auch ohne diese schauerliche Narbe wäre Cass Hoxters Gesicht abschreckend gewesen.

    Die großen Western

    – 278 –

    Der Vernichtungskampf

    Frank Callahan

    Serie: Die großen Western

    Nr. 278 (159c)

    Titel: Der Vernichtungskampf

    Autor: Frank Callahan

    Der dumpfe Druck in meinem Magen wollte nicht weichen. Ich wußte aus Erfahrung, daß dies nichts Gutes bedeutete.

    Ich trat vor das Hauptgebäude meiner kleinen Ranch und sog die frische Morgenluft in meine Lungen.

    Die Sonne ging hinter den Berggipfeln auf und tauchte das Land in goldenes Licht, das mich blendete. Bodennebel hingen zwischen den Schuppen, Stallungen und Scheunen.

    Ich setzte mich auf die Bank vor dem Haupthaus, drehte mir eine Zigarette und zündete sie an.

    Ich war nicht mehr der Jüngste, fühlte mich aber mit meinen knapp vierzig Jahren noch wie ein Zwanzig­jähriger.

    Die Zigarette wollte mir nicht schmecken. Ich warf sie weg und wollte zum Korral hinübergehen, um eins meiner Pferde zu satteln. In diesem Augenblick sah ich einen Reiter, der hinter einer kleinen Waldinsel auftauchte und zielstrebig auf die Ranch zuhielt.

    Der Reiter näherte sich schnell. Ich erkannte ihn schon von weitem an der Art, wie er im Sattel saß. Es war mein Nachbar Tyron Power.

    Er zügelte sein Pferd vor der Veranda, nickte mir zu und kletterte umständlich aus dem Sattel.

    »Hallo, Frank«, sagte er und trat näher. Er zog seinen rechten Fuß hinterher. Die Verletzung hatte er sich bei einem Sturz vom Pferd geholt. Tyron litt sehr darunter.

    Tyron Power war in meinem Alter. Früher waren wir die dicksten Freunde gewesen und hatten manches Faß aufgemacht.

    Gemeinsam waren wir vor über zwanzig Jahren nach Texas getrailt und hier seßhaft geworden. Seine Ranch war größer als meine. Das lag wohl daran, daß Tyron Power schon immer ein Bursche war, der seine Ellenbogen gebrauchte und alles in den Boden stampfte, was sich ihm in den Weg stellte.

    Tyron schob nun seinen staubigen Stetson in den Nacken und musterte mich finster. Der harte Zug um seine Mundwinkel gefiel mir nicht. Irgend etwas war hier nicht in Ordnung, das spürte ich ganz deutlich.

    Ich nickte ihm zu.

    »Schön, dich zu sehen, Ty«, sagte ich.

    »Das wird sich gleich herausstellen, Frank«, antwortete er. In seinen Augen lag eine stumme Drohung.

    »Spuck aus, was du auf dem Herzen hast, Ty«, knurrte ich. »Welche Laus ist dir über die Leber gelaufen?«

    »Wo ist Johnny? Wo ist dein Sohn?«

    »Er ist gestern nach Laredo geritten, um einige Besorgungen zu machen. Was willst du von ihm?«

    Tyron Power lächelte düster.

    »Wann erwartest du ihn zurück?«

    »Im Laufe des Tages. Und nun möchte ich wissen, was du von Johnny willst?«

    »Du wirst es gleich erfahren, Frank. Bist du sicher, daß Johnny wirklich bald auftauchen wird?«

    Ich wurde ärgerlich. Seine Fragerei ging mir ganz schön auf den Wecker.

    »Warum sollte er nicht zurückkommen? Hier ist sein Zuhause. Außerdem wird er einmal meine Ranch übernehmen. Er ist ein ausgezeichneter Rindermann geworden.«

    Tyron Power legte den Kopf leicht schief und musterte mich, als hätte er ein seltenes Insekt vor sich.

    »Er ist mit Jennifer abgehauen. Was sagst du dazu?«

    »Das nehme ich dir nicht ab, Ty. Warum sollte Johnny mit deiner Tochter verschwinden? Das paßt doch überhaupt nicht zusammen. Die beiden kennen sich kaum. Du hast doch immer alles getan, um Jenny von der Außenwelt fernzuhalten.«

    Powers Gesicht wirkte nun wie aus Stein gemeißelt. Ein fast brutaler Zug lag um seine Mundwinkel.

    »Du hast wieder einmal keine Ahnung, Frank!« stieß er dann hervor. »Johnny ist seit vielen Monaten hinter Jennifer her wie der Teufel hinter einer armen Seele. Ich habe deinen Sohn einmal zur Rede gestellt und ihn dann davongejagt. Ich drohte damals, ihm das Fell über die Ohren zu ziehen, wenn er nicht seine schmutzigen Pfoten von meiner Tochter läßt.«

    »Davon hat mir Johnny nichts erzählt«, erklärte ich wahrheitsgemäß. Ich fühlte langsam heißen Zorn in mir aufsteigen. Es paßte mir überhaupt nicht, wie Power über meinen Sohn sprach.

    »Hör zu, Ty«, brummte ich ärgerlich. »Du siehst Gespenster. Johnny wird in wenigen Stunden zurück sein. Und wo sich Jennifer aufhält, kann ich dir nicht sagen. Außerdem finde ich nichts dabei, wenn sich Johnny wirklich in deine Tochter verliebt hätte. Sie ist nun mal das schönste Girl im Umkreis von hundert Meilen. Ich habe sie auf dem letzten Sommerball gesehen. Nach ihr lecken sich bestimmt sämtliche Jungs der Umgebung die Finger ab.«

    »Das kann schon sein«, dröhnte die Stimme des Cattle Kings. »Ich habe aber etwas dagegen, wenn sie sich mit deinem Sohn abgibt. Das habe ich ihr auch gesagt. Eine Verbindung zwischen meiner Tochter und Johnny kommt nicht in Frage.«

    Er starrte mich feindselig an.

    »Du hast wohl noch immer nicht vergessen, Ty«, sagte ich. »Oh, was bist du nur für ein Narr. Du wirfst mir wohl noch immer vor, daß ich vor über zwanzig Jahren Dorothy geheiratet habe. Sie hat sich damals für mich entschieden, und wir waren viele Jahre lang sehr glücklich. Ich hatte immer geglaubt, du hättest ihre Entscheidung respektiert.«

    Sein Blick wurde noch feindseliger. Sein Gesicht rötete sich wie ein Backstein.

    Ich kannte seinen Jähzorn von früher. Tyron Power wollte immer mit dem Kopf durch die Wand.

    Er schnaubte wie ein wütender Büffelbulle, dem man ein rotes Tuch vor die Nase hielt, und stieß zornig hervor: »Du hast mir Dorothy damals weggenommen, Frank. Irgendwie ist es dir gelungen, das Girl einzuwickeln mit ­irgendwelchen frommen Sprüchen. Okay, Dorothy ist vor über zwanzig Jahren deine Frau geworden. Ich habe mich damit abgefunden. Verziehen habe ich es dir nie. Und ich will unter keinen Umständen, daß sich dein Sohn mit meiner Tochter abgibt!«

    Ich schüttelte zornig den Kopf.

    »Johnny ist fast zwanzig. Deine Tochter ist achtzehn, Ty. Die beiden sind wohl alt genug, um ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.«

    Tyron Power trat einen Schritt zurück. Dann zog er seinen Colt. Ich starrte verblüfft in die dunkle Mündung des Revolverlaufes.

    *

    »Steck das Eisen weg, Ty!« knurrte ich. »Nun scheinst du gänzlich verrückt geworden zu sein!«

    Seine Lippen preßten sich hart zusammen und erinnerten an eine schlecht verheilte Narbe. Eine kleine Ader pulsierte im steten Schlag des Herzen auf seiner Stirn.

    »Ich lege dich um, Frank«, stieß er wütend hervor. »Das hätte ich schon vor über zwanzig Jahren tun sollen. Ich lösche dich und deinen Sohn aus!«

    Ich staunte ihn mit offenem Mund an und schüttelte dann den Kopf.

    »Weg mit dem Colt!« sagte ich. Meine rechte Hand senkte sich auf den Griff meines Revolvers. Sein Blick wurde unsicher. Er wußte zu genau, daß ich noch immer ein As mit dem Colt war. In den letzten zwanzig Jahren war zwar viel geschehen, doch ich war noch immer der schnelle Bursche, der mit seinem Colt zaubern konnte.

    »Du wirst Johnny folgen und ihn zurückholen, Frank«, sagte er dann mit befehlsgewohnter Stimme. »Und meine Tochter natürlich auch. Ich gebe dir einen Vorsprung von fünf Stunden. Dann schicke ich meine Leute hinterher. Diese Chance gebe ich dir und Johnny. Und sollte er meine Tochter angerührt haben, dann breche ich ihm sämtliche Knochen. Darauf kannst du dich verlassen.«

    Er holsterte den Revolver.

    Gnadenloser

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