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Ehe die Sonne sinkt: Wyatt Earp 196 – Western
Ehe die Sonne sinkt: Wyatt Earp 196 – Western
Ehe die Sonne sinkt: Wyatt Earp 196 – Western
eBook148 Seiten1 Stunde

Ehe die Sonne sinkt: Wyatt Earp 196 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Er war groß, breitschultrig, hatte einen Schädel, der auf einem sehnigen Hals saß. Sein Gesicht war von der Sonne braun gebrannt und die Augen hatten einen opalfarbenen Schimmer. Seine Nase war kurz und breit, der Mund ebenfalls. Weit vorspringend und sehr stark ausgeprägt war das Kinn. Er hatte aschbraunes Haar, das struppig unter der breiten braunen Hutkrempe hervorblickte. Sein blaues Hemd war verwaschen und an verschiedenen Stellen mit Flicken besetzt. Die braune Lederweste war kurz und verschlissen. Sie wurde vorn in der Mitte von einer Lederschnur zusammengehalten. Um die Hüfte trug er statt eines Waffengurtes einen Lederriemen, der tief über dem rechten Oberschenkel einen schweren 45er Remington-Revolver hielt. Die Hosen waren aus derben Leinenstoff gefertigt und liefen in die Schäfte der Stiefel hinein. Sein Pferd war ein Pony, das wohl von indianischer Abstammung sein musste und einen sehr ausdauernden Eindruck machte. Das Pferd war texanisch aufgezäumt, was darauf schließen lassen konnte, dass der Mann aus dem heißen Land des großen Sandes stammte. Sein Name war Bud Hickokk. Er kam von den Richard Hills bei Fort Worth in Texas. Es war früher Morgen, als er die Stadt erreichte. Alamosa war damals schon ziemlich groß, und die breite Mainstreet wurde bereits von sieben Querstraßen gekreuzt. Hickokk, der von Osten her kam, aus der Richtung von Fort Garland, hielt am Stadteingang sein Pony an und beschattete die Augen mit der Hand, um die nach Westen hin verlaufende Mainstreet zu überblicken. Um diese Vormittagsstunde herrschte in der Hauptstraße ein geschäftiger Betrieb. Vor den Stores standen Wagen, die auf- und abgeladen wurden, und vor den Schenken waren lange Reihen von Pferden abgestellt. Alamosa bereitete sich auf die Bürgermeisterwahl vor.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Apr. 2019
ISBN9783740948047
Ehe die Sonne sinkt: Wyatt Earp 196 – Western

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    Buchvorschau

    Ehe die Sonne sinkt - William Mark

    Wyatt Earp

    – 196 –

    Ehe die Sonne sinkt

    William Mark

    Er war groß, breitschultrig, hatte einen Schädel, der auf einem sehnigen Hals saß. Sein Gesicht war von der Sonne braun gebrannt und die Augen hatten einen opalfarbenen Schimmer. Seine Nase war kurz und breit, der Mund ebenfalls. Weit vorspringend und sehr stark ausgeprägt war das Kinn. Er hatte aschbraunes Haar, das struppig unter der breiten braunen Hutkrempe hervorblickte. Sein blaues Hemd war verwaschen und an verschiedenen Stellen mit Flicken besetzt. Die braune Lederweste war kurz und verschlissen. Sie wurde vorn in der Mitte von einer Lederschnur zusammengehalten. Um die Hüfte trug er statt eines Waffengurtes einen Lederriemen, der tief über dem rechten Oberschenkel einen schweren 45er Remington-Revolver hielt. Die Hosen waren aus derben Leinenstoff gefertigt und liefen in die Schäfte der Stiefel hinein.

    Sein Pferd war ein Pony, das wohl von indianischer Abstammung sein musste und einen sehr ausdauernden Eindruck machte. Das Pferd war texanisch aufgezäumt, was darauf schließen lassen konnte, dass der Mann aus dem heißen Land des großen Sandes stammte.

    Sein Name war Bud Hickokk. Er kam von den Richard Hills bei Fort Worth in Texas.

    Es war früher Morgen, als er die Stadt erreichte. Alamosa war damals schon ziemlich groß, und die breite Mainstreet wurde bereits von sieben Querstraßen gekreuzt.

    Hickokk, der von Osten her kam, aus der Richtung von Fort Garland, hielt am Stadteingang sein Pony an und beschattete die Augen mit der Hand, um die nach Westen hin verlaufende Mainstreet zu überblicken.

    Um diese Vormittagsstunde herrschte in der Hauptstraße ein geschäftiger Betrieb. Vor den Stores standen Wagen, die auf- und abgeladen wurden, und vor den Schenken waren lange Reihen von Pferden abgestellt.

    Alamosa bereitete sich auf die Bürgermeisterwahl vor. Das war jedes Jahr im August ein besonderes Fest, das in der Stadt mit großem Tamtam begangen wurde.

    Vor dem Gold-Digger Saloon von Lerry Dimage stand wenigstens ein Dutzend Pferde, die alle auf der rechten Hinterhand ein großes verschlungenes Mal trugen, das Zeichen der Monty-Ranch.

    Lerry Dimage war der Erste, der Hickokk entdeckte.

    Siebenunddreißig Jahre war Dimage an diesem Tage alt. Er stammte aus Chattanooga in Tennessee. Ein wechselvolles Leben lag hinter dem schlank gebauten, hochgewachsenen Mann mit den scharfen Augen und der gebogenen Adlernase, dem strichdünnen Mund und den seltsam hellen Augen. Als er vor sieben Jahren nach Alamosa kam, hätte ihm niemand zugetraut, dass er hier dieses Eckhaus kaufen würde und aus dem alten Trödlerladen den großen Spielsaloon bauen könnte. Aber er hatte ihn aufgebaut und zu einem Anziehungspunkt der Stadt und der ganzen Gegend gemacht.

    Dimage, der am Eingang gestanden hatte und den Reiter beobachtete, hatte plötzlich eine harte Falte zwischen seinen ausrasierten Brauen stehen. Der Mann, der da kam, jagte ihm einen Schrecken ein.

    Denn nicht alles in der Vergangenheit des Salooners war so, als dass er es vor jedem Menschen hätte aufblättern können. So hatte es beispielsweise vor einem Jahrzehnt drüben in Chattanooga Dinge gegeben, von denen er gehofft hatte, dass sie niemals an das Licht der Öffentlichkeit, geschweige denn hierher dringen würden.

    Als der Salooner den Reiter so daherkommen sah, war er überzeugt, seiner Erfahrung und seinem Scharfblick trauen zu können. Er sah in dem Mann einen Schießer. Einen Revolvermann.

    Und mit dieser Vermutung ging der Tennessee-Mann nicht einmal fehl.

    Es war eine düstere Geschichte, und Dimage war in seiner Seele schon davon überzeugt gewesen, dass sie längst in den Schatten der Vergangenheit versunken wäre. Es war um ein Mädchen gegangen damals, um die siebzehnjährige Lou Landale. Sie war die Tochter des First-Mayors von Chattanooga. Ein nicht sehr hübsches Mädchen, das aber nicht nur einen First-Mayor als Vater, sondern eine steinreiche Frau zur Mutter hatte. Die kleine Lou Landale hatte sich in den schmucken Keeper aus dem Westminster Saloon verliebt.

    Dimage, dem die Kleine nicht einmal sonderlich gefiel, war gewissenlos genug, die Liebe des Mädchens auszunutzen. Allerdings – an eine Heirat dachte er nicht. Er hoffte nur, das Geld der kleinen Lou Landale an sich bringen zu können – oder zumindest doch ein gutes Teil davon. Er hätte die Mayorstochter auch gar nicht heiraten können, denn er war bereits seit einer Reihe von Jahren mit einer Tänzerin aus der Mont Gommery Bar verheiratet.

    Und eines Abends hatte dann die kleine Lou bei ihm vor der Zimmertür gestanden.

    Dimage hatte ihr sofort angesehen, dass etwas schiefgelaufen sein musste.

    Das Mädchen erklärte ihm, dass sein Vater hinter die Geschichte mit dem Keeper gekommen wäre, und zur Verblüffung Dimages hatte der First Mayor nicht etwa von Lou verlangt sich von dem Mann zu trennen, sondern sie aufgefordert, ihn für den kommenden Abend in sein Haus zu bestellen.

    Landale wollte mit ihm sprechen.

    Und das war etwas, was für Dimage unmöglich war. Er hätte niemals mit dem Mayor offen sprechen können. Deshalb packte er noch in der gleichen Nacht seine Koffer und verschwand. Allerdings – auch ohne seine Frau.

    Wenige Tage später hörte er in einem zwölf Meilen nordwestlich gelegenen Ort namens Sewanee, dass sich die kleine Lou Landale vergiftet hätte.

    Hatte er bisher die Absicht gehabt, sich nur eine Weile von der Stadt fernzuhalten, um dann zurückzukehren und die alten Verbindungen irgendwie wieder aufzunehmen, so stand es nun für ihn fest, dass er nicht nur Chattanooga, sondern auch ganz Tenessee verlassen musste.

    In panikartiger Flucht zog er westwärts und rastete nicht eher, als bis er das ferne Colorado erreicht hatte.

    Und es war nicht nur die Flucht vor dem betrübten Vater, sondern auch die Furcht davor, dass herausgekommen sein könnte, dass Lou Landale ihm eine ganze Menge Geld gegeben hatte: in der verzweifelten Hoffnung, ihn damit an sich binden zu können. Das war der Hauptgrund, weshalb er sich so weit absetzte. Denn dass sich ein Mädchen das Leben aus Liebeskummer nahm, gab es schon öfter einmal; die Sache mit dem Geld aber war gefährlich für ihn. Aus diesem Grund hatte er so viel Land zwischen sich und seine Heimat Chattanooga gebracht.

    Hier in dem fernen, wilden, steinigen und doch so heißen Alamosa hatte er eine zweite Heimat gefunden. Er hatte mit dem Geld der Lou Landale den Saloon hier aufgebaut, der in kürzester Zeit eine ausgezeichnet florierende Spielhölle geworden war.

    Hatte er anfangs auch noch an das Mädchen gedacht und die Furcht nie abschütteln können, dass ihr Vater ihn verfolgen lassen könnte, so hatte sich das mit der Zeit doch gegeben. Und nach zwei Jahren war er davon überzeugt, dass alles in Vergessenheit versunken sei.

    Und nun tauchte da plötzlich ein Mann auf, dessen Anblick ihn schlagartig in Angst und Schrecken versetzte.

    Sicher, der Salooner Dimage hatte schon viele Männer gesehen, denen man den Revolverschwinger auf zwanzig, ja, auf dreißig Schritt ansah, aber niemals bisher hatte ihn einer erschrecken können.

    Dieser Fremde aber, der da mit den schimmernden opalfarbenen Augen, die etwas Raubtierartiges an sich hatten, in die Stadt gekommen war, hatte ihn direkt schockiert.

    Schlagartig glaubte er zu spüren, dass da sein Schicksal in die Stadt gekommen sei.

    Landale hatte also seine Rache nicht begraben können. Fast ein volles Jahrzehnt hatte er den Hass auf den Mann, der seiner Tochter und damit auch ihm so übel mitgespielt hatte, aufgespart. Jetzt hatte er diesen Mann geschickt, um endlich bittere Rache zu nehmen.

    Es war merkwürdig, dass Dimage so viele Jahre überhaupt keine Furcht gekannt hatte und nun plötzlich bis in die Grundfesten seines Wesens beim Anblick dieses Fremden erbebte.

    Er musste sich Mühe geben, nicht auf dem Absatz kehrtzumachen, wandte sich langsam um, schob die beiden bastgeflochtenen Schwingarme der Schankhaustür auseinander und betrat den Saloon.

    Einen Augenblick starrte er in das Dunkel, an das sich seine Augen noch nicht gewöhnen konnten, dann ging er langsam an der Theke vorbei, die Treppe hinauf ins Obergeschoss und betrat sein Büro.

    Da stand er am Fenster und linste durch die Gardine hinunter auf die Straße.

    Der Fremde hatte jetzt an der Kreuzung haltgemacht und sah sich nach allen Seiten um.

    Dimage hielt den Atem an vor Erregung.

    Well, dachte er bei sich, er wird mich natürlich nicht gleich finden und wenn, dann wird er mich auch noch eine Weile zappeln lassen. Zu viel hatte man von den Gewohnheiten der Revolvermänner gehört.

    Der Zweite, der den Fremden beobachtet hatte, war ein großer vierschrötiger Mensch mit vollem roten Gesicht, dessen Wangen von blauen Äderchen durchzogen waren. Er hatte einen kahlen Schädel, einen mächtigen Brustkorb, prankenartige Hände, trug einen guten grauen Anzug und ein offenstehendes grünes Hemd. Es war der Trader Fred Carrings, einer der reichsten Leute in Alamosa. Sein Store lag schräg gegenüber vom Gold-Digger Saloon.

    Carrings war ein Mann in den Vierzigern. Er lebte ein Jahr länger als Dimage in der Stadt. Irgendwo aus Kentucky war er gekommen. Niemand wusste genau woher.

    Erst sehr viel später sollte man erfahren, dass er keineswegs aus Kentucky, sondern aus dem benachbarten Indiana, und zwar aus der kleinen Ansiedlung King in der Nähe der Stadt Princeton stammte. Wenn ihn außer dem Geld auch nichts mit seinem Gegenüber, dem schlankgliedrigen, fahlgesichtigen Saloo­ner Dimage verband, so schien das nur so. Denn es verband ihn vor allem ein ganz ähnliches Schicksal mit Dimage. Auch er hatte vor mehr als einem halben Jahrzehnt eine düstere Geschichte in seiner Heimat erlebt, die er dadurch hinter sich zu bringen suchte, dass er möglichst viel Land zwischen sich und Indiana brachte.

    Bei ihm war es keine Frau gewesen, sondern ein Geschäftspartner, und zwar der kleine jüdische Trader Daniel Rosenbaum. Er stammte aus dem fernen Deutschland, jenseits des großen Teiches, und hatte hier mit sehr viel Geschick einen schönen Shop aufgebaut.

    Carrings, der völlig mittellos war, hatte bei Rosenbaum eine Stellung gefunden und etliche Jahre bei ihm gearbeitet.

    Bis er eines Tages aus dem Geschäft ausschied, um an einer anderen Ecke der Stadt einen eigenen Laden aufzumachen.

    Woher er das Geld so plötzlich hatte, ein Haus zu

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