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Westwärts zieht der Tod: Die großen Western 216
Westwärts zieht der Tod: Die großen Western 216
Westwärts zieht der Tod: Die großen Western 216
eBook134 Seiten1 Stunde

Westwärts zieht der Tod: Die großen Western 216

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Tod und Verderben kam zur kleinen Ranch. Trommelnder Hufschlag hallte durch die Nacht und erstickte im Unterholz am Fluß, wo Jay Hawk horchend auf dem Pferd verhielt. Die Hufe dröhnten weit abseits vorbei und wirbelten eine Staubfahne hoch.


»Sie sind wieder da«, flüsterte der große Mann. Er zog die Volcanic aus dem Scabbard, lud durch und starrte entschlossen und verbissen über die silbern funkelnde Wasserfläche hinweg. »Du mußt was tun, sonst…«


Schon trieb er das Pferd ins Wasser hinein und peitschte es vorwärts.


Doch Jay Hawk sollte zu spät kommen. Er konnte das Reiterrudel nicht mehr einholen.


Sie kamen wie ein bösartiger Sturm über die kleine Ranch, umzingelten Haus und Stall und schossen durch die Fenster ins Haus hinein.


Drinnen flackerte das Licht im Luftzug der Kugeln. Klirrend zerbarst der gläserne Zylinder der Lampe. Flammen züngelten über den Tisch und zuckten im Luftzug gegen die alten zerschlissenen Gardinen.


Ein junger Bursche rannte durch den flackernden Lichtschein und versuchte, das Feuer zu ersticken, er riß die Gardinen herunter und trampelte darauf herum.


Draußen jagten die Reiter in Uniform vorbei. Wieder kam ein Kugelhagel herein, prasselte gegen die Wände und durchlöcherte Töpfe und Pfannen.


Zu spät hatte sich der junge Bursche vom Fenster wegbewegt. Mit starren, geweiteten Augen stierte er hinaus auf den mondhellen Hof und knickte jäh ein, kippte gegen den Tisch und stieß ihn um. Leblos fiel er zu Boden. Seine Augen waren starr zur Decke gerichtet.


»Kommt raus!« brüllte jemand drau­ßen auf dem Hof. »Rauskommen, oder wir machen euch fertig! Hier spricht Major Donahue von der US Army!
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Sept. 2017
ISBN9783740922252
Westwärts zieht der Tod: Die großen Western 216

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    Buchvorschau

    Westwärts zieht der Tod - U.H. Wilken

    Die grossen Western – 216 – Westwärts zieht der Tod

    Die grossen Western

    – 216–

    Westwärts zieht der Tod

    U. H. Wilken

    Tod und Verderben kam zur kleinen Ranch. Trommelnder Hufschlag hallte durch die Nacht und erstickte im Unterholz am Fluß, wo Jay Hawk horchend auf dem Pferd verhielt. Die Hufe dröhnten weit abseits vorbei und wirbelten eine Staubfahne hoch.

    »Sie sind wieder da«, flüsterte der große Mann. Er zog die Volcanic aus dem Scabbard, lud durch und starrte entschlossen und verbissen über die silbern funkelnde Wasserfläche hinweg. »Du mußt was tun, sonst…«

    Schon trieb er das Pferd ins Wasser hinein und peitschte es vorwärts.

    Doch Jay Hawk sollte zu spät kommen. Er konnte das Reiterrudel nicht mehr einholen.

    Sie kamen wie ein bösartiger Sturm über die kleine Ranch, umzingelten Haus und Stall und schossen durch die Fenster ins Haus hinein.

    Drinnen flackerte das Licht im Luftzug der Kugeln. Klirrend zerbarst der gläserne Zylinder der Lampe. Flammen züngelten über den Tisch und zuckten im Luftzug gegen die alten zerschlissenen Gardinen.

    Ein junger Bursche rannte durch den flackernden Lichtschein und versuchte, das Feuer zu ersticken, er riß die Gardinen herunter und trampelte darauf herum.

    Draußen jagten die Reiter in Uniform vorbei. Wieder kam ein Kugelhagel herein, prasselte gegen die Wände und durchlöcherte Töpfe und Pfannen.

    Zu spät hatte sich der junge Bursche vom Fenster wegbewegt. Mit starren, geweiteten Augen stierte er hinaus auf den mondhellen Hof und knickte jäh ein, kippte gegen den Tisch und stieß ihn um. Leblos fiel er zu Boden. Seine Augen waren starr zur Decke gerichtet.

    »Kommt raus!« brüllte jemand drau­ßen auf dem Hof. »Rauskommen, oder wir machen euch fertig! Hier spricht Major Donahue von der US Army! Jeder Widerstand ist sinnlos.«

    Es gab keinen Widerstand. Die Flammen loderten am Fenster hoch und fraßen sich ins Holz hinein. Rauch wehte hervor und wirbelte im Wind über den Hof. Viele Hufe stampften umher und übertönten das Knarren von Sattelleder.

    Der junge Boy hörte nicht mehr den Befehl und das Poltern harter Armeestiefel, den Krach der aufspringenden Tür und die blindlings ins Dunkel abgefeuerten Schüsse. Er sah auch nicht mehr die Männer, die hereinkamen und blitzschnell durch alle Räume rannten.

    »Der Alte ist nicht mehr hier«, tönte eine heiser rasselnde Stimme durchs Haus. »Major, der Kerl ist weg!«

    »Er wird in die Stadt geritten sein. Alles auf die Pferde!«

    Schritte dröhnten durchs Haus, Türen klappten – dann stampften draußen die Pferde, liefen am Haus vorbei und trugen die Reiter davon.

    Es war totenstill.

    In diese Stille ritt Jay Hawk hinein. Der Staub wehte ihm entgegen und ließ die Augen tränen. Er riß am Zügel, als er den Rand des sandigen Hofes erreicht hatte, sprang ab und kam mit der Volcanic heran.

    »Jerry!« Die Stimme verklang ohne Echo. Keine Antwort kam aus dem Haus. Je näher er der Tür kam, um so langsamer wurden seine Schritte – und dann stapfte er über die Schwelle hinweg und in den Qualm hinein. »Jerry! Junge, wo bist du?«

    Das Feuer wütete am Fenster und leckte im Raum umher. Flackernder Flammenschein fiel auf den leblosen Jungen.

    »Mein Junge!« Hawk fiel auf die Knie, spürte die Hitze der Flammen und strich mit zitternder Hand über das Totengesicht. »Sie haben dich umgebracht, weil du ein Texaner bist. Großer Gott, diese Yankees haben gemordet…!«

    Wie von einem eisigen Wind gelähmt erhob er sich halb, nahm den Jungen auf die Arme und trug ihn aus dem brennenden Haus, legte ihn weit abseits auf den kühlen Boden der Heimat und blickte über das weite Land.

    »Major Donahue…« Seine Stimme war wie ein Hauch von kalten, schneebedeckten Bergen.

    Donahue, ich werde das nicht vergessen. Du wirst mich sehen, Donahue, und mich hören. Ich werde zu dir kommen, Donahue…

    Sein Blick kehrte zurück zum brennenden Haus, das ihm gehörte und das er in langen mühsamen Jahren erbaut hatte. Es war eine kleine, mehr jämmerliche Ranch mit ein paar Rindern, aber er hatte die wilden ungebrannten Rinder zusammentreiben wollen. Die herrenlosen Rinder standen zwischen den Hügeln, und er war zurückgekommen, um Jerry zu holen.

    Jetzt lag Jerry tot vor ihm, gnadenlos erschossen von einer Meute Yankees, die in diesen Wochen im Süden wüteten und die letzten Texaner in die Knie zwangen. Sie griffen selbst zu dieser kleinen Ranch und wollten ihn, Jay Hawk, enteignen und vertreiben.

    Es gab für ihn nur den Weg in den fernen Westen. Doch noch mußte er einmal in den Sattel steigen und in jene Stadt reiten, in der über allen Häusern die Yankee-Flagge wehte.

    Feuerschein fiel zuckend auf Jerrys Gesicht. Der große hagere Mann mit den steingrauen Augen und dem strähnigen sandfarbenen Haar stand neben dem Jungen und krampfte die Hand um seine Volcanic Rifle.

    Das Haus brannte lichterloh und erhellte Stall, Corral und Weide.

    Mit langsamen Schritten ging Jay Hawk zum Stall und holte eine Schaufel. Er hob ein Grab neben Jerry aus und legte ihn sanft hinein. Immer wieder verharrte er und blickte in die Grube. Funkten tanzten herüber und versengten sein Haar, erloschen auf seiner derben Kleidung.

    »Mein Junge…«

    Hawk ahnte in dieser Nacht noch nicht, daß er am Anfang eines langen Weges stand, daß ihn das Schicksal durch den Westen treiben würde.

    Als er Erde auf den Jungen häufte, war ihm nach Schreien oder Weinen, nach Fluchen oder Beten zumute – doch kein Wort kam über die Lippen. Er formte mit der Schaufel einen kleinen Grabhügel und ließ die Schaufel dann fallen. Blechern schlug sie auf den zerstampften Boden. Das leise Geräusch leitete eine Jagd von grenzenloser Härte ein. Jay Hawk stand einen Atemzug lang völlig still. Der lederne Kinnriemen schwang schwach hin und her, vom Nachtwind bewegt. In den grauen Augen war es leer und leblos. In diesem Mann war viel gestorben.

    »Adios, Junge…«

    Brüchig klingende Worte des Abschieds für immer – und dann müde Schritte zum Pferd, vom Feuer rot erhellt, vom Rauch umgeben.

    Das Vieh stand auf der Weide und brüllte ihn an.

    Er stieg aufs Pferd und schob die Volcanic zurück. Ausdruckslos blickte er ins wütende Feuer hinein und spürte die Hitze im Gesicht.

    Der Wind fauchte.

    »Donahue…«

    Major der US-Truppen im besetzten und besiegten Süden. Der Mann, der Jerry hatte töten lassen. Hawk ritt an, am brennenden Haus vorbei und der Spur des Reiterrudels nach.

    Weiße Wolken zogen am Sternenhimmel entlang, und die Bäume am Fluß rauschten geheimnisvoll und düster. Der Pecos River floß unbesiegt in seinem ewigen Bett entlang.

    Der Mann sprach in den Wind. Er mußte reden, weil er nun allein war. Er sagte sich, daß es Wahnsinn wäre, in die besetzte Stadt zu reiten, aber er wendete auch nicht das Pferd, sondern ritt geradewegs auf die Stadt zu, deren ferne Lichter ihn zu rufen schienen.

    Hoch über ihm zog schnell ein Stern fallend hernieder und erlosch im weiten Raum.

    Lange war er allein, hörte den Hufschlag seines Pferdes und das dumpfe Schnauben, den Wind und das trockene Rascheln der Strauchgruppen an seinem Weg. Dann erblickte er die Lichter, die wie winzige kleine Punkte im Dunkel der Nacht glühten.

    Das war die Stadt. Und dort würde er Major Donahue treffen.

    Er folgte den buschumsäumten Pfa­den durchs herrenlose Rinderland und erreichte die leeren und öden Corrals vor der Stadt. Wie ein einsamer Wolf witterte er in den Wind, roch Herdrauch und Lagerfeuerqualm, hörte viele Stimmen, die zu einem wirren Gemurmel zusammenschlugen, Wagen quietschend über die Straße rollen und Reiter im klirrenden Trab die kleine Zeltstadt abseits passieren. Er sah die Flaggen im Wind träge schwappen, das ferne Aufblitzen von Säbeln an Reitern und die Scharen von herumlungernden arbeitslosen Cowboys und Farbigen. Die Stadt war angefüllt von Menschen mit und ohne Waffen, mit Yankees, Besiegten und Hungernden.

    »Geh, Pferd…«

    Er ritt neben den Stangencorrals entlang und verhielt hinter einem der Häuser, richtete sich in den Steigbügeln auf und spähte durch die dunkle Hofeinfahrt zur hellen Straße hinüber. Dort ritt die Pecos-River-Patrouille vorüber und verließ die Stadt. Angetrunkene Schwarze lallten am auslaufenden Gehsteig und umtanzten einander.

    Wie ein Puma streifte Hawk um die Stadt und beobachtete das Treiben auf der Straße. Durch die Fenster fielen Lichtbahnen, und er erkannte die Yankees in den Saloons. Dorthin durfte kein Einheimischer, kein Texaner.

    Plötzlich zog er am Zügel und starrte zum großen Hotel hinüber, wo die Flagge über dem Eingang hing und Posten patrouillierten. Sie machten träge kehrt, begegneten einander und wiederholten die Wendungen in abstumpfender Monotonie.

    Hinter den Stallungen saß Hawk ab, ließ den Zügel fallen und nahm die Volcanic mit. Viele Umwege führten ihn an die Rückseite des Hotels. Dunkel lagen die Ställe da, und ein Anbau lehnte am Haus. Daneben stand ein Armeewagen.

    Hawk stieg hinauf und von dort auf den Anbau. Tiefgeduckt schlich er zum Fenster und zog es leise auf, schob sich in den dunklen Raum und horchte.

    »Jawohl, Sir, weitersuchen!«

    Eine rauhe Stimme tönte durch die Wände, und Hacken schlugen aneinander. Ein Säbel klirrte hell, Schritte entfernten sich – dann schlug die Außentür.

    Mit wenigen Schritten war Hawk an der Tür und öffnete sie. Vor ihm lag der Gang mit den Türen zu den Hotelzimmern. Er hörte Stufen knarren und schwere Schritte, das Scheppern des Säbels und das Husten eines Mannes. Dann sah er den riesengroßen Schatten des Mannes über die Wand des Ganges huschen und Sekunden später einen Offizier mit den Rangabzeichen eines Majors. Er wußte, wie Major Donahue aussah. Er hatte dieses strenge Gesicht schon ein paarmal in der Stadt gesehen.

    Donahue kehrte ihm den Rücken, folgte dem Gang und trat in ein Zimmer ein. Licht fiel heraus, die Tür krachte zu.

    Entschlossen verließ Hawk den Raum und schlich den Gang hinauf. Kurz vor der abwärts führenden Treppe verharrte er und spähte hinunter. Unten

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