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Geliebte Stiefschwestern: Sophienlust 242 – Familienroman
Geliebte Stiefschwestern: Sophienlust 242 – Familienroman
Geliebte Stiefschwestern: Sophienlust 242 – Familienroman
eBook130 Seiten1 Stunde

Geliebte Stiefschwestern: Sophienlust 242 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

»Noch zwanzig Kilometer, dann sind wir in Oldenburg«, kündigte Alexander von Schoenecker vergnügt an. Es war ihm und seiner Frau endlich einmal gelungen, sich für vierzehn Tage von allen Verpflichtungen freizumachen, um an die Nordsee zu fahren.


»Vati, vergiss nicht, dass du mir versprochen hast, dass wir das Oldenburger Schloss besichtigen werden«, meinte Nick, der zusammen mit seinem Halbbruder Henrik auf dem Rücksitz des geräumigen Wagens saß.


»Nein, ich vergesse es nicht, mein Sohn«, versicherte Alexander leicht amüsiert. »Aber interessieren würde mich doch, warum du plötzlich ein solches Interesse an Schlössern und Burgen zeigst. Ich kann mich erinnern, dass es eine Zeit gab, da hast du jedes Mal ein langes Gesicht gezogen, wenn wir etwas besichtigen wollten.«


»Schlösser sind langweilig«, sagte nun Henrik, bevor sein Bruder antworten konnte. Er warf Nick einen Seitenblick zu. »Ich weiß, warum du dich für Schlösser interessierst!«


»So?«, erwiderte Nick.


»Wegen Pünktchen«, behauptete Henrik. »Pünktchen will auch immer alles über Schlösser wissen. Als wir mit meiner Klasse einen Ausflug nach Schloss Linderhof machten, hat sie mir danach fast ein Loch in den Bauch gefragt, obwohl sie doch selbst schon einmal dort war.« Er fasste nach der Schulter seiner Mutter. »Du, Mutti, weißt du, dass Pünktchen ein Album hat, in das sie nur Bilder von Schlössern und Burgen einklebt?«


»Sie hat es mir erst vor einigen Tagen gezeigt, Henrik«, entgegnete Denise von Schoenecker. »Postkarten zu sammeln ist doch ein feines Hobby. Wäre das nicht auch etwas für dich?«


»I wo!« Henrik hopste auf seinem Sitz herum. »Ganz steif wird man vom vielen Fahren!«,
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Sept. 2018
ISBN9783740920920
Geliebte Stiefschwestern: Sophienlust 242 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Geliebte Stiefschwestern - Anne Alexander

    Sophienlust ab 211 – 242 – Geliebte Stiefschwestern

    Sophienlust ab 211

    – 242–

    Geliebte Stiefschwestern

    Ein Glück, dass wir uns fanden!

    Anne Alexander

    »Noch zwanzig Kilometer, dann sind wir in Oldenburg«, kündigte Alexander von Schoenecker vergnügt an. Es war ihm und seiner Frau endlich einmal gelungen, sich für vierzehn Tage von allen Verpflichtungen freizumachen, um an die Nordsee zu fahren.

    »Vati, vergiss nicht, dass du mir versprochen hast, dass wir das Oldenburger Schloss besichtigen werden«, meinte Nick, der zusammen mit seinem Halbbruder Henrik auf dem Rücksitz des geräumigen Wagens saß.

    »Nein, ich vergesse es nicht, mein Sohn«, versicherte Alexander leicht amüsiert. »Aber interessieren würde mich doch, warum du plötzlich ein solches Interesse an Schlössern und Burgen zeigst. Ich kann mich erinnern, dass es eine Zeit gab, da hast du jedes Mal ein langes Gesicht gezogen, wenn wir etwas besichtigen wollten.«

    »Schlösser sind langweilig«, sagte nun Henrik, bevor sein Bruder antworten konnte. Er warf Nick einen Seitenblick zu. »Ich weiß, warum du dich für Schlösser interessierst!«

    »So?«, erwiderte Nick.

    »Wegen Pünktchen«, behauptete Henrik. »Pünktchen will auch immer alles über Schlösser wissen. Als wir mit meiner Klasse einen Ausflug nach Schloss Linderhof machten, hat sie mir danach fast ein Loch in den Bauch gefragt, obwohl sie doch selbst schon einmal dort war.« Er fasste nach der Schulter seiner Mutter. »Du, Mutti, weißt du, dass Pünktchen ein Album hat, in das sie nur Bilder von Schlössern und Burgen einklebt?«

    »Sie hat es mir erst vor einigen Tagen gezeigt, Henrik«, entgegnete Denise von Schoenecker. »Postkarten zu sammeln ist doch ein feines Hobby. Wäre das nicht auch etwas für dich?«

    »I wo!« Henrik hopste auf seinem Sitz herum. »Ganz steif wird man vom vielen Fahren!«, klagte er. Verschmitzt lachend wandte er sich wieder an seinen sechzehnjährigen Bruder: »Bestimmt bringst du Pünktchen ganze Berge von Postkarten mit, nachdem du doch so in sie verliebt bist.«

    »Henrik!«, rief Dominik von Wellentin-Schoenecker warnend aus. Er fand, manchmal war es eine rechte Plage, einen neunjährigen Bruder zu haben, der in alles seine neugierige Nase hineinsteckte, zumal er tatsächlich in die dreizehnjährige Angelika Dommin verliebt war. Aber das ging nur ihn selbst etwas an.

    »Streitet euch nicht, Kinder«, warf Denise von Schoenecker ein. Sie kannte ihre beiden Söhne nur zu genau. Henrik machte sich gern wichtig und prahlte, während Nick in allem, was Pünktchen betraf, sehr empfindlich war.

    »Was würdet ihr davon halten, dass wir in Oldenburg übernachten?«, fragte Alexander. »Geplant war es ja eigentlich nicht, aber dann könnten wir uns die Stadt in aller Ruhe ansehen. Oldenburg hat viele Sehenswürdigkeiten, nicht nur das Schloss.«

    »Einverstanden«, erwiderte seine Frau. »Etwas Ruhe tut uns sicher gut. Wir haben schließlich eine ziemlich anstrengende Nachtfahrt hinter uns. Zudem konnten wir nicht damit rechnen, dass wir durch den Unfall auf der Autobahn so lange aufgehalten werden würden.«

    »Zum Glück hat es bei diesem Unfall nur Blechschäden gegeben«, meinte Nick. »Vati, pass auf, gleich kommt die Ausfahrt nach Oldenburg!«

    »Danke, Nick«, sagte Alexander, obwohl er das Ausfahrtsschild auch schon gesehen hatte. Er freute sich stets, wenn seine Söhne ebenfalls auf die Schilder achteten.

    »Kennst du ein gutes Hotel in Oldenburg, Alexander?«, fragte Denise.

    »Ja, das Hotel ›Zum Schwarzen Ross‹«, erwiderte Alexander.

    »Das klingt vielversprechend, Vati«, meinte Nick.

    »Ich habe einen Hunger, dass ich einen ganzen Bären aufessen könnte«, bekannte Henrik und knabberte an einem Apfel.

    »Wann hast du das nicht?«, bemerkte Nick. Er griff ebenfalls in den Korb, der zwischen den beiden Buben stand, und nahm sich einen Apfel heraus.

    Eine halbe Stunde später brachten Nick und Henrik mithilfe eines Hoteldieners das Gepäck auf die beiden Zimmer, die ihre Eltern im Hotel ›Zum Schwarzen Roß‹ gemietet hatten. Die Hilfe ihres Vaters hatten sie sich dabei verbeten.

    Denise und Alexander von Schoenecker standen auf dem kleinen Balkon ihres Zimmers und blickten über die Dächer von Oldenburg. In der Ferne ragte der Lappan auf, ein Turm, der bereits im fünfzehnten Jahrhundert erbaut worden war. Mit leiser Stimme erklärte Alexander seiner Frau die Sehenswürdigkeiten der Stadt.

    »Gehen wir jetzt essen?«, fragte Henrik hinter den beiden ungeduldig. »Die Koffer sind alle oben.«

    »Gut, gehen wir essen«, sagte Denise. Sie wandte sich um. »Aber erst musst du dich noch kämmen. Deine Haare sehen aus, als wären die Motten drin.«

    Henrik fuhr sich mit den gespreizten Fingern durch seine braunen Haare. »Ist es jetzt gut?«

    »Nein, mein Sohn!« Alexander von Schoenecker griff in seine Jackentasche und zog einen kleinen Kamm hervor. »Gewöhnlich bedient man sich in unserem Teil der Erde dieses Instruments.« Er legte seinem Sohn den Kamm in die Hand.

    »Na gut!« Henrik stellte sich vor den Spiegel und versuchte seine Locken zu bändigen.

    Nick kam ins Zimmer seiner Eltern. Er hatte sich inzwischen umgezogen und gewaschen. »Eitel, eitel!«, spöttelte er, als er seinen Bruder vor dem Spiegel sah.

    »Na und du?«, fragte Henrik und drehte sich zu ihm um. »Du hast dich umgezogen, obwohl Pünktchen gar nicht in unserer Nähe ist.« Rasch flüchtete er sich danach hinter seinen Vater, weil es so aussah, als würde Nick auf ihn losgehen.

    »Seid ihr so weit?«, fragte Nick, ohne sich weiter um Henrik zu kümmern. Er wusste nur zu gut, dass er es diesmal gewesen war, der angefangen hatte.

    Nachdem alle in der Gaststube gegessen hatten, fuhren sie zum Oldenburger Schloss. Während sein Vater die Eintrittskarten löste, betrachtete Nick interessiert die in einem Schaukasten ausgestellten Andenken. Er hatte sich vorgenommen, Pünktchen etwas mitzubringen, aber er fand, bei dieser Auswahl war es schwer, sich zu entscheiden.

    Noch interessanter als das eigentliche Schloss war für die beiden Jungen das darin untergebrachte Landesmuseum. Alexander von Schoenecker hatte am Eingang einen Museumsführer gekauft. Er erklärte anhand des Führers die ausgestellten Stücke aus den verschiedensten Jahrhunderten so geschickt, dass selbst Henrik nicht genug erfahren konnte.

    »Seht nur diese herrliche Gürtelschnalle«, sagte Denise. Sie zeigte dabei auf eine bronzene, mit stilisierten Tiergestalten geschmückte Gürtelschnalle aus dem vierten Jahrhundert nach Christi.

    »Draußen gibt es eine Nachbildung«, sagte Nick. Plötzlich wusste er, was er Pünktchen mitbringen wollte. Diese Gürtelschnalle! Würde er seine Mutter darum bitten, würde sie einen Gürtel annähen.

    Kaum hatten die vier das Museum verlassen, ging Nick noch einmal zu dem Andenkenstand. Die Schnalle war sehr teuer, aber das machte ihm nichts aus. Wenn sich nur Pünktchen darüber freute. Fest umklammerte er das kleine Päckchen, das ihm die Verkäuferin reichte.

    Müde von den Besichtigungen kehrten alle am frühen Abend ins Hotel zurück. Beim Abendessen konnte Henrik kaum noch die Augen aufhalten.

    »Da ist noch jemand müde«, sagte Nick plötzlich. Er wies mit dem Kopf zum Nebentisch, wo sich ein junges Ehepaar mit einem etwa fünfjährigen Mädchen niedergelassen hatte. Es war ein reizendes Kind mit hellblonden halblangen Haaren und blaugrauen Augen. Immer wieder fielen ihm die Äuglein zu. Die junge Frau konnte das Mädchen kaum noch dazu bewegen, etwas zu essen.

    »Anja, noch ein Häppchen«, sagte sie und schob der Kleinen ein Stück Wurstbrot zwischen die Lippen.

    Anja kaute lange auf dem Stückchen Brot herum, dann jammerte sie: »Ich bin so müde, Mama. Ich mag nicht mehr!« Energisch schob sie ihren Teller beiseite.

    »Ich bringe unseren kleinen Schatz nach oben, Melanie«, bot der junge Mann an und stand auf. Er zog Anjas Stuhl vom Tisch weg und nahm seine Tochter auf die Arme. Die Kleine kuschelte ihr Köpfchen an seine Schulter.

    »Soll ich nicht mitgehen, Rainer?«, fragte Melanie.

    »Nein, lass nur, wir beide machen das schon ganz allein.« Zärtlich strich Rainer über das Näschen seiner Tochter.

    »Ein entzückendes Kind«, meinte Denise von Schoenecker, als sie sah, dass die junge Frau bemerkt hatte, dass sie dem Mann und der Kleinen nachschaute.

    »Ja, aber Anja ist auch reichlich anstrengend«, rief Melanie ihr zu. »Mit Kindern auf Reisen hat man so seine Sorgen.« Sie winkte die Kellnerin herbei und bestellte einen Kaffee.

    »Kann ich hinaufgehen?«, fragte Henrik und stellte sein Glas auf den Tisch zurück.

    »Ja, geh nur«, meinte Alexander von Schoenecker. Es kam selten genug vor, dass Henrik nicht ins Bett geschickt werden musste, sondern von selbst ging.

    »Ich gehe auch«, sagte Nick. »Ich fühle mich wie gerädert.«

    »Kein Wunder, du hast ja im Gegensatz zu Henrik und mir letzte Nacht kein Auge zugemacht«, meinte Denise.

    Nick und Henrik wünschten ihren Eltern eine gute Nacht und gingen dann einträchtig die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer. Während Henrik so müde war, dass er kaum in den Schlafanzug fand, setzte sich Nick noch an den Tisch und schrieb die erste Karte nach Sophienlust.

    *

    »Es gibt nichts Schöneres, als aufzuwachen und zu wissen, dass man noch eine Ewigkeit lang nicht zur Schule muss«, erklärte Henrik. Er streckte sich behaglich in seinem Bett, bevor er mit einem Satz aufsprang und zum Fenster des kleinen Zimmers lief, das er mit seinem Halbbruder Nick bewohnte. Sie waren jetzt schon fünf Tage in dem kleinen Dorf bei Norderschweiburg am Jadebusen, wo ihre Eltern einen Bungalow gemietet hatten.

    »Ausnahmsweise muss ich dir recht geben, Henrik«, erklärte Nick und stand ebenfalls auf. »Es ist herrlich, einmal keine Pflichten zu haben.«

    »Was höre ich hier von keinen Pflichten?«, erkundigte sich Alexander von Schoenecker, der gerade ins Zimmer seiner Söhne kam und Nicks letzte Worte gehört hatte.

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