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Pest aus El Paso: Wyatt Earp 133 – Western
Pest aus El Paso: Wyatt Earp 133 – Western
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eBook127 Seiten1 Stunde

Pest aus El Paso: Wyatt Earp 133 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Düster und bleigrau lastete der Himmel über dem Dreiländereck.


Es war am späten Nachmittag als die Reiter auf der höchsten Kuppe der Organ Mountains anhielten und nach Süden blickten, wo New Mexico, Texas und Mexiko am Rio Grande del Norte vor jener Stadt zusammenstießen, die mehr Unglück erlebt hat, als sonst irgendeine Stadt in Amerika.


El Paso! Die Stadt des Todes, so hieß es schon vor einem halben Jahrhundert, als die Indianer in einem fürchterlichen Kampf die Ansiedlung völlig niederbrannten – die Stadt des Schreckens, so hieß es vor fünfundzwanzig Jahren, als weiße Banditen unter dem einäugigen Desperado Oliver Potomac die Stadt fürchterlich heimsuchten. Nach dem schrecklichen Bürgerkrieg, der fünf Jahre in den Staaten wütete, schienen die verkrachten Existenzen, die aus der großen Blutwelle ausgeschwemmt worden waren, sich hier in dieser Stadt ein Stelldichein gegeben zu haben. Dann war es plötzlich die erklärte Lieblingsstadt der Spieler. Die finsteren Elemente, die früher Santa Fé heimgesucht hatten, waren auf einmal vierhundert Meilen weiter südlich in El Paso am Rio Grande daheim.


Die beiden Männer, die auf der Anhöhe hielten, blickten in den düsteren Abend hinein. Der eine von ihnen saß auf einem hochbeinigen Falbhengst, trug schwarzes Tuchzeug, einen schwarzen flachkronigen Hut, ein graues Kattunhemd und eine schwarze Halsschleife. Sein Gesicht war von Wind und Wetter tief gebräunt und wurde von einem dunkelblauen Augenpaar beherrscht, das unter feingeschwungenen Brauen saß. Es war ein kantiges, gutgeschnittenes Männergesicht, das man nicht so leicht vergaß, wenn man es einmal gesehen hatte. Es war das Gesicht jenes Mannes, dessen Name
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Feb. 2017
ISBN9783740914820
Pest aus El Paso: Wyatt Earp 133 – Western

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    Buchvorschau

    Pest aus El Paso - William Mark

    Wyatt Earp 133 – Pest aus El Paso

    Wyatt Earp –133–

    Pest aus El Paso

    Roman von William Mark

    Düster und bleigrau lastete der Himmel über dem Dreiländereck.

    Es war am späten Nachmittag als die Reiter auf der höchsten Kuppe der Organ Mountains anhielten und nach Süden blickten, wo New Mexico, Texas und Mexiko am Rio Grande del Norte vor jener Stadt zusammenstießen, die mehr Unglück erlebt hat, als sonst irgendeine Stadt in Amerika.

    El Paso! Die Stadt des Todes, so hieß es schon vor einem halben Jahrhundert, als die Indianer in einem fürchterlichen Kampf die Ansiedlung völlig niederbrannten – die Stadt des Schreckens, so hieß es vor fünfundzwanzig Jahren, als weiße Banditen unter dem einäugigen Desperado Oliver Potomac die Stadt fürchterlich heimsuchten. Nach dem schrecklichen Bürgerkrieg, der fünf Jahre in den Staaten wütete, schienen die verkrachten Existenzen, die aus der großen Blutwelle ausgeschwemmt worden waren, sich hier in dieser Stadt ein Stelldichein gegeben zu haben. Dann war es plötzlich die erklärte Lieblingsstadt der Spieler. Die finsteren Elemente, die früher Santa Fé heimgesucht hatten, waren auf einmal vierhundert Meilen weiter südlich in El Paso am Rio Grande daheim.

    Die beiden Männer, die auf der Anhöhe hielten, blickten in den düsteren Abend hinein. Der eine von ihnen saß auf einem hochbeinigen Falbhengst, trug schwarzes Tuchzeug, einen schwarzen flachkronigen Hut, ein graues Kattunhemd und eine schwarze Halsschleife. Sein Gesicht war von Wind und Wetter tief gebräunt und wurde von einem dunkelblauen Augenpaar beherrscht, das unter feingeschwungenen Brauen saß. Es war ein kantiges, gutgeschnittenes Männergesicht, das man nicht so leicht vergaß, wenn man es einmal gesehen hatte. Es war das Gesicht jenes Mannes, dessen Name von Montana bis zum Golf von Mexiko, von Kalifornien bis hinüber an die Ostküste der Staaten bekannt war: das Gesicht des Marshals Wyatt Earp.

    Der Mann neben ihm saß auf einem schwarzen Hengst. Er war etwa ebenso hochgewachsen wie der andere, nur etwas weniger breitschultrig als dieser. Dafür allerdings war er bedeutend eleganter gekleidet. Viel zu elegant eigentlich für dieses Land. Der Anzug war perlschwarz und nach der neuesten Bostoner Mode geschnitten. Weiß war das Rüschenhemd, und die weinrote Samtschleife war gut zu der tiefgrünen, mit schwarzen Stickereien besetzten Weste abgestimmt. Der Mann hatte ein blaßbraunes aristokratisch geschnittenes, ebenmäßiges Gesicht, in dem ein intensiv dreinblickendes eisblaues Augenpaar stand. Auch ein Gesicht das man nicht so leicht vergaß, wenn man es einmal gesehen hatte. Das Gesicht des Spielers Holliday. Der ehemalige Doktor der Medizin, John Henry Holliday, war in den Union-Staaten kaum weniger bekannt als Wyatt Earp selbst.

    Schweigend verharrten die beiden Männer auf der Anhöhe und beobachteten, wie sich die Dämmerung auf das Land legte. Sie hatten einen weiten Weg hinter sich. Mehr als neunhundert Meilen hatten sie von Pueblo aus hinter sich gebracht, um der Spur jenes Mannes zu folgen, der seit vielen Monaten Arizona, New Mexico und Colorado unsicher machte: der Big Boß der Galgenmännerbande!

    Mehrmals schon glaubte der Marshal ihn sicher gefaßt zu haben, als der Desperado ihm im allerletzten Augenblick wie ein Phantom entwich. In Santa Fé hatte der Marshal dem Chief der Maskenmänner wie die Galgenmänner- oder Graugesichterbande auch genannt wurde, eine schwere Schlappe beigebracht, als er dessen Camp Ladore aushob.

    Viele Bandenmitglieder wurden damals festgenommen. Der Weg des Verbrechers führte von Santa Fé aus direkt nach Dodge City und von dort hinüber nach Colorado. Es hatte sehr viel Mühe gekostet, den Weg des Outlaws zu verfolgen, Mühe und vergebliche Wege.

    Ein solcher Mann wußte seinen Weg schon zu tarnen. Ein anderer, als eben der große Westläufer Earp, hätte die Spur des Verbrechers wahrscheinlich längst verloren. Es war das Pech des Banditen, daß er ausgerechnet diesen Wolf auf seiner Fährte hatte.

    »Er ist in El Paso«, brach der Marshal das Schweigen.

    Doc Holliday nahm sein goldenes Etui aus der Innentasche seiner Jacke, zog eine seiner langen russischen Zigaretten daraus hervor und riß am Sattelknauf ein Zündholz an, während er die Flamme in die Tabakfäden sog, meinte er:

    »Es sieht so aus.«

    Der Marshal stieß die Luft durch die Nase und drehte sich dann im Sattel um. Das Land, das hinter ihnen lag, war schon dunkel. Unebenes übersichtliches Land, über dem in der Ferne ein violettfarbener Streifen durch das Grau des Himmels fiel.

    Der Georgier warf einen forschenden Seitenblick auf das scharfkantige Profil des Marshals, weshalb ritt der nicht weiter? Hatte der etwa auch das seltsam drückende Gefühl in der Magengrube, das er selbst empfand?

    Der Missourier hatte dieses Gefühl längst. Und er kannte es genau. Schon von frühester Jugend an hatte es ihn vor nahenden Gefahren mit untrüglicher Sicherheit gewarnt.

    Die erdbraune rechte Faust des Marshals hatte sich um die Zügelleinen gespannt.

    »Reiten wir weiter, Doc.«

    Sie setzten ihren Weg nach Süden fort. Und ritten geradewegs in die Hölle hinein!

    Wären sie auf einer der beiden Fahrstraßen gewesen, deren östliche von Alamogordo und die im Westen aus Las Curces kam, hätten sie vielleicht ihrem Geschick entgehen können. Aber da sie von San Antonio aus schnurgerade durch das Land nach Süden geritten waren, hatten sie die Overlandstraßen, die mancherlei Umwege machten, vermieden und waren so direkt auf El Paso vorgestoßen.

    Es war schon nach neun Uhr, als sie den McKelligan Canyon hinter sich hatten und einen schmalen Fahrweg erreichten, der nach mehreren Meilen auf die Alabama Avenue treffen mußte, die in die Stadt führte.

    Ein kleines Gefährt kam den beiden entgegen und zockelte rechts am Wegrand an ihnen vorbei. Vorn auf dem Kutschbock saß ein einzelner Mann, der in sich versunken zu sein schien und nicht einmal den Kopf wandte.

    Nach einer Weile folgte ein zweites Gefährt, ein kleiner Planwagen, und jetzt hielt der Marshal sein Pferd an und blickte dem Wagen hinterdrein.

    Doc Holliday starrte aus schmalen Augen der düsteren Stadt entgegen.

    El Paso warf seine Schatten voraus.

    Mahnender war das Gefühl in der Brust des Marshals geworden, und im Nacken spürte er es wie eine Eisenklammer.

    Aber keiner der beiden Männer sagte etwas.

    Sie ritten weiter, und immer wieder kamen ihnen Wagen entgegen, die von stummen Drivern nach Norden geführt wurden.

    Als sie in der Ferne die Lichter der Stadt vor sich auftauchen sahen, hielt der Marshal seinen Hengst an.

    »Ich glaube, es ist richtig, Doc, wenn einer von uns beiden hierbleibt.«

    Holliday nickte und glitt aus dem Sattel.

    Wyatt Earp warf noch einen kurzen Blick auf den Freund, nahm dann die Zügelleinen auf und setzte seinen Falben in scharfen Trab.

    Der Georgier stand gegen den Leib seines Pferdes gelehnt und blickte dem Freund hinterher. Ein würgendes Gefühl war in der Kehle des Spielers. Er fuhr sich mit der Hand zum Hals und sah sich nach den Wagen um.

    »Weiß der Teufel«, knurrte er, »entweder ist irgend etwas mit mir nicht in Ordnung, oder…«

    Dann nahte wieder einer jener Wagen und zog langsam vorüber.

    Der Spieler nahm plötzlich den schwarzen Hengst am Zügel, zog ihn von der Straße weg und hielt auf eine leere Feldhütte zu, die etwa hundert Yard von der Straße entfernt stand. Da ließ er sich auf einer morschen Bank nieder, die der Besitzer ganz sicher vor einem halben Jahrhundert hier vor der Hütte angebracht hatte.

    Die Nacht kroch über das Land dahin und senkte ihre schwarzen Tücher über die Stadt.

    In unregelmäßigen Abständen kamen immer wieder Wagen aus El Paso und zogen nach Norden.

    Auf einmal hielt eines der Gefährte an, bog vom Weg ab und machte unweit von der Feldhütte halt.

    Der Gambler sah, wie zwei Männer etwas hinten vom Wagen zogen und es mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden aufschlagen ließen.

    Dann war das unverkennbare Geräusch von Schaufeln im Sand zu hören.

    Die beiden Männer waren so in ihre Beschäftigung vertieft, daß sie den Schatten nicht bemerkten, der da plötzlich hinter ihnen aufgetaucht war.

    Holliday stand am Rand der Grube, die die beiden Männer aushoben, und sah neben dem Wagen in eine Decke eingewickelt einen menschlichen Körper liegen.

    Plötzlich hielt der eine der beiden Männer mit dem Schaufeln inne. Im schwachen Mondlicht hatte er am Grubenrand plötzlich die blanken Spitzen der Stiefeletten des Fremden gesehen.

    »Was wollen Sie?« knurrte er.

    »Weshalb begraben Sie den Toten hier?« fragte Holliday ruhig.

    »Was geht es Sie an, wo wir ihn begraben. Es ist unser Vater.«

    »Weshalb bringt ihr ihn nicht auf den Boot Hill von El Paso?«

    »Das geht Sie nichts an. Wir können unseren Vater schließlich begraben, wo wir wollen.«

    »Ihren Vater?«

    Die Leiche in der Decke hatte kaum die Größe eines vierzehnjährigen Kindes.

    Holliday blickte jetzt in die düsteren Gesichter der beiden Männer und ging dann auf den Toten zu. Als er sich bückte, sprangen die beiden aus der Grube heraus und wollten auf ihn eindringen, hielten aber wie angenagelt inne, als

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