Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Mami 1843 – Familienroman: Vater ohne Trauschein
Mami 1843 – Familienroman: Vater ohne Trauschein
Mami 1843 – Familienroman: Vater ohne Trauschein
eBook106 Seiten1 Stunde

Mami 1843 – Familienroman: Vater ohne Trauschein

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Buchstäblich ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese wirklich einzigartige Romanreihe ist generell der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe.

Georg war spät dran. Sein Dienst in der Entbindungsstation der Gynäkologischen Klinik hatte eigentlich längst begonnen. Etwas nervös betrat er den Lift, um in die dritte Etage zu fahren. Nur drei Stunden hatte der junge Assistenzarzt geschlafen, weil seine Freundin Katja darauf bestanden hatte, in den frühen Morgenstunden dieses Tages seinen Geburtstag zu feiern.
Dreißig war Georg, sah aber wesentlich jünger aus und fühlte sich auch so. Auf seinem hübschen Gesicht mit den ausdrucksvollen dunklen Augen zeigte sich häufig ein lausbubenhaftes Lächeln. Er war sportlich schlank und wirkte in seiner Art jung und fröhlich. Die Frauen aller Altersstufen mochten ihn, und das nutzte er aus. Wer konnte es ihm verdenken. Neben dem charmanten Dr. Marten hatten die älteren Kollegen keine Chance, weshalb so mancher die Mißgunst nur schwer unterdrücken konnte.
Georg tat, als bemerke er nichts davon. Er war der Sonnyboy der Station. Patientinnen und Schwestern liebten ihn, was Katja veranlaßte, häufig aufzutauchen, um allen zu zeigen, daß hier gar nichts zu machen war.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Okt. 2016
ISBN9783740909864
Mami 1843 – Familienroman: Vater ohne Trauschein

Mehr von Susanne Svanberg lesen

Ähnlich wie Mami 1843 – Familienroman

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Romanzen für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Mami 1843 – Familienroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Mami 1843 – Familienroman - Susanne Svanberg

    Mami 1843 – Vater ohne Trauschein

    Mami –1843–

    Vater ohne Trauschein

    Roman von Svanberg Susanne

    Georg war spät dran. Sein Dienst in der Entbindungsstation der Gynäkologischen Klinik hatte eigentlich längst begonnen. Etwas nervös betrat er den Lift, um in die dritte Etage zu fahren. Nur drei Stunden hatte der junge Assistenzarzt geschlafen, weil seine Freundin Katja darauf bestanden hatte, in den frühen Morgenstunden dieses Tages seinen Geburtstag zu feiern.

    Dreißig war Georg, sah aber wesentlich jünger aus und fühlte sich auch so. Auf seinem hübschen Gesicht mit den ausdrucksvollen dunklen Augen zeigte sich häufig ein lausbubenhaftes Lächeln. Er war sportlich schlank und wirkte in seiner Art jung und fröhlich. Die Frauen aller Altersstufen mochten ihn, und das nutzte er aus. Wer konnte es ihm verdenken. Neben dem charmanten Dr. Marten hatten die älteren Kollegen keine Chance, weshalb so mancher die Mißgunst nur schwer unterdrücken konnte.

    Georg tat, als bemerke er nichts davon. Er war der Sonnyboy der Station. Patientinnen und Schwestern liebten ihn, was Katja veranlaßte, häufig aufzutauchen, um allen zu zeigen, daß hier gar nichts zu machen war.

    Trotz seines etwas leichtsinnigen Wesens war Georg ein guter, pflichtbewußter Arzt, der seinen Beruf mochte. Das Examen hatte er mit Auszeichnung bestanden, und in der Praxis war er manchem Kollegen einen Schritt voraus.

    Der Lift hielt, die Tür öffnete sich und Marten lief sofort zu dem kleinen Büro, das er mit dem Stationsarzt und zwei weiteren Assistenten teilte. Er hatte es noch nicht erreicht, als er hinter sich Stimmen hörte.

    »Happy birthday to you…«, sangen die Schwestern der Station, und sogar der Oberarzt brummte mit.

    Erschrocken blieb Georg stehen und wandte sich ganz langsam um. Er fühlte sich ertappt, und deshalb war ihm diese nette Begrüßung etwas peinlich. Verunsichert lächelte er. Normalerweise störte es ihn nicht, im Mittelpunkt zu stehen, doch jetzt machte es ihn verlegen, weil dadurch alle erfuhren, daß er eine halbe Stunde zu spät kam.

    Einige Patientinnen kamen aus ihren Zimmern und unterstützten den kleinen Chor, und selbst der Chefarzt trat hinzu, um Georg anschließend kräftig die Hand zu schütteln. Dr. Marten nahm einen Blumenstrauß und eine Menge Glückwünsche entgegen und war froh, als er in das kleine Büro entkommen konnte.

    Hastig zog er sich dort um. Er vertauschte die Jeans mit weißen Hosen, die für einen Mann seiner Größe etwas zu kurz waren. Über das weiße T-Shirt kam der Kittel mit den breiten Taschen. Dr. Marten nahm ihn aus seinem Schrankfach und wollte gerade hineinschlüpfen, als er ein merkwürdiges Quäken hörte.

    Er war zwar noch nicht lange auf der Entbindungsstation, doch lange genug, um sofort zu wissen, daß dies das klägliche Weinen eines Neugeborenen war. Erstaunt sah er sich um.

    Die Babys befanden sich, von einer Säuglingsschwester wohlbehütet, im Kinderzimmer oder in der Obhut ihrer Mütter. Eigentlich war es ausgeschlossen, daß sie hier im Ärztebüro zu hören waren. Doch das immer kräftiger werdende Schreien war ganz in seiner Nähe. Verblüfft schaute sich Georg um.

    Es war alles ganz wie immer. Auf den beiden aneinandergeschobenen Schreibtischen gab es jede Menge Papierkram, dazwischen Warenproben. Nirgendwo war eines jener fahrbaren Körbchen zu sehen, die für die Neugeborenen verwendet wurden. Flüchtig sah Georg zum offenen Fenster. Kamen die merkwürdigen Töne von draußen? Im nächsten Moment wurde er eines Besseren belehrt. Das Schreien wurde lauter und kam zweifellos aus Georgs Schrankabteil. Hatte ihm jemand einen Streich gespielt, indem man ein Tonband mit Babygeschrei in seinem Schrank versteckte?

    Zögernd ging Dr. Marten in die Knie, denn er hatte eine Tasche aus blauem Segeltuch entdeckt, die nicht sein Eigentum war. Diese Tasche bewegte sich auffällig. Was hatte denn das zu bedeuten?

    Vorsichtig streckte Georg die Hände aus, um den Gegenstand zu sich heranzuziehen. Sein Herzschlag stockte, als er ein Neugeborenes entdeckte, gewaschen und in ein Frotteetuch gewickelt. Das kleine runde Gesichtchen war rot und wurde von einem weit aufgerissenen zahnlosen Mund beherrscht. Die kleinen Ärmchen mit den winzigen geballten Fäustchen ruderten unwillig.

    »Ein schlechter Scherz«, murmelte Dr. Marten ärgerlich. Gleichzeitig dachte er daran, daß es gar nicht leicht sein würde, dem Chefarzt erklären zu müssen, daß er mit dieser Sache überhaupt nichts zu tun hatte.

    Georg nahm die Tasche hoch und betrachtete kopfschüttelnd das Kleine, das kräftig mit den Beinchen strampelte. Es hatte sich bereits aus dem Tuch befreit, und so war zu sehen, daß es Babykleidung trug.

    Normalerweise hatte Georg für jeden Spaß Verständnis. Aber das ging einfach zu weit. Entschlossen ging er ins Schwesternzimmer hinüber, wo sich Schwester Erika mit der Patientenkartei beschäftigte. Sie war bereits seit sieben Jahren auf der Entbindungsstation und deshalb an Babygeschrei gewöhnt. Eifrig arbeitete sie weiter und sah nicht einmal hoch, als Georg die Tasche neben ihr auf den Schreibtisch stellte.

    »Wem ist denn das eingefallen?« fragte er aggressiv, wie dies sonst nicht seine Art war.

    »Probleme?« erkundigte sich Schwester Erika interesselos.

    Als Chefin der Stationsschwestern ärgerte sie sich oft darüber, daß ihre jungen Kolleginnen zu lange mit Dr. Marten schäkerten. Sie war deshalb nicht gut auf ihn zu sprechen. Damit war sie die absolute Ausnahme. Es war ihr natürlich auch nicht entgangen, daß der junge Assistenzarzt zu spät kam. Sie hätte ihn deshalb gern gerügt, doch soweit ging ihre Kompetenz nicht. Die Ärzte unterstanden nur dem Professor.

    »Wie kommt die Tasche mit dem Baby in meinen Schrank?«

    Schwester Erikas Blick sagte ihm gleich darauf, daß dies keine besonders intelligente Frage war. »Auch wenn Sie heute Geburtstag haben, Dr. Marten, der Klinikbetrieb läuft wie immer.«

    »Schon klar. Aber was mache ich mit dem Baby, das man mir in den Schrank gestellt hat?«

    »Wie bitte?« Schwester Erika schaute noch kritischer und brachte damit klar zum Ausdruck, daß sie der Ansicht war, dieser junge Arzt könnte nicht ganz nüchtern sein. »Ihr Schrank ist doch abgeschlossen, da kann doch gar niemand.«

    »Eben nicht. In meinem Schrank hängen ein paar Klamotten, die mir bestimmt niemand klaut. Weshalb sollte ich…«

    Schwester Erika unterbrach ihre Arbeit. Sie legte den Kugelschreiber beiseite und betrachtete die Tasche samt Inhalt. »Das ist ein Neugeborenes, etwa sechs bis acht Stunden alt«, stellte sie sachkundig fest. »Wir hatten in dieser Nacht überhaupt keinen Neuzugang. Und das Baby der jungen Mutter, die vor zwei Stunden entbunden hat war ein Frühchen. Außerdem ist dies keine klinikeigene Babywäsche. Unsere Sachen sind alle gekennzeichnet.«

    »Darum geht es doch nicht«, meinte Georg ungeduldig. »Jemand hat sich einen bösen Scherz erlaubt und mir das Kind…«

    »Vielleicht war es gar kein Scherz, Dr. Marten«, unterbrach Schwester Erika den Assistenzarzt. »Bei Ihrem Lebenswandel würde mich das nicht wundern.« Es klang schadenfroh.

    Georg schluckte. Sein hübsches Gesicht mit dem dunklen Bartansatz ums Kinn wurde sichtlich bleich. Er war kein Kind von Traurigkeit. Die Frauen machten es ihm leicht, und so wechselte er seine Freundinnen häufig. Sollte er Vater geworden sein, ohne etwas davon zu wissen?

    Schwester Erika vertiefte seine Bedenken. »Ich fürchte, Dr. Marten, es hat einen ganz bestimmten Grund, daß man Ihnen das Kind in den Schrank gestellt hat. Den Rest müßten Sie sich denken können.«

    Verunsichert zog Georg die breiten Schultern hoch und machte das unschuldigste Gesicht, dessen er fähig war. »Ich habe keine Ahnung, ehrlich.«

    Schwester Erika hätte Georgs Mutter sein können, und so reagierte sie auch. »Wollen wir doch mal sehen, ob es bei unserem Findelkind vielleicht einen Hinweis gibt«, meinte sie beruhigend. Wenn der junge Assistenzarzt sie so anschaute, konnte

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1