Mami 1840 – Familienroman: Rote Rosen für Mutti
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"Mutti!" Aufgeregt lief das kleine Mädchen ins Wohnzimmer, die rechte Hand hinter dem Rücken verborgen, in den rehbraunen Augen ein erwartungsvolles Leuchten.
"Nicht so hitzig, mein Schatz." Roswitha Bäumler legte ihr Strickzeug beiseite, strich ihrer Tochter die kastanienbraunen Locken aus der Stirn und betrachtete sie versonnen.
"Mutti", wiederholte das Kind, nun aber leise und ein bißchen verwundert. "Du schaust aus, als ob du träumst." Noch immer verbarg es die Hand hinter dem Rücken, schien aber sein Anliegen völlig vergessen zu haben.
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Rezensionen für Mami 1840 – Familienroman
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Buchvorschau
Mami 1840 – Familienroman - Felicitas Bentlage
Mami –1840–
Rote Rosen für Mutti
Roman von Bentlage Felicitas
»Mutti!« Aufgeregt lief das kleine Mädchen ins Wohnzimmer, die rechte Hand hinter dem Rücken verborgen, in den rehbraunen Augen ein erwartungsvolles Leuchten.
»Nicht so hitzig, mein Schatz.« Roswitha Bäumler legte ihr Strickzeug beiseite, strich ihrer Tochter die kastanienbraunen Locken aus der Stirn und betrachtete sie versonnen.
»Mutti«, wiederholte das Kind, nun aber leise und ein bißchen verwundert. »Du schaust aus, als ob du träumst.« Noch immer verbarg es die Hand hinter dem Rücken, schien aber sein Anliegen völlig vergessen zu haben.
Die junge Frau lachte auf. »Ja, mein Schatz. Ich habe wohl tatsächlich geträumt, am hellichten Tag. Aber nun sag’ mir endlich, was du auf dem Herzen hast. Das muß ja etwas ungeheuer Wichtiges sein, nicht wahr?«
Das Mädchen nickte eifrig. »Ich hab’ was gefunden, in der Kiste mit den Faschingskleidern. Rate mal, was.«
»Hm.« Angestrengt krauste Roswitha die Stirn. »Na ja, es wird wohl was mit Fasching zu tun haben. Aber, Linda, wie kommst du dazu, jetzt an Fasching zu denken? Schau mal auf den Kalender. Wir sind mitten im September.«
Die Kleine druckste verschämt herum. »Schon, Mutti, nur… Weißt du, ich muß immer an die Geschichte von den Königskindern denken. Ich möchte doch auch eine so schöne Prinzessin sein.«
Roswitha schloß ihr Kind fest in die Arme und seufzte. »Immer wieder möchtest du diese Geschichte hören und weißt doch, wie unglücklich diese Prinzessin geworden ist, weil sie nicht zu ihrem Prinzen gelangen konnte.«
Linda rieb ihre weiche Wange an der ihrer Mutter und fühlte eine Träne hinabfließen. »Ja, Mutti, denn das Wasser war viel zu tief.«
»Siehst du?« Roswitha nahm ein Taschentuch und trocknete sich die Augen. »Ich möchte aber, daß du meine glückliche Linda bist.« Noch fester drückte sie das Kind an sich und erfühlte dabei ein samtenes Stück Stoff in den kleinen Händen. »Ach, jetzt hab’ ich’s!« rief sie triumphierend aus. »Nach diesem Schatz mußt du aber tief in der Kiste gegraben haben. Es ist…«
Feierlich hielt Linda ihr eine samtene Schärpe vor die Augen. »Ein bißchen hast du ja geschummelt, Mutti.«
Zärtlich strich die junge Frau über den hellblauen Samt. »Ich habe falsch geraten. Ich dachte, es wäre etwas anderes.«
Linda sah, daß ihre Mutti erneut feuchte Augen bekam, und streichelte ihr über’s Haar. »Warum wirst du denn so traurig, Mutti? Willst du nicht, daß ich das an Fasching trage? Es würde doch so gut zu meinem Prinzessinnenkleid passen. Und da hab’ ich gedacht…«
Die junge Frau schüttelte den Kopf und betrachtete ihren Liebling zärtlich. »Natürlich darfst du die Schärpe tragen. Ich werde sie für dich umnähen. Dann erinnert sie auch nicht mehr so an früher«, fügte sie in Gedanken hinzu.
Ein Strahlen huschte über Lindas Gesicht, doch gleich mußte sie angestrengt nachdenken. »Hat das was mit Papa zu tun? War das Wasser zwischen euch beiden auch so tief wie das zwischen den Königskindern?«
Roswitha nickte. Wie gescheit und verständig ihre kleine Tochter war. Nun – sie zählte ja bereits neun Jahre.
Die Türglocke unterbrach Roswithas Gedanken. »Das ist Anja«, meinte Linda. Auf halbem Weg zur Tür drehte sie sich nochmals um. »Wir haben uns zum Spielen verabredet, Mutti. Bist du auch nicht zu traurig? Kann ich dich wirklich allein lassen?« fragte sie altklug.
Roswitha zwang sich ein Lächeln auf. Keinesfalls wollte sie ihrem Kind, dem einzigen Sonnenschein in ihrem Leben, das Herz schwer machen. Linda sollte fröhlich sein, immer ein Leuchten in den Augen haben. »Geh’ nur, mein Schatz, laß Anja nicht warten. Aber sei zurück, bevor es dunkel wird.«
Alleingelassen mit ihren Gedanken an die Vergangenheit, welche schwer auf ihr lasteten, nahm Roswitha ihr Strickzeug wieder zur Hand. Ein Pullover für Linda sollte es werden, rechtzeitig zum Winter fertig. Versonnen ließ die junge Frau den nachtblauen Angorafaden durch ihre Finger gleiten. Lurex glänzte darin, wie der Mondenschein in einem See – in einem tiefen See. Roswitha tauchte in die Vergangenheit ein. Obwohl sie jeden Blick auf die samtene Schärpe vor ihr auf dem Tisch vermied, fühlte sie sich plötzlich hartnäckig von der Erinnerung daran gebunden. Sie hatte sich doch von allem gelöst, was sie einst mit Achim von Selen verband. Hatte sie das wirklich? War das überhaupt möglich, wo doch ihr Kind auch seines war und ihm täglich ähnlicher zu werden schien? Roswitha schaute durch das Fenster hinaus in den hellen Sonntag wie in weite Fernen, ungehalten vom engen Hinterhof. So bitter der Nachgeschmack auch war – so süß war die Erinnerung an die Zeit davor, die Zeit mit Achim. Helles Lachen klang von draußen zu Roswitha hinauf, das Lachen einer jungen Frau, darauf das eines Mannes.
Roswitha dachte daran, wie verliebt sie einst am Arm des gutaussehenden Studenten Achim von Selen durch Heidelberg gebummelt war, im schwingenden Kleid mit samtener Schärpe. Sie streichelte über den halbfertigen Pulli, ein Lächeln auf den vollen Lippen. Ihre Gedanken entwichen dem Wohnzimmer und kehrten zurück in das Blumengeschäft nahe der Universität. Im dritten Lehrjahr war Roswitha damals gewesen, als an einem Morgen im Mai ein junger Mann den Laden betrat und einen Strauß rote Rosen verlangte. Augenblicklich fühlte sich Roswitha von ihm so angezogen, daß sie sich beim Binden an den Dornen stach.
Die junge Frau schreckte aus ihren Gedanken. Sollte das etwa ein böses Omen gewesen sein? Hatte das Schicksal sie warnen wollen? »Ach«, seufzte sie, »und wenn schon. Konnte man denn von einem jungen Mädchen, das gerade von Amors Pfeil getroffen wurde, soviel Vernunft erwarten?« Verbissen hatte sie sich den Schmerz, sich nichts anmerken lassen.
Die Rosen seien für seine Mutter, hatte der junge Mann bemerkt, was Roswitha als Hinweis wertete. Offenbar wollte er sie wissen lassen, daß er noch nicht gebunden war. Mehr als diesen zaghaften Hinweis hatte Achim bei der ersten Begegnung allerdings nicht zu äußern gewagt. Von da an besuchte er auffallend oft das Blumengeschäft bei der Universität, und stets wollte er von Roswitha bedient werden. Mal kaufte er Tulpen, mal Nelken und immer wieder rote Rosen. Jedesmal wies er wie beiläufig darauf hin, daß die Blumen für seine Mutter seien.
Sichtlich belustigt fragte Roswitha einmal, noch bevor sie seinen Wunsch entgegennahm, ob denn heute wieder Muttertag sei.
»Bei meiner Mutter jeden Tag«, entgegnete er und lachte sie an.
Sein ironischer Unterton hatte Roswitha damals irritiert, doch lange dachte sie nicht darüber nach, wie er das gemeint haben könnte. Als sie ihm nämlich den prächtigen Strauß Baccararosen reichte, drückte er ihn ihr sofort wieder in die Hand. »Die sind für Sie«, sagte er, und seine Stimme zitterte vor Aufregung. Roswitha stieg die Röte in die Wangen.
»Jetzt werden Sie den Rosen immer ähnlicher«, bemerkte er. »Darf ich fragen, wie Sie heißen? Nein, lassen Sie mich raten«, setzte er sofort hinzu. »Sie passen so gut zu den Rosen. Sie müssen Rosi heißen.«
»Roswitha«, lächelte die junge Frau und errötete noch mehr.
Schwärmerisch wiederholte er ihren Namen. »Darf ich Sie am Sonntag ein wenig entführen, vielleicht auf’s Schloß? Die liebe Sonne wird uns schon hold sein, und wenn nicht, dann leuchtet sie mir aus Ihren Augen – durch Ihr goldenes Haar.«
Roswitha blieb