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Unfrieden im Elternhaus: Sophienlust 450 – Familienroman
Unfrieden im Elternhaus: Sophienlust 450 – Familienroman
Unfrieden im Elternhaus: Sophienlust 450 – Familienroman
eBook125 Seiten1 Stunde

Unfrieden im Elternhaus: Sophienlust 450 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

»Warum kann ich nicht mit zum Flughafen fahren?« maulte die fünf-jährige Heidi Holsten, das jüngste der Dauerkinder in Sophienlust. »Immer werden alle mitgenommen, nur ich muß andauernd zu Hause bleiben.« Mißmutig schob sie die Unterlippe vor. »Das ist ungerecht!« »Und wer hat mich neulich nach Baden-Baden begleitet?« fragte Denise von Schoenecker. Mit gespielter Strenge sah sie den kleinen Trotzkopf an. »Heute sind nun Angelika und Vicky an der Reihe.« »Angelika und Vicky fahren ja schon jeden Tag in die Schule«, argumentierte Heidi. »Sie brauchen nicht zum Flughafen mitkommen.« »Pfui, wie kann man nur so ein Egoist sein, Heidi!« rief Fabian Schöller aus. »In die Schule zu fahren ist doch etwas anderes als nach Echterdingen.« »Was ist ein Egoist?« fragte das kleine Mädchen. »Ein Mensch, der immer nur an sich selbst denkt«, erklärte die zwölf-jährige Angelika Langenbach bereitwillig. »Dann bin ich das nicht!«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum29. Dez. 2023
ISBN9783989367425
Unfrieden im Elternhaus: Sophienlust 450 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Unfrieden im Elternhaus - Anne Alexander

    Sophienlust

    – 450 –

    Unfrieden im Elternhaus

    Unveröffentlichter Roman

    Anne Alexander

    »Warum kann ich nicht mit zum Flughafen fahren?« maulte die fünf-jährige Heidi Holsten, das jüngste der Dauerkinder in Sophienlust. »Immer werden alle mitgenommen, nur ich muß andauernd zu Hause bleiben.« Mißmutig schob sie die Unterlippe vor. »Das ist ungerecht!«

    »Und wer hat mich neulich nach Baden-Baden begleitet?« fragte Denise von Schoenecker. Mit gespielter Strenge sah sie den kleinen Trotzkopf an. »Heute sind nun Angelika und Vicky an der Reihe.«

    »Angelika und Vicky fahren ja schon jeden Tag in die Schule«, argumentierte Heidi. »Sie brauchen nicht zum Flughafen mitkommen.«

    »Pfui, wie kann man nur so ein Egoist sein, Heidi!« rief Fabian Schöller aus. »In die Schule zu fahren ist doch etwas anderes als nach Echterdingen.«

    »Was ist ein Egoist?« fragte das kleine Mädchen.

    »Ein Mensch, der immer nur an sich selbst denkt«, erklärte die zwölf-jährige Angelika Langenbach bereitwillig.

    »Dann bin ich das nicht!« entschied Heidi. »Ich denke auch an Schneeweißchen und Rosenrot. Die habe ich nämlich sehr lieb.« Sie schmiegte sich an Denise. »Und wenn ich mich ganz dünn mache, Tante Isi? Angelika und Vicky würden gar nicht merken, daß ich zwischen ihnen sitze.«

    Es fiel Denise von Schoenecker schwer, ernst zu bleiben. Sie hätte die Bitte des kleinen Mädchens so gern erfüllt, aber es war unmöglich. »Irmela hat auch noch Gepäck, das untergebracht werden muß. Außerdem braucht auch Henrik einen Platz«, sagte sie. »Und du weißt, daß ich ihm ganz fest versprochen habe, ihn mitzunehmen, wenn wir Irmela vom Flughafen abholen.«

    Schwester Regine kam mit einem Karteikasten aus dem Büro. Sie wußte, worum es ging. Heidi hatte sie schon den ganzen Vormittag mit dem Flughafen gequält. »Warum pflückst du für Irmela nicht einen Blumenstrauß?« sprang sie Denise von Schoenecker bei. »Darüber würde sie sich bestimmt riesig freuen.«

    Heidi nagte an ihrer Unterlippe. Sie seufzte hörbar auf. »Gut, pflücke ich eben Blumen«, erklärte sie. »Ich will gar nicht mit zum Flughafen. Aber wenn ich groß bin, dann fliege ich auch nach Indien.« Sie sah Fabian an. »Aber du darfst mich niemals abholen!«

    »Okay!« Der Elfjährige schlug dem kleinen Mädchen leicht auf die Schulter.

    Heidi schüttelte die Hand des Jungen ab und rannte aus der Halle. Erst als sie bereits auf der Freitreppe war, fiel ihr ein, daß sie sich gar nicht von Denise von Schoenecker verabschiedet hatte. Sie lief zurück, schlang ihre Arme um Denise Beine und schaute zu ihr empor. »Bist du mir böse, Tante Isi?« fragte sie mit einem schelmischen Lächeln.

    »Aber nein, Heidi, ganz gewiß nicht«, erwiderte Denise gerührt. Sie beugte sich zu dem blonden Mädchen hinab und küßte es auf die Stirn.

    »Ich habe dich ganz schrecklich lieb, Tante Isi«, bekannte Heidi. Mit sich und der Welt zufrieden, hüpfte sie danach durch die Halle nach draußen.

    Denise von Schoenecker blickte auf ihre Armbanduhr. »Es wird Zeit«, meinte sie zu Schwester Regine. »Wo steckt eigentlich mein Sohn? Er wollte doch nur eben mal auf die Toilette gehen.«

    »Bin schon da!« Henrik von Schoenecker, ein neunjähriger Junge mit braunem Wuschelkopf und grauen Augen, rutschte das Treppengeländer herab. Kurz vor der letzten Stufe streckte er die Arme in die Luft und sprang gekonnt vom Geländer herab.

    »Henrik!« rief Denise erbost. Sie hatte ihm schon unzählige Male verboten, das Geländer hinabzurutschen.

    Henrik senkte schuldbewußt den Kopf. »Es kam so über mich, Mutti«, gestand er.

    »Paß auf, daß es nicht über mich kommt, dich zu Hause zu lassen«, erwiderte Denise. Sie ergriff ihn am Schlafittchen und schob ihn in Richtung Portal. »Angelika, Vicky!«

    »Schon bereit!« rief Angelika Langenbach. Mit ihrer Schwester an der Hand rannte sie an Denise und Henrik vorbei. »Wiedersehen!« Die beiden Mädchen stürmten die Freitreppe hinab.

    »Rasselbande!« Schwester Regine lachte. Sie nahm den Karteikasten unter den anderen Arm. »Gute Fahrt, Frau von Schoenecker! Ich freue mich richtig darauf, Irmela wieder bei uns zu haben«, bekannte sie.

    »Wir freuen uns auch«, sagte Fabian. »Tschüs, Tante Isi!« Er stieg die Treppe zum ersten Stock empor, um Pünktchen Gesellschaft zu leisten, die gerade dabei war, Irmelas Bett frisch zu beziehen.

    »Mutti, ich denke, wir haben es eilig!« quengelte Henrik.

    »Ich komme ja schon«, sagte Denise. Sie fuhr ihrem Jüngsten durch die Haare. »Auf Wiedersehen, Schwester Regine!« Gezogen von Henrik, verließ sie das Haus.

    *

    Susanne Gerber schaute aus dem Fenster des Flugzeugs auf die langgestreckten Gebäude hinab die größer und größer wurden. Während des ganzen Fluges hatte sie kein bißchen Angst gehabt. Es machte ihr Spaß, neben ihrer Mama am Fenster zu sitzen und von den Stewardessen verwöhnt zu werden.

    Jetzt drehte sie sich um, beugte sich über den Schoß ihrer Mutter und wandte sich an ihren Vater: »Padre, a qué hora…«

    »Susi, hast du vergessen, daß wir Deutsch miteinander reden wollen?« fiel Rainer Gerber seiner viereinhalbjährigen Tochter ins Wort.

    Die Kleine schüttelte so entschieden den Kopf, daß ihre kurzen dunkelblonden Haare nach allen Seiten flogen. »Wann sind wir wieder auf dem Boden, Papa?« wiederholte sie ihre Frage.

    »In ein paar Minuten«, antwortete Rainer Gerber. Er wandte sich an seine bildhübsche Frau: »Glaube mir, Marcella, es wird dir in Deutschland gefallen. Karin und ich werden alles tun, damit du dich so schnell wie möglich bei uns heimisch fühlst.«

    »Trotzdem habe ich Angst«, gestand Marcella. Sie strich sich nervös durch ihre dichten schwarzen Haare. Sie wollte ihren Mann nicht kränken. Deshalb sagte sie ihm nicht, daß sie sich vor allem vor seiner Stiefschwester Karin fürchtete. Er hatte ihr ab und zu einen Brief von Karin vorgelesen. Auch wenn die Schwägerin in den letzten Monaten nie mehr ein Wort gegen sie geschrieben hatte, den Briefen hatte die Herzlichkeit gefehlt, die Marcella von ihrer Familie gewohnt war.

    »Bumm!« machte Susanne begeistert, als das Flugzeug auf der Rollbahn aufsetzte. Sie klatschte in die Händchen. »Ahora«, begann sie, verbesserte sich aber sofort und sagte: »Jetzt sind wir da!« Sie sah ihre Mutter mit strahlenden Augen an. »So weit ist Juanita noch nicht gereist. Wir waren Stunden und Stunden unterwegs. Sie wird bestimmt neidisch sein, wenn ich es ihr erzähle.«

    »Vorläufig kannst du es ihr nicht erzählen, Susita«, erwiderte Marcella Gerber bedauernd. »Bis wir wieder nach Spanien kommen, wird eine Menge Zeit vergehen.«

    »Wie lange?« fragte das kleine Mädchen. Es schaute wieder aus dem Fenster. »Das Flugzeug rollt noch immer«, stellte es fest. »Wohin fährt es, Papa?«

    »Nur noch ein Stückchen die Rollbahn entlang«, erwiderte Rainer Gerber. »Siehst du, jetzt steht es still!« Er öffnete seinen Gurt und stand schon auf, während Marcella noch mit ihrem eigenen Gurt beschäftigt war. Schwungvoll nahm er das Bordcase aus dem Gepäckfach über den Sitzen.

    Susanne drängte sich an ihrer Mutter vorbei in den Gang. »Kommt!« rief sie. »Alle steigen schon aus. Kommt!«

    Rainer nahm seine Tochter auf den Arm. Wenige Minuten später verließen sie das Flugzeug. Susanne winkte vom Arm ihres Vaters, als er die Treppe zur Rollbahn hinabstieg. »Hasta la vista!« rief sie der Stewardeß zu, die die Fluggäste verabschiedete.

    »Auf Wiedersehen, kleine Senorita«, antwortete die junge Frau.

    Der Bus brachte die eben Angekommenen zum Flughafengebäude. Marcella hielt sich dicht an Rainer. Obwohl es ein heißer Sommertag war, fror sie. Die Angst vor der Zukunft schlug wie eine riesige Welle über ihr zusammen. In den fünf Jahren, die sie nun schon mit Rainer verheiratet war, hatte sie zwar Deutsch gelernt, doch sie dachte immer noch auf spanisch. Das Stimmengewirr um sie herum erfüllte sie mit Schrecken.

    Nacheinander passierten sie Paß- und Zollkontrolle. Susanne lief jetzt an der Hand ihres Vaters. Mit der zweiten Hand schob Rainer einen Gepäckwagen. Marcella folgte einen Schritt hinter ihm.

    »Rainer!« Karin Wieland eilte ihrem Stiefbruder entgegen. Sie war vierzig Jahre alt, wirkte aber durch den verkniffenen Zug um ihren Mund älter. Ihre schwarzen Haare hatte sie zu einem Nackenknoten gebunden.

    Rainer Gerber ließ den Gepäckwagen los. Er hob Susanne hoch. »Schau, das ist Tante Karin, von der ich dir soviel erzählt habe«, sagte er zu ihr und wies auf seine Stiefschwester. Dann drehte er sich zu seiner Frau um und legte einen Arm um deren Taille. »Sie wird dich nicht fressen«, raunte er ihr zu.

    Karin Wieland blieb vor ihrem Bruder und seiner Familie stehen. Sie war mit seiner Heirat nicht einverstanden gewesen und seiner Hochzeit mit Marcella Fernandez deshalb demonstrativ ferngeblieben. Doch nun zwang sie sich zu einem Lächeln.

    »Du bist also die Susanne«, sagte sie und streckte die Arme nach dem Kind aus. »Ein hübsches Mädchen, Rainer, dir wie aus dem Gesicht geschnitten.«

    »Das würde ich nicht sagen«, erwiderte der junge Mann. »Sie sieht Marcella ähnlicher als mir.«

    »Aber sie ist dunkelblond wie du, und sie hat blaue Augen«, stellte Karin Wieland kategorisch fest. Sie berührte Susannes Gesicht. Das kleine Mädchen zuckte bei dieser Berührung zurück.

    »So,

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