Ein richtiger Papa für Annina: Sophienlust - Die nächste Generation 65 – Familienroman
Von Carina Lind
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Über dieses E-Book
Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
In der vergangenen Nacht war ein heftiger Regenguss über Sophienlust niedergegangen. Doch inzwischen hatten sich die dicken Wolken wieder verzogen. Gerade erhob sich die Sonne über den Horizont, bald würde sie an einem wunderbar blauen Himmel erstrahlen. Es war also ein herrlicher Sonntagmorgen, als die Heimleiterin Else Rennert, die von allen liebevoll 'Tante Ma' genannt wurde, durch den Park von Sophienlust spazierte. Auf den Rasenflächen schimmerten noch immer unzählige Regentropfen wie kleine Perlen, und die Rosenbüsche neben dem Pavillon blühten in voller Pracht. Im Hintergrund sah das alte Herrenhaus im Licht der aufgehenden Sonne besonders prächtig aus, es wirkte fast wie ein Schloss. Das große Haus mit seinem Wintergarten, der weitläufige Park und die Spielplätze darin, die alten Bäume, die Blumenrabatten – Sophienlust wirkte wie ein kleines Paradies. Else Rennert dachte auch an die Pferde drüben auf der Koppel und die beiden Hunde, die zum Haus gehörten. Ja, hier musste sich jeder wohlfühlen. Kein Wunder, dass Sophienlust auch das 'Haus der glücklichen Kinder' genannt wurde. Else Rennert blickte auf ihre Uhr. Es war kurz vor neun, im Haus saßen jetzt alle gemütlich im Speisezimmer beisammen. Und sicher hatte Magda, die Köchin, zum heutigen Sonntag wieder ein besonders leckeres Frühstück gezaubert. Heute würde sie, Else, jedoch nicht mit den anderen im Speisezimmer essen, sondern zusammen mit ihrem Sohn Wolfgang und seiner Familie, die in einem Anbau von Sophienlust wohnten. Else freute sich sehr auf das Zusammensein mit Wolfgang und seiner Frau Carola. Aber am meisten freute sie sich auf Alexandra und Andreas, ihre Enkelkinder. Else liebte die dreijährigen Zwillinge über alles. Sie beflügelte ihren Schritt, als sie zum Anbau hinüberging. Kaum hatte sie Wolfgangs Wohnung betreten, da kamen Alexandra und Andreas schon auf sie zugestürmt. "Oma!
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Buchvorschau
Ein richtiger Papa für Annina - Carina Lind
Sophienlust - Die nächste Generation
– 65 –
Ein richtiger Papa für Annina
Wie eine Familie endlich komplett wurde…
Carina Lind
In der vergangenen Nacht war ein heftiger Regenguss über Sophienlust niedergegangen. Doch inzwischen hatten sich die dicken Wolken wieder verzogen. Gerade erhob sich die Sonne über den Horizont, bald würde sie an einem wunderbar blauen Himmel erstrahlen. Es war also ein herrlicher Sonntagmorgen, als die Heimleiterin Else Rennert, die von allen liebevoll ‚Tante Ma‘ genannt wurde, durch den Park von Sophienlust spazierte. Auf den Rasenflächen schimmerten noch immer unzählige Regentropfen wie kleine Perlen, und die Rosenbüsche neben dem Pavillon blühten in voller Pracht. Im Hintergrund sah das alte Herrenhaus im Licht der aufgehenden Sonne besonders prächtig aus, es wirkte fast wie ein Schloss.
Das große Haus mit seinem Wintergarten, der weitläufige Park und die Spielplätze darin, die alten Bäume, die Blumenrabatten – Sophienlust wirkte wie ein kleines Paradies. Else Rennert dachte auch an die Pferde drüben auf der Koppel und die beiden Hunde, die zum Haus gehörten. Ja, hier musste sich jeder wohlfühlen. Kein Wunder, dass Sophienlust auch das ‚Haus der glücklichen Kinder‘ genannt wurde.
Else Rennert blickte auf ihre Uhr. Es war kurz vor neun, im Haus saßen jetzt alle gemütlich im Speisezimmer beisammen. Und sicher hatte Magda, die Köchin, zum heutigen Sonntag wieder ein besonders leckeres Frühstück gezaubert. Heute würde sie, Else, jedoch nicht mit den anderen im Speisezimmer essen, sondern zusammen mit ihrem Sohn Wolfgang und seiner Familie, die in einem Anbau von Sophienlust wohnten. Else freute sich sehr auf das Zusammensein mit Wolfgang und seiner Frau Carola. Aber am meisten freute sie sich auf Alexandra und Andreas, ihre Enkelkinder. Else liebte die dreijährigen Zwillinge über alles.
Sie beflügelte ihren Schritt, als sie zum Anbau hinüberging. Kaum hatte sie Wolfgangs Wohnung betreten, da kamen Alexandra und Andreas schon auf sie zugestürmt. „Oma! Oma! Auf den Arm! Auf den Arm!", riefen beide gleichzeitig und versuchten, an ihr hochzuspringen. Else bückte sich, um zuerst Alexandra hochzuheben. Sie drückte die Kleine zärtlich an sich und gab ihr dabei einen dicken Kuss.
„Ich auch! Ich auch!", rief Andreas aufgeregt. Alexandras Zwillingsbruder konnte es kaum erwarten, dass auch er auf Omas Arm durfte. Und natürlich wurde auch er hochgehoben und geknuddelt, kaum dass Else die kleine Alexandra wieder abgesetzt hatte.
„Schön, dass du da bist, Schwiegermama", sagte Carola mit einem Lächeln, als sie zu ihr und den Zwillingen in den Flur kam. Die junge Frau nahm ihre Schwiegermutter herzlich in den Arm und küsste sie auf die Wange. Dann schob Carola ihre Kinder ins Esszimmer, wo sie die Dreijährigen auf ihre Kinderstühle setzte. Endlich kam auch Wolfgang dazu, sodass sich alle einem gemütlichen Frühstück widmen konnten. Carola schnitt ein weiches Rosinenbrötchen in zwei Hälften, um sie mit Butter und Marmelade zu bestreichen und den Zwillingen auf die Teller zu legen. Wolfgang schenkte seiner Mutter Kaffee ein und reichte ihr Zucker und Sahne. Während er nach einem Brötchen griff, begann er, von der Projektwoche zu erzählen, die morgen in seiner Schule starten sollte.
„Ab Montag soll kein normaler Unterricht stattfinden, erklärte Wolfgang seiner Mutter. „Vielmehr werden verschiedene Lerngruppen angeboten. Jedes Kind kann sich selbst aussuchen, welche es besuchen will.
Wolfgang war Lehrer für Kunst und Musik am Gymnasium in Maibach. Er liebte seinen Beruf, die Arbeit machte ihm viel Spaß. Jetzt freute er sich darauf, anlässlich der Projektwoche etwas ganz Neues auszuprobieren.
„Ich werde eine Theatergruppe leiten, erzählte Wolfgang weiter. „Sieben Kinder haben sich bei mir angemeldet. Das Stück, das sie aufführen wollen, haben sie sich selbst ausgedacht. Wir wollen auch Kostüme und Masken basteln. Und ein paar Kulissen brauchen wir auch.
„Ein Theaterstück einzustudieren und dazu noch die Bastelarbeit – das wird viel Zeit in Anspruch nehmen, ergänzte Carola. „Hoffentlich hat sich Wolfgang nicht zu viel vorgenommen.
„Gestern Abend sind mir tatsächlich Bedenken gekommen, ob das in einer Woche überhaupt zu schaffen ist, fügte Wolfgang hinzu. „Deshalb habe ich Carola gebeten, mich ein wenig zu unterstützen. Sie könnte mich gelegentlich in die Schule begleiten und bei den Bastelarbeiten helfen.
„Du bist Kunstmalerin, meinte Else Rennert, zu Carola gewandt. „Und sogar eine sehr gute! Es wird für dich ein Leichtes sein, die schönsten Kulissen zu malen.
„Ich kann auch malen!, rief Alexandra. „Ich auch Kunstmalerin!
Und schon langte die Kleine in den Marmeladentopf. Sie fischte eine Handvoll Marmelade heraus und patschte sie auf ihren Teller. Dann fing sie an, den Klecks mit dem Finger zu einem Smiley zu verarbeiten. In Windeseile griff Carola nach Alexandras Hand, wobei sie den Kopf schüttelte. „Man darf mit dem Essen nicht spielen!, ermahnte sie die Kleine und putzte Alexandras Finger mit einer Serviette sauber. „Man darf kein Essen verschwenden.
„Kein Essen verplempern, sagte Alexandra. „Immer alles aufessen.
Kaum dass Carola Alexandras Hand wieder losgelassen hatte, nahm die Kleine ihren Teller und leckte ihn ab.
„Teller ablecken böse", meinte Andreas altklug und blickte seine Schwester strafend an. Wie zur Bestätigung setzten auch die Erwachsenen eine ernste Miene auf. Dabei hatten sie jedoch alle Mühe, sich das Lachen zu verkneifen.
Schließlich wandte sich Else Rennert an ihren Sohn: „Du sagtest, dass die Theatergruppe ein Stück aufführt, das sich die Kinder selbst ausgedacht haben. Was ist denn das für ein Stück?"
„Es heißt ‚Das kleine Einhorn‘ und …", wollte Wolfgang erklären, doch er kam nicht weiter.
„Ich will mitspielen! Ich will Einhorn sein!, krähte Andreas nämlich laut über den Tisch, und Alexandra rief: „Ich auch mitspielen! Ich will Einhorn sein!
„Aber das geht doch nicht, versuchte Großmama Else die beiden zu beruhigen. „Ihr seid noch zu klein.
„Aber Einhorn auch klein", meinte Alexandra und verschränkte ihre Ärmchen vor der Brust.
„Kleine Kinder spielen Einhorn", murrte Andreas und tat es seiner Schwester gleich.
„Natürlich könnt ihr Einhorn spielen. Nach dem Frühstück, draußen im Park, sagte Else. Mit einem Schmunzeln fügte sie noch hinzu: „Doch vorher basteln wir zwei riesige Hörner. Sicher hat eure Mama Papier und Pappe in ihrem Atelier. Und ganz viel Leim. Die Hörner kleben wir dann auf eure Nasen. Ganz fest, damit sie richtig gut anwachsen.
„Nee …", sagte Andreas und fasste sich an sein Stupsnäschen.
„Nee…", echote Alexandra und presste ihre Händchen vors Gesicht.
In diesem Moment klingelte es an der Tür. Carola und Wolfgang blickten einander verwundert an, sie hatten niemanden erwartet.
Wolfgang erhob sich von seinem Platz und ging in den Flur, um die Haustür zu öffnen.
*
„Katharina du? Und Annina?, fragte Wolfgang erstaunt, als er Carolas beste Freundin und deren Tochter vor der Tür stehen sah. „Mit euch hätte ich nun gar nicht gerechnet. – Schön, dass ihr da seid! Kommt nur herein!
Wolfgang nahm Katharina herzlich in den Arm, dann begrüßte er auch Annina. Wolfgang Rennert mochte Annina sehr gern. Dennoch war es für ihn immer ein bisschen komisch, wenn sie in sein Haus kam. Annina war nämlich Schülerin am Gymnasium in Maibach, und Wolfgang war ihr Kunstlehrer. In gewisser Weise war er aber auch eine Art Onkel für Annina. Wenn sie ihn in der Schule duzte und als ‚Onkel Wolfgang‘ ansprach, war das für die anderen Schüler nicht selten ein Grund zum Lachen.
„Wir sitzen gerade am Frühstückstisch, erklärte Wolfgang, während er Katharina und Annina ins Haus einließ. „Meine Mutter ist auch da. Geht schon mal ins Esszimmer und setzt euch zu den anderen. Ich hole noch rasch ein Gedeck für euch.
Als Katharina mit ihrer Tochter ins Esszimmer kam, freuten sich alle sehr. Nach der Begrüßung rückte man ein wenig enger zusammen, und Wolfgang holte noch zwei Stühle herbei.
„Ich möchte gern zwischen den Zwillingen sitzen", sagte Annina und blickte Wolfgang erwartungsvoll an.
„Oh, oh, lachte Wolfgang, „das könnte schwierig werden.
Doch dann griff er beherzt nach Alexandras Kinderstuhl und hob ihn