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Wolfsspuren: Der geheimnisvolle Fremde
Wolfsspuren: Der geheimnisvolle Fremde
Wolfsspuren: Der geheimnisvolle Fremde
eBook151 Seiten2 Stunden

Wolfsspuren: Der geheimnisvolle Fremde

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Über dieses E-Book

Die 13-jährige Anna lebt seit kurzem mit ihrer Mutter in einem kleinen Dorf.
Zum Glück findet sie dicke Freunde wie Paul und Chiara. Die hat sie bitter nötig, denn in ihrer Schule gibt es üble Typen wie "Glatze" und "Bär", die ihr das Leben zur Hölle machen. Dazu kommt die unheimliche Begegnung mit einem Wolf.
Gerüchte über einen alten Mann und dessen Wölfe führen Anna und ihre Freunde zu einem geheimnisvollen Fremden im Wald.
Durch einen schweren Unfall, skrupellos herbeigeführt, verliert sie den Boden unter den Füßen. Ihr bleibt nur noch eine Hoffnung: die Hilfe des geheimnisvollen Fremden ...
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum24. Nov. 2017
ISBN9783744847148
Wolfsspuren: Der geheimnisvolle Fremde
Autor

Maja Herrmann

Maja Herrmann möchte mit ihrem Fantasy-Roman das "Kopfkino" des Lesers zum Laufen bringen. Ein reiches Spektrum an Gefühlen soll ausgelöst werden. Spannung, farbige Charaktere und Tiere spielen dabei eine große Rolle. Literatur prägt, besonders Kinder und Jugendliche. Dem will sie Rechnung tragen.

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    Buchvorschau

    Wolfsspuren - Maja Herrmann

    Inhalt

    NEUBEGINN

    EIN SCHWARZES UNGEHEUER

    DER PARADIESVOGEL

    TIGER

    EINE UNHEIMLICHE BEGEGNUNG

    DIE VERSCHWÖRUNG

    DER ABSTURZ

    EIN AUSSERGEWÖHNLICHER GEBURTSTAG

    AUF SPURENSUCHE

    DER „COUNTDOWN" LÄUFT

    WÖLFE

    ABSCHIED

    NEUBEGINN

    Anna saß in ihrem Korbsessel vor der Fensterbank. Sie schüttelte unwillig ihre langen hellblonden Locken und starrte nach draußen. Dicke Schneeflocken wie aus Watte fielen langsam zu Boden. Es dauerte nicht lange und die Wiese unter dem Fenster wechselte ihre Farbe von graugrün nach weiß.

    „Wenigstens Schlitten oder Ski fahren kann ich bald in diesem gottverlassenen Nest!", dachte Anna. Sie stützte ihren Kopf mit beiden Händen, die Ellenbogen ruhten auf der Fensterbank.

    Weihnachten war vorbei, die Ferien gingen langsam zu Ende.

    In vier Tagen begann die Schule wieder. Für sie war es allerdings eine neue Schule, denn Annas Mutter hatte sich einfallen lassen, aufs Land zu ziehen. Anna fiel aus allen Wolken, als ihre Mutter ihr diesen Entschluss mitteilte. Anna hatte keinen Einfluss auf diese Entscheidung, sonst wären sie nie aus München weggezogen. Hier hatte sie ihren Judo Club, ihre Freundinnen und Freunde. Außerdem war in einer Großstadt immer etwas los. Wer Langeweile hatte, war selber schuld. Nun musste sie sich neue Freunde suchen. Judokurse gab es auch nicht, vielleicht in Fürstenfeldbruck oder Landsberg, aber die Fahrerei dorthin reizte sie nicht gerade. Natürlich wusste Anna, dass ihre Mutter nicht zu ihrem Vergnügen aufs Land gezogen war. Seit Annas Vater sie verlassen hatte, musste sie alleine mit allen Problemen fertig werden. In Kaltenberg, in der Nähe, wohnte Annas Oma und die Wohnungsmieten hier auf dem Land waren niedriger als in München. Als dann die Sparkasse eine neue Fachkraft suchte, meldete sich Frau Wächter, Annas Mutter, und sie erhielt prompt die Stelle. Nun halfen Jammern und Klagen auch nichts mehr. Anna musste sich in ihr Schicksal fügen und das Beste daraus machen.

    Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken herausgerissen: „Anna, komm bitte mal her und hilf mir beim Hochtragen der vielen Kartons! Sie sind ziemlich schwer!" Anna hatte keine Lust dazu, aber es gab auch keine passende Ausrede. Außerdem brauchte ihre Mutter sie wirklich. Während diese nämlich relativ klein und nicht gerade stark war, gehörte Anna immer zu den größten Mädchen ihrer Klasse. Ihre Kräfte überstiegen bei weitem die der meisten Jungen ihres Alters. Ihre Muskeln verdankte sie dem wöchentlichen Judotraining und, wie ihre Mutter behauptete, ihrem Vater. Herr Wächter war groß und breit wie ein Kleiderschrank, jedenfalls in den Augen von Annas Mitschülern. Und das wollte schon etwas heißen.

    „Anna, wenn du mir nicht sofort hilfst, gibt es heute kein Abendessen mehr, verstanden?" Anna erhob sich aus ihrem gemütlichen Korbsessel und marschierte die Treppe hinunter.

    Frau Wächter hatte schon alle Kartons sortiert. Sie legte gerade eine Verschnaufpause ein und atmete tief durch. Annas Blick fiel zuerst auf die Kartons und danach auf ihre Mutter. Als sie diese schon etwas müde und erschöpft so dastehen sah, lief sie auf sie zu, gab ihr einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr: „Würdest du einmal die Woche Muskeltraining machen, so wie ich, hätten wir die Arbeit in zehn Minuten geschafft! Aber weil ich dich liebe, helfe ich dir auch solange bis wir fertig sind! Frau Wächter lächelte ihre Anna an: „So ganz Unrecht hast du nicht. Es täte außerdem meiner Figur gut. Dabei schaute sie zuerst wohlwollend ihre schlanke Tochter und dann missbilligend ihre eigenen rundlichen Körperformen an.

    Nun ging es aber richtig los und nach knapp zwei Stunden hatten sie alle Kisten in die entsprechenden Zimmer verteilt und einige sogar schon ausgeräumt. Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Tomatensoße und Annas Lieblingsjoghurt. Hm! Der Duft von dampfenden Nudeln und frisch geriebenem Parmesankäse zog durch die kleine Wohnung und Anna verlangte Nachschlag. „Hast du dir schon alle Bücher und Hefte besorgt, die du brauchst? Frau Wächter drängte darauf, dass alles Wichtige erledigt war, bevor sie am siebten Januar ihre neue Stelle in der Sparkasse antrat. „Ich habe noch nicht alles, aber morgen gehen Oma und ich einkaufen. „Zum Glück gibt es in diesem Dorf keine Hüte zu kaufen! Das hoffe ich jedenfalls!", erwiderte ihre Mutter und holte zwei Schälchen mit Erdbeerjoghurt aus der Küche, auf die sie eine kleine Sahnehaube gespritzt hatte.

    Annas größte Sammelleidenschaft gehörte Hüten und Mützen aller Art. Natürlich mussten es ausgefallene Modelle sein, die zu ihr passten. Da ihre Freunde und Verwandten diese Leidenschaft kannten, entstanden innerhalb einiger Jahre wahre Berge von Hüten und Kopfbedeckungen aller Art in Annas Zimmer.

    Anna hatte ihre Mutter sehr lieb. Die Beziehung zum Vater kühlte stark ab, als er sich nach der Trennung kaum noch für sie interessierte. Eine neue, junge Frau trat in sein Leben. Seitdem konnte Anna froh sein, wenn sie von ihm zu Weihnachten und zum Geburtstag ein Paket erhielt. Ansonsten besuchte sie ihn einmal im Jahr oder sie verbrachten einige Tage als Kurzurlaub miteinander an einem See oder in den Bergen. Angeblich fraß ihn sein Beruf als Flugkapitän bei der Lufthansa auf.

    Die kommenden Tage schlichen so langsam wie dicke Weinbergschnecken dahin. Dann war es endlich soweit. Der erste Schultag in der neuen Schule begann. Die neuen Bücher und Hefte wanderten schon am Abend zuvor in den Ranzen und Anna konnte vor Aufregung und Erwartung kaum schlafen. Wie würde die Klasse sie aufnehmen? Waren die Lehrer erträglich? Konnte sie Freunde gewinnen? Wenn sie schon weder Bruder noch Schwester hatte, so waren Freunde umso wichtiger. Noch nicht einmal einen Hasen oder eine Katze durfte sie haben! Trat sie mit dieser Bitte an ihre Mutter heran, kam prompt die Gegenfrage: „Und wer kümmert sich um das Tier, wenn wir beide nicht zu Hause sind oder in Urlaub fahren wollen? Und wie viel Zeit bleibt dir neben deinen Judokursen und Schularbeiten? Es würde alles an mir hängen bleiben!"

    Immer die gleichen Sprüche! Manchmal konnten Eltern sehr nervend und anstrengend sein.

    „Beeile dich mit dem Frühstück! Wenn du mit den Skiern durch den Wald zur Schule fahren willst, wird es jetzt Zeit! Frau Wächter schien heute genauso unruhig zu sein wie Anna. Machte sie sich etwa auch Sorgen darüber, wie ihre Tochter in der neuen Schule zurechtkommen würde? Oder war sie nervös, weil ihr erster Arbeitstag in der Sparkasse heute begann? Anna packte schnell ihre Brotzeit in den Ranzen, lief zu ihrer Mutter, legte von hinten liebevoll die Arme um sie und flötete ihr ins Ohr: „Mach dir bitte keine Sorgen! Und iss bitte nicht schon wieder meine letzte Schokolade auf! Denk daran: Wir sind stark. Wir schaffen das schon. Schokolade war für Annas Mutter Leidenschaft und Seelentröster zugleich. Suchten Sorgen und Kummer sie heim, stibitzte sie im Notfall auch Annas Süßigkeiten. Selbst das schlechte Gewissen, das sie anschließend überfiel, konnte sie nicht davon abhalten. Selbstverständlich ersetzte sie ihrer Tochter den entstandenen Verlust.

    Frau Wächter drehte sich herum, drückte Anna fest an sich und gab ihr dann einen leichten Klaps auf den Po: „Nun aber hinaus mit dir!" Anna zog blitzschnell ihre Winterjacke an, setzte eine ihrer verrückten Fellmützen auf, warf sich den Ranzen über die Schulter und sauste davon. Sie traute ihren Augen kaum, als sie vor die Haustür trat und ihre Skier anlegte: ein fast zehn Zentimeter dicker, weißer Watteteppich aus Schnee bedeckte das Dorf. Die Autos schoben und kämpften sich langsam durch die verschneiten Straßen. Grau und allzeit bereit, noch größere Schneemassen aus seinen Schleusen zu entlassen, breitete sich der Himmel über den Häusern aus. Anna fuhr zuerst über die Dorfstraße, dann durch Wald und Feld, bis sie auf dem Parkplatz vor der Schule ankam.

    Es war ein modernes Gymnasium mit angeschlossenem Internat, in der Nähe einer alten Kirche und eines Friedhofes. Anna spürte, wie ihr Herz heftig zu pochen begann. Sie löste die Skier, klopfte den Schnee ab und stellte sie an eine Seitenwand des Gebäudes. Hoffentlich waren sie heute Mittag noch da!

    Einige Schüler liefen eilig an ihr vorbei. Bevor sich die Tür wieder schloss, konnte sie noch schnell hineinschlüpfen. „Kannst du mir sagen, wo die Klasse von Herrn Paulsen ist, die 7b?, fragte Anna einen schmächtig wirkenden Jungen mit roten Haaren. „Ja, die Treppe hoch und die zweite Tür rechts! Er verschwand schnell in einem rechts abbiegenden Gang. Flotten Schrittes ging Anna die breite Treppe hinauf. Ein Mann, mittelgroß, mit braunen, sehr kurz geschnittenen Haaren und blauen Augen schien sie schon eine Weile beobachtet zu haben: „Bist du Anna Wächter?", fragte er und schaute sie erwartungsvoll und freundlich an.

    Sein etwas volles Gesicht wirkte fröhlich und sein Blick flößte Vertrauen ein. „Ja!, nickte Anna. „Ich bin Herr Paulsen, dein Klassenlehrer. Willkommen in der 7b! Ich nehme dich jetzt mit hinein zur Rasselbande und stelle dich ihr vor. Oder willst du das selber tun? Herr Paulsen öffnete die Tür zum Klassenzimmer, aus dem ihnen lautes Stimmengewirr entgegenschallte. Als die Schüler Herrn Paulsen und Anna entdeckten, herrschte urplötzlich angespannte Stille: „Guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren!, rief Herr Paulsen gut gelaunt in die Klasse. „Darf ich Ihnen Ihre neue Mitschülerin Anna vorstellen? „Wenn's unbedingt sein muss, ertönte eine Jungenstimme. Alles lachte und schaute zu dem vorlauten Bengel, der sich schon am frühen Morgen in den Vordergrund spielen musste. „Glatze, tust du mir bitte wenigstens heute den Gefallen und zeigst dich von deiner charmanten Seite?, fragte Herr Paulsen und schaute dabei einen schlanken Jungen mit großen, braunen Augen und Glatze - so sah es jedenfalls aus, da er seine dünnen blonden Haare millimeterkurz abgeschnitten hatte - durchdringend an. Glatze blieb ruhig, grinste nur noch, kratzte sich hinter dem rechten Ohr und musterte Anna sichtlich vergnügt. Herr Paulsen fuhr fort: „Glatze ist natürlich sein Spitzname. In Wirklichkeit heißt er Philipp. Übrigens habe ich die Erlaubnis ihn bei seinem Kosenamen zu nennen!" Alle lachten. Als Annas Blick und der des Jungen sich trafen, erschrak sie. Irgendwie flößte er ihr Angst ein. Kalt und stechend wirkten die Augen auf sie und beinahe unheimlich der gesamte Gesichtsausdruck mit den verkniffenen, schmalen Lippen.

    „Anna, erzählst du uns etwas über dich? So plötzlich aus den Gedanken gerissen, zuckte sie leicht zusammen und fühlte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. Anna wurde rot. Alle Schüleraugen waren auf sie gerichtet. Sowohl die Jungen als auch die Mädchen musterten die Neue aufmerksam. Ihre blonden Locken fielen etwas wild und ungebändigt über die Schultern. Sie trug heute eine blaue Jeans, der sie mit einer farbigen Bordüre an den Säumen und Tascheneinfassungen ihre persönliche Note gegeben hatte, ein kariertes, flauschiges Hemd und darüber ein einfarbiges, blaues Tuch, lässig übergeworfen. Die Mädchen kicherten: „Die neueste Mode trägt sie nicht gerade! „Aber sie sieht tausendmal flotter und origineller aus als ihr alle zusammen!, zischte Paul ihnen entgegen. Er war recht groß, hatte braune Haare, blaue Augen und wirkte auf Anna sehr sympathisch. „Und grüne Augen wie Meeresalgen hat sie auch, vielleicht ist sie eine blonde Hexe und verzaubert euch!, kicherte Felix und war sofort wieder still, weil Herr Paulsen „Ruhe!", rief.

    Anna warf ihre Haare zurück und begann zu erzählen, wie alt sie war und dass sie aus München hierherziehen musste. Anerkennend klopfte Herr Paulsen auf den Tisch, einige Schüler folgten ihm, dann forderte er Anna auf, sich neben ein dunkelhaariges Mädchen zu setzen, das schüchtern und allein an einem der Tische saß. „Wie heißt du?, fragte Anna. „Chiara, kam es leise zurück. Die Schulstunde verging rasch. Schrill ertönte das Pausenzeichen. Geräuschvoll verschwanden alle Bücher und Materialien in den Taschen. Als Anna aufstand, um hinauszugehen, hörte sie noch Chiara sagen: „Du kannst mich immer fragen, wenn du etwas wissen willst. Es ist nicht leicht, mitten im Schuljahr die Schule zu wechseln. „Danke!, rief Anna schnell.

    Es folgten noch

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