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Svenja und Wuschel
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eBook84 Seiten54 Minuten

Svenja und Wuschel

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Über dieses E-Book

Svenja lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder auf einem Resthof in der Nähe von Emden. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als einen Hund. Doch ihre Eltern sind strikt dagegen. Eines Tages entdeckt sie Wuschel - ihren Traumhund! - auf einem verlassenen Bauernhof. Sie möchte ihn unbedingt haben. Ob sich ihr Wunsch doch noch erfüllen wird?
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum20. Dez. 2010
ISBN9783839178584
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    Buchvorschau

    Svenja und Wuschel - Reinhard Borchers

    1

    Svenja wohnte mit ihren Eltern in Cansum. Du kennst Cansum nicht? Es ist ein kleiner Ort in Norddeutschland, zwischen Emden und Leer gelegen. Hier gibt es nur ein paar Häuser und eine Kirche. Und sonst ist dort gar nichts los. Svenjas Eltern hatten sich in dieser Einöde einen Resthof gekauft, auf dem sie nun lebten und sich von einer kleinen Landwirtschaft ernährten. Nur eine holprige Straße führt in diesen Ort. Sie läuft an einem Entwässerungskanal entlang. Diese Kanäle werden hier Tiefs genannt. Wer in den Ort will, muss diesen Weg nehmen. Und wer hinaus will, muss auch über diese Straße fahren. Andere Wege gibt es nicht.

    Diesen Weg muss Svenja fast täglich entlangfahren, wenn sie zu ihrer Schule will, die sich im Nachbarort Sieldorf befindet. Dort besucht sie die vierte Klasse. All ihre Freundinnen wohnen dort. Und sie kommen nur selten nach Cansum, um mit ihr zu spielen. Der Einzige, mit dem sie spielen könnte, ist ihr Bruder Jan. Der ist aber zwei Jahre älter als sie und geht ihr ständig auf die Nerven. Jans Modelleisenbahn interessiert sie nicht. Ständig mit ihm angeln zu gehen, ist ihr zu eintönig. Und die Puppe, die sie letztes Jahr zu Weihnachten bekommen hat, kann sie auch nicht über ihre Langeweile hinwegtrösten.

    Also saß sie wieder einmal in ihrem Zimmer und wusste nicht so recht, was sie machen sollte. Sie schaute aus dem Fenster. Draußen regnete es ein wenig. Braune Blätter fielen von den Bäumen und wurden vom Herbstwind durch die Luft gewirbelt. Tief in Gedanken versunken sah sie sich auf einem fliegenden Teppich, der sie weit von hier forttrug. Doch dieser schöne Traum wurde jäh unterbrochen.

    „Du könntest doch mal wieder für die nächste Mathearbeit üben. Du weißt doch, wenn du Tierärztin werden willst, musst du die Empfehlung zum Gymnasium bekommen, ertönte die Stimme ihrer Mutter aus der Küche. „Von nichts kommt nichts.

    Wie oft Svenja diesen Satz schon gehört hatte. Doch ihre Gedanken waren ganz woanders: Sie hielt eine Jugendherbergskarte in der Hand, die sie für dreißig Cent in der Schule gekauft hatte. Sie hatte die Karte von ihrem Taschengeld bezahlt. Darauf war ein wunderschöner Hund abgebildet, ein Collie mit langem Fell und wunderschönen braunen Augen, in die sie sich sofort verliebt hatte. „Wuschel" hatte sie ihn genannt, weil er einfach so wuschelig aussah. Er war einfach zu knuddelig! Wenn sie so einen Hund hätte, sie würde ihn von morgens bis abends streicheln und sogar mit ins Bett nehmen. Diese Augen! – Svenja strich zärtlich über den Kopf des Hundes auf der Karte.

    Wuschel könnte sie vor ihrem Bruder beschützen. Und wenn sie mal wieder eine Fünf in Mathe nach Hause brächte, wäre Wuschel an ihrer Seite. Papa könnte dann so viel schimpfen mit ihr, wie er wollte, - vor Wuschel würden sie schon Angst haben, und ihr könnte nichts passieren! Wenn Wuschel da wäre, hätte sie auch nie mehr Langeweile. Sie würde mit ihm spazieren gehen, ihn am Kanal ausführen. Sie hätte einen Ball besorgt, den sie wegwerfen würde, und Wuschel würde ihn wiederholen. Und wenn sie im Tief schwämmen, dann würde Wuschel dabei sein, und sie würden um die Wette schwimmen. Danach trocknete sie ihn ab und würde ihn in die Arme schließen und nicht wieder loslassen. Wuschel würde ständig an ihrer Seite sein und zu ihr halten. So einen Wuschel hätte sie gern! Doch was würden ihre Eltern dazu sagen? Vielleicht sollte sie zuerst ihre Mutter fragen, ob sie einen Hund haben dürfte. Und dann Papa. Oder sollte sie mit dieser Frage noch warten? Vielleicht bis zu dem Tag, an dem sie mit einer guten Mathearbeit nach Hause käme und ihre Eltern dann gut gestimmt wären? Aber dann dachte sie daran, dass dieser Tag noch in weiter Ferne liegen könnte. Nein. Heute sollte sie fragen. Keinen Augenblick länger wollte sie zögern. Beherzt nahm sie die Postkarte mit in die Küche.

    „Mama?, begann sie mutig, „darf ich einen Hund haben? Und so, als wollte sie schon die ersten Gegenargumente ihrer Mutter vorwegnehmen, sagte sie: „Wir hätten doch genug Platz für ihn in der Scheune. Und ich würde mich auch jeden Tag um ihn kümmern."

    „Svenja", sagte ihre Mutter, die wohl merkte, dass ihrer Tochter das Anliegen sehr wichtig war, „komm zu mir und setz dich auf meinen Schoß. Schau, so ein Hund, - so ein Hund, der braucht ständig Kontakt. Er muss dauernd ausgeführt werden, denn ein Hund ist ein Lauftier. Mindestens dreimal am Tag müsstest du ihn füttern.

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