Das habe ich nicht gewollt!: Dr. Norden 84 – Arztroman
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Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Was war denn das für ein Krach gerade?«, erkundigte sich Wendy, langjährige Assistentin von Dr. Norden bei ihrer Kollegin, die nach der Mittagspause in die Praxis gestürmt kam. »Ich weiß gar nicht, was du meinst«, erwiderte Janine scheinheilig und beugte sich über ihren Schreibtisch, um Zettel und einen Stift zu holen. Sie setzte sich auf die Stuhlkante und kritzelte hastig etwas auf das Stück Papier. Neugierig beugte sich Wendy zu ihrer Kollegin hinüber. »Soso, du hast also keine Ahnung«, grinste sie dann. »Und wozu schreibst du dann deine Adresse auf?« Janine legte den Kopf schief und lächelte verschmitzt zurück. »Kleiner Unfall. Es ist wirklich nur eine winzige Schramme.« »Schon wieder?« Wendy konnte sich nur wundern. »Was ist denn eigentlich in letzter Zeit los mit dir? Ständig flattern dir irgendwelche Strafzettel ins Haus oder du übersiehst anderer Leute Autos«, erinnerte sie sich an die Erzählungen ihrer Freundin und Kollegin, die sich in letzter Zeit häuften. »Irgendwie scheine ich einen schlechten Lauf zu haben«, gab Janine zurück.
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Buchvorschau
Das habe ich nicht gewollt! - Patricia Vandenberg
Dr. Norden
– 84 –
Das habe ich nicht gewollt!
Patricia Vandenberg
»Was war denn das für ein Krach gerade?«, erkundigte sich Wendy, langjährige Assistentin von Dr. Norden bei ihrer Kollegin, die nach der Mittagspause in die Praxis gestürmt kam.
»Ich weiß gar nicht, was du meinst«, erwiderte Janine scheinheilig und beugte sich über ihren Schreibtisch, um Zettel und einen Stift zu holen. Sie setzte sich auf die Stuhlkante und kritzelte hastig etwas auf das Stück Papier.
Neugierig beugte sich Wendy zu ihrer Kollegin hinüber.
»Soso, du hast also keine Ahnung«, grinste sie dann. »Und wozu schreibst du dann deine Adresse auf?«
Janine legte den Kopf schief und lächelte verschmitzt zurück.
»Kleiner Unfall. Es ist wirklich nur eine winzige Schramme.«
»Schon wieder?« Wendy konnte sich nur wundern. »Was ist denn eigentlich in letzter Zeit los mit dir? Ständig flattern dir irgendwelche Strafzettel ins Haus oder du übersiehst anderer Leute Autos«, erinnerte sie sich an die Erzählungen ihrer Freundin und Kollegin, die sich in letzter Zeit häuften.
»Irgendwie scheine ich einen schlechten Lauf zu haben«, gab Janine zurück. »Manchmal hab ich das Gefühl, dass die einen Polizisten nur auf mich angesetzt haben.« Sie legte den Stift zur Seite und stand wieder auf.
»Die Janine-Merck-Planstelle«, lachte Wendy auf und heiterte Janine mit dieser Bemerkung tatsächlich auf.
»Schon möglich. Ich bin gleich wieder da. Muss das nur schnell hinter die Windschutzscheibe klemmen.« Sie schickte Wendy ein entschuldigendes Lächeln und lief in Richtung Ausgang. Eilig, wie sie es hatte, übersah sie die Glastür im Flur. Sie war noch geschlossen und es gab einen lauten Knall, als sie mit dem Kopf dagegen stieß.
»Aua, so ein Mist!«, fluchte sie und rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Stirn.
Danny Norden, der seiner Assistentin in diesem Augenblick entgegenkam, verzog das Gesicht.
»Es gibt zwei Worte, die dir in deinem Leben viele Türen öffnen können: drücken und ziehen«, bemerkte er vielsagend, während er Janine die Tür aufhielt.
Die rang sich ein gequältes Lächeln ab.
»Das nächste Mal denk ich dran«, versprach sie und eilte an ihm vorbei. »Bin gleich wieder da!«
»Ich hab Rosinenschnecken zur Nachspeise mitgebracht«, rief er ihr nach.
»Keine Zeit. Später vielleicht.«
»Später sind möglicherweise keine mehr da!«, erinnerte er sie an den gesunden Appetit der Mitarbeiter der Praxis Dr. Norden.
Doch da fiel schon die Tür hinter Janine ins Schloss. Kopfschüttelnd betrat der junge Arzt seine Wirkungsstätte und gesellte sich zu Wendy an den Tresen.
»Hallo Lieblingswendy«, begrüßte er die langjährige Assistentin freundlich. »Was ist denn mit unserer lieben Kollegin los?« Er stellte die Tüte mit den duftenden Rosinenschnecken auf den Tresen. Die hatte er wie so oft in der kleinen Bäckerei Bärwald gekauft, in der seine Freundin Tatjana Bohde trotz ihrer Sehbehinderung nebenbei jobbte. »Sie muss furchtbar krank sein, wenn sie sogar Frau Bärwalds Leckereien verschmäht«, mutmaßte er besorgt.
»Eher furchtbar besorgt«, klärte Wendy ihren jungen Chef auf. »Janine hatte einen kleinen Unfall.«
»Schon wieder?«, wunderte sich Danny, während er seinen Mantel an die Garderobe hängte und sich die kalten Hände rieb. Nach einem frühen Wintereinbruch hatte es zwar schon lange nicht mehr geschneit. Trotzdem war das Wetter draußen alles andere als gemütlich. »Langsam aber sicher wird Janine zur echten Konkurrenz für Felix.«
Skeptisch zog Wendy eine Augenbraue hoch.
»Ich dachte, der Unfall neulich hätte ihn ein bisschen zur Vernunft gebracht«, erinnerte sie sich an die Geschichte, als Felix um ein Haar das Opfer einer Versicherungsbetrügerin geworden wäre.
»Die Hoffnung hatten wir alle«, erklärte Danny und ging hinüber in die kleine Küche, um sich eine Tasse Kaffee zu holen, ehe er sich wieder an die Arbeit machte. »Leider weit gefehlt.«
»Was sagt eigentlich eure Mutter dazu? Oder schleust Felix die Strafzettel an Felicitas vorbei?«
»Wahrscheinlich hat er sich einen Schlüssel nachmachen lassen und fischt die Dinger jeden Morgen aus dem Briefkasten«, vermutete Danny grinsend.
In der einen Hand eine Tasse Kaffee griff er mit der anderen in die Tüte und fischte eine Rosinenschnecke heraus. Mit leuchtenden Augen betrachtete er sie.
»Meine Güte, wenn du deine Freundin auch so ansiehst, ist es kein Wunder, dass sie dir nicht widerstehen kann«, entfuhr es Wendy angesichts dieses Gesichtsausdrucks.
Zuerst war Danny verdutzt. Dann lachte er laut heraus.
»Keine Sorge, diese Blicke hab ich erst von Tatjana gelernt.«
»Dann sollte ich mich mal mit ihr von Frau zu Frau unterhalte. Vielleicht klappt es dann bei mir auch mal mit dem richtigen Mann«, bemerkte Wendy und machte sich dann gut gelaunt an die Arbeit. In wenigen Minuten begann die Nachmittagssprechstunde und schon saßen die ersten Patienten im Wartezimmer und warteten auf ihren Termin.
*
»Ich denke darüber nach, meine Stelle zu kündigen und in einer anderen Stadt neu anzufangen.« Andrea Finks Worte hingen wie zäher Nebel über dem kleinen Tisch in der Bar und wollten sich nicht auflösen. »Ich hab ein tolles Angebot bekommen. Das kann ich eigentlich nicht ablehnen.« Sogar die Musik schien plötzlich nur noch gedämpft zu spielen.
Erst nach einer gefühlten Ewigkeit fand Larissa, Tochter der Geologin, ihre Sprache wieder.
»Wie meinst du das?«, fragte sie und starrte ihre Mutter ungläubig an, während sie mit dem Strohhalm im Glas rührte. Die Eiswürfel ihres Cocktails klirrten leise aneinander. »Wo willst du denn hingehen?«
»Nach Berlin. Das paläontologische Museum plant den Umbau der geobiologischen Abteilung. Ich könnte beim Aufbau mitwirken und hätte völlig freie Hand«, erklärte Andrea euphorisch. Es war unschwer zu erkennen, dass sie ihre Arbeit über alles liebte.
Und doch gelang es ihr nicht, ihre Tochter mit ihrer Begeisterung anzustecken.
»Und was sagt Papa dazu? Ich meine, Berlin ist ja nicht gerade um die Ecke.«
Mit dieser Frage hatte Andrea gerechnet. Trotzdem konnte sie die Antwort darauf nur zögernd geben. Das hatte einen einfachen Grund: Sie fürchtete die Reaktion ihrer erwachsenen Tochter.
»Ich habe es Papa noch nicht gesagt«, gestand Andrea schließlich leise und versteckte die brennende Röte ihres Gesichts hinter dem großen Cocktailglas.
»Was soll das heißen?« Larissa nahm keine Rücksicht auf die anderen Gäste in der kleinen Bar. Ihre Stimme klang schrill durch den Raum und zog neugierige Blicke auf sich.
Andrea stellte das Glas zurück auf den Tisch und sah ihre einzige Tochter flehend an.
»Ich wollte erst mit dir sprechen, bevor ich es Papa sage«, nahm sie allen Mut zusammen. »Ich werde ohne ihn gehen.«
»WAS?« Larissas Augen wurden groß und rund wie Untertassen. Erschrocken sah sich Andrea um.
»Geht das nicht ein bisschen leiser? Die Leute schauen schon …« Schon jetzt bereute sie, das Gespräch nicht woanders geführt zu haben. Doch wo? Zu Hause war es nicht möglich. Und genauso wenig in der kleinen Studentenwohnung, die Larissa mit zwei Kommilitonen teilte.
»Was gehen mich die Leute an?«, fauchte die aufgebrachte junge Frau