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Endlich bist du da, Mutti: Sophienlust Extra 128 – Familienroman
Endlich bist du da, Mutti: Sophienlust Extra 128 – Familienroman
Endlich bist du da, Mutti: Sophienlust Extra 128 – Familienroman
eBook126 Seiten1 Stunde

Endlich bist du da, Mutti: Sophienlust Extra 128 – Familienroman

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Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass.
In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg.

Auf dem kleinen Bahnhof im Isartal blieben die Fahrgäste erstaunt stehen. Ein seltener Anblick bot sich ihnen. Vor einem Güterwaggon stand ein junges Mädchen mit einem Pferd. »Du, Mathias, schau dir das Mädchen dort an. Sie ist klasse. Und der Reitdress? Allem Anschein nach Ungarn-Look. Wahrscheinlich der letzte Schrei. Helle Reithose, braune Stiefel, braune Bluse und eine ärmellose, bestickte Filzweste. Ja, solche Amazonen wissen, was sie sich schuldig sind. Auffallen ist die erste Devise. Kunststück, wenn es in Vaters Portemonnaie stimmt. Ich möchte nur wissen, wie ein solches Mädchen zu so einer solchen Mähre von Pferd kommt.« Mathias Friese sah seinen Freund entrüstet an. »Das Pferd ist ein reinrassiger Holsteiner.« »Was? Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Aber als Veterinärstudent musst du das schließlich wissen. Und ein Pferdenarr bist du obendrein. Aber du musst doch zugeben, dass das Pferd sehr heruntergekommen aussieht.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Nov. 2023
ISBN9783989366190
Endlich bist du da, Mutti: Sophienlust Extra 128 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Endlich bist du da, Mutti - Gert Rothberg

    Sophienlust Extra

    – 128 –

    Endlich bist du da, Mutti

    Gert Rothberg

    Auf dem kleinen Bahnhof im Isartal blieben die Fahrgäste erstaunt stehen. Ein seltener Anblick bot sich ihnen. Vor einem Güterwaggon stand ein junges Mädchen mit einem Pferd.

    »Du, Mathias, schau dir das Mädchen dort an. Sie ist klasse. Und der Reitdress? Allem Anschein nach Ungarn-Look. Wahrscheinlich der letzte Schrei. Helle Reithose, braune Stiefel, braune Bluse und eine ärmellose, bestickte Filzweste. Ja, solche Amazonen wissen, was sie sich schuldig sind. Auffallen ist die erste Devise. Kunststück, wenn es in Vaters Portemonnaie stimmt. Ich möchte nur wissen, wie ein solches Mädchen zu so einer solchen Mähre von Pferd kommt.«

    Mathias Friese sah seinen Freund entrüstet an. »Das Pferd ist ein reinrassiger Holsteiner.«

    »Was? Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Aber als Veterinärstudent musst du das schließlich wissen. Und ein Pferdenarr bist du obendrein. Aber du musst doch zugeben, dass das Pferd sehr heruntergekommen aussieht.«

    »Es scheint nicht mehr jung zu sein. Vielleicht ist es ein abgehalftertes Springpferd.«

    »Das Pferd kann uns gleichgültig sein. Das Mädchen ist jedenfalls …«

    Mathias Friese unterbrach seinen Freund. »Das Mädchen ist klasse. Das sagtest du schon.« Er lachte spöttisch.

    »Was willst du? Sagt das Wort Klasse nicht alles? Aber wenn du es unbedingt willst, dann zähle ich einzeln auf, was mir an dem Mädchen so gut gefällt. Also, es ist jung, gertenschlank, sieht durch das lange schwarze Haar besonders rassig aus und hat, wie mir scheint, graue Augen. Das kann ich von hier aus nicht so genau erkennen. Alles in allem, das Mädchen ist bildschön. Bist du jetzt zufrieden?« Mathias lachte und schlug seinem Freund auf die Schulter. »Ja. Aber jetzt muss ich gehen. Wir sehen uns ja bald wieder.«

    »Sieh zu, dass du in dasselbe Abteil einsteigst wie das Mädchen, Mathias. Ich würde das jedenfalls an deiner Stelle versuchen.«

    Mathias Friese ging über den Bahnsteig. Er hatte den Waggon, in den er einsteigen wollte, noch nicht erreicht, als laute Schreie erklangen. Dazwischen war das Wiehern und Schnauben eines Pferdes zu hören.

    Schon lief Mathias am Zug entlang. Vor dem Güterwaggon stand das Pferd des Mädchens auf der Hinterhand. Alle Umstehenden waren zurückgesprungen. Nur das Mädchen bemühte sich, das Pferd zu bändigen.

    »Vorsicht!«, schrie Mathias und riss das Mädchen beiseite. Es geschah gerade noch zur rechten Zeit. Beinahe wäre das junge Mädchen von den Vorderhufen des Pferdes getroffen worden.

    Das Mädchen war durch den Stoß, den Mathias ihm gegeben hatte, gestürzt. Es hatte noch immer den Ledergurt der Trense um die Hand gewickelt.

    Mathias konnte sich jetzt nicht um das Mädchen kümmern, er versuchte, das Pferd zu bändigen. Niemand half ihm dabei.

    Das Mädchen war aufgestanden. »Es will nicht in den Waggon hinein«, sagte es. Dann klopfte es sich den Staub von der Reithose und wollte in das Zaumzeug des Pferdes fassen.

    »Lassen Sie das«, rief Mathias, »gehen Sie in den Waggon. Gemeinsam schaffen wir es schon.«

    Ilona Bartholdy, das Mädchen vom Rosshof, lief über den Laufsteg in den Waggon hinein. Plötzlich lachte sie laut, als ihr das Pferd willig folgte, geschoben von dem jungen Mann, der ihr zu Hilfe gekommen war.

    Ilona tätschelte den Hals des Pferdes. »Musstest du mir solche Schwierigkeiten machen, Fortuna?« Sie band das Pferd an der großen Öse in der Wand des Waggons fest.

    Zwei Bahnbedienstete drängten draußen: »Beeilen Sie sich, Fräulein. Wir müssen die Türen schließen.«

    Ilona gab dem Pferd noch einen Klaps. »Auf Wiedersehen in Maibach, Fortuna. Du hast es gut, du brauchst nicht umzusteigen wie ich.« Sie sprang auf den Bahnsteig zurück. Dort atmete sie tief auf, sah Mathias Friese an und sagte: »Danke für die Hilfe. Ohne Sie hätte ich es wohl nicht geschafft.«

    »Wir müssen uns beeilen, sonst fährt der Zug ohne uns ab.« Mathias lief schon zum nächsten Waggon. Ilona folgte ihm. Hintereinander stiegen beide ein.

    Vom Bahnhof aus sah Mathias’ Freund lachend herüber. Nun fuhr Mathias doch mit dem schönen Mädchen.

    Als sich die beiden im Abteil gesetzt hatten, stellte sich Mathias vor.

    »Und ich heiße Ilona Bartholdy. Sie verstehen aber gut, mit Pferden umzugehen.« Ilona musterte den jungen Mann. Er hatte ein schmales Gesicht, braunes, modern geschnittenes Haar und braune Augen. Er ist ein sportlicher Typ, dachte sie.

    »Das ist reiner Zufall. Ich bin Veterinärstudent und verbringe meine Semesterferien meistens auf Bauernhöfen.« Mathias lachte. »Das letzte Mal war ich auf einem großen Gut in Niedersachsen. Aber nicht etwa zum Reiten, nur zum Arbeiten. Wohin wollen Sie mit dem Pferd?«

    »Ins Württembergische. Nach Maibach.« Ilona lehnte sich zurück. »Von dort wird Fortuna mit dem Pferdeanhänger abgeholt und kommt ins Altersheim.«

    »Ins Altersheim? Etwa auf einen Gnadenhof?«, fragte Mathias.

    »Ja, so kann man es auch nennen. Aber ich habe das Wort Gnadenhof nicht so gern. Es hört sich kränkend an. So, als wäre es doch besser, die Pferde würden nicht mehr leben.«

    Mathias sah Ilona verwundert an. Ihre Stimme hatte sehr ernst geklungen. »Lieben Sie Pferde so sehr?«, fragte er.

    »Ja.« Ilonas Augen strahlten. »Deshalb habe ich auch Fortuna geholt, obwohl mich der Transport eine ganze Stange Geld kostet.« Sie lachte. »Mit Geld habe ich immer Schwierigkeiten.«

    Mathias dachte in diesem Augenblick daran, dass sein Freund Ilona für die Tochter wohlhabender Eltern gehalten hatte. Allem Anschein nach war es aber nicht so.

    Ilona unterbrach ihn in seinen Gedanken. »Fortuna war ein sehr bekanntes Turnierpferd. Jetzt hat sie ausgedient. Das Gut, auf dem sie stand, musste verkauft werden, und niemand wollte sie haben.«

    »Aber was werden Sie mit der Stute tun?«

    »Sie darf bei mir ihr wohlverdientes Alter genießen.« Ilona begann vom Rosshof zu erzählen und von ihrem besten Freund, dem alten Csikös Janosch, der ihr aus der Puszta nach Deutschland gefolgt war. Dabei hatte sie nicht das Gefühl, sie würde das alles einem Fremden erzählen. Sie merkte, wie gespannt Mathias Friese ihr zuhörte, und sie sah, dass seine Augen zu glänzen begannen. Er war ein Pferdenarr wie sie.

    Jetzt sagte er: »Wie man sich irren kann. Ein Freund, der mich an den Bahnhof begleitete, meinte, es müsste der Ungarn-Look aufgekommen sein, als er Sie sah.«

    Ilonas Gesicht rötete sich. »Falle ich in meinem Reitdress wirklich so auf? Das ist nicht meine Absicht. Aber ich fühle mich nun einmal in Kleidern nicht sonderlich wohl. Erst recht nicht, wenn ich ein Pferd abhole.«

    Sie zupfte an ihrer ärmellosen Filzweste. »Die stammt noch aus Ungarn. Obwohl sie schon etwas mitgenommen aussieht, liebe ich sie.«

    Mathias beobachtete Ilona. Dieses Mädchen gefiel ihm. Nicht deshalb, weil sein Freund festgestellt hatte, dass es bildschön war. Nein, von Ilona ging eine Faszination aus, der er sich nicht entziehen konnte und auch nicht entziehen wollte.

    Der Zug blieb stehen. »München – Holzkirchner Bahnhof«, erklang es aus dem Lautsprecher.

    Mathias sprang auf. »Ich habe gar nicht gemerkt, dass wir schon in München einfahren.«

    »Ich auch nicht. Dabei muss ich umsteigen.« Auch Ilona sprang auf.

    »Ich bringe Sie noch zum Hauptbahnhof. Wann fahren Sie weiter?«, fragte Mathias.

    Ilona sah auf die Uhr. »Schon in einer Viertelstunde. Schade! Wir hätten vielleicht noch über Pferde sprechen können.« Sie sah zu Mathias auf, während sie mit ihm zum Hauptbahnhof ging. »Leben Sie in München?«

    »Nein, ich wohne mit meiner Mutter in Wolfratshausen, aber ich besuche in München die Uni. Drei Semester lang noch. Wenn alles gut geht, habe ich dann meine Examina als Tierarzt hinter mir.«

    »Dann werden Sie aber sehr jung mit Ihrem Studium fertig sein.« Ilonas Stimme war deutlich anzumerken, dass sie vor Neugierde geplagt wurde. Sie wollte wissen, wie alt Mathias Friese war.

    »Ich bin jetzt vierundzwanzig«, sagte er und unterdrückte ein Lachen. »Und Sie? Darf ich das auch wissen?«

    »Ganze neunzehn. Vor Kurzem erst geworden.« Ilona sah sich um. »Ich glaube, da drüben ist der Bahnsteig, von dem mein Zug abfährt.«

    Den beiden jungen Menschen blieb keine Zeit mehr, sich zu unterhalten, so gern sie das auch noch getan hätten. Vor dem Zug reichte Ilona Mathias Friese die Hand. »Nochmals herzlichen Dank für Ihre Hilfe.«

    »Ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise, Fräulein Ilona. Und viel Glück für den Rosshof. Aber das brauche ich Ihnen wohl nicht zu wünschen. Sie bringen ja ein Pferd mit, das diesen Namen trägt – Fortuna.«

    Ilona stieg ein. Sie suchte sich einen Fensterplatz und ließ das Fenster herunter. »Auf Wiedersehen!«, rief sie, als sich der Zug in Bewegung setzte.

    »Auf Wiedersehen!«, rief Mathias Friese. Er lief noch ein Stückchen neben dem Zug her und winkte.

    Als Ilona sich setzte, dachte sie, wie merkwürdig ist es, dass man immer »auf Wiedersehen«, sagt, auch dann, wenn man so genau wie dieser junge Mann und ich weiß, dass es gar kein Wiedersehen geben kann.

    Ilona lehnte sich zurück und schloss die Augen. Auf ihrem Gesicht lag nun ein verträumtes Lächeln, obwohl sie eben noch etwas wehmütig gewesen war.

    *

    Die Holsteiner Stute Fortuna war im Rosshof nie mehr so aufsässig wie auf dem kleinen Bahnhof im Isartal. Wenn Ilona erzählte, dass sie damals beinah unter die Hufe des Pferdes geraten wäre, wollte der alte Janosch das kaum glauben. Jedes Mal sah er Ilona dann prüfend an. »Dass du von einer so schlimmen Sache so gern und oft sprichst, verstehe ich nicht«, sagte er eines Tages.

    Ilonas Wangen röteten sich. Sie wich den fragenden Blicken des alten Janosch

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