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Zorn eines Geächteten: Die großen Western 344
Zorn eines Geächteten: Die großen Western 344
Zorn eines Geächteten: Die großen Western 344
eBook132 Seiten1 Stunde

Zorn eines Geächteten: Die großen Western 344

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Keine Chance für Cimarron-Kid! Brüllend rissen sie ihn vom Pferd, stießen ihn in den Staub und schlugen ihn zusammen. Halb bewußtlos lag er vor ihren Stiefeln. Eng drängten sich bärtige, verwilderte Männer um ihn – Männer wie Totschläger. Rundum sah er Fratzen, Augen, Zähne und Fäuste. Sie wollten ihn zerbrechen. Und jemand schrie: »Wir kennen uns doch. Bist du nicht Cimarron-Kid?« »Nein!« Kid bäumte sich aus dem Staub auf. »Haut ab, ihr verdammten Schweine!« Einer trat zu. Röchelnd sackte er zusammen. Die andern rückten noch enger heran und bildeten einen undurchdringbaren Ring um ihn. Niemand kam raus, niemand hinein. »Wie du willst, Kid.« Die Stimme klang endgültig. »Du trägst zwar die Narben des Krieges und hast dich verändert, aber du bist es. Jungs, macht ihn fertig!« Kid schrie auf.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. Nov. 2023
ISBN9783989365933
Zorn eines Geächteten: Die großen Western 344

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    Buchvorschau

    Zorn eines Geächteten - U.H. Wilken

    Die großen Western

    – 344 –

    Zorn eines Geächteten

    Unveröffentlichter Roman

    U.H. Wilken

    Keine Chance für Cimarron-Kid!

    Brüllend rissen sie ihn vom Pferd, stießen ihn in den Staub und schlugen ihn zusammen.

    Halb bewußtlos lag er vor ihren Stiefeln.

    Eng drängten sich bärtige, verwilderte Männer um ihn – Männer wie Totschläger.

    Rundum sah er Fratzen, Augen, Zähne und Fäuste.

    Sie wollten ihn zerbrechen.

    Und jemand schrie: »Wir kennen uns doch. Bist du nicht Cimarron-Kid?«

    »Nein!« Kid bäumte sich aus dem Staub auf. »Haut ab, ihr verdammten Schweine!«

    Einer trat zu. Röchelnd sackte er zusammen. Die andern rückten noch enger heran und bildeten einen undurchdringbaren Ring um ihn.

    Niemand kam raus, niemand hinein.

    »Wie du willst, Kid.« Die Stimme klang endgültig. »Du trägst zwar die Narben des Krieges und hast dich verändert, aber du bist es. Jungs, macht ihn fertig!«

    Kid schrie auf. »Nein!«

    Sie überstimmten ihn. Aus den Visagen schrie der Haß. Sie fielen über ihn her wie ein Rudel hungriger Wölfe über ein Stück Fleisch.

    Es war die Hölle für Kid.

    Sie wollten ihm den Mannesmut nehmen und ihm den letzten Rest von Willen zerbrechen – da peitschte ein Gewehrschuß über den heißen, sandigen Hinterhof.

    »Laßt die Hände von den Eisen!« rief eine helle Stimme. »Sonst spicke ich euch mit Schrot!«

    In ohnmächtiger Wut ließen die Totschläger von Kid ab.

    Durch die Lücken zwischen den Beinen und Stiefeln seiner Peiniger blickend, erkannte Kid einen jungen Mann, der noch nicht einmal erwachsen war und in den Händen eine Flinte mit abgesägtem Lauf hielt. Zwischen den zusammengepreßten Beinen ragte der Lauf eines Spencergewehres hervor – und dieses Gewehr gehörte Cimarron-Kid!

    »Was ist denn das für einer?« hörte Kid einen seiner Peiniger lauernd sagen. »Kennt ihr den Burschen?«

    »Nein«, stieß ein anderer hervor, »den Burschen hab’ ich noch nie gesehen.«

    Mühsam hob Kid den schmerzenden Kopf an und blickte wieder auf den jungen Mann, der auch für ihn ein Fremder war. Kid konnte ihn nur verschwommen sehen, als wäre zwischen ihnen eine dicke Glaswand. Der Bursche war in Leder gekleidet wie ein Westmann der Rocky Mountains. Aber die Erfahrung eines Tappers hatte er sicherlich nicht, denn er war eigentlich noch ein blutjunger Bengel – doch Mut hatte er, davon sogar eine ganze Menge.

    Schwer fiel Kid mit dem Kopf zurück und hörte einen der Schläger böse knurren: »Das ist ja noch ein Boy! Für uns ein Kinderspiel, ihn umzulegen. He, Jungs, euch kann er nicht sehen – holt schon mal die Kanonen raus! Wenn wir zur Seite springen, schießt ihr!«

    Die Männer bewegten sich kaum merklich. Langsam näherten sich krallenförmig geöffnete Hände den Kolben schwerer Colts…

    Sie wollten den Jungen wirklich über den Jordan schicken.

    Er hatte sie dazu herausgefordert, aber vielleicht war ihm das gar nicht klar zu Bewußtsein gekommen.

    Und er konnte nicht sehen, wie die Halunken nach den Schießeisen tasteten, weil ihre Komplicen sie deckten.

    Das Leben des jungen Burschen, der sich so mutig für Cimarron-Kid einsetzte, obwohl beide einander nicht kannten, war nur mehr eine Handvoll Dreck wert.

    Kid lag flach am Boden. Die Männer, die versucht hatten, ihn totzuschlagen, standen gebeugt um ihn herum.

    Und der Junge am Rande des Hinterhofes stand außerhalb der Deckung, die ihm der abgestellte Conestoga-Planwagen geradezu anbot. Die anderen Wagen waren unerreichbar für ihn, zu groß war der Frachtwagenhof.

    Kid wollte nicht, daß der Junge draufging.

    »Schieß!« brüllte er, bevor die heimtückischen Halunken die Colts auf den Boy richten konnten.

    Da drückte der junge Mann instinktiv ab. Die Flinte krachte und jagte eine Ladung Rehposten hinaus.

    Wie eine sturmgepeitschte Regenbö schlug die ausgestreute Ladung zwischen die Männer, zerfetzte Hemden, ließ die Kerle brüllend auseinanderspringen – und diese Sekunden nutzte der junge Mann, um mit der Schrotflinte und Cimarron-Kids Spencer in die Deckung des Conestoga zu kommen.

    Fieberhaft schnell lud er die Flinte nach. Blei schlug in die Wagenwand und durchlöcherte die Plane.

    Drei, vier Männer stürmten auf den Wagen zu und schossen.

    Der Junge kauerte hinter einem der großen Wagenräder und feuerte durch die Speichenlücke die nächste Schrotladung ab.

    Zuckend bäumten sich die Halunken auf und torkelten wie erblindend auseinander, ließen sich fallen und lagen flach.

    Cimarron-Kid sah seine Chance, als einer der Halunken, die es in seiner Nähe erwischt hatte, an ihm vorbeikam. Der Kerl hielt sich das Gesicht.

    Obwohl Kid alle Knochen schmerzten, ihm vielleicht einige Rippen gebrochen waren, und er aus Mund und Nase blutete, kam er hoch und warf sich gegen den Mann, stieß ihn um und riß dessen Colts an sich. Schon schlug er dem hochfahrenden Kerl den Kolben über den Schädel, nutzte den erschlaffenden Körper als Deckung und feuerte eiskalt auf die Männer, die ihn so grausam geschlagen und getreten hatten und nun nach dem Leben des jungen Retters trachteten.

    Jeder Schuß saß.

    Kampfunfähig geschossen, brachen die Halunken zusammen, schrien und krochen weg.

    Sie alle hatten Cimarron-Kid unterschätzt. Er war durch die Feuertaufe des Bürgerkrieges gegangen und hatte Eisen und Stahl spüren müssen. Und er war Scharfschütze gewesen…

    Kein Wunder also, daß seine Schüsse traumhaft sicher trafen. Er tötete nicht, aber er machte diese Peiniger für alle Zeit fix und fertig. Und als die Colts leergeschossen waren, mühte er sich hoch, taumelte ein paar Schritte, knickte mehrmals in den Knien ein und warf sich neben einen Kerl, der davonzukriechen versuchte. Ein Hieb mit dem Colt, und der Bursche lag flach. Kid packte dessen Colt und wälzte sich auf den Bauch, suchte nach Gegnern und jagte einem herankommenden Kerl das Blei entgegen. Der Angreifer flog hin, umfaßte mit beiden Händen das Bein und schrie nach den Komplicen, doch keiner kam ihm zu Hilfe. Da stieß er sich mit dem gesunden Bein Stück für Stück über den Hof davon.

    Kid senkte den rauchenden Colt und ließ die Faust in den Staub sinken.

    Suchend blickte er zum Conestoga hinüber. Sein Retter war verschwunden. Hinter den Häusern stahlen sich einige Leute hervor und spähten auf den Frachtwagenhof.

    Sie beobachteten, wie der langbeinige Mann über den Hof humpelte und gegen seinen Falben fiel, wie er sich am Sattelhorn festhielt und dann mit der Linken langsam den am Kinnriemen baumelnden Stetson auf den blutigen Kopf schob.

    Und sie fragten sich, ob er nun Cimarron-Kid war oder ob die Kerle ihn verwechselt hatten.

    Wenn er wirklich Cimarron-Kid war, dann hatte er auch in Zukunft nichts zu lachen.

    Denn im Tal am Cimarron wartete auf ihn ein mächtiger Mann, der wohl immer gehofft hatte, daß er nie wieder aus dem Bürgerkrieg zurückkäme.

    Alle fürchteten diesen Mann.

    Und darum schwiegen sie.

    Und schweigend sahen sie zu, wie sich der fremde Mann in den Sattel zog und langsam anritt, wie er seinen Falben über den Hof lenkte und kurz neben dem Conestoga-Planwagen verhielt.

    Seine Stimme klang brüchig herüber, doch die Leute konnten seine Frage nicht verstehen.

    Er bekam keine Antwort. Sein Retter hatte die Spencer zurückgelassen. Er nahm das Gewehr, das am Wagenrad lehnte, an sich und ritt aus der Stadt.

    Sie sahen ihn ins Tal hinunterreiten.

    Er hatte alles verloren, nur sich selber nicht.

    Vielleicht hatte er tausendmal während des Krieges an diesen Tag gedacht – an den Tag seiner Heimkehr an den Cimarron-Fluß.

    Nein, er hatte nicht mehr Cimarron-Kid sein wollen – dieser wild um sich schlagende und beißende Kid von einst.

    Aber er war Cimarron-Kid.

    Er hatte geglaubt, der Hölle entronnen zu sein.

    Dies hier war die zweite Hölle.

    *

    Heißer Sommerwind wehte über den Cimarron River und fing sich raunend in den Verstrebungen des endlos erscheinenden Geländers der Holzbrücke über dem Fluß.

    Wie ein riesiger Klotz lag das Ranchhaus am Nordufer auf der auslaufenden Brückenkonstruktion – eine Bastion aus Holz und Felsgestein.

    Hufe schlugen über die Brücke; dumpf pochte es vom Südufer herüber. Reiter näherten sich dem Ranchhaus auf dem Nordufer. Blutend und besiegt hockten sie zusammengesunken und notdürftig verbunden auf den Pferden. Beiderseits der langen Brücke gleißten die Wasser des Cimarron in der Sonne.

    Drüben am Nordufer öffneten Männer ein Gatter. Dahinter dehnte sich Weideland aus, das bis an die Hügel von Kansas heranreichte.

    Oben auf der Veranda des Ranchhauses erschien ein Mann. Weit ragte die mit Pfosten abgestützte Veranda über das Brückengatter hinweg, und als die Reiter vor dem geöffneten Gatte hielten, mußten sie die Köpfe in den Nacken legen, um zu diesem Mann emporsehen zu können.

    »Warum seid ihr hier?« rief er nach unten. »Was ist los mit euch?«

    Sie drucksten herum, bis schließlich der Anführer des kleinen Rudels den Mut zur Antwort fand.

    Der Mann oben an der Verandabrüstung hörte reglos zu, und als der Reiter schwieg, sagte er mit schneidender Stimme: »Wenn ihr noch einmal versagt, holt euch der Teufel!«

    »Boß, es kann Cimarron-Kid sein, aber niemand weiß das mit Sicherheit. Wenn er das wirklich ist, dann hat er sich stark verändert. Wir haben wirklich alles versucht, um die Wahrheit aus ihm herauszuprügeln – ja, und wir hätten ihn auch totgeschlagen. Dann wäre eben alles ein Irrtum gewesen. Wir konnten nicht wissen, daß er noch jemanden bei sich hatte. Tut mir leid, Boß, aber wir wollen die Sache zu Ende bringen.«

    »Nein! Ich habe bessere Männer dafür. Die werde ich auf diesen Kerl ansetzen, der Cimarron-Kid sein kann. Verschwindet von der Ranch, reitet zum Camp und bewacht die Rinder!«

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