Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Tod am Ufer: G.F. Barner 274 – Western
Tod am Ufer: G.F. Barner 274 – Western
Tod am Ufer: G.F. Barner 274 – Western
eBook115 Seiten1 Stunde

Tod am Ufer: G.F. Barner 274 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Callahan glitt lautlos wie eine Wüstenratte an den Steinen vorbei. Die anderen vier Mann rührten sich erst, als er die Hand hob. Sie sahen ihn gegen das Feuer, das die Wagen umhüllte. Dann schob sich Callahan das letzte Stück vorwärts. Er erreichte einen der hochstehenden Steine. Sein Schatten verschmolz mit dem Stein. Mondlicht schuf eine geisterhafte Stimmung, in der das Schnauben der Pferde das einzige Geräusch in dieser hellen Nacht war. Blaire, der zweite Mann Callahans, starrte zu dem Steinbuckel. Dort tauchte in diesem Augenblick der Wachtposten auf. »Ssst«, zischte er hinter Blaire. Dort lag Buddy Nelson, ein ziemlich schwergewichtiger Bursche, der eine breite Zahnlücke hatte. Stieß er den Atem mit fast verschlossenen Lippen aus, pfiff die Luft durch diese Lücke, und daran erkannte Blaire, ohne den Kopf wenden zu müssen, daß etwas mit Frankie sein mußte. Verdammt noch mal, dachte Blaire. Wir hätten den Jungen zu Hause lassen sollen. Der verdirbt uns noch alles. Blaire lauschte nicht mehr nach hinten. Er hörte den Posten. Seine Schritte klapperten stundenlang auf den faustgroßen Brocken. Danach war der Wächter in der Senke, und Blaire hob rasch den Kopf.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Mai 2023
ISBN9783987578267
Tod am Ufer: G.F. Barner 274 – Western

Mehr von G.F. Barner lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Tod am Ufer

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Westliche Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Tod am Ufer

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Tod am Ufer - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 274 –

    Tod am Ufer

    G.F. Barner

    Callahan glitt lautlos wie eine Wüstenratte an den Steinen vorbei.

    Die anderen vier Mann rührten sich erst, als er die Hand hob. Sie sahen ihn gegen das Feuer, das die Wagen umhüllte. Dann schob sich Callahan das letzte Stück vorwärts. Er erreichte einen der hochstehenden Steine. Sein Schatten verschmolz mit dem Stein. Mondlicht schuf eine geisterhafte Stimmung, in der das Schnauben der Pferde das einzige Geräusch in dieser hellen Nacht war.

    Blaire, der zweite Mann Callahans, starrte zu dem Steinbuckel. Dort tauchte in diesem Augenblick der Wachtposten auf.

    »Ssst«, zischte er hinter Blaire. Dort lag Buddy Nelson, ein ziemlich schwergewichtiger Bursche, der eine breite Zahnlücke hatte. Stieß er den Atem mit fast verschlossenen Lippen aus, pfiff die Luft durch diese Lücke, und daran erkannte Blaire, ohne den Kopf wenden zu müssen, daß etwas mit Frankie sein mußte.

    Verdammt noch mal, dachte Blaire. Wir hätten den Jungen zu Hause lassen sollen. Der verdirbt uns noch alles.

    Blaire lauschte nicht mehr nach hinten. Er hörte den Posten. Seine Schritte klapperten stundenlang auf den faustgroßen Brocken. Danach war der Wächter in der Senke, und Blaire hob rasch den Kopf. In der gleichen Sekunde bewegten sich die anderen drei Männer hinter ihm. Der schwergewichtige Nelson kroch wie eine fette Schildkröte los. Sie wußten, daß der Wächter sie nicht mehr sehen konnte, wenn er in der Senke war.

    »Komm schon«, zischte Nelson. Er sah sich nach Kid um. Frankie – sie nannten ihn nur Kid. – stierte ihn aus furchtsamen Augen an. Sein Gesicht war bleicher noch als das Grau der Steine unter dem Mondlicht.

    »Verdammt, reiß dich zusammen, Kid, vorwärts.«

    Frankie biß die Zähne aufeinander. Sie klapperten dennoch vor Furcht, und Nelson beschloß, sich mehr um den Jungen zu kümmern. Sie mußten ihn hart machen.

    Der letzte Mann war Gates. Er hatte die Behendigkeit eines Wiesels, und sie nannten ihn manchmal auch »Marder«, weil er gefährlich wie eins dieser Nachttiere war.

    Als Gates über die Steine kroch, sah der das Nachtcamp der vier Wagen. Sie hatten vom Rabbit Ear Mountain aus die Wagen am Nachmittag fahren sehen. Es waren Wagen der Bird Company. Sie beförderten meist Verpflegung, und genau das war es, was Callahans Leute brauchten. Sie hatten sonst in Kiowa Wells eingekauft. Die Menge Vorrat aber, die sie brauchten, hatte der einzige Store in jenem Nest nicht vorrätig. Und hätten sie sie bestellt, wäre der Storekeeper mißtrauisch geworden. Sie mußten sich für drei bis vier Wochen eindecken.

    Blaire glitt auf die faustgroßen Steine zu. Er spähte nach einer Rinne, nach einem Stück Sand, weil er nicht über die Steine wollte.

    Als Blaire an den Steinen lag und sich dagegenpreßte, kam auch Nelson heran.

    »Buddy«, zischelte Blaire. »Vorsicht, bleib hier. Ich krieche da runter, für dich ist es zu gefährlich. Du könntest Steine ins Rollen bringen, klar?«

    »Yeah«, erklärte Nelson. Sein schwerer, massiger Leib wälzte sich an die Steine. Er sah sich um und winkte dem Jungen, nun in gerader Linie, auf die anderen Steine zuzukriechen. Frankie tat es, kroch aber so ungeschickt, daß Blaire mit den Zähnen knirschte und Nelson unterdrückt fluchte. Sie atmeten beide auf, als Frankie etwa acht Schritt rechts von Nelson an den Steinen lag und kein Stein von ihm angestoßen und den schroffen Hang in den Bach hinabgekollert war.

    Zur selben Zeit erreichte Gates schon die spärlichen Mesquitebüsche, die am oberen Rand des Bachschlauches standen. Unter ihm, kaum drei Schritt entfernt, war eine Wagenplane. Aus dem Innern des Wagens drang lautes Schnarchen, während unter dem Wagen jemand in eine Decke gehüllt, schlief. Gates starrte auf den eingehüllten Körper. Eine Sekunde dachte Gates an diesen Mann. Er würde ihn mit einem Satz erreichen können. Danach wendete Gates den Kopf.

    Der Posten kam zurück. Der Mann trottete auf die größeren Brocken zu. Hinter den Brocken lag Callahan. Der Posten mußte auf weniger als einen Schritt an Callahan vorbei.

    *

    Unter den Steinen lag feiner Staub, vermischt mit Steingrus. Die Schritte des Postens knirschten. Dann waren sie vorbei.

    In diesem Augenblick schnellte Callahan in die Höhe. Es geschah schnell und eiskalt. Callahan glich einer gereizten Viper, die blitzschnell zustieß. Callahans Gewehr zuckte nach oben. Danach kam der Seitenhieb, mit dem Callahan nach der Schläfe des Mannes zielte. Er hätte ihn töten können, aber Callahan vermied es, jemand umzubringen, wenn es nicht nötig war.

    Der Schlag hatte die gewohnte Wirkung. Der Wächter stand erst wie eine Statue vor Callahan. Die lähmende Wirkung hielt kurz an, und Callahan hatte Zeit genug. Er sprang mit einem federnden Satz an seinem Opfer vorbei. Dabei griff seine Hand bereits nach dem Gewehr des Wachtpostens. Callahan fing die Waffe auf, die sich aus den Fingern des Mannes löste. Er riß sie zur Seite, um dann den Mann zu unterlaufen. Der Posten fiel auf Callahans Rücken. Er nahm den Mann herum, legte ihn blitzschnell ab und beugte sich über ihn.

    Blaire lag drüben. Gegen den hellen Himmel sah er, wie Callahan den Posten davontrug. Das Messer zwischen den Zähnen, stieß Blaire einen zufriedenen Laut aus. Er hatte nur noch wenige Sekunden zu warten. Callahan würde nicht lange brauchen, um den Mann zu binden und ihm einen Knebel zwischen die Zähne zu stopfen.

    Wie alles, was Callahan tat, liefen die Dinge jetzt so ab, wie sie es geplant hatten. Callahan plante jedes Unternehmen mit militärischer Präzision. Er konnte nicht anders handeln. Das Militärdenken steckte zu fest in Callahans Kopf. Der ehemalige Stabsoffizer Callahan hockte oft tagelang an einem Fleck und studierte die Umgebung, an der sie einen Überfall vornehmen wollten. Er hatte es auch hier getan, und Blaire war sicher, daß nichts schiefgehen konnte.

    Einen Moment, während Blaire wie die anderen dalag und wartete, dachte er an Mose Stringdale, jenen finsteren, gewalttätigen Mann, der um diese Zeit irgendwo zwischen Fort Union und Camp Nicholls reiten mußte.

    Bei aller Brutalität war Stringdale ein umsichtiger, verwegener und eiskalter Bursche. Außer Callahan gab es niemanden in ihrer Bande, der wie Stringdale eine Aufgabe lösen konnte. Der Transport mußte in etwa drei Wochen kommen. Es kam darauf an, die genaue Route, die Begleitmannschaft und die Rastplätze auszuspionieren. Stringdale war der Mann, das zu schaffen. Callahans Bande hauste seit zwei Jahren im Niemandslandstreifen. Man hatte oft Jagd auf die Horde gemacht, und wenn Blaire an die Männer dachte, die dabei gestorben waren, überfielen ihn düstere und beklemmende Gedanken. Es gab genug Leute, die ständig nach ihnen suchten. Einer dieser Männer konnte eines Tages eine direkte Fährte zu ihnen finden. Und was dann geschah, konnten sie sich ausrechnen.

    Siebzehntausend Dollar, überlegte Blaire, verdammt, siebzehntausend die haben und dann weit weggehen, eine lange Reise machen… Er schrak leicht zusammen.

    Callahan wuchs neben den Steinen hoch. Er stand einen Moment reglos gegen den hellen Mondlichthimmel. Dann hob er die Hand.

    In derselben Sekunde ging ein Ruck durch Blaire. Er stemmte sich wie die anderen hoch. Ein Seitenblick flog zu Nelson und Frankie hinüber. Wieder war der Kid etwas langsamer. Er kam mit einem Zaudern auf die Beine.

    Verdammt noch mal, dachte Blaire finster. Der Kid macht mich krank. Vic hätte ihn nicht mitnehmen sollen. Aus dem wird nie ein Bandit.

    Im nächsten Augenblick huschte Blaire los. Er tat es wie die anderen. Sein Ziel lag dicht vor ihm. Er rannte geduckt und das Gewehr in der Faust auf den nächsten Wagen zu. Seine Schritte ließen den Sand knirschen. Das Schnarchen eines Mannes wurde lauter, und Blaire spannte die Muskeln an, als die Deichsel des einen Wagens vor ihm lag. Dann sprang er über sie hinweg. Er kam von Nordwesten auf das Feuer zu.

    Sie liefen sternförmig ihrem Ziel entgegen. Blaire hatte nur Augen für den Mann am Feuer. Sie schliefen dort – zwei Männer, die sich gegenüberlagen und glaubten, mit einem Posten genug zu ihrer Sicherheit getan zu haben. Da sie aus dem Gebiet der Kiowas herausgefahren waren, mußten sie hier sicher sein.

    Der erste Mann, den einer der Banditen erreichte, lag unter dem im Süd­osten stehenden Wagen. Dort sprang der kleine, flinke Gates heran. Gates wußte, daß die Erschütterungen des Bodens manchmal einen Mann

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1