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Das Faustpfand: G.F. Barner 145 – Western
Das Faustpfand: G.F. Barner 145 – Western
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eBook131 Seiten1 Stunde

Das Faustpfand: G.F. Barner 145 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Sie haben Dean gesehen und wissen es: Er wird kommen und es mitbringen. Ihre Pferde sind hundert Schritt weiter hinter den Felsen versteckt und haben sich sicher erholt. Larry Dannoc hebt im Mondlicht den Revolver an, eine vernickelte Waffe – das Geschenk eines Mannes, der damals nicht wissen konnte, wozu Larry Dannoc die Waffe eines Tages brauchen würde. Er konnte auch nicht ahnen, dass Larry Dannoc, einer der besten Zureiter, zu einem Banditen werden würde. »Was machst du?«, fragt Charles Dannoc heiser. Er nimmt die Zigarre beim Sprechen selten aus dem Mund. »Lass das doch. Wozu die Kanone? Es wird ohne sie gehen – jedenfalls ohne zu schießen.« »Kennst du Roy Dean?« »Ja – und?« »Er ist gefährlich, sonst hätten sie ihn nicht eingestellt, Bruder.« »Jeder Mann, der Geld transportiert, ist gefährlich, Larry. Ich will nicht, dass du schießt. Du ballerst ein wenig zu schnell, Bruder. In der letzten Zeit bist du verdammt leichtsinnig mit deinem Revolver geworden.« »Meinst du, Mateo hätte nicht geschossen?« »Nicht so schnell wie du«, antwortet Charles Dannoc düster.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Apr. 2019
ISBN9783740947415
Das Faustpfand: G.F. Barner 145 – Western

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    Buchvorschau

    Das Faustpfand - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 145–

    Das Faustpfand

    … gegen schmutziges Geld und ein Leben

    G.F. Barner

    Sie haben Dean gesehen und wissen es: Er wird kommen und es mitbringen.

    Ihre Pferde sind hundert Schritt weiter hinter den Felsen versteckt und haben sich sicher erholt.

    Larry Dannoc hebt im Mondlicht den Revolver an, eine vernickelte Waffe – das Geschenk eines Mannes, der damals nicht wissen konnte, wozu Larry Dannoc die Waffe eines Tages brauchen würde. Er konnte auch nicht ahnen, dass Larry Dannoc, einer der besten Zureiter, zu einem Banditen werden würde.

    »Was machst du?«, fragt Charles Dannoc heiser.

    Er nimmt die Zigarre beim Sprechen selten aus dem Mund.

    »Lass das doch. Wozu die Kanone? Es wird ohne sie gehen – jedenfalls ohne zu schießen.«

    »Kennst du Roy Dean?«

    »Ja – und?«

    »Er ist gefährlich, sonst hätten sie ihn nicht eingestellt, Bruder.«

    »Jeder Mann, der Geld transportiert, ist gefährlich, Larry. Ich will nicht, dass du schießt. Du ballerst ein wenig zu schnell, Bruder. In der letzten Zeit bist du verdammt leichtsinnig mit deinem Revolver geworden.«

    »Meinst du, Mateo hätte nicht geschossen?«

    »Nicht so schnell wie du«, antwortet Charles Dannoc düster. »Wegen eines Mädchens zu schießen und ihn dabei umzubringen … Larry, ich verstehe das nicht.«

    »Warum wird er zudringlich, der Narr.«

    Charles Dannoc schweigt, greift nach der Westentasche und zieht die Uhr heraus. Der Zeiger steht auf elf Uhr und zehn Minuten. Seitdem sie den Plan haben, sind sie achtmal hiergewesen, um es ganz genau zu wissen. Die Kutsche verspätet sich selten, sie kommt immer elf Uhr und fünfzehn Minuten. Manchmal wird es auch elf Uhr zwanzig, aber nie später.

    »Wie lange noch, Charles?«

    »Höchstens zehn Minuten.«

    Er zieht an seiner Zigarre und denkt an Larrys schnelle Hand. Vielleicht hätte Larry niemals einen Mann erschießen dürfen. Der erste Mann, den er erschoss, war ein Viehdieb, der für Morgan ritt – Dexter John Morgan, Großrancher jenseits von Gila Bend in Arizona. Damals war Larry Cowboy, ein guter Zureiter, der Beste, sagte Morgan. Er schenkte ihm den Revolver, als er Fireball eingeritten hatte, den rostroten Wildhengst.

    Keine vierzehn Tage später kamen Viehdiebe. Und der Revolver brachte den ersten Mann um. Oder Larry Dannoc?

    »Was denkst du?«

    »Nichts«, sagt Charles, der älteste Dannoc, ruhig. »Ich warte.«

    Es war nur ein Viehdieb, denkt Charles Dannoc bitter, ein Rustler, aber ein Mensch. Und sicher war es Zufall, dass Larry ihn auf dreißig Schritt erwischte, aber von dem Tag an begann er auf den verdammten Revolver zu schwören. Und mit ihm zu üben. Sein ganzes Geld verpulverte er in Munition. Es hat Dexter Morgan nicht gefallen, vielleicht bereute er es damals schon. In jedem Fall hat er es bereut, als Big-Feet-Wallace in Gila Bend eins über den Durst getrunken hatte und anfing, Larry wegen des vernickelten Schießeisens zu hänseln. Hätte Big-Feet-Wallace besser bleiben lassen, wie? Er könnte noch leben und Larry weniger wild sein. Ich muss ihn immer wieder bremsen. Bin ich nicht da, dann geht er keinem Krach aus dem Weg.

    »Du, Charlie, Dean kennt uns sicher, auch wenn wir die Socken tragen.«

    »Deinen Revolver wird er erkennen.«

    »Ehe ich mich von dem Revolver trenne, sterbe ich lieber, Großer.«

    »Das Ding ist bekannt, Larry, zu bekannt, möchte ich sagen. Dean hat dich mit dem Revolver ein paarmal gesehen, deine Figur und der Revolver, sie werden es wissen und es überall herumschreiben – und reden, Larry.«

    »Na, sollen sie. Was geht’s mich an, Bruder?«

    »Geht dich schon was an«, murmelt Charles Dannoc. »Sie werden wieder zu Mutter gehen und sie fragen, ob sie was von uns gehört oder gesehen hätte. Sie werden sie und Frankie verhören – wie immer.«

    »Hör auf, jeder weiß, dass wir nicht mehr nach Hause gehen. Mutter hat gesagt, dass wir …«

    Plötzlich scheint er nicht mehr der alte Larry Dannoc zu sein, den alle Welt nur gut gelaunt und in prächtigen schwarzen Anzügen kennt. 

    Zum schwar­zen Anzug gehört ein schwarzer Hut, ein weißes Hemd und eine sauber gebundene Schleife. Und der Revolver in einem schwarzen, mit Silbernägeln beschlagenen Halfter. An der linken Hand trägt Larry Dannoc einen Ring mit einem vierkarätigen Rubin. Er wird auch der Gentleman-Rustler genannt. Dabei schießt er schneller und besser, als jeder Gentleman es jemals könnte.

    Sie schweigen jetzt beide. Es kommt Charles vor, als schlucke Larry neben ihm. Die Uhr, die Charles noch immer in der Hand hält, tickt monoton.

    »Steck doch den Wecker ein!«, sagt Larry schließlich. »Ich – ich geh auch nie mehr nach Hause, Bruder.«

    Einen Moment ist Charles noch still. Dann sagt er seltsam gepresst:

    »Mach mir und dir nichts vor, Bruder. Wenn du könntest, dann würdest du hingehen, und wenn es barfuß wäre. Es hat keinen Sinn, wenn wir uns vormachen, dass es uns gleichgültig ist, ob wir eine Mutter haben oder nicht. Wir sind nun mal so geworden, aber Mutter hat es fast das Herz gebrochen, als sie uns hieß, wegzugehen und nie mehr nach Hause zu kommen, ich weiß es. So hart ist sie nicht. Sie hat es getan, weil – weil sie uns sonst längst erwischt hätten. Darum hat sie es gemacht. Geht weg, hat sie gesagt, ich habe keine Söhne mehr, Söhne, die auf friedliche Leute schießen, die kenne ich nicht mehr.«

    »Schluss!«, sagt Larry keuchend. »Was wollen wir denn machen? Aufhören können wir nicht mehr – jetzt nicht mehr. Du hast ihr doch gesagt, dass sie das Hungerleben nicht mehr zu haben brauchte, hast du doch, Bruder. Aber sie will keinen Cent von dem Geld, das anderen gehört hat, ehe wir es …«

    »Ich würd’s auch nicht nehmen an Mutters Stelle«, antwortet Charles Dannoc düster. »Wir haben es angefangen, und wir werden weitermachen, wenn Dean nicht genug Geld bei sich hat. Hat er genug, dann kaufen wir uns eine Hazienda da drüben. Dann werden wir leben wie normale Bürger. Aber bis heute hat noch nie einer genug gehabt. Was sind tausend Dollar, Larry? Davon kann man gerade leben, mehr nicht. So drei Monate.«

    Larry lacht plötzlich. Anscheinend hat er seine Mutter schon wieder vergessen.

    »Was gibt es zu lachen, he?«

    »Ach, ich musste gerade denken, dass sie auf uns schon zweieinhalbtausend Böcke ausgesetzt haben«, kichert Larry. »Stell dir vor, wir könnten für uns selbst die Belohnung kassieren, wäre das nichts? Zweieinhalbtausend Dollar – ganz schön viel für die zwei Jahre, die wir ›tätig‹ sind, was?«

    »Damit machst du Witze?«, fragt Charles Dannoc düster. »Du vergisst etwas dabei, Bruder: Tot oder lebendig steht auf den Steckbriefen. Sie würden uns nur tot bekommen, oder?«

    »Klar doch. Ich würde mich um ein Grinsen bemühen, wenn …«

    »Larry, kannst du nie ernst sein? Ist das ein Witz, he?«

    »Kann ich nicht, das Leben ist lustig, Bruder, wenn es richtig genossen wird. Heute lebendig und morgen tot. Na und? Wenn ich wählen sollte, ich würde … He!«

    Mondlicht liegt über dem flachen Felsen und dem Tal, durch das der Weg führt.

    Und dann das Rattern von Rädern.

    Die Kutsche kommt!

    In der Kutsche sitzt Roy Dean mit einer Kiste oder einer Tasche. Ist es wenig Geld, dann hat er eine Tasche, ist es viel, so haben sie ihm eine Kiste gegeben.

    Was immer es ist, Roy Dean wird es nicht behalten.

    Die Dannocs sind schon da.

    *

    Roy Dean hält die Augen halb geschlossen und wie immer die rechte Hand unter der Jacke. Es ist eine seltsame Haltung, aber Dean hat sie sich angewöhnt. Irgendwann in seinem Leben lernte er, dass es besser sei, eine Hand ständig auf den obersten Knopf der Jacke zu legen. Auf diese Art hat er die Finger stets in der Nähe seines Revolvers. Der Revolver sitzt an der Hüfte. Das Halfter wird durch zwei Lederriemen gehalten, die über Roy Deans Schulter laufen. Jedoch ist es kein Schulterhalfter. Es sitzt viel tiefer. Und wer Dean gehen sieht, eine Hand in die Jacke geschoben, wird ihn für einen Müßiggänger halten, der viel Zeit hat. In Wirklichkeit ist Roy Dean immer hellwach, selbst wenn er bei Nacht unterwegs sein muss.

    Neben ihm sitzt Baker aus Gila Bend, ein rundlicher, großer Mann mit feisten Wangen und einem Doppelkinn, der in Lukeville einige geschäftliche Dinge zu besorgen hat und am frühen Morgen rechtzeitig zur Pferdeauktion dort sein will.

    Zwei Männer sind in der Kutsche – und eine Frau!

    Sie heißt Silvabella Puggin, hat brandrotes Haar, das jedoch nicht echt ist, trägt drei schwere Ringe – diese sind echt – und ein nilgrünes Samtkleid, obwohl das unpraktisch bei einer Reise ist. Von Beruf ist sie Sängerin und die Chefin einer Gruppe gut gewachsener Girls. Sie kennt eine Menge Männer, lustige, abenteuerliche, verwegene und jene Sorte, die ruhig auf ihren Plätzen bleibt, wenn sie auftritt.

    Miss Puggin hat einige Erfahrungen mit Männern, aber Dean ist ihr unheimlich. Sie weiß sehr genau, dass dieser Mann nicht schläfrig ist. Und weil sie schon die ganze Zeit über ihn nachdenkt, sagt sie:

    »Mr Dean, wie lange machen Sie das eigentlich schon?«

    Dean ist dunkelblond, hat schütteres Haar und große blaue Augen, einen festen Mund und ein gutes Gebiss. Jetzt macht er die Lider etwas weiter auf.

    »Etwa sechs Jahre, Miss Puggin.«

    »Eine lange Zeit für jemand, der Geld transportiert«, erwidert sie kopfschüttelnd. »Ich meine, am Leben geblieben zu sein.«

    Roy Dean lächelt dünn. Er ist kein Mann, der laut lacht, obwohl er eine Anzahl von Falten um die Augenwinkel hat. Diese rühren jedoch von seinem vielen Reiten her. Silvabelle Puggin, die er vor zwei Tagen im Arizona-Star-Palace bewundern konnte, macht einigen Eindruck auf ihn. Irgendwie fühlt er

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