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Harte Treue: G.F. Barner 257 – Western
Harte Treue: G.F. Barner 257 – Western
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eBook119 Seiten1 Stunde

Harte Treue: G.F. Barner 257 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Das Sheriff-Office liegt in der Dunkelheit eines unbeleuchteten Vorbaues. Wer es nicht weiß, dass hier das Jail und das Office sind, der wird vorbeigehen. Reno erleuchtet sein Haus nie. Nur das Licht aus den Fenstern fällt über den Vorbau. Ein mattes Licht, in dem alles verschwommen wirkt. Lacy Trevor steigt ab. Einen Augenblick richten sich hundert Augen auf ihn. Sie sehen zu, wie er absteigt und die beiden Pferde anbindet. Und das Gemurmel klingt, als wenn ein Bienenschwarm über dem Vorbau hängt und eine Traube um einen Pfosten gebildet hat. Lacy geht den Vorbau hoch. Er hat lange Beine und sehr schmale Hüften. Sein links sitzender Revolver schaukelt bei jedem Schritt mit und schlägt an die Chaparajos. Es klatscht und klirrt. Seine Sporen singen, als er auf die Tür zukommt. Und die Tür geht auf. Man sagt, dass Reno Jackson gute Ohren hat. Sicher hat er das Gesumme der Menge gehört. Er kommt heraus. Ein Mann in Hemd und Hosen. Ein breitschultriger Mann, dessen Vorliebe rote Hemden sind.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. Jan. 2023
ISBN9783987572593
Harte Treue: G.F. Barner 257 – Western

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    Buchvorschau

    Harte Treue - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 257 –

    Harte Treue

    G.F. Barner

    Das Sheriff-Office liegt in der Dunkelheit eines unbeleuchteten Vorbaues. Wer es nicht weiß, dass hier das Jail und das Office sind, der wird vorbeigehen.

    Reno erleuchtet sein Haus nie. Nur das Licht aus den Fenstern fällt über den Vorbau. Ein mattes Licht, in dem alles verschwommen wirkt.

    Lacy Trevor steigt ab.

    Einen Augenblick richten sich hundert Augen auf ihn. Sie sehen zu, wie er absteigt und die beiden Pferde anbindet.

    Und das Gemurmel klingt, als wenn ein Bienenschwarm über dem Vorbau hängt und eine Traube um einen Pfosten gebildet hat.

    Lacy geht den Vorbau hoch. Er hat lange Beine und sehr schmale Hüften. Sein links sitzender Revolver schaukelt bei jedem Schritt mit und schlägt an die Chaparajos. Es klatscht und klirrt. Seine Sporen singen, als er auf die Tür zukommt.

    Und die Tür geht auf.

    Man sagt, dass Reno Jackson gute Ohren hat. Sicher hat er das Gesumme der Menge gehört. Er kommt heraus. Ein Mann in Hemd und Hosen. Ein breitschultriger Mann, dessen Vorliebe rote Hemden sind.

    Seine Gestalt ist nicht zu groß, aber von der gewissen Wuchtigkeit, die einen Mann ausmacht. Kühle graue Augen, ein schmallippiger Mund und braune Haare, die immer etwas wild und ungebändigt sind. Er trägt zwei Revolver und ganz selten seinen Orden. Man sagt, er legt keinen Wert darauf, auf tausend Schritt als Sheriff ausgemacht zu werden.

    Er sieht jetzt Lacy an, der sich gegen den rechten Tragbalken lehnt.

    Und wenn ein Mann einen Freund hat, der mit ihm durch dick und dünn marschiert, dann ist es Reno. Und der Freund ist Lacy.

    »Lacy?«, fragt Reno ruhig mit seiner tiefen Stimme.

    »Hinter mir, Reno.«

    Mehr sagt er nicht. Er spricht niemals viel, dieser Lacy Trevor. Jetzt macht er nur eine Handbewegung.

    Der Sheriff sieht auf das braune Pferd und den Mann. Und er erkennt ihn sofort.

    »Wo hast du Lew Garnett gefunden?«

    »Bei seinem Haus, Reno.«

    »Wer hat geschossen?«

    »Ich habe ihn nicht erkannt.«

    »Macht ein wenig Platz, Leute.«

    Und danach, als wenn der Hahn aufgedreht worden ist, der solange seine Worte einschloss, bricht er los: »Wer, zum Teufel, hat diesen Mann umgebracht? Er hatte nie jemand etwas getan. Ich sage euch, ich erwische ihn. Und dann hänge ich ihn auf. Das ist verdammt ein Versprechen.«

    »Beruhige dich, Reno.«

    Es klingt sanft und wirkt beruhigend. Reno dreht sich leicht und macht die Longe automatisch los.

    Reno Jackson sieht Lacy Trevor an. Er sieht das scharf geschnittene Gesicht, die steilen Falten über der Nasenwurzel. Und die Augen, die ganz dunkel sind.

    Und wieder einmal denkt Reno, dass die Selbstbeherrschung dieses Viertel-Indianers unheimlich ist.

    »Ja«, sagt Reno da einsilbig, »damit komme ich wohl nicht weiter, schätze ich.«

    Und Lacy sagt kehlig: »Das schätze ich auch.«

    Danach ist er still und hilft Reno das Tor aufzumachen und das Pferd mit dem Toten hineinzuschaffen. Hinter ihnen wirft Reno das Tor zu, dass die Leute draußen bleiben müssen.

    Jackson fragt: »Hast du ihn erwischt?«

    »Hüfte oder Bein. Ich bin sicher. Wahrscheinlich die Hüfte. Die Eindrücke sind nicht danach, dass es das Bein gewesen sein könnte. Geh hin und jage die Neugierigen weg. Das Mädel wird wohl schon schlafen, was?«

    »Ja, ich glaube.«

    Und Reno geht die Treppe zum Office hoch. Lacy Trevor legt Lew auf den Boden neben der Treppe nieder. Er hat vorher seine Decke ausgebreitet. Und er sagt in die Schritte Renos hinein: »Wenn ich einmal sterben muss, dann soll man mich auch auf eine Decke und nicht in den Staub legen. Staub ist ein hässlicher Platz, um zu sterben.«

    »Es kommt darauf an, Lacy. Manchmal stirbt man für etwas, was sich lohnt. Verstehst du?«

    »Meinst du deinen Orden, Bruder? Lohnt es sich wirklich darum?«

    »Jetzt tu nicht so, als wenn du die Antwort nicht selber kennst.«

    Lacy nickt und lehnt sich an das Treppengeländer. »Reno, du hast immer noch mein Angebot.«

    »Ich weiß, aber ich setze mich nie in ein gemachtes Nest, Bruder. Du hast dir alles aufgebaut, ich habe nichts dazu getan. Und da soll ich dein Partner werden?«

    »Männer wie du und ich können viel schaffen, Reno.«

    »Männer wie du und ich sind Narren, Lacy. Sie nehmen nie Geld an und bücken sich vor niemand. Sie sind stolz und treu. Wir leben in der falschen Welt, Junge.«

    »Ich sagte doch, dass dein Orden nichts wert ist. Nicht das jedenfalls, was du in ihm siehst. Hat Jake wieder mal einen kleinen Vorstoß unternommen?«

    »Frag mich nicht, was Jake Cord hat. Kommst du jetzt mit herein oder willst du eine Ewigkeit im Hof stehen?«

    Lacy Trevors dunkle Augen richten sich auf Garnett.

    »Ich frage mich seit vierzig Minuten, wo der liebe Gott war, als dieser Mörder den Finger krümmte.«

    »Was ist mit dir los? Was denkst du auf einmal über alles nach, als wenn du Garnett bist? Lew hatte auch so seltsame Reden an sich. Bist du sein Nachfolger?«

    Lacy Trevor blickt hoch. Es ist ein rätselhafter Blick, den auch Reno nicht erraten kann.

    »Ich bin wild. Ich weiß, was die Leute von mir sagen. Wer weiß, was ich bin? Ich weiß es nicht einmal selber.«

    Sie gehen hinein, und Lacy greift wie selbstverständlich in die Kiste auf dem Tisch. Er nimmt eine Zigarre heraus, beißt sie ab und spuckt den Rest an Reno vorbei in den Hof.

    Reno hockt sich in seinen Sessel und faltet die Hände über der Gürtelschnalle.

    »Lacy, denkst du nie daran, dass ein Girl hinter dir winkt? Ich kenne zwei Dutzend Girls, die dich auf der Stelle nehmen würden, wenn du nur wolltest. Lacy, du bist sechsundzwanzig Jahre alt. Meinst du nicht, dass eine Frau jetzt richtig für dich wäre?«

    Lacy steckt die Zigarre an, bläst den Rauch haarscharf an Renos Gesicht vorbei und schüttelt langsam den Kopf.

    »Frauen sind komische Wesen, Bruder. Erst sagen sie, dass sie dich lieben. Dann kriechen sie auf dem Bauch vor ihrem Vater und danach reisen sie ab und kommen nie mehr wieder. Ich kann nur lachen.«

    Er lacht, aber Reno kennt ihn zu gut, dieses Lachen ist gallenbitter.

    »Hör auf, du Narr. Du bist ja verrückt. Du sollst aufhören, Lacy.«

    Lacy Trevor verstummt und nimmt die Zigarre hoch.

    »Ja, ich bin ein schlechter Verlierer, was?«

    »Lacy, du wirst nie ein schlechter Verlierer sein. Du kannst immer mit Anstand verlieren, was tausend andere Männer nicht können. Du bist ehrlich und gerade. Du lügst nie. Lacy, mach dir nicht selber etwas vor.«

    Lacy Trevor senkt den Kopf und sieht zu Boden.

    »Ich bin ein Wilder. Lobe mich nicht, ich verliere nur anständig, weil ich es so will. Lobe mich nicht.«

    »Du Narr, du kannst um jemand weinen, wenn es sein muss. Belüge dich nicht selber. Du wirst immer zu deinen Freunden halten. Lacy, rede nie von Ginger in diesem Ton. Wie alt warst du damals, und wie alt war sie?«

    »Ich war achtzehn. Und sie sechzehn. Und jetzt halte den Mund von Ginger Cord. Ich will nicht mehr an sie denken.«

    »Du denkst doch immer an sie. Und es wird jetzt ganz schlimm werden, Bruder.«

    »Schlimm? Weshalb?«

    »Sie kommt in einer halben Stunde und bleibt in diesem Land.«

    Reno Jackson wird bleich, als er die Augen seines Viertel-IndianerFreundes sieht.

    Lacy Trevor wird totenblass, und die Zigarre bricht zwischen seinen Fingern durch.

    Dann steht er jäh auf und tritt an das Fenster zum Hof.

    Reno sieht, wie der schlanke und zähe Virtel-Indianer seine Schultern krümmt, dass der Rücken krumm ist wie ein Bogen. Er sieht, wie der Atem Lacys die Scheiben beschlägt und sagt nichts.

    Seit der Affäre damals sind acht Jahre vergangen. Und Lacy ist manchmal undurchschaubar. Nur Reno wusste vielleicht, wie sehr Lacy damals die Sache traf.

    »Woher weißt du es?«, fragt Lacy. Dann dreht er sich um und sammelt die Reste der Zigarre auf. Er geht zum Ofen und wirft sie hinein. »Entschuldige, dass ich deine Zigarre zerbrach, ich wollte es nicht, Bruder. Woher weißt du es?«

    »Carney war gestern hier und sagte es mir. Sie sind schon mit dem Wagen da. Der alte Jake und Buck. Er ist sicher neugierig auf seine große Schwester. Du kannst den Wagen sehen, er steht vor Jakes Hotel.«

    »Ich will ihn nicht sehen, ihn nicht, den alten Narren nicht und auch nicht Buck, diesen Tunichtgut, den er nicht anständig erziehen konnte. Diesen jungen Narren, der allen Willen bekam. Eines Tages, Reno, wird dieser Junge sich selber umbringen.«

    Lacys hageres Gesicht mit den scharfen Mundfalten und dem eckigen Kinn bleibt ausdruckslos. Lacy ist ein Mann, der seine Empfindungen verbergen kann.

    »Ginger?

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