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WESTERN-COLT, Band 22: SHERIFF IN DER TOTEN STADT: Die Abenteuer der härtesten Männer des Westens!
WESTERN-COLT, Band 22: SHERIFF IN DER TOTEN STADT: Die Abenteuer der härtesten Männer des Westens!
WESTERN-COLT, Band 22: SHERIFF IN DER TOTEN STADT: Die Abenteuer der härtesten Männer des Westens!
eBook203 Seiten2 Stunden

WESTERN-COLT, Band 22: SHERIFF IN DER TOTEN STADT: Die Abenteuer der härtesten Männer des Westens!

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Über dieses E-Book

Frank Rannigun wäre gern Sheriff in der kleinen Stadt geblieben. Doch dann erfuhr er, dass man Press, seinem Bruder, Schwierigkeiten machte. Wer Press kannte, wunderte sich nicht darüber, denn er war schon immer ein wilder, ungehobelter Kerl gewesen. Nun saß er im Gefängnis, und der Galgen erwartete ihn. Niemand glaubte, dass er unschuldig war und dass er mit dem Mord, dessen man ihn beschuldigte, nichts zu tun hatte. Und die Leute, die ihn hätten entlasten können, schwiegen. Sie hatten nichts zu gewinnen, wenn Press am Leben blieb. Aber sie hatten viel zu verlieren, wenn er nicht gehängt wurde...

Es musste mit allen Mitteln verhindert werden, dass Frank seinen Bruder aus der Zelle holt. Deshalb sollte auch er sterben.

So standen die Dinge, als Frank Rannigun nach Leadville kam...

Der Roman Sheriff in der toten Stadt des US-amerikanischen Western-Autors Wesley Ray (= Ray Gaulden, * 27. Juni 1914, † 18. März 1986) erschien erstmals im Jahr 1957; eine deutsche Erstveröffentlichung folgte 1971.

Dieser Western-Klassiker erscheint als durchgesehene Neuausgabe in der Reihe WESTERN-COLT.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum12. Sept. 2020
ISBN9783748757290
WESTERN-COLT, Band 22: SHERIFF IN DER TOTEN STADT: Die Abenteuer der härtesten Männer des Westens!

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    Buchvorschau

    WESTERN-COLT, Band 22 - Wesley Ray

    Das Buch

    Frank Rannigun wäre gern Sheriff in der kleinen Stadt geblieben. Doch dann erfuhr er, dass man Press, seinem Bruder, Schwierigkeiten machte. Wer Press kannte, wunderte sich nicht darüber, denn er war schon immer ein wilder, ungehobelter Kerl gewesen. Nun saß er im Gefängnis, und der Galgen erwartete ihn. Niemand glaubte, dass er unschuldig war und dass er mit dem Mord, dessen man ihn beschuldigte, nichts zu tun hatte. Und die Leute, die ihn hätten entlasten können, schwiegen. Sie hatten nichts zu gewinnen, wenn Press am Leben blieb. Aber sie hatten viel zu verlieren, wenn er nicht gehängt wurde...

    Es musste mit allen Mitteln verhindert werden, dass Frank seinen Bruder aus der Zelle holt. Deshalb sollte auch er sterben.

    So standen die Dinge, als Frank Rannigun nach Leadville kam...

    Der Roman Sheriff in der toten Stadt des US-amerikanischen Western-Autors Wesley Ray (= Ray Gaulden, * 27. Juni 1914, † 18. März 1986) erschien erstmals im Jahr 1957; eine deutsche Erstveröffentlichung folgte 1971.

    Dieser Western-Klassiker erscheint als durchgesehene Neuausgabe in der Reihe WESTERN-COLT.

    SHERIFF IN DER TOTEN STADT

    Erstes Kapitel

    Frank Rannigun verließ das Sheriff's Office und betrat die von Wagenrädern zerwühlte Straße von Gold Hill. Dunkelheit lag über dem Minen-Camp und verbarg die hässlichen Abraumhalden hinter den beiden Häuserreihen. Die Gebäude bestanden durchweg aus Baumstämmen oder Fachwerk.

    Eine höllisch fadenscheinige Fassade für eine Stadt, dachte Rannigun und überlegte wieder einmal, warum er eigentlich diesen Job angenommen hatte.

    Mondlicht spiegelte sich im Abzeichen auf seiner Jacke und erhellte das breitflächige Gesicht. Ein großer Mann mit blondem Haar, das sich bis in den Nacken kräuselte. Die Waffe war tief am Oberschenkel angebunden.

    Die Straße war fast völlig verlassen. Das einzige Geräusch kam aus dem Sluice Box Saloon, der nur wenige Häuser entfernt war. Und dort fing üblicherweise auch meistens der Ärger an. Seit drei Nächten war es jedoch ruhig gewesen. Zu ruhig für einen Mann wie Frank Rannigun, dem es ständig in den Fingern juckte, auch etwas zu tun.

    Er kam zum Hotel, einem schäbigen, ungestrichenen Gebäude, und blieb stehen, als er von Jason Weeks, dem Besitzer, von der Veranda her angesprochen wurde.

    »Alles verdammt ruhig im Camp, Sheriff.«

    Rannigun nickte. Seine grauen Augen sahen zum Saloon hinüber.

    Weeks, ein kleiner Mann, drehte eine Zigarre zwischen seinen dünnen Fingern und sagte: »Man sollte kaum glauben, dass es noch das alte Camp ist, das Sie vor einem Monat hier angetroffen haben.«

    »Männer werden immer einen Höllentanz veranstalten, solange sie glauben, damit durchkommen zu können«, antwortete Rannigun.

    »Die Raubeine im Camp sind viel zu lange damit durchgekommen«, sagte der Hotelbesitzer. »Die meisten anständigen Leute hier in der Stadt hatten ja Angst, auch nur den Kopf aus der Tür zu stecken. Aber wir konnten eben niemanden finden, der diesen Stern tragen wollte.«

    »In der ersten Woche habe ich mein Geld mit Arbeit verdient«, sagte Rannigun. »Aber jetzt ist der Job ja der reinste Ruhestand.«

    Weeks sah den anderen forschend an.

    »Sie denken doch hoffentlich nicht daran, uns schon wieder zu verlassen?«

    »Sie brauchen mich hier doch gar nicht mehr«, stellte Rannigun fest und langte nach seinem Tabaksbeutel. »Mit diesem Job kann doch jetzt jeder fertig werden.«

    »Nur weil Sie die Leute in Schach halten, aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie nicht sofort wieder über die Stränge schlagen werden, wenn sie dazu Gelegenheit bekommen.«

    Rannigun drehte sich eine Zigarette und ließ seinen Blick über die leere Straße schweifen.

    »Wir sehen uns später noch«, sagte er, dann ging er weiter und überquerte die Straße.

    Dichter Tabaksqualm hing wie eine Wolke unter der Decke des Saloons, der bis auf den letzten Platz von Minenarbeitern besetzt war.

    Rannigun schob sich langsam durch die Menge, vorbei an den Karten- und Spieltischen.

    »Howdy, Sheriff!«, rief ihn ein großer Minenarbeiter grinsend an. »Na, wie geht's?«

    Rannigun nickte nur und setzte seinen Weg fort.

    An einem der Kartentische saß der Rotschopf, der von sich behauptet hatte, verdammt schnell mit einem Schießeisen zu sein. Aber das war, bevor er sich mit Rannigun angelegt hatte. Jetzt trug er keine Waffe mehr, und um seine rechte Hand war ein schmutziger Verband gewickelt.

    Alles in allem gar kein so schlechter Haufen, dachte Rannigun. Überwiegend Männer, die schwer schufteten und gelegentlich auch mal Dampf ablassen wollten. Man musste ihnen nur verständlich machen, dass man es ernst meinte, und ein paar Köpfe zusammenschlagen, dann bereiteten sie einem kaum noch viel Ärger.

    Eine Frau in rotem Kleid kam hüftenschwingend und lächelnd auf Rannigun zu.

    »Sag mal, Alice... du kannst es wohl nie lassen, was?«, fragte Rannigun lächelnd.

    »Wenn ich's täte, würde es dir bestimmt auch nicht gefallen«, antwortete Alice. »Aber was ist? Spendierst du mir 'nen Drink?«

    »Mach ich das nicht immer?«

    Sie setzten sich an einen Ecktisch, zwei gefüllte Gläser vor sich, und sahen einander an.

    Alice beobachtete ihn eine ganze Weile schweigend. Dann sagte sie: »Willst du denn heute Abend gar nicht trinken?«

    »Hab' keinen Durst«, brummte er und ließ seinen Blick über die Menge wandern.

    »Da steckt doch etwas mehr dahinter«, behauptete Alice und beobachtete ihn noch aufmerksamer. »Du hast dich schon die ganze letzte Woche so merkwürdig benommen.«

    »Was meinst du mit... merkwürdig?«

    Sie zuckte die Achseln.

    »Das weiß ich auch nicht, aber du bist irgendwie anders als damals, als du herkamst.«

    Ohne sie anzusehen, sagte er: »Damals gab's ja hier auch noch 'ne Menge Aufregung.«

    »Ach? Dann findest du mich also nicht mehr aufregend, was?«

    »Diese Aufregung hab' ich doch nicht gemeint«, sagte er und verzog verschmitzt das Gesicht.

    Alice nippte an ihrem Drink.

    »Ich hab's noch nie ausgehalten, lange tatenlos herumzusitzen.« Rannigun starrte mürrisch in sein Whiskyglas. »Vielleicht gibt's drüben in Leadville mehr zu tun.«

    »Vielleicht hättest du das Tal überhaupt nicht verlassen sollen. Macht dir das etwa zu schaffen?«

    Er schüttelte den Kopf.

    »Ich hab' mich ja einen Monat lang dort unten aufgehalten, aber selbst das war schon viel zu lange für mich.«

    »Aber dein Bruder ist immer noch dort.«

    Rannigun schwieg und dachte nach. Der gute alte Press! Wollte Schluss machen mit den wilden Zeiten und sesshaft werden. Sie hatten sich immer sehr nahegestanden, die beiden Brüder. Sie waren zusammen geritten und hatten zusammen gekämpft. Zwei Männer von nirgendwoher; immer zusammen, immer in die gleiche Richtung... bis sie in diese Stadt namens Mariposa gekommen waren.

    Rannigun lächelte vor sich hin, als er sich an diese Pokerpartie erinnerte, bei der Press am Schluss eine kleine Ranch gewonnen hatte. Zuerst hatten beide darüber gelacht, zum ersten Mal in ihrem Leben Landbesitzer zu sein, aber dann hatte Press die Sache plötzlich ernst genommen. Es wäre doch immerhin ein Anfang, hatte er behauptet, und es wäre für sie beide endlich allerhöchste Zeit, sich irgendwo niederzulassen.

    Frank Rannigun konnte die Dinge nicht so sehen. Zu lange war er schon ruhelos umhergezogen. Also hatte er seinen Bruder aufgefordert, sich ihm wieder anzuschließen, wenn jener bei seinem Versuch, zur Abwechslung einmal Rancher zu spielen, das letzte Hemd verloren haben würde. Dann war Frank weitergeritten in der festen Absicht, möglichst viele Meilen zwischen sich und das Tal zu bringen. Allzu weit war er allerdings nicht gekommen. Nur bis zu diesem Minen-Camp hier oben in den Bergen.

    »Für mich war das nichts«, sagte Rannigun und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Frau am Tisch zu. »Teufel, ich würde ja verrückt werden, wenn ich mich so anbinden ließe wie Press!«

    Alice sah ihm forschend ins Gesicht.

    »Vielleicht hatte ein Mädchen etwas mit deinem Entschluss, das Tal wieder zu verlassen, zu tun?«, fragte sie.

    »Yeah, 'n Mädchen hat's schon gegeben«, sagte Rannigun und lächelte flüchtig. »Aber das hatte gar nichts mit meinem Entschluss zu tun.«

    »Bist du da auch ganz sicher?«

    »Verdammt sicher!«

    Wieder nippte Alice an ihrem Drink.

    »Wie war sie denn so?«

    »Ich weiß nur, dass wir nicht zusammenpassten.« Er drehte das Whiskyglas zwischen den Fingern und nahm den Lärm um sich herum nur noch verschwommen wahr. »Sie war eben nicht von meiner Art.«

    Danach schwiegen sie eine ganze Weile. Rannigun beobachtete, wie die Minenarbeiter ihr sauer verdientes Geld an der Bar oder an den Spieltischen mit vollen Händen ausgaben. Er verspürte wieder diese alte und doch so vertraute Unruhe. Plötzlich griff er nach seinem Glas und leerte es auf einen Zug.

    »Also dann... bis später«, sagte er und stand vom Tisch auf.

    Alice blieb sitzen und sah zu ihm auf.

    »Wie hat dieses Mädchen denn geheißen?«, fragte sie.

    »Helen Miles«, antwortete er kurz, dann fügte er noch hinzu: »Aber ihretwegen brauchst du dir wirklich nicht den Kopf zu zerbrechen.«

    Er verließ den Saloon und ging an den dunklen Häusern vorbei über die Straße. Bis zum Stadtrand war es nur ein kleines Stück. Hier blieb er stehen und starrte in die Richtung, in der das Tal lag. Er musste wieder an seinen Bruder denken... und an all die guten und schönen Zeiten, die sie miteinander verlebt hatten.

    Er lächelte vor sich hin, doch dieses Lächeln erlosch schlagartig, als seine Gedanken sich mit Helen Miles beschäftigten.

    »Einmal Herumtreiber, immer Herumtreiber«, murmelte er vor sich hin, weil er sich daran erinnerte, dass Helen Miles die gleichen Worte gebraucht hatte.

    Seine innere Unruhe wurde immer stärker, als er in die Stadt zurückging. Vielleicht sollte er doch lieber wieder weiterreiten. Yeah, diesen Blechstern ablegen und sich erneut auf den Weg machen, dachte er. Es hatte doch keinen Zweck mehr, sich noch länger hier herumzudrücken.

    Er kam am Saloon vorbei und ging auf das Sheriff's Office zu. Auf der Straße war niemand zu sehen, aber er hatte plötzlich das unbehagliche Gefühl, beobachtet zu werden. Seine Hand griff unwillkürlich nach dem Griff seines 45er Colts. Er hatte das Büro fast erreicht, als das Scheppern einer Blechdose seine Aufmerksamkeit auf einen Gang zwischen zwei Häusern lenkte.

    Rannigun konnte gerade noch eine geduckte Gestalt erkennen, dann krachte ein Schuss.

    Der Sheriff sah den roten Mündungsblitz und spürte, wie das Geschoss seinen Kopf streifte.

    Rannigun taumelte zurück und hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben, aber riss den Colt aus dem Halfter.

    Vom Eingang der dunklen Gasse her krachte ein weiterer Schuss. Die Kugel jaulte an Rannigun vorbei und verfehlte ihn nur um Zollbreite. Doch inzwischen hatte er sein Gleichgewicht wiedergefunden und hielt die eigene Waffe in der Faust. Er feuerte zweimal rasch hintereinander, dann wechselte er rasch den Standort.

    Es fiel kein Schuss mehr. Dann verrieten huschende Schritte, dass sich der Heckenschütze aus dem Staube machen wollte.

    Rannigun erreichte mit wenigen Sprüngen die Gasse und feuerte sofort, als er den flüchtenden Mann am hinteren Ende entdeckte. Jener war noch kurz an einer mondbeschienenen Stelle zu sehen, dann verschwand er in der Dunkelheit hinter der Häuserreihe. Rannigun lief weiter, blieb aber kurz vor dem Ende des dunklen Ganges stehen, weil er damit rechnen musste, dass der andere nur darauf wartete, seinen Gegner hier auftauchen zu sehen.

    Blut rann aus der Kopfwunde über das Ohr. Rannigun spürte den scharfen, brennenden Schmerz. Nachdem er kurz gewartet hatte, schob er vorsichtig den Kopf um die letzte Hausecke, zog ihn aber schleunigst zurück, als prompt ein Schuss krachte. Die Kugel pfiff jedoch harmlos ein gutes Stück an ihm vorbei. Jetzt trat Rannigun ins Freie, riss dabei den Abzug durch und sah einen dunklen Schatten in einem Hauseingang verschwinden.

    Vorsichtig bewegte sich Rannigun durch den dunklen Gang. Er verlor zwar ziemlich viel Blut, aber allzu  schlimm konnte die Verletzung wohl nicht sein, dachte er, denn sonst wäre er jetzt kaum noch auf den Beinen.

    Er beobachtete den Hauseingang, blieb stehen, zog drei Patronen aus dem Gurt und lud seine Waffe nach. Dann erst ging er weiter und hielt sich dicht an den Hauswänden. Obwohl die Tür im Dunklen lag und vom Mondlicht nicht erreicht wurde, erkannte Rannigun einen der Hintereingänge des Hotels.

    Das Echo der letzten Schüsse war verhallt. Jetzt herrschte wieder absolute Stille.

    Rannigun hielt den schweren Colt schussbereit in der rechten Hand und näherte sich äußerst vorsichtig dem Hotel. Ein schwaches Geräusch drang an seine Ohren... das Knarren von Scharnieren, dann schwere Stiefelschritte auf Holz.

    Der Heckenschütze wollte also über die Hintertreppe des Hotels nach oben gehen.

    Rannigun rannte auf die Tür zu, zögerte einen Moment und trat dann ins Freie.

    Sofort krachte oben auf der Treppe wieder ein Schuss.

    Rannigun zog sich schleunigst in den Schutz der Dunkelheit zurück.

    Das Geschoss fetzte Holzsplitter aus dem Türrahmen.

    Rannigun wartete einen Moment, dann hörte er wieder schwere Schritte. Der Mann lief über den oberen Korridor. Rannigun betrat das Hotel durch den Hintereingang. Für einen Moment wurde ihm schwindelig, doch er schüttelte dieses Gefühl energisch ab und ging weiter. Immer noch lief Blut über das Ohr. Rannigun nahm die Waffe in die linke Hand, um mit dem rechten Handrücken das Blut abwischen zu können.

    Die Treppe lag vollkommen im Dunklen, aber auf dem oberen Korridor brannte eine Öllampe. Hastige Schritte verrieten Rannigun, dass sein Mann bereits die Vordertreppe hinablief.

    Rannigun atmete schwer und keuchend. Der starke Blutverlust machte ihm doch zu schaffen, als er weiterging. Kurz darauf hörte er eine Tür zuschlagen. Er rannte die Vordertreppe hinunter, und als er die Halle erreichte, tauchte plötzlich Weeks, der Hotelbesitzer, auf.

    »Was ist denn hier los?«, fragte er.

    Rannigun konnte einen Zusammenprall mit dem anderen nicht mehr vermeiden. Er wurde von seinem eigenen Schwung fortgerissen. Beide Männer gingen zu Boden. Wertvolle Sekunden verstrichen, bevor es Rannigun endlich gelang, sich von Weeks loszureißen und wieder auf die Beine zu kommen. Ohne dem Hotelbesitzer etwas zu erklären, rannte Rannigun ins Freie.

    Ein Mann

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