Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Irrlicht 28 – Mystikroman: Sie war Werkzeug eines Geistes
Irrlicht 28 – Mystikroman: Sie war Werkzeug eines Geistes
Irrlicht 28 – Mystikroman: Sie war Werkzeug eines Geistes
eBook141 Seiten1 Stunde

Irrlicht 28 – Mystikroman: Sie war Werkzeug eines Geistes

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle.

»Wie können solche wunderschönen Augen nur so wenig sehen?« fragte Sergeant Dennis Navarro mit einem Funkeln in seinen braunen Augen. Ein breites Grinsen vervollständigte seine entwaffnende Art, nachsichtig mit weiblichen Verkehrssündern umzugehen. Die junge Frau, die in ihrem weißen Sportwagen saß – die blonden Haare unter einem gepunkteten Tuch verborgen, so daß nur ein paar Strähnen keck seitlich herausfielen –, zog die Sonnenbrille von der Nase und blickte den sympathischen jungen Polizisten an. »Und wie kann ein so süß aussehender Mann nur Polizist werden«, entgegnete Jeannie Bromfield mindestens genauso schnippisch wie amüsiert. »Und dann auch noch Streifenpolizist, der Knöllchen verteilt.« Dennis Navarro lächelte, neigte den Kopf, um nicht in die tief stehende Morgensonne blinzeln zu müssen, die schräg auf das Geflecht von Straßen einfiel. Er wirkte dabei jungenhaft charmant, und er wußte das. Es gab Tage, da setzte er sein gewinnendes Lächeln ganz bewußt bei der Damenwelt ein. Meist geschah dies allerdings außerhalb seines Dienstes. Der leichte Wind blähte sein dunkelblaues Dienstjackett auf und ein ledernes Schulterholster, in dem eine Handfeuerwaffe steckte, wurde für einen kurzen Moment sichtbar. »Uh – wie gefährlich.« Jeannie legte in gespieltem Erschrockensein beide Hände ans Gesicht und spitzte die Lippen. Dennis Navarro nickte lächelnd, ging aber nicht auf ihre provokante Reaktion ein. »Sie irren sich«, sagte er statt dessen betont ruhig, auch wenn er liebend gern auf ihren kleinen Flirtversuch deutlicher eingegangen wäre. »Ich bin kein Streifenpolizist. Es ist purer Zufall, daß gerade ich es bin, der Sie jetzt hier mitten auf der Straße aufhält. Was übrigens nicht passiert wäre, wenn Sie nicht innerhalb der Stadt mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren wären und mich beinahe auf dem Zebrastreifen aufgespießt hätten wie ein Stier den Torero.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Jan. 2015
ISBN9783863776398
Irrlicht 28 – Mystikroman: Sie war Werkzeug eines Geistes

Mehr von Susan Lennox lesen

Ähnlich wie Irrlicht 28 – Mystikroman

Titel in dieser Serie (76)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Krimi-Thriller für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Irrlicht 28 – Mystikroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Irrlicht 28 – Mystikroman - Susan Lennox

    Irrlicht

    – 28 –

    Sie war Werkzeug eines Geistes

    … und der Schreckliche verlangt nach Mord!

    Susan Lennox

    »Wie können solche wunderschönen Augen nur so wenig sehen?« fragte Sergeant Dennis Navarro mit einem Funkeln in seinen braunen Augen. Ein breites Grinsen vervollständigte seine entwaffnende Art, nachsichtig mit weiblichen Verkehrssündern umzugehen.

    Die junge Frau, die in ihrem weißen Sportwagen saß – die blonden Haare unter einem gepunkteten Tuch verborgen, so daß nur ein paar Strähnen keck seitlich herausfielen –, zog die Sonnenbrille von der Nase und blickte den sympathischen jungen Polizisten an.

    »Und wie kann ein so süß aussehender Mann nur Polizist werden«, entgegnete Jeannie Bromfield mindestens genauso schnippisch wie amüsiert. »Und dann auch noch Streifenpolizist, der Knöllchen verteilt.«

    Dennis Navarro lächelte, neigte den Kopf, um nicht in die tief stehende Morgensonne blinzeln zu müssen, die schräg auf das Geflecht von Straßen einfiel. Er wirkte dabei jungenhaft charmant, und er wußte das. Es gab Tage, da setzte er sein gewinnendes Lächeln ganz bewußt bei der Damenwelt ein. Meist geschah dies allerdings außerhalb seines Dienstes.

    Der leichte Wind blähte sein dunkelblaues Dienstjackett auf und ein ledernes Schulterholster, in dem eine Handfeuerwaffe steckte, wurde für einen kurzen Moment sichtbar.

    »Uh – wie gefährlich.« Jeannie legte in gespieltem Erschrockensein beide Hände ans Gesicht und spitzte die Lippen.

    Dennis Navarro nickte lächelnd, ging aber nicht auf ihre provokante Reaktion ein.

    »Sie irren sich«, sagte er statt dessen betont ruhig, auch wenn er liebend gern auf ihren kleinen Flirtversuch deutlicher eingegangen wäre. »Ich bin kein Streifenpolizist. Es ist purer Zufall, daß gerade ich es bin, der Sie jetzt hier mitten auf der Straße aufhält. Was übrigens nicht passiert wäre, wenn Sie nicht innerhalb der Stadt mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren wären und mich beinahe auf dem Zebrastreifen aufgespießt hätten wie ein Stier den Torero.«

    »Wenn ich das gewollt hätte«, säuselte Jeannie Bromfield, »wäre es mir bestimmt nicht nur beinahe gelungen.«

    Schade eigentlich, daß das hübsche Kind es nicht wollte, dachte Dennis, ließ sich aber nichts anmerken.

    »Sind Sie Engländerin?« fragte er.

    Der Blick in ihre dunklen Augen hatte ihn gefangengenommen. In ihren Augen lag etwas fröhliches, lebendiges und gleichzeitig auch scheues und verletzliches. Eine Mischung, die Dennis’ Herz sofort berührte, ohne zu wissen, ob die junge Frau auch wirklich ein liebenswerter Mensch sei.

    »Ja«, entgegnete Jeannie. Ihr Lächeln wurde breiter.

    Er möchte mich in ein Gespräch verwickeln, dachte sie erfreut. Das macht er doch bestimmt nicht ohne Grund.

    Jeannie bemerkte, wie sich in ihrem Mund vor Aufregung zu viel Speichel ansammelte und sie hoffte, daß wenn sie gleich schluckte, es nicht zu hören war. Nichts wäre ihr peinlicher, als in einem solchen Moment vorsichtiger erster Annäherung durch wenig elegante Geräusche aufzufallen.

    »Merkt man gleich. Ihre Aussprache ist so... elegant«, meinte Dennis.

    Beinahe hätte Jeannie laut aufgelacht. Es war, als hätte der junge Polizist ihre Angst erraten und sie ihr mit seiner Äußerung nehmen wollen. Er verwendete sogar den gleichen Ausdruck wie sie selbst.

    Jeannie lächelte verlegen. Ihre Wangen röteten sich leicht, was allerdings auch an der unerträglichen Hitze in Las Vegas liegen konnte.

    Sie schalt sich selbst eine Närrin. Es konnte doch nicht sein, daß ihr ein junger Mann gefiel, den sie mitten auf der Straße fast mit ihrem Sportwagen überfahren hätte. Sie kannte ihn doch gar nicht. Aber war das nicht eigentlich egal? Schnell beschloß sie, sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen.

    »Was geschieht nun mit mir?« fragte sie herausfordernd. Sie streckte Dennis Navarro beide Hände entgegen. »Handschellen?«

    Navarro hätte am liebsten gesagt, daß es genau das war, woran er auch gedacht hatte, als er die hübsche Frau mit den lebendigen Augen und dem apart geschnittenen Gesicht erblickt hatte. Sie sofort gefangen nehmen, so wie sie ihn sofort bezauberte. Und dann nicht mehr entwischen lassen, denn in einer Stadt wie Las Vegas läuft man sich kein zweites Mal durch Zufall über den Weg. Sollte er sie wirklich mit aufs Revier nehmen?

    Nein, er war im Dienst, und er durfte sich keinerlei Übergriffe auf Privatpersonen erlauben. Schon gar nicht, wenn er gerade dabei war, diese auf kleinere Vergehen hinzuweisen. Er wußte, wie schnell man ihm sonst Amtsmißbrauch hätte vorwerfen können. Tja, dachte er seufzend, das war nun mal das Schicksal eines Sergeants, daß er die interessantesten Frauen meist nur während der Arbeitszeit kennenlernte.

    »Ich will es mal bei einer Ermahnung belassen«, meinte er augenzwinkernd. Lässig beugte er sich hinunter, stützte seine Unterarme auf der Tür des offenen Sportwagens ab. Die blonde Frau wich nicht zurück, im Gegenteil, ein feines Lächeln zauberte sich in ihr Gesicht, als der Mann, den sie beinahe überfahren hätte, etwas näher an sie heranrückte. Ihre beiden Gesichter waren kaum eine Handbreit voneinander entfernt. Navarro konnte den verwirrend frischen Duft von Bergamotte an ihrem Hals rie-

    chen.

    »Aber Sie sollten besser nicht mehr so schnell fahren«, meinte er weiter. »Wir hier in Las Vegas halten uns streng an die Regeln. Das müssen wir, sonst herrscht hier bald das totale Chaos bei all den Showtheatern, Varietés und Spielcasinos. Und bei all den Verrückten, die unsere Stadt heimsuchen.«

    Dennis Navarro tippte sich mit zwei Fingern an die Stirn und zeigte der jungen Frau sein strahlendstes Lächeln.

    Jeannie Bromfield legte die Hände wieder ans Steuer. »Vielen Dank, Herr...« Sie legte die Zungenspitze an die Oberlippe und wartete, bis er ihren Satz vollendete.

    »Sergeant Navarro, Miss...«

    »Bromfield, Jeannie Bromfield.«

    Die beiden jungen Leute lächelten sich an. Sie wußten, – an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit hätten sie sich ganz unverbindlich zu einem Kaffee verabredet. Und wer weiß, was daraus entstanden wäre. So aber konnte es nur ein kleiner Flirt zwischen einem Polizisten und einer Besucherin im Spielerparadies von Nevada sein. Ein Flirt, der nicht länger dauerte, als eine Verkehrsampel brauchte, um von Rot auf Grün zu springen.

    Navarro überlegte, ob er sich vielleicht noch die Papiere der Frau zeigen lassen und zusätzlich noch das Nummernschild notieren sollte. Er könnte sie nach Dienstschluß ausfindig machen. Doch auch dies konnte ihm von Seiten seiner Vorgesetzten falsch ausgelegt werden, also unterließ er es schweren Herzens, danach zu fragen.

    »Schönen Tag noch, Miss Bromfield«, sagte Navarro. Dann stieß er sich vom Sportwagen ab, wandte sich um und schlenderte den Boulevard hinauf.

    Jeannie Bromfield sah dem Sergeant mit einem breiten Schmunzeln nach. Selbst von hinten sah er noch gut aus, was man wirklich nicht von allen Männer behaupten konnte, dachte sie. Sie konnte es sich nicht verkneifen, dem gutaussehenden Polizisten noch etwas nachzurufen, bevor sie mit ihrem Sportwagen weiterfuhr.

    »Vielleicht sehen wir uns mal wieder!« rief sie Navarro hinterher, der bereits auf dem Gehsteig der gegenüberliegenden Straßenseite angelangt war. Er drehte sich um und winkte ihr freundlich zu.

    »Ich hoffe, nicht!« rief er zurück.

    Überrascht über diese Antwort blieb Jeannie der Mund offen.

    »Warum nicht?«

    »Weil ich von der Mordkommision bin, und wenn wir uns wiedersehen, dann wären Sie vermutlich tot!«

    Jeannie Bromfield erschrak. Schnell fing sie sich wieder und gewann ihre Schlagfertigkeit wieder.

    »Ich muß ja nicht die Tote sein!« rief sie. »Ich könnte auch die Mörderin sein!«

    Dann trat sie das Gaspedal durch und brauste die Straße mit qualmenden Reifen weiter.

    »Verrücktes hübsches, kleines Vögelchen«, murmelte Navarro.

    Er konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, auf welch schlimme Art und Weise sich Jeannies Worte bewahrheiten sollten.

    *

    Jeannie Bromfield ließ sich an der Rezeption des Carlton Hotels, in dem sie seit zwei Tagen eine kleine Suite bezogen hatte, den Schlüssel aushändigen, fuhr mit dem Lift in die vierzehnte Etage und öffnete die Tür zu ihrem Wohnbereich. Gleich nach dem Eintreten zog sie sämtliche Vorhänge in Wohnzimmer und Schlafzimmer auf, um den herrlichen Sonnenschein, der das bunte Spielerparadies Las Vegas überschüttete, auch in ihre kleine Welt zu lassen. Zwar waren an sämtlichen Hotels und Theaters die Lichter ausgeschaltet, doch das gleichermaßen rege und gemächliche Treiben der Menschen auf den Straßen vermittelte ein so ganz anderes Bild als man es von den üblichen amerikanischen Großstädten her kannte. Es stimmte, daß sich das Leben hier vorwiegend nachts abspielte. Tagsüber herrschte Müßigkeit und eine schläfrige Aktivität der arbeitenden Menschen, so daß man das Gefühl nicht los wurde, alle Menschen befänden sich nur auf einem Erholungstrip. Daß hinter den Kulissen dennoch hart gearbeitet wurde, war Jeannie Bromfield natürlich klar, auch wenn man bestenfalls innerhalb der Hotels etwas von der Aufmerksamkeit und der hektischen Abwicklung der Tagesabläufe mitbekam.

    Die junge Frau ging zur Minibar, die neben der großen, mit wuchtigen Armlehnen versehenen Couch stand und nahm sich einen Piccolo heraus. Sie schraubte den Verschluß ab und goß sich ein Glas voll und betrachtete das Prickeln mit einem wehmütigen Gefühl.

    Sie setzte sich auf die Couch und seufzte.

    Hatte sie sich ihren Aufenthalt so vorgestellt?

    Jeannie wußte diese Frage nicht zu beantworten. Wieder seufzte sie schwermütig und nahm einen Schluck aus dem Glas. Die Luftbläschen kitzelten an ihrem Gaumen, so daß sie sich verschluckte und räuspern mußte.

    Das paßt zu dir, dachte sich Jeannie. Nach außen hin tust du so, als wärst du selbstsicher, aber in Wirklichkeit kannst du noch nicht einmal ein Glas Sekt trinken, ohne dich zu verschlucken. Toll, Jeannie, wirklich toll.

    Die junge Engländerin fuhr nachdenklich mit zwei Fingern über den Stoffbezug der Couch.

    Hatte sie sich ihr Leben so vorgestellt? So unendlich frei? War es nicht das, wonach so viele Menschen strebten und was so viele glücklich machte? Und sie selbst? Jeannie konnte sich diese Frage nicht beantworten. Wie immer, wenn sie zum Nachdenken anfing, schwirrte ihr bald der Kopf. Hatte sie nicht vielmehr Grund zum Unglücklichsein?

    Nein, entschloß sich die junge Frau energisch. Sie preßte die Lippen aufeinander und nickte sich selbst bestätigend in der

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1