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Eine Tote im Fluss: Ein Wittgenstein-Krimi
Eine Tote im Fluss: Ein Wittgenstein-Krimi
Eine Tote im Fluss: Ein Wittgenstein-Krimi
eBook386 Seiten5 Stunden

Eine Tote im Fluss: Ein Wittgenstein-Krimi

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Über dieses E-Book

Kriminalkommissar Jens Lukas kommt in Schleudern. Ausgerechnet an dem Sonntag, an dem er allein Bereitschaftsdienst schiebt, finden spielende Buben die total entstellte Leiche einer jungen Frau in der Eder. Schnell ist klar: Das war eiskalter, brutaler Mord.
In Arfeld kommt Unruhe auf. Nicht nur wegen des grauenhaften Fundes. Sondern auch, weil zwei Tage zuvor die junge Studentin Hanna nach einem Bad in der Eder spurlos verschwand.
Für die Bad Berleburger Kripo werden die Suche nach der Identität der Toten und die fieberhafte Fahndung nach dem oder den Tätern zur Kärrnerarbeit. Zumal in der Gegend auch ein Gangsterpaar sein Unwesen treibt. Haben die Fremden etwas mit dem Mord zu tun?
Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum15. Juli 2019
ISBN9783961360635
Eine Tote im Fluss: Ein Wittgenstein-Krimi

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    Buchvorschau

    Eine Tote im Fluss - Wolfgang Breuer

    Freitag, 3. August 2018

    Hanna lag im Schatten der uralten Bäume am Ederufer und streckte ihren schlanken, elastischen Körper durch. Sie fühlte sich wie im Himmel. Beglückt, beseelt und total kaputt. War das irre! So etwas hatte sie überhaupt noch nicht erlebt. Noch immer jagte in ihrer Fantasie ein Schauer nach dem anderen über ihre sonnengebräunte Haut.

    Arne hatte sie urplötzlich überrascht, als sie, lediglich mit ihrem Bikinihöschen bekleidet, vornübergebeugt im gerade mal potiefen Wasser gestanden und das Nass über ihre Unterarme hatte fließen lassen. Das machte die Studentin in diesem brüllend heißen Sommer häufiger, wenn sie die Nase voll hatte vom Büffeln und ihr die Temperaturen unter dem Sonnenschirm daheim im Garten einfach zu unerträglich wurden.

    Zu diesem lauschigen Plätzchen waren es mit dem Fahrrad gerade mal fünf, sechs Minuten aus dem Dorf heraus gewesen. Von der Stedenhofstraße über die Ederbrücke und ein paar Meter dahinter links unterhalb des Abhangs entlang. Schon nach wenigen Metern verschluckte sie der wohltuende Schatten der Laubbäume, die den Weg säumten. Und kurz darauf hatte sie ihr Geheimplätzchen erreicht.

    Schon in ihrer Kindheit war das der bevorzugte Badeplatz gewesen. Niemand konnte sie hier sehen. Weder vom Weg diesseits der Eder, noch vom Dorf, von Arfeld aus. Der dichte Baumbestand auf beiden Uferseiten war an dieser Stelle ideal.

    Ansonsten schien dieser Ort hier wie für sie reserviert. Hier fühlte sie sich wie Robinson Crusoe auf seiner Insel. Allein, aber glücklich.

    Nur Arne kannte dieses kleine Paradies. Und der hatte sich an diesem Freitag leise an sie herangepirscht. Sie erschrak ein wenig, als er sie bei ihrer Erfrischung plötzlich von hinten umfasste und der BWL-Studentin einen langen Kuss auf den Nacken gab.

    „Du Miststück!", hatte sie lachend gekreischt und ihm mit den Händen Wasser ins Gesicht und auf seine Shorts geschaufelt. Woraufhin er ihr kurzerhand die Arme um die Hüften schlang und sie wie ein Ringer aushebelte, um mit ihr der Länge nach in die Eder zu plumpsen.

    Wie kleine Kinder hatten sie geplanscht und geprustet in dem seichten Wasser. Ein ungleicher Kampf, bei dem aber Ertrinken kaum möglich gewesen wäre. Die wochenlange Trockenheit drohte das Gewässer mehr und mehr zu einem Bach werden zu lassen.

    Dann hatte sich Hanna widerstandslos ans Ufer tragen und auf ihr Badelaken legen lassen. Und sie zitterte vor Erregung, als Arne sie auch noch ihres letzten Textils entledigte, bevor er sie mit einem Handtuch trocken rubbelte. Längst hatte auch er seine klatschnassen Klamotten abgestreift und deckte sie, neben ihr kniend, über und über mit Küssen ein. Sie genoss jede seiner Berührungen und bog ihm in unendlichem Verlangen ihren hübschen Körper entgegen.

    ‚Wenn es jetzt nicht passiert‘, tobte es in ihr, ‚wenn es jetzt nicht passiert, dann werde ich verrückt.‘

    „Bitte, bitte, komm zu mir", flüsterte sie zitternd vor Erregung und fühlte den ersten Orgasmus bereits kommen, bevor sie ihn überhaupt in sich gespürt hatte.

    Was für ein unglaubliches Abenteuer! Die Liebenden wälzten sich eng umschlungen auf der kleinen Lichtung und jagten einem Höhepunkt nach dem anderen entgegen. Immer und immer wieder. Noch nie hatte Hanna so etwas erlebt. Und sie wollte, dass es kein Ende nimmt.

    Doch das kam jäh. Ein Klingelton wie in einem amerikanischen Office ließ bei ihrem Lover jede Spannkraft ersterben und in ihm die totale Ernüchterung einkehren.

    „Elender Mist, schimpfte Arne, während er sich seitwärts zu seinem Smartphone rollte. „Kann man nicht mal mehr zur Mittagszeit in Ruhe seine Geliebte verwöhnen?

    „Ja bitte", schnaubte er ziemlich sauer in das Mobiltelefon, während Hanna nach wie vor selig nach Luft schnappte und ihren Körper streichelte. Das Erlebte klang in ihr nach.

    Dann stand der baumlange Mann neben ihr auf. „Richtig, Doktor Arne Priester. Um was geht es? … Ach, Sie sind es. … Wie denn, jetzt schon?"

    Hanna begann leise zu lachen, als sie an ihm hochschaute. Aus ihrem Blickwinkel baumelte sein Penis unmittelbar unter seinem Handy. Eine beknackte Kombination, die sie unweigerlich an Telefonsex denken ließ. Doch der promovierte Wirtschaftsanwalt Arne hatte wohl ganz andere Probleme.

    „Ich muss …, leider", hatte er ihr nach dem Telefonat ins Ohr gehaucht, ihr einen langen Kuss gegeben und sich ganz nebenbei die nasse, dreiviertellange Hose über den Hintern gezerrt. Wenige Minuten später hörte man hinten auf dem Weg bereits den Motor seines sechszylindrigen Chevrolet New Conversion starten. Ohne jedes weitere Wort war er verschwunden. Für weitere Erklärungen hatte er offenbar keine Zeit. Hanna ließ es widerspruchslos geschehen und fühlte weiter in sich hinein. Es war wie in einem Traum!

    Sonntag, 5. August 2018

    „Oh nein! Bitte nicht! Warum ausgerechnet heute? Verfluchte böse Tat!" Sven Lukas war von seiner Sonnenliege im Garten hochgeschossen und starrte unverwandt zu Mina herüber, die blinzelnd in der Augustsonne lag und vor sich hin briet.

    „Wo ist sie gefunden worden?, rief er in sein Handy. „In Arfeld? Wo denn da? … Der ‚Freak’ hörte eine ganze Weile lang aufmerksam dem zu, was ihm der Diensthabende von der Wache in Berleburg mitzuteilen hatte. Dann fragte er schließlich: „Wer ist vor Ort? … Aha. SpuSi, KTU, Gerichtsmediziner auch schon bestellt? … Okay. Ja, ich fahr‘ gleich los. … Was? … Nee, nee, ich bin in Diedenshausen. Jep, Ciao!"

    „So eine Kacke, so eine verfluchte!, schimpfte der Kriminalkommissar und hätte aus einer Drehung heraus beinahe sein Smartphone wie einen Diskus in den Hang unterhalb von Minas Haus geschleudert. „Ausgerechnet heute, ausgerechnet, wo ich allein den Bereitschaftsdienst machen muss, finden die eine Leiche in der Eder. Das ist doch zum Kotzen!

    Mina war inzwischen hellwach und fragte interessiert nach:

    „Weiblich oder männlich?"

    „Weiblich. Muss ziemlich übel aussehen."

    „Ach, Herrjeh. Und vermutlich auch keine Ahnung, wer das war."

    „Natürlich nicht. Es ist gerade mal 45 Minuten her, dass sie gefunden wurde." Ohne weitere Worte sammelte er seine Klamotten ein, um sich drinnen kurz zurechtmachen und anziehen zu können.

    Sven, den seine Kollegen wegen seines Hangs zu jeder Form von moderner Elektronik auch ‚Freak‘ nannten, wohnte seit gut drei Monaten bei dieser ausgesprochen attraktiven Frau, die er im Januar erst kennengelernt hatte. Beide hatten sich auf Anhieb ineinander verliebt. Und das mitten in den Ermittlungen zu einem zweifachen Mord in Berghausens Wäldern.

    Diese tolle Frau hatte einer Freundin während des Orkans ‚Friederike‘ mehr oder weniger das Leben gerettet und ihr tapfer zur Seite gestanden, als deren Mann spurlos verschwunden war. Und das hatte den Kommissar derart begeistert, dass er die Dame unbedingt kennenlernen wollte. Da war es dann passiert.

    Sven verbot es sich, noch weiter in Gedanken abzugleiten. In null Komma nix war er gewaschen, angezogen und zur Abfahrt bereit. Auf dem Weg zum Wagen kam er noch mal im Garten vorbei, verabschiedete sich von Mina mit ein paar Küssen und fragte beiläufig: „Wie komme ich denn von hier auf dem schnellsten Weg nach Arfeld?"

    Das zu erklären, war nun wirklich kein Hexenwerk für die junge Hebamme, die heute ausnahmsweise einmal freihatte. „Immer talwärts, über Alertshausen bis Elsoff. Dort biegst Du rechts ab und fährst Richtung Schwarzenau. Und dort wieder rechts ab nach Arfeld.

    Es war exakt 15:38 Uhr, als der Kommissar von Schwarzenau her an der Ederbrücke am Ortsrand von Arfeld ankam. Die Zufahrt hinüber zum Gersbachweg war mit Flatterband der Polizei abgesperrt. Aber einer der Beamten hob die Plastikbarriere an, um ihn samt Wagen passieren zu lassen. Es war der Kollege Finkbeiner von der Schutzpolizei.

    „Grüß' Dich, Dirk, rief Lukas ihm zu, als er langsam anfuhr. „Kannst Dir sicher auch was Besseres vorstellen, als hier in der brüllenden Hitze zu stehen.

    „Das kannste aber glauben. Ich koche im eigenen Saft", antwortete der und hob zur Bekräftigung des Gesagten die Arme. Große dunkle Flecken zeichneten sich unter seinen Achselhöhlen im Uniformhemd ab.

    Es bedurfte keiner großen Mühe zu erkennen, wo die bedauernswerte Frau gefunden worden war. Denn zur Linken stand eine dichte Menschentraube rechts der Eder, die zum Flussufer hindrängte, aber von mehreren, ebenfalls schwitzenden Polizeibeamten zurückgehalten wurde.

    „Darf ich mal durch?", versuchte Sven sich ganz knapp am Wasser einen Weg durch die Menge zu bahnen. Doch er wurde ziemlich barsch von einem Mann abgeblockt, der ein Kreuz hatte wie ein viertüriger Kleiderschrank.

    „Ey, motzte der, „hie weard net gedrängelt, Kearle. Sunst gätts Arja.

    Sven hatte nicht alles von dem Satz verstanden. Wohl aber mitbekommen, dass da Ärger drohe, wenn er sich nicht füge.

    „Passen Sie mal auf", tippte er die Schrankwand an und zückte seinen Dienstausweis. Doch der machte offenbar keinen Eindruck bei dem Hünen. Der schaute nicht mal hin.

    „Hie bleiweste stenn. Sunst gätts Hiwwe. Fremde wie Dü honn hie suwesu nix ze süche."

    Ein feixender Nachbar war gerne bereit, das ins Hochdeutsche zu übersetzen. „Hier sollste stehen bleiben. Sonst gibt‘s Haue. Fremde wie Du hätten hier sowieso nix zu suchen, sagt er."

    „Das werden wir ja sehen. Machen Sie bitte Platz. Ich bin von der Polizei."

    „Ja, ja. Und ich bin der Kaiser von China", echote es aus der Gruppe, begleitet von einem nun wirklich unpassenden Gelächter.

    Sven knirschte leise mit den Zähnen. Derbe schubste er den Großen nach rechts und ging gleichzeitig in eine Verbalattacke über. „Was soll denn dieser Scheiß hier? Machen Sie jetzt mal Platz! Ich bin dienstlich hier!"

    Da kam unvermittelt dessen linke Pranke herüber, die ihn am Oberarm erwischte und ziemlich durchschüttelte. Doch darauf war Sven Lukas bestens vorbereitet. Ohne großen Kraftaufwand entglitt er dem Zugriff durch eine plötzliche Körperdrehung und fasste gleichzeitig mit beiden Händen nach der Riesenpfote, die er blitzartig in den gefürchteten Polizeigriff bog. Der Riese jaulte auf und ging nach vorn auf die Knie.

    „Alles, was Sie nun an Schmerzen haben werden, können Sie selbst bestimmen. Ich bin von der Polizei, ich muss hier durch und will nicht von Ihnen bei der Arbeit behindert werden. Ist das bei Ihnen angekommen? Während der Frage bog er die ergriffene Hand noch ein wenig in Richtung Unterarm. „Jahaaaa!, knödelte deren Besitzer und japste nach Luft.

    Also konnte der ‚Freak‘ den knienden Hünen gefahrlos wieder loslassen und sich einfach an ihm vorbeiwurschteln. Der Brecher hatte genug und war obendrein noch blamiert bei seinen Kumpels.

    Unproblematisch war das Passieren des Absperrrings der uniformierten Kollegen. Die ließen ihn selbstverständlich mit einem Kopfnicken durch. „Hätt‘ste auch besser gemacht, Großer", hörte er hinter sich den Typen, der ihm gerade eben noch feixend Wittgensteiner Platt ins Hochdeutsche übersetzt hatte. ‚Tja‘, dachte Sven, ‚Freunde muss man sich erarbeiten.‘

    Langsam und mit gebotenem Respekt näherte sich der Kommissar dem Ederufer, wo eine Gruppe von drei Schutzpolizisten den Blick auf die Fundstelle verdeckte. Außerdem bot dichter Uferbewuchs eine natürliche Deckung. Für die Gaffer war diese Stelle nicht einsehbar. Und das war auch gut so.

    Denn als der Kommissar die letzten Schritte auf die Beamten zuging, drehte sich der mittlere von ihnen um und machte ihm gegenüber eine abwehrende Handbewegung. Es war Rüdiger Mertz, der kopfschüttelnd zu verstehen gab, Lukas möge auf das Schlimmste vorbereitet sein. Der ‚Freak‘ nickte und ging nach vorn.

    „Oh mein Gott, zuckte er erschreckt zurück und sog zischend die Atemluft zwischen den Zähnen ein. Als könne die dadurch entstehende Kühle maßgeblich zur Stabilisierung seines Magenzustandes beitragen. „Was, um alles in der Welt, ist denn das für eine grauenhafte Unsäglichkeit. So etwas habe ich ja noch nie gesehen! Das ist ja …, das ist …, schnappte er nach Luft, „ich finde dafür gar keine Beschreibung."

    „Das geht uns allen so, pflichtete ihm Mertz bei und legte ihm den rechten Arm um die Schulter. „Das müssen Wahnsinnige gewesen sein, die das gemacht haben.

    Sven bekam sich nur schwer wieder unter Kontrolle. Was er dort in wenigen Sekunden gesehen hatte, sprengte alles, was seine Vorstellungskraft fassen konnte. Im Ufergebüsch hatte sich ein nahezu nackter weiblicher Körper verfangen, dessen Gesicht nicht mehr vorhanden war. Eingedrückt, zerfetzt, zerstört. Im Brustkorb waren zwei Stichwunden zu sehen, nahezu der ganze Körper wies Risswunden auf.

    „Der Leichnam müsse schon seit Tagen im Wasser gelegen haben, sagte der Arzt. Wahrscheinlich von Anfang an hier in der Eder. Demzufolge wurde er von weiter oben hierher abgetrieben. Zwei Jungs haben ihn beim Spielen gefunden und die Leute dort drüben alarmiert. Dabei zeigte Rüdiger auf ein alleinstehendes Haus. „Jetzt sitzen sie bei den Sanitätern im Wagen und werden nach dem Schock betreut. Ihre Eltern sind auch dabei. Nette Menschen.

    „Gut so. Lassen wir den Buben und ihren Eltern einen Moment Zeit. Was läuft sonst?", wollte Lukas schwer atmend und schluckend wissen.

    „Wir sind gerade dabei, einen Suchtrupp zu organisieren, berichtete Kommissar Mertz. „Er soll die Uferbereiche ederaufwärts absuchen nach der Stelle, wo der Mord passiert ist oder zumindest die Leiche ins Wasser geworfen wurde.

    „In Ordnung", antwortete Sven trocken und starrte gedankenverloren geradeaus. Er fühlte sich wackelig auf den Beinen. Doch er konnte sich jetzt nicht auf und davon machen. Denn er hatte Wochenenddauerdienst. Alle weiteren Arbeiten hier waren hauptsächlich Sache der Kripo. Also seine.

    ‚Komm Alter‘, gab er sich einen innerlichen Tritt, ‚auf jetzt!‘ Mit kleinen unsicheren Schritten ging er wieder zurück zur Fundstelle und wagte mit angehaltenem Atem einen erneuten Blick hinunter zu dem Körper im Gestrüpp. Noch lag die Frau so, wie sie aufgefunden worden war. Denn zunächst mussten der Gerichtsmediziner und der Staatsanwalt die Leiche gesehen haben.

    Die Spurensicherer hätten wahrscheinlich weniger Freude, dachte er. Denn rund um den Fundort war alles platt getreten, das Gebüsch unmittelbar drumherum auseinandergezerrt. Das war nicht verwunderlich. Denn Freiwillige hatten nach der Entdeckung eines reglosen Menschen im Wasser zunächst einmal versucht, ihm zu helfen, waren dann aber zurückgeschreckt, als sie das zerstörte Gesicht gesehen hatten. So wie Lukas auch.

    Es war eine sportliche junge Frau. Das konnte der Ermittler erkennen. Und ihre Sonnenbräune. Obwohl die graugelbe Leichenblässe durchschimmerte. Neben ihr kauerte, in Gummistiefeln, noch immer der Notarzt, der alle möglichen Eintragungen auf einem Klemmbrett vornahm. Lukas gesellte sich zu dem Mediziner und stellte sich vor. Der Mann schaute auf und lächelte den Kommissar an. „Ich kenne Sie, stellte er nüchtern fest. „Stünzel vorletztes Jahr.

    ‚Lieber Gott, natürlich‘, erinnerte sich Sven. Stünzel 2016. Daher kannten sie sich. Er sprang auf und ging ein paar Meter zur Seite. Nie würde er das vergessen. Weil er selbst zutiefst betroffen gewesen war, von dem Tod einer Studentin, die man in einem Viehanhänger gefunden hatte. Erst tags zuvor hatte er sich in eben diese Frau unsterblich verliebt. Er dachte damals, er würde den Schmerz niemals überwinden.

    „Ja, aber das hier, wedelte der Arzt mit der freien Hand in der Luft herum, während er ihn verfolgte, „das hier ist wirklich extrem brutal. Ich habe viele verstümmelte Unfallopfer gesehen und auch Opfer von Explosionen. Aber es gibt auch für Mediziner immer wieder Momente, wo sie nicht mehr an Gottes Gnade glauben wollen. Jemandem das Gesicht regelrecht zu zertrümmern, das ist so ziemlich das Schlimmste, was man sich vorstellen kann. Was bezwecken die Täter damit?

    Aber Sven hörte schon gar nicht mehr hin. Er war bei der Erinnerung an den Mord auf dem Stünzel innerlich ins Straucheln geraten. War das nötig, dass ihn ausgerechnet der Notarzt an diese furchtbare Zeit erinnerte?

    Natürlich, der hatte sich sicher nichts dabei gedacht. Weil er keine Ahnung hatte, wie sehr Sven von dem Fall damals persönlich betroffen war. Wie ein Tier hatte er gelitten. Und trotzdem hatte er, gegen den Rat der Kollegen, seinen Dienst weitergemacht. Gnadenlos gegen sich selbst. Denn allein, ohne Menschen in seiner Nähe, wäre er durchgedreht.

    Mehr oder weniger gewaltsam gegen sich selbst, kehrte er in die Gegenwart zurück. ‚Wir müssen dringend Zeugen befragen, bevor die hier wieder alle verschwunden sind.‘ Nur, wer sollte das machen? Der Kommissar war ein wenig hilflos. Er war gebunden, musste zunächst warten, bis Gerichtsmedizin und KTU da waren. Und überhaupt, wo blieb eigentlich der Staatsanwalt? Sven schaute auf seine Armbanduhr. 16:12 Uhr. „Wird langsam Zeit, dass wenigstens der Puhlmann hier antrabt, knurrte er vor sich hin. „Der hat einen verdammt kurzen Weg von Raumland hierher.

    „Jahaaaa, aber der hatte bis eben kein Auto, erscholl postwendend die Aufklärung von seiner Rechten. Der Staatsanwalt war von hinten her gekommen und hatte sich zunächst einmal nach Ansprechpartnern von der Polizei umgesehen. „Grüße Sie, Herr Lukas. Was haben wir?

    „Eine bitterböse Geschichte, Herr Staatsanwalt, antwortete der ‚Freak‘, der überrascht zusammengezuckt war. „Ich grüße Sie auch. Kommen Sie, lassen Sie uns schnell dorthin gehen. Sind nur ein paar Schritte bis da vorn am Ufer. Aber machen Sie sich auf ein unschönes Bild gefasst.

    Puhlmann blieb stehen und fasste Sven Lukas am Arm. „Wieso? Ist es so schlimm?"

    „Ja. Sehr! Der oder die Täter, die diese junge Frau, Alter geschätzt Mitte, Ende 20, umbrachten, haben sie verstümmelt. Ihr fehlt das Gesicht und sie hat Einstiche in der Brust. Grauenhaft, dieses Bild! Der Doc meint übrigens, dass sie schon länger im Wasser liegt."

    Puhlmann schluckte. „Oh Gott. Und das am Sonntagnachmittag. Er holte tief Luft und meinte schließlich: „Naja, hilft ja nichts. Gehen wir.

    Der Notarzt und ein Rettungssanitäter hatten die Leiche notdürftig mit einer Aluminiumfolie abgedeckt, deren Ecken am Uferbewuchs festgemacht waren. An der Lage der toten Frau, die noch immer im Wasser lag, durfte ja zunächst nichts verändert werden.

    Als die Folie weggenommen wurde, um dem Staatsanwalt freien Blick zu gewähren, verschlug es auch ihm den Atem. „Gütiger gerechter Gott, stieß er hervor, „warum lässt Du so etwas zu? Die umherstehenden Polizeibeamten schauten sich verwundert an.

    Sven sah, wie dem sonst so taffen Mann Tränen in die Augen stiegen. Dennoch hafteten seine Blicke fest an der Toten. Was mochte der Staatsanwalt jetzt wohl denken?

    Puhlmann verharrte einen Moment mit gefalteten Händen, als spreche er ein stilles Gebet. Dann wandte er sich zu Lukas um und fragte mit belegter Stimme: „Wer hat sie gefunden?"

    „Zwei Jungs. Die haben die Leiche beim Spielen entdeckt und die Leute im Haus dort vorne alarmiert. Die beiden werden gerade von Sanitätern und ihren Eltern betreut. Ich denke, wir sollten zunächst einen Arzt nach ihnen sehen lassen, bevor wir mit ihnen reden."

    „Sehr gute Idee, Herr Lukas, machen Sie das. Und gehen Sie behutsam vor. Am besten im Beisein der Eltern."

    „Natürlich, Herr Staatsanwalt."

    „Ach, noch etwas, Herr Lukas. Meine Reaktion eben wird Sie gewundert haben."

    „Nein, warum?", wehrte der ‚Freak‘ ab.

    „Ach kommen Sie, ich hab‘s doch gemerkt. Es ist ja auch absolut unüblich, dass sich ein Staatsanwalt derart auf persönliche Gefühle einlässt."

    „Ich bitte Sie, Herr Puhlmann. Muss Ihnen denn in Ihrem Job jede Form von Menschlichkeit abhandenkommen?"

    „Nein. Natürlich nicht. Nur werden wohl die meisten Kollegen ihre Gefühlsregungen nicht in dieser Deutlichkeit zeigen. Aber wissen Sie, … ich habe eine Tochter etwa im Alter der Toten. Sie studiert in den USA und ist demzufolge weit weg von uns. Als ich diesen malträtierten Körper sah, musste ich zwangsläufig daran denken, was wäre, wenn wir als Eltern die Nachricht bekämen, die nun die Eltern dieser jungen Frau bekommen werden. Allein dieser Gedanke macht mich fertig. Verstehen Sie? Zumal Morde in den USA ja gewissermaßen an der Tagesordnung sind."

    „Oh ja, ich verstehe Sie sehr gut", antwortete Sven. Irgendwie fühlte er plötzlich eine Nähe zu dem Mann, der ihm und seinen Kollegen im Dienst schon des Öfteren echte Probleme gemacht hatte.

    Es war gerade halb fünf am Nachmittag, als der Mercedes 500 CL mit Reinhard und Desiree Klinkert vor der Doppelgarage in der Stedenhofstraße zum Stehen kam. Der Motor des Wagens knackte unter der enormen Hitze. Und die Lüfteranlage mühte sich brausend um Kühlung.

    Es dauerte einen Moment, bis im Innenraum der mondänen Limousine Bewegung einsetzte. Nach diesem Höllenritt vom Lago Maggiore bis nach Arfeld wirkten die Knochen und Gelenke der Insassen trotz komfortabelster Sitze fast wie eingerostet. Gerade einmal zwei kurze Tankstopps mit Pipi-Pause und jeweiligem Fahrerwechsel hatten sie sich gegönnt. Denn sie wollten auf jeden Fall noch rechtzeitig daheim sein und mit ihrer Tochter auf deren 24. Geburtstag anstoßen.

    Ursprünglich war ihre Rückkehr erst für Dienstag geplant. Aber dann hatten sie sich doch überlegt, Hanna zu überraschen und vielleicht in zwei Wochen noch einmal ‚runter zu fahren‘, wie sie ihre Italien-Trips nannten.

    Noch bevor sie ausstiegen, nahm Desiree beide Hände hinter den Kopf und streckte ihren gertenschlanken Körper. Während ihr Mann seine Schultern vor und zurück rollte und den Rücken durchdrückte. Altes Ritual, gefühlt tausendmal von beiden vollführt. Erst dann stiegen sie aus, um gleich noch ein, zwei Dehnübungen neben dem Daimler zu absolvieren.

    Es war still vor dem respektablen Anwesen der Klinkerts. Ein villenähnliches Haus, das das Unternehmerehepaar auf den Grundmauern eines alten Gehöftes hatte bauen lassen.

    Sebastian Klinkert, der Urururgroßvater von Reinhard, hatte hier schon 1779 eine Hofstatt errichtet. Heute konnte man das nur noch von dem angekokelten Stirnbalken ablesen, der über dem Tor der Doppelgarage ins Mauerwerk eingelassen war. Denn der Hof selbst war 1998 bei einem Gewitter in Flammen aufgegangen und total zerstört worden.

    Bis auf zwei mittelgroße Rollkoffer mussten die Klinkerts später nur noch zwei Kartons Wein aus dem Kofferraum ausladen. Das war alles. Denn in ihrem Feriendomizil an der Via Mattarone in Stresa waren sie seit Jahren mit allem ausgerüstet, was das Herz begehrt. Auch mit vollen Kleiderschränken. Die, wegen der Nähe zu Mailand, immer wieder mal durchforstet werden mussten, um nicht aus allen Fugen zu geraten.

    Umständlich puhlte Reinhard Klinkert die Hausschlüssel aus der Tasche seiner luftigen Sommerhose und schloss auf. Angenehme Kühle umlullte das Paar, als es das Foyer betrat. „Wow!, rief Desiree, „welch‘ eine Wonne.

    „Jahaaa, die Klimaanlage arbeitet hervorragend, lachte Reinhard. „Die Investition hat sich mehr als gelohnt. Doch diese These entpuppte sich im wahrsten Sinne des Wortes als heiße Luft, als er nämlich die Tür zum großen Wohnbereich öffnete. Denn dort empfing sie eine Wärme, die hier drin noch unangenehmer war als vor dem Haus. „Was ist denn hier los?, wetterte der Hausherr. „Verdammt noch mal, Hanna, was läuft hier?

    Doch es rührte sich nichts. Lediglich aus den Lüftungsschlitzen der Klimaanlage war ein beständiges Pusten zu hören. Ein ungleicher Kampf gegen die Hitze, wie sich schnell herausstellte. Und als Frau Klinkert um die Kaminecke bog, fand sie den Grund für die Misere. Die große Schiebetür zur Gartenterrasse war sperrangelweit offen. „Ooooh Kind, dachte sie mehr, als dass sie es aussprach, „wo hast Du nur manchmal Deinen Kopf?

    Ihr Mann hatte es trotzdem gehört und spielte schnell den verständnisvollen Vater. „Komm, reg‘ Dich nicht auf, lächelte er. „Sie wird zu heftig in ihren Geburtstag rein gefeiert haben und liegt jetzt irgendwo, um ihren Rausch auszuschlafen. Womöglich dort draußen in ihrer Lieblingsecke.

    „Da bin ich ja mal sehr gespannt", lächelte Desiree, die nun auch zur mütterlichen Milde zurückgefunden hatte. Mit einem Griff fischte sie ein kleines Päckchen aus ihrem Koffer, um dann spornstreichs in den Garten hinauszumarschieren. Doch als sie, gefolgt von ihrem Mann, einen Bogen um die große Thuja-Hecke gemacht hatte, schreckte sie zurück und lachte in ihre vorgehaltene Hand.

    „Was ist, zischte Reinhard, den sie mit der anderen Hand festgehalten hatte, „ist was passiert?

    „Das kann man so sagen, ja. Da passiert gerade was."

    „Oh, lass mal gucken", wollte der Gatte sich gerade losmachen.

    „Besser nicht. Oder willst Du Deiner Tochter beim Sex zuschauen?"

    „Beim WAS?"

    „Pssst, hielt sie ihm schnell ebenfalls den Mund zu. „Du hast mich schon richtig verstanden.

    „Ja, aber sie kann doch nicht einfach im Garten …" murmelte er in ihre Hand.

    „Kann sie doch, gluckste Desiree und zerrte ihren Mann zurück zum Haus. „Sie ist volljährig. Geht das da oben bei Dir rein?, tippte sie mit einem Finger an seine Stirn. Und im Übrigen wissen wir beide sehr genau, was im Garten geht und was nicht, lachte sie richtig los, als sie wieder im großen Wohnzimmer waren. Hinter zugezogener Tür. „Da hinten kann doch keiner reingucken.

    „Stimmt! Eigentlich hast Du recht. Aber unser Platz ist ja nun ‚verbrannt‘, wenn ich das mal so sagen darf, sagte er grinsend. „Außerdem haben alte Menschen wie wir ganz andere Bedürfnisse an ganz anderen Orten. Mit einem schwungvollen Griff umfasste Reinhard Klinkert die Hüften seiner noch sehr jugendlich wirkenden Frau und gab ihr einen langen Kuss.

    „Uuuuh, fühle ich da vielleicht etwas heraus?, fragte sie mit verklärtem Blick und drehte sich aus dem Arm ihres Mannes heraus, um ihren Koffer Richtung Treppenhaus zu fahren. „Aber vorher möchte ich noch etwas essen und mich frisch machen.

    ‚Da ist sie wieder, diese frappierende Nüchternheit, mit der sie dich innerhalb von Sekundenbruchteilen herunterkühlen kann‘, dachte Klinkert bei sich und folgte ihr, seinen Koffer ebenfalls hinter sich herziehend.

    Klaus Klaiser brummelte Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart. Gerade erst waren seine kleine Familie und er aus dem Münsterland zurückgekommen. Stippvisiten bei Verwandten. Die waren so nötig, passierten aber leider viel zu selten. Von Freitagmittag bis Sonntagnachmittag. Das war auch viel zu kurz.

    Aber es hatte Spaß gemacht, mal wieder in längst vertraute Gesichter zu schauen und deren Geschichten zu lauschen. Und dabei den guten Katenschinken auf dem dort so angesagten Pumpernickel zu essen. Natürlich gab‘s dazu auch das typische Münsterländer Altbier.

    Und jetzt? Jetzt jagte er seinen Dienst-A5 mit Kojak-Lampe auf dem Dach und ordentlich „Tatü-tata die Landstraße von Berghausen nach Arfeld herunter, um sich, wie der ‚Freak‘ angekündigt hatte, eine der „widerwärtigsten Leichenfundsachen anzusehen, die er je zu Gesicht bekommen habe.

    „Klasse Job, so für einen Sonntag ohne Dienst, maulte er, während er, von Dotzlar her kommend, die Ederbrücke beim Arfelder Bahnhof überquerte. „Hat dich aber auch keiner gezwungen, Chef zu werden, du Rindviech.

    Insgeheim aber musste er ob seiner Selbstkasteiung grinsen. Denn Chef zu sein, war ja nun so schlecht auch wieder nicht.

    Mit Vorsicht durch eine 30er Etappe und danach durch zwei Kurven bergab. Kurz darauf war er schon raus aus dem Ort und am Ziel. Kurz hinter dem Ortsschild standen zwei Einsatzfahrzeuge am Straßenrand und jede Menge Neugieriger, die hofften, von oben herunter einen Blick auf die Tote im Edertal erhaschen zu können.

    Als der verschwitzte Finkbeiner an der Straßensperre Klaiser erkannte, ließ er das blau-weiße Flatterband fallen, um den Kripo-Chef durchzulassen.

    Aber der blieb stehen, stieg aus und holte aus seiner Tasche auf dem Rücksitz eine Flasche Mineralwasser. „Hier, sagte er und drückte dem verblüfften Kollegen die Pulle in die Hand. „Kannst Du behalten. Du siehst nicht so aus, als hättest Du schon ausreichend Abkühlung gehabt heute. Dann stieg er wieder ein und fuhr den abschüssigen Weg hinunter.

    Unten, hinter der nächsten Brücke, hatte Klaus schnell einen Parkplatz gefunden. Es waren nur ein paar Meter zum Fundort zu laufen. Die renitenten Gaffer am Ederufer waren verschwunden. Denn Rüdiger Mertz war ihnen gehörig auf die Zehen gestiegen und hatte von jedem die Personalien erfragt und notiert. Gesehen oder gehört hatte von denen ohnehin keiner was. Jedenfalls nichts, was zur Aufklärung des Mordes hätte beitragen können.

    Vorne, am Ufer der Eder, waren die Herren in Weiß im Einsatz. Rechtsmedizin und KTU in prominenter Besetzung. Doktor Julius Kölblin und Gerd Steiner. Alte und von Klaiser sehr gemochte Bekannte. Entsprechend herzlich fiel auch die Begrüßung aus. Soweit das unter den gegebenen Umständen überhaupt möglich war.

    „Wollen Sie‘s wirklich wagen?" Der Kummer gewohnte Doc Kölblin war sich nicht ganz sicher, ob der Kriminalist den Anblick der Leiche so einfach wegstecken würde.

    „Wieso? Ist es so schlimm? Der Kollege Lukas hat schon solche Andeutungen gemacht. Wo ist denn der überhaupt?"

    „Der spricht vorne im VW-Bulli gerade mit den beiden Jungs, die die Leiche entdeckt haben, antwortete Steiner. „Und ja, der Anblick ist grausam. Da muss ich dem Doc beipflichten. Ich glaub‘, der will Sie nur schützen.

    „Das ändert ja nichts. Ich muss mir ja ein Bild machen können. Von Leichen- und Tatortfotos allein halte ich nicht so besonders viel. Also bringen wir‘s hinter uns."

    „In Ordnung. Wie Sie wollen", fügte sich Kölblin, öffnete den Reißverschluss am Leichensack von oben bis unten und legte dann mit einem Ruck den gesamten Leichnam der jungen Frau frei, der lediglich einen Slip trug.

    Klaus Klaiser schrak zurück und schlug eine Hand vor den Mund. Entsetzt starrte er in den Leichensack und schüttelte nur den Kopf. Dann drehte er sich herum und holte tief Luft.

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