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Mendez Cartel: Verrat
Mendez Cartel: Verrat
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eBook211 Seiten3 Stunden

Mendez Cartel: Verrat

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Über dieses E-Book

Mendez Cartel - Verrat

Nacho Mendez wird in wenigen Monaten die Nachfolge seines Vaters als Anführer des Mendez Cartels übernehmen.
Es ist das, was er immer wollte und worauf er sein Leben lang vorbereitet wurde.
Es könnte nicht besser für ihn laufen, er liebt sein Leben im Cartel, seine Familie und alles darum herum, doch gerade als er denkt, er ist kurz vor dem Ziel, passieren Dinge, die alles zu zerstören drohen und Menschen treten in sein Leben, die seine ganze Welt auf den Kopf stellen.

Taucht ein in ein neues spannendes und mitreißendes Cartel-Drama der Bestsellerautorin Jaliah J.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum17. Feb. 2023
ISBN9783757866358
Mendez Cartel: Verrat
Autor

Jaliah J.

Fast jeder ihrer spannenden Liebesromane hat es auf die BOD Bestsellerliste und dort sogar auf Platz 1 geschafft. Seit einigen Jahren fesselt Jaliah J. ihre Leser mit ihren spannenden Buchreihen, atemberaubenden Romanen und sogar einer mysteriösen Fantasyreihe. Sie schafft es immer wieder, den richtigen Nerv zu treffen und wird nicht müde, neue Welten entstehen zu lassen. Jaliah J. lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen im bunten Berlin. Auf ihren sozialen Kanälen lässt sie regelmäßig ihre Leser an ihrem Leben und dem Entstehen der neuen Werke teilhaben. "Diese junge Autorin schreibt mit ebenso viel Hemmungslosigkeit wie Konsequenz Liebesromane, ich wünsche ihr einen langen erzählerischen Atem für sprudelnde Phantasie und mitreißende Fantasy." Vito von Eichborn über Hijas de la luna von Jaliah J. Alle Romane, die Reihenfolgen und weitere Informationen gibt es auf der Internetseite: www.jaliahj.de Social Media Accounts der Autorin Facebook: JaliahJ. Instagram: jaliahj_official

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    Buchvorschau

    Mendez Cartel - Jaliah J.

    1

    »Ich weiß genau, wer du bist, und ich bin nicht nur deswegen hier ...«

    Die Hand der dunkelhaarigen Schönheit mit dem sexy Ausschnitt und dem verführerischen Duft gleitet seine Brust hinab und schlüpft unter sein Shirt, wo sie sofort beginnt, mit ihren Fingerkuppen über seine Bauchmuskeln zu gleiten, während Nachos Blick über ihre vollen Lippen fährt.

    »Weswegen bist du dann hier? Deine Freundin hat erzählt, du bist die Tochter des Polizeipräsidenten. Ausgerechnet du hier, auf einer Feier des Mendez Cartels? Du weißt, dass dein Vater mir und meiner Familia unterstellt ist. Ich respektiere ihn nicht einmal, das wird sicherlich auch dir nicht entgangen sein. Also, wieso bist du hier und versuchst schon die ganze Zeit, meine Aufmerksamkeit zu bekommen? Was willst du wirklich?« Die dunkelhaarige Versuchung lacht, während nun auch seine Hände an ihrer Hüfte entlangwandern, die sie noch immer im Takt der Musik schwingt, die hier im Garten laut gespielt wird.

    Sie hat genau die Kurven, die Nacho mag, eine gute Oberweite, eine schmale Taille und einen Hintern, der ihm sofort aufgefallen ist. Sobald seine Hände dort angekommen sind, greift er zu, während sie sich noch enger an ihn schmiegt und ihre Lippen seinen Hals treffen und entlangfahren. Nacho verkneift sich ein Fluchen, er will sie und doch schwirrt irgendwo in seinem Kopf der übergewichtige Polizeipräsident umher, und das hält ihn ihn noch ein wenig zurück. Erst letzte Woche hat er ihn zusammengestaucht, als einige seiner Männer es gewagt haben, mal wieder die Autos der Familia anzuhalten. Er sollte nicht in solch einem Moment an diesen Mann denken müssen.

    Neben ihnen wird es lauter, der Grillgeruch erinnert ihn daran, noch etwas zu essen und fast verwirft er den Gedanken wieder, erst etwas Spaß zu haben, doch die Schönheit in seinen Armen lässt nicht locker.

    »Er ist mein Stiefvater und auch wenn es mich mehr als zufriedenstellen würde, sein Gesicht zu sehen, wenn er von dem hier wüsste, ist es nicht das, was mich hier sein lässt. Weißt du denn nicht, was man sich von dir erzählt, Nacho Mendez? Wie die Frauen davon schwärmen, zu was du alles in der Lage bist? Wieso zeigst du mir nicht …?«

    »Nacho!«

    Sie fahren beide herum, als die laute Stimme von Diaz durch den Garten schallt. Sein Cousin kommt zusammen mit Alves und einem weiteren Mann in ihrer Mitte auf sie zu. Nacho flucht und lässt die hübsche Polizeitochter sofort los, als er erkennt, um wen es sich dabei handelt. »Warte hier, für deinen kleinen Rachefeldzug gegen deinen Stiefvater stehe ich dir gerne später noch zur Verfügung.« Er registriert noch ihr helles Lachen, hat sich aber schon abgewendet. Er mag es, seinen Spaß mit hübschen Frauen zu haben, doch er würde deswegen niemals seine Pflichten vergessen. Sie sind seine kleine Belohnung, die er sich immer mal wieder gönnt, doch nichts, was ihm wirklich etwas bedeutet.

    Das was da auf ihn zukommt, ist alles was zählt. Es ist das, was sein Blut in Wallung bringt, wofür sein Herz schlägt und für was er geboren wurde.

    Sein Blick gleitet von Diaz zu Alves, seinem besten Freund, dem er neben seinen Cousins am meisten vertraut. Er gehört offiziell nicht zum inneren Kreis des Cartels, denn man kann dort nur hineingeboren werden, doch er vertraut ihm und auch sein Vater hat ihn über die Jahre schätzen gelernt, sodass er nicht mehr von Nachos Seite wegzudenken ist.

    In wenigen Monaten, zu seinem 24. Geburtstag, wird Nacho offiziell den Platz seines Vaters einnehmen und das Mendez Cartel anführen, wie es alle Anführer vor ihm auch an diesem Geburtstag getan haben. Auch wenn er es im Grunde schon längst ist, wird er erst ab dann offiziell der Anführer und er weiß, dass er sich auf diese beiden Männer immer verlassen kann.

    »Wieso bringt ihr diesen Grünschnabel her? Was ist los, Jeremiah? Du hast doch nicht vor, die Seiten zu wechseln?« Als Letztes bleibt sein Blick auf Jeremiah gerichtet, der an einer Zigarette zieht und dessen Auge verdächtig danach aussieht, dass entweder Alves oder Diaz nicht sehr geduldig mit ihm waren. »Wir haben ihn in einer Bar am Hafen getroffen, wo wir nach unserem letzten Deal vorbeigegangen sind, zusammen mit den Belgiern, die gestern bei uns waren, um uns ihre Ware anzubieten. Als wir die Belgier rausgeschmissen haben, wurde der kleine Jeremiah ungemütlich und wir mussten ihn wieder daran erinnern, wer hier das Sagen hat. Er redet nicht, er sagt nicht, was er von den Belgiern wollte, doch er ist mit ihren Drogen vollgepumpt. Daher dachte ich, bringen wir Montez seinen dummen kleinen Cousin zurück, vielleicht ist er dann gesprächiger. Und da wir wissen, wie sehr du Montez liebst, sind wir hier vorbeigekommen, um dich abzuholen.«

    Nacho kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er sieht einen Moment zu der Polizeipräsidententochter, die ihm ungeduldig entgegenblickt. Sie wird warten, das tun sie am Ende alle. Nacho schnappt sich die Waffe von Hector, der gerade vorbeigeht und abfällig zu Jeremiah sieht und steckt sie sich in den Hosenbund. »Na dann habe ich ja heute tatsächlich doch noch etwas Spaß!«

    Er geht vor und verlässt das Patio, so nennen sie das Haus, in dem sie sich meistens aufhalten. Nachos Vater hat es auf dem Cartel-Gelände erbauen lassen, als die Jungs älter wurden und ihm die ständigen Basketballpartien, die Poolpartys und die Chicas zu viel in seinem Garten wurden. Mittlerweile halten sich die meisten jüngeren Cartelmitglieder überwiegend hier auf, sie halten im Patio auch Besprechungen ab, die ältere Generation trifft sich dafür meistens noch im Haus seines Vaters.

    Nacho hat eigentlich schon eine ganze Weile sein eigenes Haus, das planmäßig vor zwei Jahren einzugsbereit sein sollte. Gleichzeitig sollte auch das Cartelgelände erweitert werden. Doch bei den Bauarbeiten gab es Probleme mit dem Boden, dann kamen Lieferschwierigkeiten mit den Bodenfliesen dazu und das letzte Mal, als Nacho in seinem Haus war, wurde gerade der Garten fertiggestellt. Ihn stört das überhaupt nicht, denn er schläft entweder im Haus seines Vaters oder im Patio, wo er sowieso mit seinen Cousins die meiste Zeit verbringt. Auch Alves lebt zur Zeit noch hier, da er wie Nacho auf die Fertigstellung seines eigenen Hauses wartet.

    Einen Moment gleitet Nachos Blick über die leere Straße des Gebietes. Es hat sich in den vergangenen Jahren vergrößert. Ihr Cartel ist gewachsen und allein in den letzten Monaten haben Nacho und Diaz zehn neue Männer in das Cartel gebracht. Früher kamen jedes Jahr nur zwei oder drei neue Männer hinzu. Nachos Vater Castel fällt es sehr schwer, anderen zu vertrauen, doch sie haben einige Tests, Wege und Mittel erstellt, um herauszufinden, ob sie jemandem tatsächlich trauen können. Sie testen die Männer auf Herz und Nieren und nach und nach überlässt Castel seinem Sohn diese Entscheidungen.

    Im Büro seines Vaters brennt Licht. Das Patio liegt am Ende der Straße des engeren Kreises, weit genug entfernt, damit die ältere Generation ihre Ruhe hat, doch nah genug, um sie im Auge zu behalten. Vor dem Patio stehen die Autos von Alves und Diaz, Nacho steigt bei Diaz in den Porsche, Alves setzt sich mit Jeremiah nach hinten.

    »Schlaf nicht ein!« Genervt schubst sein bester Freund den vorlauten Cousin von Montez von sich. Die Belgier werden ihm einiges von ihrem Zeug angeboten haben und wie es scheint, hat er sich gut durchgetestet. Deswegen grinst er auch nur frech und verschränkt die Arme vor der Brust. »Tu nicht so, als könntest du mir etwas anhaben. Die Abkommen besagen etwas anderes und das wissen wir alle genau. Ich verstehe eh nicht, wieso wir nicht endlich unsere Geschäfte ...«

    Diaz gibt Gas, während sich Nacho wütend umdreht und in Jeremiahs grüne Augen blickt. Er hasst diese Familie, sie gehen ihm schon viel zu lange auf die Nerven und solche Aussagen haben einige in seiner Anwesenheit bereits bitter bereut.

    »Rede nicht von Dingen, von denen du keine Ahnung hast. Es gibt kein offizielles Abkommen. Eure Familie geht uns schon immer auf den Sack, und nur, weil mein und dein Großvater einmal eine Abmachung getroffen haben, bedeutet das nicht, dass sie für immer gilt und wir alle uns ewig daran halten müssen.« Jeremiah lacht und schließt seine Augen wieder. Die Familie Zetar ist bekannt dafür, dass sie heller sind als die meisten Puerto Ricaner. Das ist etwas, was angeblich ihrer adligen Abstammung zuzuschreiben ist. Die Zetars haben kanadische Vorfahren, die dem alten Adel angehören sollen. Die Familie musste aus Kanada fliehen und ist nach Puerto Rico ausgewandert, wo eine der Prinzessinnen sich in den reichen Händlersohn der Familie Zetar verliebt haben soll. Sie haben geheiratet, wodurch diese Familie nun seit mehreren Generationen adlig und reich ist und ihrer Familia, die das Sagen in Puerto Rico hat, auf die Nerven geht.

    Ihr Wagen gleitet durch die dunklen Straßen San Juans. Das einzig Gute an der Tatsache, dass ausgerechnet die beiden Familien, die am meisten Macht in Puerto Rico haben, auch noch in San Juan leben müssen, ist, dass sie genau an den beiden entgegengesetzten Enden der Stadt leben. Ihrem Cartel gehört ein Außenbezirk im südlichen Teil San Juans, das schlossartige Anwesen der Zetars liegt im Norden.

    Im Grunde ist diese Familie unwichtig für sie. Sie betreiben bis heute Handel mit Waren aller Art, Obst, Gemüse, Kunstobjekten und Rohstoffen. Sie sind geschätzt und geachtet, doch die Macht über San Juan und Puerto Rico haben sie, die Mendez, und das wahrscheinlich schon lange bevor irgendwelche Adlige hierher geflohen sind.

    Es gab eine Zeit, in der sie sich bekriegt haben - jeder hat versucht, San Juan ganz für sich zu gewinnen. Natürlich hat die Familie Zetar nicht viel gegen das Cartel entgegenzubringen, doch sie haben es trotzdem mit ihrem Geld und ihrem Einfluss immer wieder geschafft, auszuteilen und das Cartel zu treffen und ihnen die Geschäfte zu erschweren. Das ging über einige Jahre so, bis sich die Großväter von Montez und Nacho getroffen und vereinbart haben, sich aus dem Weg zu gehen, da es in San Juan genug Platz für zwei einflussreiche Familien gibt. Die Zetars müssen sich nur aus ihren Geschäften heraushalten und sich den Regeln der Mendez unterordnen. Im Gegenzug dazu können die Zetars weiter unbehelligt ihren Geschäften nachgehen, solange sie dabei nicht den Mendez in die Quere kommen. Sein Vater hält sich daran, auch wenn er immer mal wieder mit Lascaro, dem Oberhaupt der Familie Zetar, aneinander gerät, doch sie gehen sich größtenteils aus dem Weg.

    Nacho hingegen hält nicht viel von diesem Abkommen. Nicht sie haben es getroffen und die Zetars gehen ihnen ständig auf die Nerven. Er nutzt jede Chance, um sich mit ihnen anzulegen, und wenn er erst Anführer ist, wird er sich auch für dieses Problem etwas Neues einfallen lassen.

    Als sie jetzt in den parkähnlich angelegten Vorhof des Anwesens fahren, lässt er die Scheibe herunterfahren und deutet nach hinten. »Sag Montez, ich bringe ihm seinen undressierten Welpen zurück!« Die Wache sieht zu Jeremiah, der noch immer die Augen geschlossen hat, lässt das Tor auffahren und nimmt sein Handy ans Ohr. Alves fährt weiter, vorbei an perfekt getrimmten Sträuchern, weißen Steinfiguren und Rosenbüschen. Diaz lacht auf und auch Nacho schüttelt den Kopf. Es ist eine Weile her, dass sie hier waren, meistens geraten sie am Hafen mit den Zetars aneinander, wenn man sich in einem der Clubs begegnet oder eines ihrer Containerschiffe die Anlegeplätze für ihre Schiffe belegt.

    »Die denken echt, dass sie adlig sind. Sieh dir das an.« Sie fahren auf einen großen Springbrunnen zu, hinter dem sich das weiße schlossähnliche Gebäude auftut, aus dem im selben Moment zwei Gestalten treten, die Nachos Blut sofort in Wallung bringen, wahrscheinlich ist diese Abneigung sogar angeboren.

    »Wir sind adlig, etwas, was ihr mit all der Macht, die ihr habt, nie erreichen könnt und was uns immer von euch ...« Offenbar ist Jeremiah wieder wach, umso besser.

    Sobald Diaz hält, steigt Nacho aus und sieht in die ebenfalls grünen Augen von Montez, welcher genervt von ihm zu seinem Cousin Jeremiah blickt, der in diesem Moment von Alves aus dem Auto gestoßen wird und lachend vor ihm landet.

    »Deswegen müsst ihr nicht gleich so wütend sein, wenn ihr nett seid, können wir darüber sprechen, was ...« Montez' Blick lässt seinen nervigen Cousin endlich schweigen. Montez' Schoßhündchen Jivan, der ihm niemals von der Seite weicht und mit seiner dunklen Haut, die sogar noch einige Töne dunkler als die ihrer Familie ist, unter den Zetars sehr auffällt. Trotzdem ist er immer an Montez' Seite, im Gegensatz zu seinem echten Cousin, den Montez mit einem kalten Blick bestraft.

    »Ich weiß nicht, was mein Cousin heute wieder ausgefressen hat, doch wir feiern gerade den Geburtstag meiner Schwester. Nicht dass ich mich nicht gerne mit dir anlege, Nacho, doch gerade habe ich nicht die Zeit dafür und hier ist auch nicht der richtige Ort dazu.« Man hört bis hier vorne die Musik aus dem Garten, der wahrscheinlich auf der Rückseite des Gebäudes liegt.

    »Nichts könnte mich weniger interessieren, Montez, als das, was du willst oder tust, doch wir haben deinen Cousin mit unseren Geschäftspartnern angetroffen. Wenn ihr vorhabt, euch nicht mehr daran zu halten, euch aus unseren Geschäften herauszuhalten, können wir euch gerne zeigen, was wir mit denjenigen machen, die sich in unsere Geschäfte einmischen. Nette Frisur, Jivan, steht dir!« Er sieht zu Jivans blond gefärbten Haaren, damit sieht er aus wie einer dieser Fußballer, die jeden Modetrend mitmachen wollen und nicht einmal merken, wie sie sich damit zum Hampelmann machen. Vielleicht versucht er so, optisch besser in die Familie zu passen, da Montez und Jeremiah beide dunkelblonde Haare und grüne Augen haben.

    Jivan lacht nur bitter auf, während Montez genervt durchatmet und seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Cousin richtet. »Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst das lassen mit den Drogen? Hast du diese Belgier etwa doch getroffen? Auch wenn ich diesen Auftritt hier nicht sehr schätze, kann ich euch trotzdem versichern, dass er weder in meinem Namen, noch mit meiner oder der Zustimmung meines Vaters gehandelt hat. Mein Cousin hatte die Idee, unsere Geschäfte zu erweitern, damit steht er allerdings alleine da. Es ist nett, dass ihr das so geklärt habt, ich kümmere mich jetzt um ihn.«

    Nacho hat sich schon umgewendet und geht zum Auto zurück, Montez wird wegen der Feier und den Frauen, die hier zu sein scheinen, keinen Streit riskieren, also wird er seine Zeit nicht länger verschwenden. »Tu das, und beim nächsten Mal, wenn wir einen Zetar in der Nähe unserer Geschäftspartner vorfinden, sind wir nicht mehr nett, sag das deinen Männern!«

    Nacho steigt ein, er hört, wie Montez flucht und etwas zu seinem Cousin sagt, doch das interessiert ihn nicht mehr. Im Grunde sind ihm auch diese Geschäftspartner egal. Sein Vater hält weiter am Drogenhandel fest, er hingegen sieht die Zukunft ihrer Geschäfte im Waffenhandel, denn es bringt ihnen mehr ein. Von den Drogenlieferungen kommt oft nur die Hälfte an, weil sie nicht alle Polizisten so unter ihrer Kontrolle haben wie die hier in Puerto Rico. Waffenhandel rentiert sich mehr und ist nicht einmal illegal. Sie könnten noch viel mehr in den USA und Europa arbeiten, doch sein Vater will von alldem nichts wissen. Darum wird er sich dann kümmern, wenn er das Sagen hat, indem er seinen Vater mit den Zahlen überzeugen wird.

    »Diese verfluchten Zetars, wir müssen die endlich mal loswerden oder ihre Macht so weit einschränken, dass sie uns nicht mehr auf den Sack gehen.« Diaz beeilt sich, von dem Gelände zu fahren und deutet zum Hafen, sobald sie auf die Hauptstraße einfahren. »Die Party ist langweilig, lass uns ins Noche fahren.« Nacho bemerkt eine Gruppe Frauen in engen Kleidern, die Richtung Hafen geht. Es ist Samstagabend und den verbringen sie meistens am Hafen. »Vergiss es, wir feiern den Deal von gestern. Und das machen wir in der Familia. 250.000 in einer halben Stunde ist schon eine Feier wert und wenn ich mich nicht täusche, hast du den Deal sogar eingefädelt, also zurück nach Hause. Wo steckt eigentlich dein Bruder schon wieder?« Er wendet sich zu seinem Cousin.

    Diaz sieht einen Moment auf das Display seines Handys. »Morgen beginnt doch die Uni wieder. Der erste Tag an der neu eröffneten Universität. Er will sich darauf vorbereiten. Du kennst ihn doch.« Nacho

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